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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

4.961 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Juni, Studentin ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

21.02.2013 um 11:41
@ZenCat1
Zitat von ZenCat1ZenCat1 schrieb: Ich meine, kommt jemand nach 2, 3 Jahren zur Polizei und sagt: Hey, das hab ich damals doch glatt vergessen, jemand hat gesagt, er habe Briefe in den Sarg gesteckt?
Ja, das kann durchaus sein. Er muss es nicht mal vergessen haben, es war damals für die Ermittlungen nicht wichtig, oder es haben viele Freunde durch Briefe/Mitteilungen getrauert.... Nehmen wir mal folgendes Szenario....Der Fall wird neu aufgerollt. Neue Ermittler, operative Fallanalytiker mit allem Pipapo. Es kristallisieren sich neue Ermittlungsansätze heraus, es gibt neue Verdächtige ect. Jetzt gelangt eine Person in den Focus der Ermittlungen, die eventuell vorab noch garnicht tatrelevant in Erscheinung getreten ist. Diese Person, wir nennen sie mal A, ist jemand aus dem näheren Umfeld des Opfers (Familie/Freunde/Kollegen ect.) Jetzt wird in Bezug auf A ermittelt, man fragt in der Familie, im Freundeskreis nach, unter dem Deckmäntelchen "wir wollten im Zuge der Neuaufnahme des Falls noch mal nachfragen" und siehe da, es gibt einen Freund B, der erzählt....."A und ich haben intensiv Abschied genommen in der Kapelle, es ist uns sichtlich nahegegangen, wir haben zusammen geweint und ihr noch ein paar Zeilen mit auf den Weg gegeben,haben wir alle als Freunde/Trauernde gemacht, wir waren doch so gut befreundet ect. ....In dem Fall könnten die Ermittler denken, dieser Brief könnte zum Beispiel ein Geständnis enthalten, die Bitte um Vergebung ect. und da dieser Freund A dringend tatverdächtig ist, wäre das dann der Grund für die Exhumation......


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

21.02.2013 um 19:22
@ZenCat1
danke für dein "OT", das ja so OT gar nicht ist ;) ... ich denke auch, dass es für die Ermittlungserfolge nicht gerade zuträglich ist, wenn eine Abteilung so sehr mit sich selbst beschäftigt ist. In diesem Zusammenhang ist ja die Kripo ein Arbeitsplatz wie alle anderen auch: wenn's menschlich (und/oder führungsseitig) nicht stimmt, dann leidet die Arbeitsqualität - zumindestens mittel- und langfristig.

@Quinzy
vielen, vielen Dank für deine erhellenden Beiträge rund um die Exhumierung - und auch den Zeitungsartikel zum Messer!

Ja, das blutverschmierte Messer ist - in jedem Fall - pietätlos, aber die Krone ist ja für ihre Pietät oder "vornehme Zurückhaltung" auch nicht wirklich bekannt ... ^^

Ich denke aber, dass es wirklich "nur" ein Symbolbild ist, das ein übereifriger Redakteur irgendwo ausgegraben hat - ohne, dass es konkrete Hinweise gäbe, dass das verwendete Messer so ausgesehen haben muss.

Ach ja, wegen den Überprüfungen der von den Telefonzellen abgesetzten Telefonate: Zuerst einmal, ich gehe eigentlich fest davon aus, dass die Telefonzellen selbst auch überprüft wurden (auf abgehende Telefonat in der tatrelevanten Zeit).
Aber: genau dieser Wortlaut "dass alle Telefonate UM die Telefonzellen" überprüft wurden, haben diesen leisen Zweifel gesät, ob da es nur um jene Mobiltelefonate gegangen sein könnte, die von jenem Masten erfasst wurden, der eben das Einzugsgebiet UM die Telefonzellen umfasst, dh. gegebenenfalls wen DK mit ihrem Handy noch angerufen haben könnte oder wer sonst noch, "verdächtigerweise" in der tatrelevanten Zeit in dieser Gegend telefoniert hat (weil kurz vor 5 Uhr morgens ja generell keine hochaktive Telefonierzeit sein dürfte). Ich weiß, ich weiß, ist Wortklauberei - aber ich fand die Formulierung so eigenartig: "UM die Telefonzellen" statt einfach "der Telefonzellen". Deswegen. ;)

@all
Mir ist zu der "Bosnien-Connection" nur noch eingefallen, dass ja der damals Tatverdächtige in Salzburg als Kellner gearbeitet hat. Denkbar wäre daher, dass entweder er selbst (quasi auf "Saison") oder aber ein Freund von ihm oder auch ein Familienmitglied als Kellner in Innsbruck gearbeitet hat und dass ihn DK daher aus der "Bogenmeile" (oder auch aus einem der anderen Lokale, in denen sie ja öfter war - da gab es ja auch Fotos hier, soweit ich mich erinnere) gearbeitet hat und sie ihn daher kannte. Und vielleicht einen Flirt mit ihm hatte ... der falsch gedeutet wurde ...
Ich tu' mir mit der "Bosnien-Connection" immer noch ein bisschen schwer, aber das wäre eine denkbare Verbindung in diese Richtung, was meint ihr?


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

21.02.2013 um 19:37
Zitat von nilhörnchennilhörnchen schrieb: Mir ist zu der "Bosnien-Connection" nur noch eingefallen, dass ja der damals Tatverdächtige in Salzburg als Kellner gearbeitet hat
Er war aber zur relevanten Zeit, sprich als der Mord passierte in Innsbruck, ist das richtig?


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21.02.2013 um 19:43
@nilhörnchen
Zitat von nilhörnchennilhörnchen schrieb:Denkbar wäre daher, dass entweder er selbst (quasi auf "Saison") oder aber ein Freund von ihm oder auch ein Familienmitglied als Kellner in Innsbruck gearbeitet hat und dass ihn DK daher aus der "Bogenmeile" (oder auch aus einem der anderen Lokale, in denen sie ja öfter war - da gab es ja auch Fotos hier, soweit ich mich erinnere) gearbeitet hat und sie ihn daher kannte. Und vielleicht einen Flirt mit ihm hatte ... der falsch gedeutet wurde ...
Eine gute Überlegung. Vielleicht hat er wirklich in einem Lokal gearbeitet und Daniela hat ihn dort kennengelernt. Ansonsten könnte er noch zu Besuch in Innsbruck gewesen sein und Daniela hat ihn kennengelernt, weil sie den/die jenige/n kannte, wo er zu Besuch war.......


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21.02.2013 um 20:44
@Quinzy
Zitat von QuinzyQuinzy schrieb:Er war aber zur relevanten Zeit, sprich als der Mord passierte in Innsbruck, ist das richtig?
Sorry, dazu kann ich nichts beitragen, ich hatte es so verstanden, dass er - schon seit Jahren und relativ fix - in Salzburg (Stadt?) als Kellner tätig war - und mich daher von Beginn an gefragt, wie er zum Tatverdächtigen in einem Innsbrucker Mord werden konnte. Klar, ist Salzburg jetzt von Innsbruck nicht sooo weit entfernt - aber auch nicht grad "naheliegend", um als Salzburger - festangestellter - Kellner ständig (in der Freizeit) in Innsbruck zugange zu sein ...

Wobei mir gerade bewusst wird, dass natürlich noch zu klären wäre, ob er in Salzburg Stadt oder irgendwo in Salzburg Land tätig war - je nachdem, würde sich eine größere Nähe zu Innsbruck (für die Freizeit) ergeben.

und dann könnten auch deine weiteren Überlegungen
Zitat von QuinzyQuinzy schrieb:Ansonsten könnte er noch zu Besuch in Innsbruck gewesen sein und Daniela hat ihn kennengelernt, weil sie den/die jenige/n kannte, wo er zu Besuch war.......
sehr zutreffend sein.

Vielleicht habe ich es auch nur verpasst, aber wie ist er eigentlich ins Visier unserer wackeren Innsbrucker Ermittler gelangt?


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21.02.2013 um 23:03
@nilhörnchen
Zitat von nilhörnchennilhörnchen schrieb:Sorry, dazu kann ich nichts beitragen, ich hatte es so verstanden, dass er - schon seit Jahren und relativ fix - in Salzburg (Stadt?) als Kellner tätig war - und mich daher von Beginn an gefragt, wie er zum Tatverdächtigen in einem Innsbrucker Mord werden konnte. Klar, ist Salzburg jetzt von Innsbruck nicht sooo weit entfernt - aber auch nicht grad "naheliegend", um als Salzburger - festangestellter - Kellner ständig (in der Freizeit) in Innsbruck zugange zu sein ...
Stand das in irgendeiner Zeitung, dass der Salzburger Tatverdächtige seit Jahren und relativ fix in Salzburg gekellnert hat? Hast Du da vielleicht einen Link dazu? Das Problem ist, dass wir halt so gar nichts von diesem Herrn wissen, abgesehen von dem, was die Salzburger Nachrichten im Archiv haben. Als Kellner kann er natürlich jederzeit überall arbeiten, in Tirol ist das Saisongeschäft vermutlich besser als in Salzburg (denk ich mal...) und nicht schlecht bezahlt, allerdings im Winter. Aber trotzdem, er kann jederzeit in der Bogenmeile gearbeitet haben oder in einem der anderen Lokale, die Daniela frequentiert hat, er kann auch nur zu Besuch hier gewesen sein - alles ist möglich!
Zitat von nilhörnchennilhörnchen schrieb:Wobei mir gerade bewusst wird, dass natürlich noch zu klären wäre, ob er in Salzburg Stadt oder irgendwo in Salzburg Land tätig war - je nachdem, würde sich eine größere Nähe zu Innsbruck (für die Freizeit) ergeben.
Der Mord fand in Bad Vigaun statt, das muss am Mondsee sein, also noch weiter entfernt - ich denke aber generell nicht, dass er nur mal so nach Innsbruck auf Lokalbesuch gefahren ist, das wäre denn doch zu weit, 250 km oder so. Eben, entweder jobhalber oder auf Besuch (länger?)
Zitat von nilhörnchennilhörnchen schrieb:Vielleicht habe ich es auch nur verpasst, aber wie ist er eigentlich ins Visier unserer wackeren Innsbrucker Ermittler gelangt?
Wissen wir nicht, leider! :( Irgendeinen Bezug zu Daniela muss er gehabt haben, wenn er gleich nach dem Mord schon vernommen wurde - also entweder Bezug zu Daniela oder zum Tatort. Oder als Zeuge? Nein, kann ich mir nicht vorstellen.


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21.02.2013 um 23:08
@Quinzy
Zitat von QuinzyQuinzy schrieb:Ja, das kann durchaus sein. Er muss es nicht mal vergessen haben, es war damals für die Ermittlungen nicht wichtig, oder es haben viele Freunde durch Briefe/Mitteilungen getrauert.... Nehmen wir mal folgendes Szenario....Der Fall wird neu aufgerollt. Neue Ermittler, operative Fallanalytiker mit allem Pipapo. Es kristallisieren sich neue Ermittlungsansätze heraus, es gibt neue Verdächtige ect. Jetzt gelangt eine Person in den Focus der Ermittlungen, die eventuell vorab noch garnicht tatrelevant in Erscheinung getreten ist. Diese Person, wir nennen sie mal A, ist jemand aus dem näheren Umfeld des Opfers (Familie/Freunde/Kollegen ect.) Jetzt wird in Bezug auf A ermittelt, man fragt in der Familie, im Freundeskreis nach, unter dem Deckmäntelchen "wir wollten im Zuge der Neuaufnahme des Falls noch mal nachfragen" und siehe da, es gibt einen Freund B, der erzählt....."A und ich haben intensiv Abschied genommen in der Kapelle, es ist uns sichtlich nahegegangen, wir haben zusammen geweint und ihr noch ein paar Zeilen mit auf den Weg gegeben,haben wir alle als Freunde/Trauernde gemacht, wir waren doch so gut befreundet ect. ....In dem Fall könnten die Ermittler denken, dieser Brief könnte zum Beispiel ein Geständnis enthalten, die Bitte um Vergebung ect. und da dieser Freund A dringend tatverdächtig ist, wäre das dann der Grund für die Exhumation......
Yep - so macht das absolut Sinn! Vielen Dank für diese schlüssige Aufklärung!!

Ich tu mir immer noch hart damit, mir vorzustellen, dass 1 oder 2 Gestalten des Nachts in einer Aufbahrungshalle stehen, den Sargdeckel anheben und einen Brief reinstecken - aber es gibt ja nichts, was es nicht schon gegeben hat. Trotzdem neige ich eher dazu, zu denken, dass die Polizei ganz andere Gründe hatte, die Exhumierung durchzuziehen. Vielleicht gab es den Hinweis mit den Briefen schon von Anfang an, man sah das aber nie als Grund für die Exhumierung (oder Exhumation, was stimmt denn nun? :) ), dann aber wurde man vielleicht wirklich mit der Möglichkeit konfrontiert, dass der Gerichtsmediziner wieder mal Mist gebaut hat, hat sich an die Briefe erinnert und somit zwei gute Gründe gehabt, die Aktion zu starten. Hm...


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

21.02.2013 um 23:14
@Quinzy
Zitat von QuinzyQuinzy schrieb:Das muss nicht zwangsläufig so sein. Die Eltern/Angehörige können auch anders recherchieren, sie haben normalerweiser mehr Kenntnisse als die Öffentlichkeit.Es gibt auch noch die Möglichkeit eines Privatermittlers, der dann eventuell mehr Informationen hat. Wenn Familie Kammerer einen Anwalt beauftragt hat, möglicherweise in einem bevorstehenden Prozess als Nebenklage auftreten möchte, dann könnte ich mir vorstellen, das dieser auch Akteneinsicht hat. In der Regel spricht man doch als Eltern mit dem zuständigen KHK über die laufenden Ermittlungen, also denke ich, das da mehr Infos fliessen, als öffentlich bekannt sind.
Das leuchtet ein - trotzdem wurde in dem TT-Artikel zur Exhumierung ja geschrieben, dass die Staatsanwaltschaft dies beantragt hat und das Okay dafür bekam - von dem her denke ich schon, dass es die Kripo war, die das forciert hat, nicht Danielas Eltern.

Was die Akteneinsicht betrifft, da bin ich mir nicht so sicher, schon gar nicht mit der Geheimnistuerei der hiesigen Kripo. Hört man nicht immer wieder von Angehörigen von Gewaltopfern, die sich bitter beschweren, dass man ihnen kaum was mitteilt und sie nicht regelmäßig informiert? Und wenn man nachfragt, ist man schnell der, der nervt und lästig ist. In einem Interview hat der Innsbrucker Kripochef gesagt, sie würden eng mit Danielas Familie zusammenarbeiten, aber klar, er würde sicher nicht was Gegenteiliges sagen...

Ich weiß nicht mehr genau, was mit dem Interview mit Danielas Eltern und Schwestern war, das damals kurz im WWW war, jetzt aber nicht mehr zu finden ist. Wenn sie sich dort konkret und direkt beschwert hätten, nicht informiert worden zu sein, würd ich mich dran erinnern, aber ich meine, dass schon "durch die Blume" was in der Richtung rauskam. Aber wie gesagt, ich bin mir nicht mehr sicher - meine Güte, das Video würde ich zu gern nochmal sehen...


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

22.02.2013 um 07:40
Moinsen @all,
Zitat von ZenCat1ZenCat1 schrieb: für die Exhumierung (oder Exhumation, was stimmt denn nun? ),
...beides :)
Als Exhumierung (auch Exhumation oder Enterdigung) wird das Ausgraben eines bereits bestatteten Leichnams aus seinem Grab bezeichnet.
Quelle: Wikipedia: Exhumierung
Zitat von ZenCat1ZenCat1 schrieb: Ich weiß nicht mehr genau, was mit dem Interview mit Danielas Eltern und Schwestern war, das damals kurz im WWW war, jetzt aber nicht mehr zu finden ist. Wenn sie sich dort konkret und direkt beschwert hätten, nicht informiert worden zu sein, würd ich mich dran erinnern, aber ich meine, dass schon "durch die Blume" was in der Richtung rauskam. Aber wie gesagt, ich bin mir nicht mehr sicher - meine Güte, das Video würde ich zu gern nochmal sehen...
Wäre es eventuell eine Option, beim Sender nachzufragen bezüglich des Videos? Möglicherweise ist das Interview noch vorhanden und es gibt eine Möglichkeit es zu sehen...?


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

22.02.2013 um 08:00
Ein Pendant zur "Bosnien-Connection" ist auf jeden Fall noch der Freundeskreis von Daniela, denke ich....hier mal ein paar Zitate aus einem Zeitungsbericht...
Schließlich geriet ein bosnischer Häftling ins Fadenkreuz der Ermittlungsbehörden. Gegenüberstellungen mit Zeugen entlasteten allerdings den Mann.
Zwei Jahre nach Kammerers Tod – Ende 2007 – entschloss sich das Landeskriminalamt zu einer „Operativen Fallanalyse“. Beamte, die mit dem Fall bisher nichts zu tun hatten, schauten sich den Akt an und suchten nach neuen Ansatzpunkten.
Tatsächlich geriet bei den folgenden Ermittlungen ein Ex-Freund des Opfers ins Visier der Kriminalisten. Die Nachforschungen gingen allerdings ins Leere.
Quelle: http://www.tt.com/Tirol/5812195-2/kammerer-mord-neu-aufgerollt.csp (Archiv-Version vom 09.02.2013)


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

22.02.2013 um 16:22
@ZenCat1
Zitat von ZenCat1ZenCat1 schrieb:Stand das in irgendeiner Zeitung, dass der Salzburger Tatverdächtige seit Jahren und relativ fix in Salzburg gekellnert hat?
Sorry, da ergibt sich wohl gerade ein Zirkelschluss ... und danke für's Nachfragen, war gestern einfach zu faul nochmal genau nachzulesen, wo ich diese Weisheit aufgeschnappt hatte, hier ist sie:
Der Täter war ein 28jähriger bosnischer Kellner, der, so die SN, "schon sein Leben lang in Salzburg lebt".
- aus einem Post von dir am 18.2. um 19:03 als Reaktion auf Lohnengrins "Bosnien-Recherche und Theorie".

- und in weiterer Folge kommst du zum Schluss, dass das derselbe ist, der dann als Tatverdächtiger nach Innsbruck geholt wird. Und bei mir ist daher nur hängen geblieben, dass der Tatverdächtige im Mordfall DK daher relativ fix in Salzburg "installiert" war.

Aber ja, ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass er "bloß mal so zum Feiern" öfter nach Innsbruck ist. Andererseits bleibt eben die Frage, wie die Polizei dann - noch dazu ziemlich rasch, wie es scheint - auf ihn als möglichen Tatverdächtigen gekommen ist. Irgendeine Verbindung zu DK oder dem Tatort muss es daher geben, da bin ich ganz bei dir. Bloß welche?

Wie gesagt, noch gehört diese ganze "Bosnien-Geschichte" ohnehin nicht gerade zu meinen favorisierten Szenarien - aber das kann sich natürlich rasch ändern, wenn neue Infos dazu auftauchen ...


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22.02.2013 um 17:06
@nilhörnchen
Zitat von nilhörnchennilhörnchen schrieb:Wie gesagt, noch gehört diese ganze "Bosnien-Geschichte" ohnehin nicht gerade zu meinen favorisierten Szenarien - aber das kann sich natürlich rasch ändern, wenn neue Infos dazu auftauchen
Das macht auch absolut Sinn! Es ist ja so, mit den wenigen Fakten, die wir haben, sind wirklich (fast) alles nur Vermutungen. Theoretisch, auch wenn Daniela wirklich irgendeinen Kontakt zu dem späteren Mörder von Salzburg hatte, dann heißt das noch lange nicht, dass er auch sie ermordet hat. Natürlich liegts nahe, das als möglich einzustufen, aber so sein muss es absolut nicht. Er hat ja immer gesagt, in Salzburg aus Notwehr gehandelt zu haben - und man fragt sich schon auch, würde jemand, nur 4 Monate nach einem Mord, einen 2. auf beinahe dieselbe Art und Weise begehen?

Deshalb hab ich auch die Links zu den Artikeln nicht direkt gepostet, da gilt die absolute Unschuldsvermutung. Eigentlich ists mir nur darum gegangen, herauszufinden, wer dieser "stark Tatverdächtige" denn war, und so wurde wenigstens mit der "Asylbewerber"-Geschichte aufgeräumt. Aber eben, die Kripo hat ihm nichts nachweisen können - wie könnten es dann wir tun?

Anfangs war für mich alles klar mit dem Tatverdächtigen, Messermord in Salzburg, Verbindung zu Daniela, Mord an Daniela, passt. Seitdem grüble ich herum und komm immer mehr wieder von dieser Theorie ab - irgendwie glaub ich das nicht, irgendwas passt da nicht zusammen. Es ist möglich, ja, aber bei weitem nicht fix oder logisch.

Hilft nix, wir müssen weiter recherchieren ;)


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22.02.2013 um 17:06
@Quinzy
Zitat von QuinzyQuinzy schrieb:Wäre es eventuell eine Option, beim Sender nachzufragen bezüglich des Videos? Möglicherweise ist das Interview noch vorhanden und es gibt eine Möglichkeit es zu sehen...?
Ich versuchs mal...


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

23.02.2013 um 00:19
Ist das Lohengrins zweiter Bosnier? oder ist dieser Mann ident mit dem November-Mörder, der in Salzburg einsitzt? Gegen diese Identität spricht, dass der Lungau-Täter nach seiner Verhaftung ja wohl im Nov.2005 in Haft sass oder kann es sein, dass er auf freien Fuss kam?

Im Archiv der Salzburger Nachrichten fand ich die Meldung, dass am 22.09.2005 ein 26-jähriger bosnischer Asylbewerber in Innsbruck festgenommen wurde wegen eines mutmasslichen Mordversuchs an einem anderen Asylbewerber im Lungau.
Dieser Mann wurde auch wegen des Mordes an D.K. von der Polizei erfolglos überprüft.

Seltsam finde ich, dass die Polizei ihn nicht als den gesuchten Täter des Mai-Deliktes erkannt und festgenommen hat; Alles sehr, sehr merkwürdig!

http://search.salzburg.com/news/artikel.html?uri=http%3A%2F%2Fsearch.salzburg.com%2Fnews%2Fresource%2Fsn%2Fnews%2FSNL0010-20050922


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

23.02.2013 um 01:27
so, dieser 26-jährige bekam 18 Monate teilbedingte Haft. Er scheint also doch ident zu sein mit dem Mörder vom 4.Nov.2005 in Bad Vigaun/St.Margarethen. Warum er Anfang November 2005 frei war? Irgendwie riecht das Ganze nach einem Skandal; Ismet E. könnte noch leben, wenn die erste Tat richtig eingeschätzt worden wäre und beinahe wäre auch noch der Mord vom 04. Nov. 2005 verharmlosend als Totschlag über die Bühne gegangen, wenn nicht ein aufmerksamer Richter den Fall anders bewertet hätte als die Staatsanwaltschaft. Das war kein Ruhmesblatt für den damalig zuständigen Staatsanwalt und dem zugehörigen Polizeipersonal!

http://search.salzburg.com/news/artikel.html?uri=http%3A%2F%2Fsearch.salzburg.com%2Fnews%2Fresource%2Fsn%2Fnews%2FSNL0010-20050922


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23.02.2013 um 06:54
@Buchfink

Wow!!! Chapeau, Chapeau und nochmal Chapeau!!

jetzt schütt ich erstmal einen Kilo Asche über mein Haupt - ich hab dem anderen Bosnier unrecht getan und ungenau recherchiert :( Hab ihm gegenüber aber weniger schlechtes Gewissen, weil er ja letztlich doch ein wegen Mordes Verurteilter ist. Aber Euch hab ich damit fast in die Irre geführt, das tut mir wirklich leid! Hat aber alles so schön gepasst beim Recherchieren - irritiert hat mich ein bisschen, dass nirgends ein Zusammenhang mit Innsbruck stand, aber jetzt wissen wir ja, warum!

Ich hab jetzt erst diesen einen Link gelesen, den Du gepostet hast, @Buchfink - sag, wie kommst Du zu dem Schluss, dass der ident ist mit dem Mörder von November 2005/Bad Vigaun? Für mich sind das (noch) zwei verschiedene Männer - der von Bad Vigaun war "seit seiner Kindheit in Salzburg", also kein Asylbewerber. Da seh ich irgendwie keinen Zusammenhang.

Fassen wir zusammen: Im Mai 2005 führt ein bosnischer Asylbewerber einen Mordversuch in Salzburg durch und flüchtet. Im Juni 2005 wird eben dieser bosnische Asylbewerber von der Innsbrucker Polizei in Innsbruck aufgegriffen und zum Mordfall an Daniela befragt. Im September 2005 wird derselbe Asylbewerber, immer noch in Innsbruck, gestellt und an Salzburg ausgeliefert. Dort hat er offenbar eine Gerichtsverhandlung und wird zu 18 Monaten teilbedingter Haft verknackt - wegen dem Mordversuch in Salzburg, nehme ich an. 18 Monate teilbedingt wegen Mordversuch? Ich sags ja, das österreichische Rechtssystem ist krank :(

Gut, es geht aber weiter.Ende Feber 2006, also 5 Monate nachher, wird besagter bosnischer Asylbewerber, der in Salzburg seine geringe Strafe absitzt, dann wieder nach Innsbruck geholt - laut Polizei wegen "dringendem Tatverdacht". Hier findet eine Gegenüberstellung mit Zeugen statt, die jedoch zu nichts führt. Der Innsbrucker Pflichtanwalt des Asylbewerbers äußert sich fast frustriert, dass nach so langer Zeit Gegenüberstellungen halt "nicht mehr funktionieren und man das früher hätte machen sollen".

So, das müssen wir jetzt mal sacken lassen. Als der Bosnier im Juni in Innsbruck wegen Daniela befragt wurde, war der Haftbefehl gegen ihn aus Salzburg schon einen Monat am Laufen - die Innsbrucker hatten wieder mal keine Ahnung. Entweder die Salzburger haben bei der Rausgabe der Fahndung gepatzt, oder die Innsbrucker habens nicht mitgekriegt - erst 3 Monate später.

Jetzt sind wir wieder bei der alten Frage: Wie kam er im Zusammenhang mit dem Mord an Daniela soweit unter Verdacht, dass er damals befragt wurde? Eigentlich gibts da nur 2 Möglichkeiten: Entweder er war irgendwie im näheren oder weiteren Freundeskreis von Daniela, hatte irgendetwas mit ihr zu tun, wurde von Zeugen genannt oder fand sich in ihrer Telefonliste - oder, 2., er hatte eine Verbindung zum Rapoldipark, damals noch Drogenumschlagplatz. Dann hätte die Innsbrucker Kripo aber auch sämtliche marokkanische (und andere Länder) Asylbewerber, Obachlosen, einheimische Junkies etct etc., die sich damals regelmäßig im Rapoldipark aufhielten, überprüfen müssen, und das ist meines Wissens nach nicht passiert. Geh mal davon aus, dass eine solche Aktion damals in den Medien ein ziemliches Echo hervorgerufen hätte.

Wie kam der Bosnier also in Zusammenhang mit Daniela?

Und dann wurde er also verhört, mit nicht zufriedenstellendem Ergebnis - aber im Feber 2006 wurde er dann doch nochmal nach Innsbruck geholt, wegen "dringendem Tatverdacht". Also waren da entweder wirklich mehr Anhaltspunkte von seiten der Polizei - oder es war die schiere Verzweiflung.

Mann Mann - das muss ich jetzt erst sacken lassen! Ich mach mich mal ans Googeln, ob es da noch irgendwelche Nachfolge-Artikel gibt, oder was von vorher, oder irgendwas...

Dir, @Buchfink , tausend Dank für Deine geniale Recherche und die Richtigstellung!!!


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

23.02.2013 um 08:47
Hab einen möglichen Zusammenhang gefunden:

http://tirv1.orf.at/stories/59637

Rapoldiparkszene
In Innsbruck ist der Bosnier des öfteren, da er der Rapoldiparkszene angehört. Vor einigen Wochen schon wurde der Mann auch zum Mordfall Kammerer befragt. Nach bisherigen Erkenntnissen scheidet er als Tatverdächtiger aus.


Also kein Bekannter von Daniela, sondern ein "Rapoldiparkler". Hm... Warum soll er sich dann dort um 5 Uhr morgens herumgetrieben haben?


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23.02.2013 um 09:56
Uih, ihr wart aber fleissig. Vielen Dank für die Links @Buchfink super recherchiert....


@ZenCat1
Mich würde mal interessieren was "Rapoldiparkler" heißt......Jemand der dieser Rapoldiparkszene angehört, ist der zwangsläufig Dealer oder Konsument oder sind dort auch "Normalos" anzutreffen? Sicherlich Kleinkriminelle und Hehler, gehören ja auch zur Drogenszene, aber wie gesagt....gibt es dort auch einfach "Normalos", die sich dort "unter sich" getroffen haben, beispielsweise Bosniertreff, Marokkaner, ect.?


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23.02.2013 um 11:15
@Quinzy

Sehr schwierig zu beantworten. Für die einen sind alle, die sich im Park aufhalten, brave Unschuldslämmer , für die anderen sind alle, die dort sind, Schwerkriminelle. Stimmt natürlich beides nicht, das kann man überhaupt nicht verallgemeinern.

Vor ein paar Jahren, noch vor dem Mord, bin ich mal untertags durchspaziert. Da gab es ältere Leute, die sich ausruhten und unterhielten, Mütter, deren Kinder irgendwo spielten, junge Leute mit oder ohne Musik, Alkoholiker/Obdachlose beim Bier oder Wein, offensichtliche Junkies vor oder nach Konsum und Ausländer. Letztere in Gruppen, oft ältere Männer, ich hab u.a. die türkische Sprache gehört, aber auch welche, die ich nicht verstehen konnte, die saßen/standen beisammen und haben sich ganz normal unterhalten.

Auf den ersten Blick ist diese Gruppenbildung vielleicht oft erschreckend - ob man nun an einer Gruppe Alkoholiker, Ausländer oder Jugendlicher vorbeigeht, weiß man nicht, was oder ob was passiert, wird man angequatscht oder nicht. Ich hab damit kein Problem, kann mir aber vorstellen, dass sich z.b. ältere Leute davon eingeschüchtert fühlen, die haben sich auch immer wieder öffentlich in Wochenzeitungen darüber beklagt.

Ich kann mich an eine Gruppe erinnern, die waren offensichtlich junge Ausländer, keine Ahnung, welcher Nationalität und ob Asylbewerber, die haben sich "sonderbar" verhalten, Köpfe zusammengesteckt, einige schienen total hektisch, manche aggressiv, die sind auch geneseitig aufeinander losgegangen. Da war eine ganz eigene Stimmung - nicht gut und aggressiv, mE. Aber bei den einheimischen Junkies war nun auch nicht grad der Himmel voller Rosen, wenn man vorbeiging...

Andererseits ist aber schon Fakt, dass im Rapoldipark zumindest damals die "Szene" heftig am Werk war. Es gab immer wieder Artikel (findet man auch in Foren), dass Mütter nicht mehr mit ihren Kindern hingingen, weil sie ständig in herumliegende Spritzen traten und viele Leute sich "bedroht" fühlten, aus welchen Gründen auch immer. Asylbewerber haben sich dort defintiv getroffen, aber wo sollen sie denn sonst hingehen? Und Obdachlose schlafen in jedem Innsbrucker Park.

Kurz nach Danielas Tod wurde dann eine Videoüberwachung am Rapoldipark eingesetzt, wonach es Jubelmeldungen in der Presse gab, dass sich die, von der Presse und Politik so genannte "Marokkanerszene" nun verkrümelt habe. Das haben sie schon, aber halt nur in andere Parks. Sprich: Es gab und gibt sehr wohl eine Szene, ob nun Nordafrikaner-, Asylbewerber- oder auch Einheimischenszene (letztere sind nämlich auch bei weitem keine Kinder von Traurigkeit, das sollte man nie vergessen...), aber dass man alle in einen Topf wirft, find ich schon extremst bedenklich.

Andererseits: Wenn unser bosnischer Asylbewerber, wie in dem Zeitungsartikel steht, "öfter" in Innsbruck war und der Rapoldiparkszene zugerechnet wurde, dann kann man schon davon ausgehen, dass er nicht die 250 km von Salzburg hierhergefahren ist, um die nette Aussicht im Rapoldipark zu bewundern - das hätte er in Salzburg auch tun können. Allerdings wäre er auch in Salzburg an Drogen o.ä. gekommen, auch dazu brauchte er Innsbruck nicht. Warum kam er also her?

ich hoffe, ich konnte ein bißchen Einblick in den Rapoldipark und die Gegebenheiten verschaffen - da wird so viel pauschalisiert und verallgemeinert, die einen machen alles schlimmer, als es ist, die anderen sehen überhaupt nirgends ein Problem, auch wenn es offensichtlich ist. Der goldene Mittelweg ist meist der richtige...


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

23.02.2013 um 11:41
Zitat von ZenCat1ZenCat1 schrieb: ich hoffe, ich konnte ein bißchen Einblick in den Rapoldipark und die Gegebenheiten verschaffen - da wird so viel pauschalisiert und verallgemeinert, die einen machen alles schlimmer, als es ist, die anderen sehen überhaupt nirgends ein Problem, auch wenn es offensichtlich ist. Der goldene Mittelweg ist meist der richtige...
@ZenCat1

Ja das konntest du:)....ganz herzlichen Dank für deine ausführlichen Einblicke in die "Rapoldiparkszene"......
Zitat von ZenCat1ZenCat1 schrieb: Warum kam er also her?
Möglicherweise hat er Verwandte/Freunde in Innsbruck. Vielleicht sogar jemanden im Wohnumfeld des Rapoldiparkes? Vielleicht war er deswegen öfter im/am Park? Möglicherweise ging sein Freund/Verwandter einer Tätigkeit nach und er vertrieb sich die Zeit im/um den Park......Vielleicht wohnte er sogar bei diesem Verwandten/Freund...?


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