@Sherlock_H die geigenüberreste im camper hat es aber (leider, wie man inzwischen fast sagen muss, weil sie wie ein roter hering hier immer wieder zum gegenstand wildester spekulationen wird) gegeben - gemäß aller pressemeldungen.
bei pressemeldungen wäre ich ansonsten übrigens hinsichtlich der bewertung als "fakten" reichlich vorsichtig!
allzuoft schreibt da ein journalist aus allen möglichen verfügbaren, sinnigen wie unsinnigen, quellen eine story zusammen, die v.a. erstmal spannend und unterhaltend sein muss, deshalb auch keine großen lücken und spekulativen brüche aufwesen darf. im prinzip muss er dem publikum eine schlüssige story - und damit immer eine eigene interpretation! - der ereignisse präsentieren. selbst, wenn er sich auf versatzstücke beschränkt, wie meist zu anfang der berichterstattung, ist dort meist schon ein spin drin, um einen "sinnvollen" zusammenhang für sich selbst und die leser herzustellen.
leider wird das ganze dann oftmals, inkl. der journalistischen "lückenfüller", als komplettes faktum betrachtet und so weiter kolportiert... dann schreibt einer vom anderen ab und das ganze setzt sich im diskurs fest.
den ermittlungsbehörden ist das übrigens ziemlich egal, weil es denen um ganz andere schwerpunkte geht, und solange diese nicht aus dem fokus geraten oder es zu irreleitenden verfälschungen kommt, lässt man der schreibenden zunft relativ viel durchgehen.
mir fehlen immer noch einige aspekte, um überhaupt ansatzweise aus der puren spekulation herauszukommen:
- nach wie vor ist nicht veröffentlicht, um welche art von messer es sich bei der zweiten tatwaffe handelte. es kann eben sowohl ein küchenmesser wie auch ein jagdmesser gewesen sein.
- die berichterstattung über das verletzungsbild der ls. differiert sehr stark.
- nach wie vor ist nicht bekannt, ob es im vorfeld oder für die folgetage stellplatzreservierungen gab, bzw. wo die ls. zuvor nächtigten.
- der konkrete inhalt des telefonats ist nur aus einem NL presseartikel bekannt, der eben auch viel freie interpretation enthalten kann. man denke nur an "wir sind in rosenheim..."
- es gibt keine (oder spekulative widersprüchliche) aussagen dazu, ob die geige ein hobbymäßig bespieltes instrument der ls. war, damit wohl auch den hinterbliebenen bekannt, oder ob niemand etwas davon wusste und die ls. eigentlich mit derlei instrumenten oder dem musizieren an sich nichts am hut hatten. hätte truus vor ein paar monaten mit dem üben angefangen und die billige schülergeige mitgenommen, um auch im urlaub üben zu können, wäre die ganze geigentheorie wohl endlich aus dem fokus... *seufz*
@Jomiko @cyclic @schluesselbund tatsächlich lässt die polizeiliche mitteilung die frage offen, wie denn das telefonat aus siegsdorf ermittelt wurde. wurde es tatsächlich punkt 1430 geführt, oder "gegen" 1430? sicherlich will man zeugen auch im zeitlichen umfeld ermitteln, dennoch wäre eine konkrete zeitangabe u.u. zielführender gewesen. wie gesichert ist überhaupt, dass es sich bei konkret diesem anruf um denjenigen mit der tochter handelte? die polizei schreibt nur von einem telefonat, ohne den angerufenen zu benennen. genausogut können die ls. die tochter auch bereits aus marquartstein angerufen haben (1 1/2 stunden aufenthalt im gasthaus!) und von siegsdorf aus ein komplett anderes gespräch geführt haben. ließe sich per einzelverbindungsnachweis belegen... nur dann würden die ermittler wohl eher von einem telefonat in die niederlande oder einem telefonat mit verwandten schreiben.
kann es evtl. sein, dass im eher ländlichen siegsdorf die dortige telefonzelle noch nicht an die digitale vermittlung angeschlossen war (man erinnere sich an "nicht anrufbare telefonzellen"...) und eben tatsächlich doch kein verbindungsnachweis sondern evtl. eine zeugensichtung die beamten auf diese spur gebracht hat? würde auch erklären, warum noch nicht in xy erwähnt, weil eben der hinweis durch zeugen erst im nachgang der sendung einging...