Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005
08.02.2014 um 19:34@nephilimfield
vielen Dank für deine Antwort und Gedanken!
Ich finde es auch gut, dass du darauf hinweist, wie wichtig die sensible und sorgfältige Interpretation von DNA-Spuren ist (wird wahrscheinlich umso wichtiger, je ausgefeilter die Methoden werden. Damit meine ich, dass nicht jede Hautschuppe, die ich finde, gleich einen Tatverdacht begründen darf, wenn es dafür andere Erklärungen gibt).
Mir fällt es nur eben schwer, anzunehmen, wie ich eine so 'körperintensive' (sorry, ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll) Tat wie eine tödliche Messerattacke durchführen sollte, ohne (DNA-)Spuren von mir als Angreifer zu hinterlassen. Oh Gott, ich hab' den Satz grad nochmal durchgelesen, der klingt ja entsetzlich - aber ich hoffe, ihr wisst, was sich sagen will (und nein, ich habe keinerlei Absichten in diese Richtung ;-)).
Dass der Täter Handschuhe getragen hat, würde ich auch eher ausschließen - ich denke nicht, dass die Tat so sehr vorher geplant war (als wirklich eiskalter, geplanter Mord), denn dafür müsste es ein absolut klares, stichhaltiges Motiv geben. Und da gehe ich davon aus, dass ein solches - trotz aller vielleicht nicht immer geglückten Ermittlungen - mittlerweile zu Tage getreten wäre - immerhin haben in den langen Jahren viele verschiedene Menschen diesen Fall untersucht.
WAS ich mich aber schon vorstellen kann, ist, dass es eine 'kurzfristig' geplante Tat war - also beruhend auf etwas, dass an diesem Abend vorgefallen (oder sich zugespitzt) hat. (Nicht notwendigerweise im letzten Teil des Abends, sondern schon vorher - da könnten auch die vielen SMS, die DK angeblich geschrieben haben soll, eine Rolle spielen, deren Inhalt uns aber nicht bekannt ist - vielleicht (hoffentlich?!) aber den Ermittlungsbehörden?!
Das war auch, ehrlich gesagt, immer der einzige Grund, warum ich mir den in U-Haft Genommenen als Täter 'zusammenreimen' konnte: dass in diesem 'letzten' Zusammensein etwas vorgefallen ist (oder auch nur diskutiert wurde), dass zu einem unerfreulichen und überstürzten Aufbruch von DK geführt hat, worauf der ehemals TV ihr - mit einem Küchenmesser (so die offizielle Version) - hinterher ist, sie ggf. noch gesucht hat und es bei den Telefonzellen zu einer letzten Auseinandersetzung mit schrecklichem Ende gekommen ist. Wie gesagt, so habe ich versucht, mir einen potentiellen Tatverlauf zusammen zureimen, nachdem die Verhaftung bekannt wurde - gottseidank für den ehemals TV hat sich ja anscheinend herausgestellt, dass er damit nichts zu tun hat!
Ich bin ja nach wie vor eher eine Anhängerin der These, dass es eben kein 'Küchenmesser', sondern ein Messer war, das manche 'immer' oder zumindestens zu bestimmten Gelegenheiten 'ganz normal' mit sich führen (Spring- oder Klappmesser oder sog 'Feitl) - und/oder, dass es sich doch um die Tat eines Zufallstäters an einem Zufallsopfer handeln könnte.
Ich wünsche vor allem der Familie und den FreundInnen von DK, dass der Fall doch noch - und möglichst bald - aufgeklärt werden kann. Es bringt DK nicht zurück, aber ich denke, ein Weiterleben ist etwas einfacher, wenn man weiß, was genau passiert ist - und wahrscheinlich auch, wenn man weiß, dass der Verantwortliche gefasst und verurteilt ist.
Ich versuche mir gar nicht vorzustellen, wie es für DK's Mutter sein muss, wenn sie - aus welchen Gründen auch immer, berechtigt oder nicht, - davon ausgeht, dass der wahre Täter bekannt aber auf freiem Fuß ist. Solange es keine überzeugende Verurteilung gibt, werden alle direkt und indirekt Betroffenen darunter leiden - und das ist - gleich nach dem Verlust eines Menschenlebens - das eigentlich Schlimme an diesem (und letztlich jedem ungekärten) Mordfall.
vielen Dank für deine Antwort und Gedanken!
nephilimfield schrieb:Die DNA von TB dürfte schon 2005 genommen worden sein, weil er ja gerade wegen des DNA-Treffers zu Weihnachten verhaftet wurde.Ah, okay, danke - stimmt, das hatte ich irgendwie vergessen. Muss wohl so gewesen sein. Wobei ich dachte, dass es in Ö relativ schwierig ist, ohne konkreten Tatverdacht DNA-Proben zu nehmen. Andererseits werden damals gerade die Freunde und Mit-StudentInnen sicher freiwillig eine entsprechende Probe abgegeben haben, um die Ermittlungen zu unterstützen.
Die österreichische DNA-Datenbank ist tatsächlich sehr stattlich! Sie wurde als eine der ersten gegründet (1997) und ist die drittgrößte Europas!tWow, das überrascht mich jetzt echt! Ich dachte eher, wir 'dümpeln' hier mit ein paar lausigen Einträgen 'der üblichen Verdächtigen' herum, die halt aufgrund begangener Straftaten erfasst sind. Danke für die Info!
Ich finde es auch gut, dass du darauf hinweist, wie wichtig die sensible und sorgfältige Interpretation von DNA-Spuren ist (wird wahrscheinlich umso wichtiger, je ausgefeilter die Methoden werden. Damit meine ich, dass nicht jede Hautschuppe, die ich finde, gleich einen Tatverdacht begründen darf, wenn es dafür andere Erklärungen gibt).
Mir fällt es nur eben schwer, anzunehmen, wie ich eine so 'körperintensive' (sorry, ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll) Tat wie eine tödliche Messerattacke durchführen sollte, ohne (DNA-)Spuren von mir als Angreifer zu hinterlassen. Oh Gott, ich hab' den Satz grad nochmal durchgelesen, der klingt ja entsetzlich - aber ich hoffe, ihr wisst, was sich sagen will (und nein, ich habe keinerlei Absichten in diese Richtung ;-)).
Dass der Täter Handschuhe getragen hat, würde ich auch eher ausschließen - ich denke nicht, dass die Tat so sehr vorher geplant war (als wirklich eiskalter, geplanter Mord), denn dafür müsste es ein absolut klares, stichhaltiges Motiv geben. Und da gehe ich davon aus, dass ein solches - trotz aller vielleicht nicht immer geglückten Ermittlungen - mittlerweile zu Tage getreten wäre - immerhin haben in den langen Jahren viele verschiedene Menschen diesen Fall untersucht.
WAS ich mich aber schon vorstellen kann, ist, dass es eine 'kurzfristig' geplante Tat war - also beruhend auf etwas, dass an diesem Abend vorgefallen (oder sich zugespitzt) hat. (Nicht notwendigerweise im letzten Teil des Abends, sondern schon vorher - da könnten auch die vielen SMS, die DK angeblich geschrieben haben soll, eine Rolle spielen, deren Inhalt uns aber nicht bekannt ist - vielleicht (hoffentlich?!) aber den Ermittlungsbehörden?!
Das war auch, ehrlich gesagt, immer der einzige Grund, warum ich mir den in U-Haft Genommenen als Täter 'zusammenreimen' konnte: dass in diesem 'letzten' Zusammensein etwas vorgefallen ist (oder auch nur diskutiert wurde), dass zu einem unerfreulichen und überstürzten Aufbruch von DK geführt hat, worauf der ehemals TV ihr - mit einem Küchenmesser (so die offizielle Version) - hinterher ist, sie ggf. noch gesucht hat und es bei den Telefonzellen zu einer letzten Auseinandersetzung mit schrecklichem Ende gekommen ist. Wie gesagt, so habe ich versucht, mir einen potentiellen Tatverlauf zusammen zureimen, nachdem die Verhaftung bekannt wurde - gottseidank für den ehemals TV hat sich ja anscheinend herausgestellt, dass er damit nichts zu tun hat!
Ich bin ja nach wie vor eher eine Anhängerin der These, dass es eben kein 'Küchenmesser', sondern ein Messer war, das manche 'immer' oder zumindestens zu bestimmten Gelegenheiten 'ganz normal' mit sich führen (Spring- oder Klappmesser oder sog 'Feitl) - und/oder, dass es sich doch um die Tat eines Zufallstäters an einem Zufallsopfer handeln könnte.
Ich wünsche vor allem der Familie und den FreundInnen von DK, dass der Fall doch noch - und möglichst bald - aufgeklärt werden kann. Es bringt DK nicht zurück, aber ich denke, ein Weiterleben ist etwas einfacher, wenn man weiß, was genau passiert ist - und wahrscheinlich auch, wenn man weiß, dass der Verantwortliche gefasst und verurteilt ist.
Ich versuche mir gar nicht vorzustellen, wie es für DK's Mutter sein muss, wenn sie - aus welchen Gründen auch immer, berechtigt oder nicht, - davon ausgeht, dass der wahre Täter bekannt aber auf freiem Fuß ist. Solange es keine überzeugende Verurteilung gibt, werden alle direkt und indirekt Betroffenen darunter leiden - und das ist - gleich nach dem Verlust eines Menschenlebens - das eigentlich Schlimme an diesem (und letztlich jedem ungekärten) Mordfall.