Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

Ich gehe davon aus, dass der Taxigast auch der Mörder ist und da wird er nicht seine Uhr erst abgelegt haben, bevor er den Ls die Kehle durchschnitt.

Die Uhr war genauso blutbesudelt wie seine restliche Kleidung.

Und genau deswegen wollte er für mich nicht in sein eigenes Auto einsteigen, sondern fuhr mit dem Camper nach Nbg, weil er dort herkam. Wusch sich notdürftig, zog sich um, fuhr mit dem WoMo noch so lange, bis der Tank fast leer war, fackelte es ab und fuhr wieder zurück ins Hölzl, um sein Auto zu holen.

Due Uhr, so er vorher eine trug, wird er zuhause liegengelassen haben.

Thinkoutloud schrieb:Und wenn der Taxigast nicht aus einer Großstadt stammt? Ich kann mich noch entsinnen, dass man ohne Uhr damals etwas verloren war. Es sei denn, der Kirchturm war in Blicknähe.

Ich habe jahrzehntelang ohne Uhr gelebt, ohne dass sie mir abgegangen wäre. Zuhause gab es genug Uhren, und sag mir eine Situation, in der ich sie tagsüber gebraucht hätte. Der Taxigast wusste nicht, wann und ob nachts Züge gingen, und da hätte ihm eine Uhr auch nicht weitergeholfen.

@Momomo

Ich finde es wegen der Alibisituation sinniger, von mindestens zwei Beteiligten (darunter sind auch Frauen nicht auszuschließen) auszugehen.

Thinkoutloud schrieb:ch finde es wegen der Alibisituation sinniger, von mindestens zwei Beteiligten (darunter sind auch Frauen nicht auszuschließen) auszugehen.

Deswegen könnte auch der Taxigast derjenige gewesen sein, der den Ls das Messer an den Hals setzte. Es gin doch um seine fehlende Uhr, oder?

Dass es auch zwei Täter hätten gewesen sein können, da will ich dir nicht widersprechen. Für meine Gedankengänge reicht einer. Und klar, eine Frau, da geht mir auch so einiges im Kopf rum.

Thinkoutloud schrieb:Ich finde es wegen der Alibisituation sinniger, von mindestens zwei Beteiligten (darunter sind auch Frauen nicht auszuschließen) auszugehen.

Die Frau ggf. als indirekt tatbeteiligt, ja. Eher ein beiwohnen der Tat, später als Alibi.

Wieviel Geld hatten die Langendonks denn dabei? Ich habe dazu nichts gefunden.

Wieviel Geld haben sie denn gebraucht?:

Ich habe deshalb mal geschaut wieviel eine Nacht auf dem Campingplatz in der Chiemsee-Region in der Hochsaison heute ungefähr kostet. Etwa 35-50 Euro. Wenn man das per Inflationsrechner auf 1997 in D-Mark umrechnet, dann kommt in etwa 50 DM raus. Wohnwagen-Stellplätze kosten nur etwa die Hälfte.

Ich habe gelesen, finde die Quelle gerade nicht mehr, dass die Langendonks am 29.05.97 in Holland losfuhren. Das heißt sie haben bis zum 06.06.97, 8-mal übernachtet. Wenn sie bis dahin immer auf dem Campingplatz genächtigt haben waren das etwa 400 DM. Die waren also am Hölzl schon nicht mehr in der Tasche.

Ich schätze sie wären am 08.06 in Berchtesgaden gewesen, dort übernachtet, dann nach Salzburg gefahren und am 10.06 wieder zurück nach Holland. Am 10.09 dann noch eine Übernachtung in Südwestdeutschland, vielleicht wieder Badenweiler und am 11.06 wären sie wieder zuhause gewesen. Das heißt sie brauchten noch 200 DM für die Übernachtungen, die waren noch im Camper.

Dazu haben sie Geld für Lebensmittel, Restaurants, Benzin und Sonstiges (Eintrittsgeld, Fähre, Souvenirs) gebraucht. Und schließlich hatten sie noch Fremdwährung dabei, von denen der Täter umgerechnet 500 DM für die Taxifahrten ausgegeben hat.
(Ich möchte das noch durchrechnen, bin dazu noch nicht gekommen)

@Kies-Richard
Vergiss nicht prozentual hochzurechnen wieviel die Biergläser in jedem Restaurant kosteten und die Trinkgelder und ganz wichtig die Eis an den Tankstellen.

SpiderWeb schrieb:Ich werf so was manchmal mit in das Becken von Möglichkeiten, um zu schauen ob was passen könnte und sich fortführen lässt in der Fülle an Varianten. Irgendetwas das plötzlich einen Sinn ergibt. Etwas vergessenes, übersehenes in den Gedankengängen.
Man scheitert ja schon meistens daran den Camper vernüftig und plausibel ins Hölzl zu bekommen, außer man orientiert sich tatsächlich an dem komplett freien ermessen das man da rein gefahren ist.

@SpiderWeb
Das verstehe ich.

Ich habe kein so großes Problem, mir das Hölz als Pausenplatz vorzustellen.
In einem Camper ist man recht frei und es geht ja gerade darum, seine Spontanität auszuleben.
Warum dort nicht kurz halten, um eine Pause zu machen?

SpiderWeb schrieb:Nach wie vor steht Geld bei mir als Motiv mit ganz oben, gefolgt von der Willkür.
Aber das hat ja auch alles viel Gummi.

Für mich auch. Gerade bei diesem Ehepaar. Die beiden machten bestimmt einen gepflegten Eindruck und wirkten auf Täter, die Opfer suchten, lohnend.
Es wurde schon für weit weniger Beutegeld getötet.

Willkür des Täters halte ich auch für möglich.

Der Täter könnte inzwischen verstorben sein. Sein Lebenswandel war bestimmt nicht auf Sicherheit ausgelegt.

Jomiko schrieb:Vergiss nicht prozentual hochzurechnen wieviel die Biergläser in jedem Restaurant kosteten und die Trinkgelder und ganz wichtig die Eis an den Tankstellen.

Darum geht es mir nicht, es geht darum grob herauszufinden wieviel Geld die Ls ingesamt dabei hatten und wieviel Geld bei der Tat im Hölzl noch im Camper war. Hat sich der Raubmord für den Täter überhaupt gelohnt?

Sehr grob geschätzt hatten sie etwa 2000 DM (Fremdwährung einbegriffen) auf der Reise dabei, davon waren am 07.06 noch gut 1000 DM vorhanden.

Kies-Richard schrieb:Wieviel Geld hatten die Langendonks denn dabei? Ich habe dazu nichts gefunden.

Wieviel Geld haben sie denn gebraucht?:

@Kies-Richard
Dann nimmt man bestimmt auch noch etwas Geld zur Sicherheit mit.
z.B. falls am Auto etwas kaputt geht. Und man möchte sich eine schöne Urlaubserinnerung mitbringen:
z.B. Kleidungsstücke.
Wenn Sie ab und zu gut speisen wollten, schlug das auch zu buche.
Man wird auch Gänge zur Bank eingerechnet haben, aber damals war das schon so, dass man Geldbeträge an verschiedenen Orten
(im Camper) deponiert hat und wenn man unterwegs war, an verschiedenen Körperteilen/Taschen.
Ich hab auch irgendwo gelesen, dass die beiden lieber bar bezahlt haben und nicht mit Plastikkarten.
Das war noch eine andere Zeit.

Und bei einer Bezahlung von irgendwas (vielleicht noch Trinkgeld gegeben) könnten sie beobachtet worden sein.

Kies-Richard schrieb:Wieviel Geld hatten die Langendonks denn dabei? Ich habe dazu nichts gefunden.

Wieviel Geld haben sie denn gebraucht?:

Schön das man sich da mal Mühe macht das grob zu überschlagen.
Im Urlaub gibt man schon auch mal Geld für Sachen aus, die man eigentlich nicht in der Planung hatte. Sogenannte Spontankäufe.

Hatte man aber geplant eine frisch geschnitzte Geige am Hölzl zu erwerben, könnte man das Geld aber auch dabei gehabt haben.

SpiderWeb schrieb:Die Frau ggf. als indirekt tatbeteiligt, ja. Eher ein beiwohnen der Tat, später als Alibi.

Ach, da wären doch mehrere Konstellationen denkbar. Auch eine Frau kann schiessen und mit Messern umgehen.
Dabei finde ich eine Best Buddies - These nicht uninteressant. Der eine macht die Sch*** seines/ihres Lebens und der andere hilft.

Ich halte einen nicht durchgeführten erweiterten Selbstmord oder einen nicht durchgeführten Mord mit anschließendem Suizid-Versuch im Hölzl für denkbar. Vlt. wollten die Ls sogar seelsorglich helfen und haben die psychische Verfasstheit des Gegenübers nicht erkannt. Oder es reichte einfach schon, dass sie da sind.

Ein Suizid-Versuch erklärt zumindest das Mitführen der Waffe.

Momomo schrieb:Es gin doch um seine fehlende Uhr, oder?

Das mit der Uhr würde ich im Hinterkopf behalten. Könnte vlt. mal wichtig werden.

Thinkoutloud schrieb:Warum trägt im Jahr 1997 jmd keine Armbanduhr?

Gute Frage, eine Armbanduhr war ja damals noch wichtiger als heute wo jeder das Smartphone in der Tasche hat. Die Tatsache dass er den Taxifahrer 2-mal nach der Uhrzeit fragen musste und auch zum Teil sein Verhalten in Nürnberg lassen nur den Schluss zu dass er selbst keine Uhr dabeihatte. Das erklärt vielleicht auch warum er auf der Flucht etwas planlos wirkte (z.B. glaubte er noch einen Zug zu bekommen) und sich erst nach Marquartstein fahren lassen wollte.

@Thinkoutloud
Wann gings um ne fehlende Uhr? Ich hatte mein ganzes Leben keine und habs überlebt.

Jomiko schrieb:Wann gings um ne fehlende Uhr? Ich hatte mein ganzes Leben keine und habs überlebt.

Vlt. trug er ja auch eine und wollte seine Hände nicht unter dem Jackett hervorziehen. Vlt aber auch nicht…

Ist ja nur eine Frage. Bei dem wenigen, was man hat, sollte man alles drehen und wenden.