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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

4.961 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Juni, Studentin ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.02.2014 um 10:29
@nephilimfield
Ja, unverständlicherweise. Aber aus dem Bericht über die Entlassung
des Verdächtigen konnte man heraushören, dass wohl weiterermittelt wird.
Vielleicht kommt ja doch noch etwas in dieser Richtung!


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.02.2014 um 12:08
@fortylicks

Wieso kannst Du Dir denn nicht vorstellen, dass ein psychotischer Einzeltäter einen heftigen Streit mit DK entfacht hat bevor er sie getötet hat?

Ich kann mir das sehr gut vorstellen.


Die Ohrenzeugin hat zwar damals angegeben, dass sie einen Streit ( von einer Diskussion war nicht die Rede) gehört habe, der in akzentfreiem Deutsch geführt wurde. Aber wenn sie das so genau gehört hat, bleibt die Frage im Raum, warum sie dann nicht verstanden hat um was es bei dem Streit ging. Vielleicht wurde schnell klar, dass eine solche Aussage nicht verwertbar ist und man hat daher nichts mehr davon gehört.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.02.2014 um 12:09
Zitat von moore1980moore1980 schrieb:Man könnte meinen, dass unsere polizei, staatsanwalt u richter doch nicht so super sind. Aber ich bin ja nur einer, der verschwörungstheorien spinnt.
@moore1980
Ich bin jemand, der generell nicht viel von Verschwörungstheorien hält. Weil je mehr Leute darin beteiligt/verwickelt sind, umso unwahrscheinlicher wird sie mMn.

Eher hat der Bericht "Am Schauplatz" (letzten Donnerstag), wo darin ein pensionierter Kriminalbeamter redet über einen länger zurückliegenden Mordfall in Tirol und wie das alles damals lief mit den Indizien und Gutachten, mich sehr zum staunen gebracht. Auch erschreckt mich, dass nur ein super Anwalt (wie der von TB) dich bei einer so nebulosen Beweislage aus der U-Haft boxen kann.

Wie die Staatsanwaltschaft überhaupt von "dringenden Tatverdacht" sprechen kann, mit dem was nun heraus gekommen ist, entzieht sich ganz meiner Erkenntnis.

Ohne Akteneinblick (von uns hier) ist die Annahme das dies auch zutrifft, eigentlich gegeben. Hier von den Usern im Forum hat sich ja niemand die Worte "dringend der Tat verdächtig" aus den eigenen Fingern gesaugt gegenüber TB. Dazu hat ja ein Richter die U-Haft verhängt, wie soll man da drauf kommen, dass dies eigentlich bei der Beweislage ein Witz ist?

Auch wenn gegenüber dem Cold-Case-Management von oben ein Druck aufgebaut wurde, um zu Ergebnissen zu kommen, konnte ich mir das nicht wirklich vorstellen das dies so zutreffen kann. Weil jedem doch klar ist, du kannst doch gegenüber diesen Ermittlerteam nicht erwarten, dass sie in so alten Fällen Ergebnisse liefern müssen. Theoretisch muss man sogar schwer in Betracht ziehen, dass sie in 10 Jahren (Beispiel) Ermittlungsarbeit in den verschiedensten alten Fällen überhaupt niemanden je überführen oder was nachweisen können.

Also das das Cold-Case Team selbst unter Druck steht, hielt ich eigentlich nicht für möglich.
Was ein absoluter schlechter Witz ist, wenn es so ist!

Lieben Gruß,
Doverex


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.02.2014 um 12:45
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Hätte ich mir so nicht gedacht. Ich ging tatsächlich davon aus, dass die U-Haft wegen eines dringenden Tatverdachts verhängt wurde. Man lernt nie aus.
@nephilimfield
Ja sicher, davon ging ich auch aus.
Es hat sich ja eigentlich nix geändert, wenn gestern gesagt wurde der dringende Tatverdacht besteht nun nicht mehr, dann hat er auchnicht bei der Verhaftung bestanden, nicht bei der Verhängung der U-Haft und auch nicht bei der ersten Haftprüfung. Weil ich eben nix sehe, was sich groß da verändert haben soll, ausser das TB einen anderen Anwalt in der Zeit bekam.

Konkret gesagt ist es zutreffend: Die U-Haft hätte NIE verhängt werden dürfen!!!
Man muss vorher wissen (als Behörde), dass in diesem Mordfall ein so geäusserter Verdacht gegenüber einer Person großes Aufsehen errregen wird in der Öffentlichkeit, in den ganzen Medien etc. Bei dieser Beweislage wurde mMn. die Grundrechte eines Bürgers, dem der Staat jedem Bürger gegenüber garantiert, arg verletzt wie auch an der Europäische Menschenrechtskonvention (die ja in Österreich auch gilt) stark gekratzt. Mit der Verhaftung und in U-Haft nehmen und den Worten "dringend Tatverdächtig" entsteht eben in so einem bekannten Mordfall zwangsläufig immer mit der Umstand, als würde man jemanden auf den 'Präsentierteller' sevieren, dass wusste man mE. auch vorher. Mit dieser Beweislage hätte dies so nie passieren dürfen!

Kurz um, eigentlich hätten wir hier & die Öffentlichkeit von einem Verdacht gegenüber der Person TB nie was erfahren dürfen, hätten wir wohl auch niemals, wenn es diese Verhaftung und Verhängung der U-Haft nicht gegeben hätte. Daher war sie ein schwerer Fehler.

Lieben Gruß,
Doverex


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.02.2014 um 12:54
@Doverex

Deshalb schrieb ich provokant, dass es eigentlich eine Art Beugehaft war mit dem Ziel, den nun Ex-Verdächtigen zu einem Geständnis zu bringen. Was natürlich nicht zulässig ist.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.02.2014 um 12:55
Zitat von AngRaAngRa schrieb:Wieso kannst Du Dir denn nicht vorstellen, dass ein psychotischer Einzeltäter einen heftigen Streit mit DK entfacht hat bevor er sie getötet hat?
Das ist halt nur mein subjektives Empfinden. Ich stelle mir einen Psycho ohne
Bezug zum Opfer immer als wortkargen Typen vor, der handelt - und nicht
vorher diskutiert. Aber vielleicht gibt es sowas und genau das ist dort passiert.
Nur sehe ich den Gesamtverlauf der Nacht eher so, dass die Tat eine Beziehungs-
tat ist.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.02.2014 um 13:21
Ich habe mich ein bisschen eingelesen hier, ich finde, man sollte von einem Skandal sprechen. Zum einen, wie hier ausgeführt wurde, hat man 2005 offenbar total schlampig ermittelt. Daß der letzte Kontakt des Opfers nie ein hieb- und stichfestes Alibi hatte, wie sein Anwalt jetzt mehrmals in Interviews zugab, aber nie gründlich durchleuchtet wurde (Kleidung, Messer), was der Anwalt ja auch einräumt - - da fehlen einem die Worte!! Genauso hat das Cold Case Team wohl völlig übereilig einen Riesenerfolg feiern wollen und geht jetzt mit Pauken und Trompeten unter.

Mir tut der Verdächtige leid, sollte er wirklich unschuldig sein, am meisten aber die Mutter des Opfers, die nach Akteneinsicht weiterhin glaubt, dass der Verdächtige Schuld ist und davonkommt.. und sie weiß jetzt auch, dass der Fall nur mehr durch ein Wunder, aber sicher nicht mehr durch die österreichische Polizei aufgeklärt werden wird. Ich finde, dieser Fall wäre zum zweiten Mal eine parlamentarische Anfrage wert.

Peinlich für die Polizei, JosefK1914s kritische Kommentare haben sich bewahrheitet. Peinlich - - oder eben ein Skandal.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.02.2014 um 13:29
Die Ermittlungsarbeit von 2005 wird man wohl als Skandal bezeichnen müssen. Es war ja auch in den Zeitungsberichten immer die Rede davon, dass sich bei polizeilichen Vernehmungen ergeben habe, dass niemand im Umfeld des Opfers ein Motiv hatte.
Die Erforschung des Motivs wird man sich wohl dann so vorzustellen haben, dass alle Kollegen und ehemaligen Freunde befragt worden sind ob sie Grund hatten dem Opfer etwas anzutun. Alle werden ehrenwörtlich versichert haben, dass das Verhältnis ausgezeichnet war und damit war dann die Motivforschung beendet. Ich muss das einfach mal so überspitzt formulieren, weil ich mir die Ermittlungsarbeit inzwischen so in der Art vorstelle.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.02.2014 um 13:38
@AngRa

Und genauso muss man sich die Alibibefragung vorstellen: "Wo waren Sie?" "Alleine im Zimmer." "Ahja, Alibi passt."

@PetraW1986

Danke, dass du die Mutter erwähnst. Das ist die wahre Tragödie: Eine Mutter, die nun davon ausgeht, dass der Mörder ihrer Tochter wieder freigelassen wurde. Auch, wenn es nicht so war.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.02.2014 um 14:01
Bezüglich der Ermittlungen 2005 möchte ich dann doch noch auf
den Beitrag von @unbelievable00 hinweisen.

@unbelievable00 schreibt in ihrem Beitrag:
Beitrag von unbelievable00 (Seite 117)
zumal die meisten dann nach dem Mord nach hause gefahren sind, wir wurden damals freigestellt und durften eventuelle Prüfungen im Herbst machen
Was ich jetzt nicht so ganz genau weiß ist die Frage ob die Freistellung
ab dem 23/24-06 bis zum Beginn der Semesterferien am 09-07 (?) erfolgte.
Wenn also die direkten StudienkollegInen bereits am 23/24-06 freigestellt
wurden, dann war es für die damalige Mordkommission schon ein großes
Hindernis bei den Ermittlungen wenn möglicherweise der überwiegende Teil
der StudienkollegInen sich tatsächlich auf den Heimweg gemacht haben.

Das sollte man bei aller Kritik an der Ermittlungsarbeit der IBK Kripo im
Jahr 2005 nicht unberücksichtigt lassen.

Mit freundlichen Grüßen

Lohengrin


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.02.2014 um 14:13
Ich finde es komisch, dass ein privates Motiv so schnell ausgeschlossen wurde. Wenn die Angabe stimmt, hatte DK eine Beziehung mit jemanden aus ihrer Heimat, der in Kufstein studierte und immer wieder etwas mit einem Freund, zu dem sie in dieser Nacht noch wollte. Dann war sie mit einem Dritten, TB, in jener Nacht 2Stunden in seinem Zimmer. Betrunken. Dann die ganzen Telefongespräche in jener Nacht. Das allein ergibt schon jede Menge Motivmöglichkeiten. So ganz glatt dürfte ihr Leben in letzter Zeit nicht verlaufen sein.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.02.2014 um 14:23
@Lohengrin

Ja, aber den Zimmerkollegen des letzten Kontakts muss man ganz einfach zeitnah befragen. Da gibt es keine Ausrede.

Wo ich dem Anwalt übrigens nicht zustimme, ist seine Aussage

Auch jener Zimmerkollege, der sich nun sicher zu sein scheint, dass der Niederösterreicher am Tatmorgen nicht in den gemeinsamen Räumlichkeiten gewesen wäre, wurde erst drei Jahre später telefonisch dazu befragt.“ Für Heiss Ermittlungspannen, die seinem Mandanten nun als fehlende Entlastungsbeweise auf den Kopf fallen.

Diese Ermittlungspannen fallen nicht dem Mandanten, sondern den Ermittlern auf den Kopf.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.02.2014 um 16:13
@nephilimfield

Das Interview fand vor der Enthaftung statt und ein Anwalt muss natürlich die Unschuld seines Mandanten beweisen. Insofern stimmt seine Aussage schon.

Sollte TB unschuldig sein, so hätte das damals wahrscheinlich noch bewiesen werden können, wenn nicht so schlampig gearbeitet worden wäre.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.02.2014 um 16:27
@Allgemeines

Aber es muss nicht die Unschuld bewiesen werden, sondern die Schuld. Also wird umgekehrt ein Schuh draus: Sollte TB schuldig sein (was ich hier ausdrücklich NICHT behaupte), hätte die Grundlage für diesen Nachweis damals gelegt werden müssen.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.02.2014 um 16:31
@Allgemeines

Aber ich verstehe, was du meinst: Wenn er unschuldig ist und man hätte damals durch Nachforschungen ein wirkliches Alibi gefunden, hätte man sich und ihm jetzt die ganze Sache erspart.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.02.2014 um 16:33
@nephilimfield

Deshalb meinte ich ja, dass der Anwalt das vor der Enthaftung gesagt hat, da hat es so ausgesehen, als müsste man die Unschuld beweisen, weil er trotz mangelnder Beweise in Haft war.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.02.2014 um 16:37
@nephilimfield

Ja, und das natürlich auch.

Wenn er unschuldig ist, sind die Ermittlungspannen schlecht für ihn.
Sollte er schuldig sein, käme es ihm jetzt wahrscheinlich zu Gute.

Wie auch immer, ich fürchte wir werden die Wahrheit nicht mehr erfahren.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.02.2014 um 16:40
@Allgemeines

Ich glaube, wir sind uns einig, dass man TB sowieso nie allein auf Basis eines fehlenden oder geplatzten Alibis in U-Haft hätte nehmen dürfen. Ich als großer Verfechter des DNA-Beweises bin sehr enttäuscht darüber, wie fahrlässig die Ermittler hier mit diesem großartigen Werkzeug umgegangen sind.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.02.2014 um 18:15
@nephilimfield
dein Beitrag ist jetzt der Anstoss, hier die Frage zu stellen, die mich seit der Nachricht der Enthaftung beschäftigt.

Anscheinend waren die DNA-Spuren, die man gefunden hat, definitiv nicht von TB bzw. die, die von ihm waren, waren an 'unaussagekräftigen' Stellen.

Heißt das nun aber, dass man gar keine 'aussagekräftigen' DNA-Spuren an DK's Körper gefunden hat?
Meine Frage zielt auf zweierlei ab:
WENN es gar keine 'aussagekräftigen' DNA-Spuren gibt, dann wäre doch - im Umkehrschluss - trotz verbesserter Hautschuppenanalysemöglichkeiten nach wie vor ein 'perfekter' Messermord (der ja per Definition 'persönlicher' ist, weil der Mörder bei der Tatausführung ja in engen Kontakt mit dem Opfer kommen muss - anders als bei einer Schusswaffe, meine ich) möglich. Ich kann also zwei brutale und tödliche Stiche mit einem - angeblich - recht großen Messer setzen und trotzdem keine DNA von mir hinterlassen??? Ich mag ja, dank CSI, etwas verblendet sein, was die Möglichkeiten der Forensik und DNA-Analyse angeht, aber das scheint mir doch etwas schwer zu glauben?! Oder kann es daran liegen, dass die Analysen erst Jahre später durchgeführt werden konnten bzw. wurden und sie daher weniger 'Ergebnis' geliefert haben?

ODER aber, es wurden an inkriminierenden Stellen (wenn ich dich, @nephilimfield
, bisher richtig verstanden habe, wäre das rund um die Wunden?) sehr wohl DNA-Spuren gefunden, hier konnte aber TB als Spurenverursacher nunmehr ausgeschlossen werden? Seine DNA werden sie ja frühestens seit seiner Verhaftung haben nehmen können und die Auswertung dauert ja im 'richtigen' Leben immer noch deutlich länger als bei CSI ;-), was die erste Verlängerung der U-Haft erklären würde. Und diese Spuren konnten auch (noch) keinem anderen zugeordnet werden, schlicht und einfach, weil wir in Österreich, wie ich annehme, keine besonders umfassende DNA-Datenbank haben?

Was mich dann nur wundert, sollte es SO gewesen sein: warum sagt man das dann nicht öffentlich? DAS würde TB nämlich von jedem Schatten des Verdachts befreien (was man ihm meiner Meinung nach schuldig wäre!) - und man könnte damit den wahren Täter unter Druck setzen: nach dem Motto 'wir haben deine DNA, jetzt müssen wir dich nur noch identifizieren'.
Oder würden die Ermittler genau so eine Info nicht an die Öffentlichkeit geben, um sie als 'Ass' im Ärmel zu haben?


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.02.2014 um 18:49
@nilhörnchen

Das sind sehr interessante Fragen, die du da stellst. Lass mich kurz meine Meinung dazu sagen.

Da man heutzutage geringste DNA-Mengen nachweisen kann, ist die Gefahr gegeben, dass man DNA findet, die mit der Tat nichts zu tun hat. Deshalb muss man bei der Interpretation sehr vorsichtig sein, und das ist hier fahrlässig unterblieben. Hautschuppen wären in diesem Fall tatsächlich nur im Bereich der Wunden als tatrelevant einzustufen oder aber wenn sie an anderer Stelle und dafür in einer Menge auftreten, die natürlicherweise auch nicht mehr zu erklären ist. Beides war hier offensichtlich nicht der Fall.
Schließlich sind Hautschuppen auch noch aussagekräftig, wenn der Verdächtige vorher jeden Kontakt bestritten hat, aber auch das war ja nicht so. (Ich hab' z. B. mal kurz gedacht, es wurde vielleicht am Fahrrad seine DNA gefunden, obwohl er bestritten hat, dieses Rad je angegriffen zu haben.)
ODER aber, es wurden an inkriminierenden Stellen sehr wohl DNA-Spuren gefunden, hier konnte aber TB als Spurenverursacher nunmehr ausgeschlossen werden?
Ich befürchte, dass man um die Wunden gar keine DNA festgestellt hat, sonst hätte man das mMn gesagt, um, wie du auch anmerkst, TB endgültig zu entlasten. Aber im Gegenteil, der StA kündigte ja sogar an, man werde gegen ihn weiterermitteln…
Zitat von nilhörnchennilhörnchen schrieb:Ich kann also zwei brutale und tödliche Stiche mit einem - angeblich - recht großen Messer setzen und trotzdem keine DNA von mir hinterlassen???
Warum man keine Hautschuppen im Bereich der Wunden gefunden hat, kann ich nicht sagen. Wenn das T-Shirt sachgerecht gelagert wurde (man wird es wohl nicht verloren haben, aber alles ist möglich :(), könnte man noch Spuren sichern, sofern welche hinterlassen wurden. Oft werden Textilien mit Folien abgeklebt und diese dann für weitere Untersuchungen aufbewahrt.
Könnte es sein, dass der Täter Handschuhe trug? Um diese Jahreszeit wohl nur, wenn es eine wirklich geplante Tat war, sonst eher auszuschließen. Vielleicht reicht aber selbst ein heftiges Zustechen nicht, um Hautschuppen zu übertragen, was ich mir aber nicht vorstellen kann.
Zitat von nilhörnchennilhörnchen schrieb:Seine DNA werden sie ja frühestens seit seiner Verhaftung haben nehmen können
Die DNA von TB dürfte schon 2005 genommen worden sein, weil er ja gerade wegen des DNA-Treffers zu Weihnachten verhaftet wurde.
Zitat von nilhörnchennilhörnchen schrieb:weil wir in Österreich, wie ich annehme, keine besonders umfassende DNA-Datenbank haben?
Die österreichische DNA-Datenbank ist tatsächlich sehr stattlich! Sie wurde als eine der ersten gegründet (1997) und ist die drittgrößte Europas!


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