Firlefranz schrieb:Wenn ich darf, nehme ich mich hier selbst mal als Beispiel - ich kann Akzente sehr gut "erlernen" und innerhalb weniger Stunden anwenden. Es liegt oft auch an der Sprachmelodie bzw. wenn man einfach ein Gefühl für die Sprache(n) hat ...
@firlefanzSprachmelodie...ist ein Merkmal, auf jeden Fall!
Ich stimme dir sofort zu: es gibt Talente, die Akzente, Idiome sehr gut nachahmen können.
Wenn derjenige zeitweise mit dieser Sprache aufgewachsen ist, hilft das natürlich.
Z.B. als Kind in der Region gelebt hat. Oder die Eltern haben so gesprochen und das Kind ist mit dem Dialekt der Eltern aufgewachsen.
hat sich gerne auch in der "Muttersprache" geübt.
Ob nun ein Einheimischer drauf reinfallen würde, ist ja hier nicht die Frage.
Es ging ja nur darum, einen Taxifahrer zu täuschen.
Ich muss gerade an Eliza Doolittle und Prof. Higgins denken....
Firlefranz schrieb:Ich möchte auf diesen Punkt von dir nochmal näher eingehen - angenommen, es wurde eine falsche Fährte gelegt und wir suchen nun aufgrund einer Perücke und/oder eines Dialekts einem "falschen Land" - kann das wirklich der Grund für dieses doch aufwändige Täuschungsmanöver sein. Da steckt doch mehr dahinter, als von einem Herkunftsland bzw. Wohnort abzulenken.
Ich bin eine Freundin einfacher Erklärungen.
Die naheliegendste Erklärung wäre für mich, dass der Taxigast (und vermutliche Täter) ein einschlägig vorbestrafter, vielleicht sogar damals aktuell polizeilich gesuchter Schwerverbrecher war.
Und aufgrund seiner tatsächlichen Sprache hätten die Ermittler vielleicht sehr schnell auf ihn getippt.
Perücke? Könnte sein. Muss nicht.
Aber wenn man an eine Perücke glaubt, finde ich muss man auch den Dialekt anzweifeln.
Taxifahrer haben nichts gegen schweigsame Fahrgäste und nichts gegen lange Fahrten.
Der Taxigast hätte sich in eine Ecke des Autos drücken können und hätte so tun können, als schlief er.
Ich sehr nur 2 Gründe für seine Erzählerei:
1) Falsche Fährte durch falschen Dialekt
oder
2) Er hat geredet, um nicht einzuschlafen.
Es gibt in Taxis Radios, die senden Nachrichten. Es gibt Rundrufe.
Der Taxigast muss doch befürchtet haben, dass der Taxifahrer misstrauisch wird. (Geruch, schmutziges Aussehen, Kleidung)
Der Täter konnte nicht wissen, wann die Leichen gefunden werden. Und die Fahrt war lang.
Was er gar nicht brauchen konnte: Dass er schlafend zu einem Polizeirevier gefahren wird und man ihn im Auto festnimmt.
Und wenn das unwahrscheinlich erscheint: Ich denke, der Taxifahrer schwebte die ganze Zeit über in Gefahr.
Jemand, der so schwere Verbrechen verübt, macht das nicht zum 1. Mal und der bleibt sicher wachsam, bis er sich in Sicherheit wähnt.