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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

4.961 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Juni, Studentin ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

26.05.2014 um 21:38
@nephilimfield

Vielen Dank für deine Antwort. Würde es sehr schade finden wenn sich um diese dna-Spuren um die einstichstellen nichts mehr tut...


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

27.05.2014 um 13:30
@all

Was mir immer noch nicht ganz klar ist:

Laut RA Heiss hat das CCT folgende Hypothese:

Daniela sei aus der Studentenwohnung geflohen, der Verdächtige sei ihr gefolgt und hätte sie dann in der Telefonzelle ermordet.

Nun nimmt das CCT aber weiters an, dass sie zu Fuß unterwegs war und vom Täter auf ihrem eigenen Rad verfolgt wurde.
Im Zeit-Weg-Diagramm steht, dass Daniela die DHS9 um 4.25 Uhr verließ.

Wenn man das alles zusammennimmt: Wie lässt sich das damit vereinbaren, dass sie um 4.30 Uhr radfahrend beim Plateau bzw. auf der Höhe Kapuzinergasse gesehen wurde?

Weiters spricht Mario Hejl vom BKA im ORF davon, dass dem CCT ein Zeitfenster von einer halben Stunde fehlt ("Hier wissen wir nicht genau, was geschehen ist."). Wie stellt sich das CCT dann eine "Flucht" aus der DHS9 vor? Daniela wird ja nicht eine halbe Stunde bis zu den Telefonzellen "geflüchtet" sein. Irgendwie verwirrt mich das alles sehr.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

28.05.2014 um 08:06
@nephilimfield

Diese verschiedenen Aussagen irritieren mich auch völlig. Hejls Aussage ist etwas, was wir "direkt" haben, von ihm selbst hören, also nicht etwas, das durch Printmedien oer sonstwen verfälscht wurde - ist eigentlich davon auszugehen, dass das zumindest damals der letzte Stand der Dinge war. Aber eben, hat ihre "Flucht" dann eine halbe Stunde Aufenthalt bei den Viaduktbögen beinhaltet, oder wie? Ganz eigenartig...

Unverständlich bei diesem Sachverhalt wäre für mich auch: Wenn sie schon vor TB "flüchtet", würde sie dann, wenn sie bei den Telefonzellen wieder auf ihn trifft, nur kurz mit ihm herumstreiten? Ich denke, da wären dann bei ihr - auch in ihrem Zustand - alle Alarmglocken angegangen und sie hätte geschrien oder versucht, auf sich und die Situation aufmerksam zu machen, oder? Das wäre doch eine offensichtliche Bedrohung gewesen, nicht etwas Überraschendes, das sie nicht einschätzen konnte?

Passt alles nicht zusammen...


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

28.05.2014 um 08:48
Zitat von ZenCat1ZenCat1 schrieb:Passt alles nicht zusammen...
Eben. Und hier sieht man deutlich, dass die Beschwerde von RA Heiss vollkommen berechtigt ist. Hier sollte ein Verdächtiger verhaftet werden und die Indizien wurden so gebogen, daß ein Richter, der leider in der Regel nie in die Akten blickt, der U-Haft zustimmt. Die Aktionen, welche dann nach der Verhaftung liefen, sollten letztendlich ein Geständnis bringen.

Glücklicherweise wurde diesem nicht rechtsstaalichen Druck widerstanden, was nicht immer erfolgt. So gibt auf der Welt Fälle, wo nachweislich die Geständnisse falsch waren und diejenigen die Tat überhaupt nicht begangen haben.

Leider passiert das in allen Ländern auch D ist hier nicht ausgenommen, wie der aktuelle Fall Peggy Knobloch gezeigt hat.

Letztendlich befinden wir uns bei manchen Fällen immer noch in der Zeit des Mittelalters bzw. frühe Neuzeit, nur die physischen Folter ist der psychischen gewichen.

So etwas muss abgestellt werden.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

28.05.2014 um 10:09
Zitat von LohengrinLohengrin schrieb:So ein Psychogram bzw. Täterprofil
kann natürlich nur eine rudimentäre Antwort liefern, wichtig dabei ist halt nur das
ein jeder vollkommen wertneutral und ohne einen Bezug zu irgendwelchen Personen
seine Ansichten dazu mitteilt, auch wenn es schwer fällt.
@Lohengrin
Für mich ist erst mal augenscheinlich und Fakt Nr.1 , dass der Mörder mit seiner brutalen Mordtat wohl nun bald 9 Jahre recht gut zurecht kam in seinem Leben (wenn er noch lebt?). Niemand in seinem nahen Umfeld ihm mit dieser Mordtat in Verbindung bringt oder ihm so eine Tat zutraut. Ich denke darüber, mit Verdrängung allein kann dies nicht so passieren, deutet eher auf einen Psychopathen hin, der im Grunde keinerlei Mitgefühl für seine Mitmenschen aufbringt. Und diesen Umstand gut mit seiner Intelligenz verstecken kann, heisst, es könnte ein Tätertype sein der auch sehr charmant, witzig und möglicherweise auch als "guter Kumpel" in Erscheinung tritt.

Auch ich kann in diesem Fall wie @Hammerstein eine gewisse Parallele zu dem Fall in München (ein Mann bespuckt eine Frau am Rad und ersticht danach ihren Freund tödlich) nicht vergessen.
Zitat von ZenCat1ZenCat1 schrieb:Unverständlich bei diesem Sachverhalt wäre für mich auch: Wenn sie schon vor TB "flüchtet", würde sie dann, wenn sie bei den Telefonzellen wieder auf ihn trifft, nur kurz mit ihm herumstreiten? Ich denke, da wären dann bei ihr - auch in ihrem Zustand - alle Alarmglocken angegangen und sie hätte geschrien oder versucht, auf sich und die Situation aufmerksam zu machen, oder?
@ZenCat1
Weiß nicht, mir scheint völlig unabhängig von der Person TB es so zu sein, dass Daniela sich in keinster Weise der Gefahr in der sie sich befindet i-wie nur bewusst war. Das diese Person, die ihr da gegenüberstand als Täter sicher erst mal nicht als Bedrohung für ihr Leben von ihr ausgemacht wurde. Also kein Gedanke bei ihr, dass dieser Mensch auf sie einstechen wird. So reagiert man mMn. aber mehr bei Menschen die man glaubt mehr oder weniger zu kennen, ein völlig fremder Mensch wäre darin schon viel schwerer einzuschätzen, was der möglicherweise im nächsten Moment tun wird. Bei einen völlig Fremden würde ich eher darauf schließen, dass Daniela wegzulaufen versuchen würde oder auf laute Hilfeschreie statt einem lauten Streitgespräch tippen.
Anscheinend wurde aber beides nicht festgestellt, weder das sie wegzulaufen versuchte noch das sie laut um Hilfe geschrien hätte, es gibt nur das Zeugnis über das laute Streitgespräch davor.

Mir scheint es also darin plausibler, da weglaufen und Hilfeschreie völlig fehlen, dafür aber es dieses laute Streitgespräch zwischen einen Mann und einer Frau gab, dass für Daniela der Täter keine völlig fremde Person war.

Und dieses "Täterprofil" von mir oben im ersten Absatz kurz skizziert würde passen, dass niemand aus dem näheren Bekannten/Freundeskreis diesem Täter diese Tat zutraut, ja ich denke, selbst Daniela wird an so eine Möglichkeit nie vorher gedacht haben, daher hat sie wohl auch nicht versucht wegzulaufen oder laut um Hilfe zu schreien, weil sie sich der Lebensgefahr nicht bewusst war. Natürlich nur SPEKULATION von mir, eine Spekulation die einen möglichen Tatablauf zu beschreiben versucht ohne auf i-welche bestimmte Personen dabei zu denken. Es sollte nur ein Szenario umschrieben werden, welches möglicherweise zeigt, es war ein tödlicher Fehler das Daniela den Täter falsch vorher einschätzte, sowas dem nie zutraute und wohl keine Angst vor ihm hatte!????????

Lieben Gruß,
Doverex


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

28.05.2014 um 12:21
Zitat von ZenCat1ZenCat1 schrieb:Aber eben, hat ihre "Flucht" dann eine halbe Stunde Aufenthalt bei den Viaduktbögen beinhaltet, oder wie? Ganz eigenartig...
@ZenCat1
Ich denke, die halbe Stunde beinhaltet den Zeitpunkt (ca. 4:30 - Link unten) als Daniela die Wohnung verließ bis dahin, wo ihr lebloser Körper von dem Pensionisten bei den Telefonzellen wahrgenommen wurde und er die Rettung anrief.

"Um 4.30 Uhr machte sie sich auf den Heimweg, eine halbe Stunde später wurde ihre Leiche gefunden. Was dazwischen passierte, weiß niemand. "

Quelle: http://www.ganzewoche.at/inhalte/artikel/?idartikel=6580/Wir-suchen-den-Moerder-unserer-Tochter-bis-wir-ihn-finden

Über diese halbe Stunde dürfte sich in dem ORF Beitrag Mario Hejl bezogen haben.

Angenommen wird, dass die Mordtat zwischen 4:40 u. 4:50 passiert ist. Theoretisch möglich also schon ca. 10 Minuten später nachdem Daniela die Wohnung verlassen hat!


Interessant finde ich auch in dem obigen Artikel & dem Bild daraus (Das letzte Foto von Daniela vor der Abreise nach Tirol), wie klein Daniela doch wirklich war, was mit der Höhe des Autos (obwohl sie ein bischen gebückt dort steht) gut ersichtlich im Vergleich ist!


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Lieben Gruß,
Doverex


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28.05.2014 um 13:35
@Doverex
"Um 4.30 Uhr machte sie sich auf den Heimweg, eine halbe Stunde später wurde ihre Leiche gefunden. Was dazwischen passierte, weiß niemand. "

Über diese halbe Stunde dürfte sich in dem ORF Beitrag Mario Hejl bezogen haben.
Ja, so habe ich das auch verstanden. Aber diese halbe Stunde beinhaltet ja die verschiedenen Zeugenaussagen, die Daniela zu Fuß und/oder per Fahrrad bei den Bögen gesehen haben. D.h., einen Teil dessen, was Daniela zwischen Verlassen der DHS9 und dem Mord an ihr gemacht hat bzw. wo sie war, müsste dem CCT ja bekannt sein. Laut Hejls Aussage aber offensichtlich nicht - das ist es, was mich verwirrt.


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28.05.2014 um 15:21
@ZenCat1
@Doverex

Es passen einfach die Bögensichtungen um 4.30 Uhr beim Plateau und Kapuzinergasse nicht so wirklich zur Hypothese des CCT.

@Doverex, du hast mal gemeint:
Ich denke, dass man einfach die letzte Wegstreckenrekonstruktion Danielas von DHS9 zum Tatort vom Jahr 2005 und den Puppermittlungsteam getrost in die Mülltonne treten kann.
Dies beinhaltet einfach auch, dass Daniela nie an der Bogenmeile kurz vorher noch war, weder mit noch ohne Rad.
Wie sind diese Sichtungen deiner Meinung nach zustande gekommen?

Deine Gedanken zum Täter kann ich großteils nachvollziehen, du alter Profiler ;).
Nur ein Einwand:
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Bei einen völlig Fremden würde ich eher darauf schließen, dass Daniela wegzulaufen versuchen würde oder auf laute Hilfeschreie statt einem lauten Streitgespräch tippen.
Bei einem Fremden könnte ich mir aber auch vorstellen, dass Daniela anfänglich alkoholbedingt wenig misstrauisch war und die Sache dann so schnell eskalierte, dass sie gar nicht mehr zum Handeln oder Schreien kam.


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28.05.2014 um 15:29
@nephilimfield
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Bei einem Fremden könnte ich mir aber auch vorstellen, dass Daniela anfänglich alkoholbedingt wenig misstrauisch war und die Sache dann so schnell eskalierte, dass sie gar nicht mehr zum Handeln oder Schreien kam.
Aber sie hatte ja offenbar Abwehrverletzungen - wenn sie sich noch hat wehren könnten, dann hätte sie doch auch noch schreien können. Und zwischen den beiden Stichen muss ja doch etwas Zeit vergangen sein, in der sie mMn noch in die Zelle ging/lief - eigentlich verstehe ich überhaupt nicht, wieso sie nicht um Hilfe gerufen hat. Oder haben es der/die Ohrenzeugen nur nicht gehört?


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

28.05.2014 um 16:49
@ZenCat1

Die erste Ohrenzeugin hat doch einen heftigen Streit plus einen Schrei gehört ... Ich glaube, in dem Moment der Panik oder auch des Schocks schreit man nicht mehr um Hilfe.


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28.05.2014 um 17:42
@Hammerstein
Zitat von HammersteinHammerstein schrieb:Die erste Ohrenzeugin hat doch einen heftigen Streit plus einen Schrei gehört ...
Echt? Gibts da vielleicht noch irgendwo einen Link zu der Aussage?


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

28.05.2014 um 18:40
@ZenCat1

Bzgl. des Schreis hat Roy_Makaay mal ein Gerücht aus dem Haus in der Defreggerstraße geschildert:
Eine Freundin von mir wohnte in dem Haus gegenüber der Telefonzelle, außerdem bin ich fast täglich an der Stelle vorbeigekommen auf dem Weg zum Fitnesscenter. Ich habe nicht alle Einträge hier lesen können, aber die meisten, möchte nur ein paar Gedanken anfügen: Es hieß z.B. in dem Haus damals am nächsten Tag, dass eine Anwohnerin einen lautstarken Streit zwischen einer Frau und einem Mann gehört habe, der sie geweckt habe, wenige Sekunden später noch einen extrem lauten Schrei.
Inwiefern das valide ist, können wir natürlich nicht sagen. Ich denke mir halt, dass man nach einem Herzstich nicht mehr sehr laut schreien kann (da müsste man aber einen Gerichtsmediziner fragen).

Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass für mich das fehlende Weglaufen und das Fehlen eines Schreies nicht gegen einen fremden Täter spricht, der unvermittelt, quasi aus dem Nichts, zusticht.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

28.05.2014 um 18:57
@nephilimfield

Danke fürs Raussuchen! Okay, das wissen wir somit also nicht fix. Du hast aber schon recht, es muss nicht zwingend sein, dass ein fehlender Schrei / fehlendes Weglaufen gleichbedeutend ist mit einem dem Opfer bekannten Täter. Der Verdacht drängt sich auf, muss aber nicht sein, dafür kann es andere Gründe geben.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

28.05.2014 um 18:58
@ZenCat1
@nephilimfield
@Doverex
@Hammerstein

Vorab schon mal Danke für Eure Antworten. Mit meiner Einschätzung stehe
ich ja noch aus. Aber gut Ding will Weile haben ;)

@nephilimfield
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Weiters spricht Mario Hejl vom BKA im ORF davon, dass dem CCT ein Zeitfenster von einer halben Stunde fehlt...
Ja, ja, der liebe Mario macht uns noch vollkommen 'kirre' mit seiner halben Stunde.
Wir hatten uns damit ja schon vor einer ganzen Weile mit beschäftigt und sind
dank Deiner Wege-Rekonstruktion ja auf eher 20 bis maximal 25 Minuten gekommen
die in diesem Zeit-Wege-Diaramm der IBK-Pol. nicht erklärbar sind.

Unabhängig von meiner favorisierten "Heimweg"-Theorie (Daniela mit Freundin) in
Richtung Saggen. Wenn ich also jetzt mal davon ausgehen das Daniela lediglich in die
'Bogenmeile' gefahren ist weil sie z.B. dort ihren o-o-F vermutet hat weil sie ihn telef.
nicht ereichen konnte, dann wäre folgende Szenario möglich:

Auf dem Rückweg aus Richtung Plateau kommend (Sichtungen gegen 04:30 Uhr) stürzt
Daniela mit ihrem Rad (was auch die Schürfwunden erklärbar machen würde). Nun gibt
es drei Varianten die zum einen erklären könnte warum sie sich überhaupt zu Fuß in
Richtung Pradl begeben hat und vieleicht auch die fehlenden 20 Minuten erklärt.

1. Bei dem Sturz geht ihre Brille zu Bruch weshalb sie nur noch eingeschränkt sehen kann.

2. Bei dem Sturz verliert sie eine ihrer Kontaktlinsen; auch hier eingeschränkte Sehfähigkeit.

3. Die dritte Möglichkeit wäre das sie aufgrund des angenommenen Sturzes mit dem Rad
derart erschreckt war das sie aufgrund dessen beschlossen hatte - und das gilt analog zu
den ersten beiden Varaianten - ihr Rad wieder im Karl-Kunst-Heim zu deponieren um den
weiteren Weg in Richtung Pradl zum ihrem o-o-F zu Fuß zu gehen.

Bislang hatten wir uns ja immer über das fehlende Fahradschloss gewundert. Was wäre
aber wenn sie gar keines dabei hatte da ihr ja das weitere Ziel des Abends bekannt
war. Wozu also eine sperriges u. schmutziges Schloss mitschleppen wenn es eine
gesicherte Unterstellmöglichkeit gab. Alternativ wäre noch zu bedenken das sie es
schlicht und ergreifend an diesem Abend vergessen hat mitzunehmen.

Die fehlenden 20/25 Minuten: Unter der Annahme der drei vorgenannten Punkte
und einer fehenden Absperrmöglichkeit für das Rad wäre als einzige Alternative für
Daniela nur der Abstellraum im Karl-Kunst-Heim in Frage gekommen. Dazu hätte sie
das Rad erst mal wieder in das Geäude tragen bzw. schieben müssen. Aufgrund ihres
alkoholisierten Zustandes dürfte das wohl mit einigen Schwierigkeiten und wahrscheinlich
auch nicht ganz lautlos über die Bühne gegangen sein. Je nachdem wie dieser Raum zu
erreichen ist dürften da schon einige Minuten vergehen.

Wenn ich von einem Sturz mit dem Rad ausgehe ist es durchaus wahrscheinlich das
Daniela bei der Gelegenheit noch die Toillettenräume aufgesucht hat um ihre Blessuren
genauer in Augenschein zu nehmen und um sich ggbf. noch etwas frisch zu machen bzw.
den gröbsten Schmutz auf ihrer Kleidung zu beseitigen. Und bei diesen Gelegenheit, sowohl
im Bereich des Abstellraumes als auch bei den Toillettenräumen könnte Daniela bereits das
erste Mal
auf ihren Mörder getroffen sein der ihr dann mit ihrem eigene Rad hinterher
gefahren ist. Und nur noch mal zu Erinnerung: diese theoretische Abhandlung hat absolut
nichts mit dem ehem. Verdächtigen zu tun, zumal dieser sich in der 2. Etage aufgehalten
hat und von einem (angenommenen) zweiten Aufenthalt Danielas im Gebäude der DHS9 gar
nichts hätte mitbekommen können.

Bezüglich eines angenommenen Sturzes mit dem Fahrrad habe ich noch den Beitrag
von @t.europaea in Erinnerung der die Situation in der Ing.-Etzel-Strasse (Bogenmeile)
folgendermaßen beschreibt (ist wohl auch ein Innsbrucker ;) ):
@t.europaea schrieb:
Radfahren in der Ing. Etzelstrasse ist nicht so lustig. Da führen die Trambahnschienen in beide Richtungen. Außerdem düsen da nachts die Taxis. Und nüchtern war sie angeblich auch nicht mehr.
Ich pers. fahr da lieber (verboten) am Gehsteig.
Mit freundlichen Grüßen

Lohengrin


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28.05.2014 um 19:16
@ZenCat1

Das war kein Gerücht, es stand in einem der allerersten Artikel zu dem Verbrechen. Den hab ich auch gepostet den Link, aber ich finde ihn im Moment leider nicht. Wobei ja auch ein Artikel manchmal sowas wie ein Gerücht ist, wie wir hier schon erfahren durften.


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28.05.2014 um 19:23
@nephilimfield
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass für mich das fehlende Weglaufen und das Fehlen eines Schreies nicht gegen einen fremden Täter spricht, der unvermittelt, quasi aus dem Nichts, zusticht.
Sicher eine Möglichkeit die man nicht ganz außen vor lassen kann, was aber
dagegen spricht ist die Tatsache das keinerlei Wertgegenstände mitgenommen
worden sind; und das Rad zumindest wäre eine ideale Gelegenheit gewesen.
Bei einem Täter aus dem Drogenumfeld des Rapoldiparks wäre doch zumindest
das Rad "futsch" gewesen. Und ein paar Euro wären sicherlich auch in ihrer Geldbörse
zu finden gewesen.

Wenn es ein psychotischer Einzeltäter gewesen wäre müßte es aber meiner
Meinung nach in der jüngeren Vergangenheit, in Relation zum Tatzeitpunkt
betrachtet, doch zumindest weitere zeitliche Auffälligkeiten in der Innsbrucker
Kriminalhistorie gegeben haben die einen derartigen Schluß zulassen könnten. Aber da
muß ich passen - das können nur Innsbrucker selbst beantworten. ;)

Mit freundlichen Grüßen

Lohengrin

Ich sehe gerade das ich mal wieder vergessen habe den Link von @t.europaea
Beitrag anzugeben: Beitrag von t.europaea (Seite 116)


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

28.05.2014 um 19:27
@Lohengrin Danke für die Ausführungen, muss ich erst noch lesen.

@ZenCat1

Aus dem "Standard":

Redaktion
26. Juni 2005, 20:10

Innsbruck – Einen Tag nach dem Mord an einer 19-jährigen Studentin in Innsbruck gibt es noch keine Spur vom Täter. Als Täter wird ein Mann vermutet, da Anrainer des Rapoldiparks kurz vor der Tat einen heftigen Wortwechsel zwischen einer Frau und einem Mann wahrgenommen haben, bevor Schreie der Frau zu hören waren.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

28.05.2014 um 19:42
@Lohengrin

Deine vorgeschlagene Rekonstruktion der letzten 20 Minuten deckt sich in etwa mit meinem Versuch, die verschiedenen Sichtungen zu vereinbaren. Ich habe nur den Eindruck, dass das CCT die Bögensichtungen ignoriert. Aber warum?

Sollte Daniela nach halb fünf nochmal in das Gebäude DHS9 gegangen sein (ich meine jetzt in das Gebäude selbst und nicht nur in den Hof), um ihr Rad abzustellen oder sich frisch zu machen, müsste sie wahrscheinlich bei jemandem geläutet haben. Ob das vielleicht der Anlass für einen Streit war?

Zum Schloss: Wenn Daniela eine Tasche dabei hatte, könnte es sein, dass sie das Schloss da drin verstaute. Ich war mir ja nicht sicher, ob Frauen das so machen, habe das aber zufällig diese Woche selber gesehen.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

28.05.2014 um 19:44
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Nur ein Einwand:
@nephilimfield
KLAR, der auch berechtig ist :)
Der Profiler damals konnte ja nur zu seinem Ergebnis (keine Beziehungstat) damals kommen, weil auch einiges für einen fremden Täter spricht.
Ich bezweifle aber sehr, dass damals in der Tatablaufrekonstruktion für den Profiler die Möglichkeit der Überlegung bestand, dass Daniela zu Fuß kam und der Täter mit dem Rad, er darauf schon zurückgreifen konnte und in sein erstelltes "Täterprofil" einfließen zu lassen.
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Wie sind diese Sichtungen deiner Meinung nach zustande gekommen?
Erst einmal denke ich, dass die Ermittler 2005 die Theorie "Daniela kam zu Fuß zum Tatort" gar nicht überlegten. Da stand ihr Rad am Tatort, es wurden deshalb Zeugen gesucht, die sie am Rad fahrend gesichtet haben vorher.

Das CCM nahm sich nun den Fall 2013 neu an! Wichtig ist es, etwaige Lücken und Widersprüche im Akt zu entdecken. Fragen wie: "Warum wurde dieser eigentlich aufgestellten Hypothese nicht mehr nachgegangen?" oder "Warum wurde dieser Hinweis im Akt nicht weiter verfolgt?"(vielleicht eine zu Fuß gehende Daniela die ein Radfahrer verfolgte) stehen oft im Mittelpunkt. So wird es das CCM auch in diesem Fall gehalten haben.

Ich denke, dass die Zeugensichtungen von Daniela mit Rad nicht sehr aussagekräftig waren, die CC-Ermittler haben all diese Aussagen sicher bewertet. Auch denke ich mir, dass die mögliche verstellte Sattelhöhe anders festgestellt wurde, als wir hier mit nachmessen versuchen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man an der Sattelstange gut erkennt, wenn die eigentlich länger vorher niedriger gestellt war, durch etw. Dreckrand oder das die herausgezogene Sattelstange blanker ist als der Rest der immer herausragte? MMn. muss i-wo was darüber im Akt zu lesen sein, was damals 2005 keiner der Ermittler beachtet hat. DAFÜR ist das Cold-Case-Management ja da.

Mögliches Szenario bei der Telefonzelle!

Egal ob der Täter nun eine fremde oder bekannte Person von Daniela war, ich denke auf alle Fälle, der Streit hat sich entwickelt, als er sie am Telefonat mit ihrem Freund hinderte.

Denn ich glaube wirklich nicht und kann mir nur sehr schwer vorstellen, dass Daniela nach einem Herzstich noch eine Münze in den Apparat einwerfen konnte und danach die Zahlen der Tel-Nummer ihres Freundes wählte.
Ich denke also, die größte Wachscheinlichkeit ist, dass Daniela vom Täter mit Gewalt daran gehindert wurde, ihren Freund anzurufen. Eben, als sie schon dabei war, die Nummer ihres Freundes zu wählen.

Das ist für mich am plausiblesten, dass in diesem Moment der Streit begann. Daniela sich also umdrehte und hier das laute Streitgespräch, den die/der Zeuge vernahm, begann. Möglicherweise hat hier der Täter schon mit dem Messer hantiert, Daniela mit dem Messer am Telefonat behindert? Ist schwer für uns hier zu sagen, die Ermittler werden hierüber wohl schon genaueres festgestellt haben. Möglicherweise hat der Täter aber erst im Verlauf des lauten Streitgespräches das Messer gezogen?

Ich komme also eher zu der Überzeugung, dass Daniela wärend sie die Nummer ihres Freundes wählte, von ihrem Mörder von hinten völlig überraschent attackiert wurde. Und sie die Nummer ihres Freundes deshalb nicht mehr fertig wählen konnte.

Dieses Szenario ist für mich bei weitem einleuchtender, als das Daniela mit tödlichen Herzstich noch in die Telefonzelle ging, um ihren Freund anzurufen.

Wenn man es also im Zusammenhang mit einem verhinderten Telefonat sieht, muss man sich schon fragen, WIESO schlägt dann der Täter so zu, dass dieses Telefonat/Verbindung nicht zustande kommen darf/soll??? Einen fremden Täter, der Daniela in der Telefonzelle überraschen würde, könnte das doch völlig egal sein, oder? Denn eine etw. Täterbeschreibung etc... würde bei so einer Attacke eh nicht mehr Zustande kommen beim Hörer am anderen Ende der Leitung. Das legt den Schluß nahe, dass Daniela gar nicht dazu kommen durfte und daran gehindert wurde, i-was nur am Tele auszuplaudern. Das legt auch den Schluß nahe, dass es für den Täter ein "Jetzt oder nie" gegeben hat in dem Moment, als Daniela die Nummer ihres Freundes anwählte. So ein Szenario macht einen fremden Täter eher unwahrscheinlich!

So meine Überlegungen!

Lieben Gruß,
Doverex


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

28.05.2014 um 19:59
@Hammerstein

Vielen Dank fürs Raussuchen - irgendwie hatte ich das mit dem Schrei völlig verdrängt. Vom Standard darf man schon annehmen. dass die nicht einfach irgendwas schreiben, von dem her ist das echt interessant.


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