frauZimt schrieb:Der Taxigast muss doch befürchtet haben, dass der Taxifahrer misstrauisch wird. (Geruch, schmutziges Aussehen, Kleidung)
Nicht zwingend - in den öffentlichen Verkehrsmitteln sieht man hier und da häufiger Individuen der Art - und traurigerweise fallen diese ab einem gewissen Zeitpunkt gar nicht mehr auf. Man registriert es, wir aber nicht gleich misstrauisch.
Kann mir auch denken, dass Taxifahrer ein gewisses "Repertoire" an skurrilen Fahrgästen bedienen.
frauZimt schrieb:ass der Taxigast (und vermutliche Täter) ein einschlägig vorbestrafter, vielleicht sogar damals aktuell polizeilich gesuchter Schwerverbrecher war.
frauZimt schrieb:Jemand, der so schwere Verbrechen verübt, macht das nicht zum 1. Mal und der bleibt sicher wachsam, bis er sich in Sicherheit wähnt.
Ich entnehme deinen Statements, dass auch du die Möglichkeit nicht ausschließt, dass es sich hier um einen "Profi" auf seinem Gebiet gehandelt haben könnte?! Ich sehe 2 Täter, einer mit dem (bellenden Kommando)tonangebenden Part und einen, der ausführte.
DonKalli schrieb:Auch die meisten Mörder brauchen einen Grund zum Morden, der das Risiko (mindestens) aufwiegt. Welcher sollte das sein?
manchmal braucht es keinen expliziten Grund, es reicht eine bereits niedrige Hemmschwelle gekoppelt mit einem ausgeprägten Aggressionspotential würd ich meinen. Mir hat man mal gesagt "wer einmal etwas gemacht hat und damit durchgekommen ist, wird es wieder tun" - bis man eben erwischt wird.
Um auf diesen Fall zurückzukommen - rein hypothetisch: wäre es dem Taxigast zu eng geworden, hätte der Fahrer beispielsweise konkrete Fragen gestellt, versucht ein Gespräch aufzubauen usw. hätte es brenzlig werden können. Die Vorsichtsmaßnahmen seitens des Täters waren aber gut getroffen:
- man hat sich bemüht, nicht unnötig aus der Reihe zu tanzen (Schweißgeruch, Schmutz etc. kann simple Gründe haben)
- man hat sich einer Verkleidung inkl. eines Akzents bedient - beides falsche Fährten mMn
- man hat das Taxi gewechselt (2 Fahrer - unterschiedliche Wahrnehmungen)
Alternativ kann es aber auch wirklich einfach gewesen sein:ein Einzeltäter (bisher noch nicht strafrechtlich in Erscheinung getreten) welchem alles, was nur irgendwie möglich war, aus dem Ruder lief und dieser aufgrund von Panik versuchte, die Leichen wegzuschaffen - um von seinem näheren Lebensumfeld abzulenken. Nachdem er sich sicher sein konnte, dass die Morde im Hölzl nicht umgehend bemerkt wurden, nahm er allen Mut zusammen, packte die Leichen ins WoMo und fuhr erstmal los, Hauptsache "weit weg" ... kein konkretes Ziel vor Augen. Er wollte womöglich die Leichen irgendwo unterwegs entsorgen und dann wieder mit dem Camper retour ins Hölzl bzw. den Camper im Nirgendwo geparkt in der Nähe eines Bahnhofs stehen lassen. Während der Fahrt kam ihm die Idee, mithilfe eines Brandes etwaige Spuren inkl. der Leichen zu beseitigen - das ganze Unterfangen hinterließ die uns bekannten Schmutzspuren und den unangenehmen Geruch.
Da er nun das WoMo nicht mehr für die Rückfahrt nutzen konnte, er relativ weit gefahren war und nun kein Zug mehr nach Hause ging bzw. er auch nicht zwingend einige Stunden vertrödeln wollte/konnte, entschied er sich für eine Taxifahrt. Zahlte in Schilling/Francs. Kam am Ausgangspunkt an, verschwand Richtung Hölzl, schnappte sich sein Auto/Fahrrad oder ging zu Fuß nach Hause. Wusch sich seine "von der harten Arbeit" komplett zerzauste Haarpracht, leget sich schlafen. Zumindest für ein paar Stunden.
Der Grund für 2 Taxifahrten kann ganz banal sein, eventuell war er zu diesem Zeitpunkt nicht in der Lage, 100% rational zu handeln. Schließlich hatte er 2 Menschen ermordet und weggeschafft.
Auch das er relativ bedacht agierte, heißt nicht, dass er auf einschlägige Erfahrung zurückgreifen konnte - Menschen in (emotionalen) Ausnahmesituationen verhalten sich oftmals nach außen erschreckend ruhig.
just my 2 cents - es muss nicht immer alles geplant und kompliziert abgelaufen sein - nicht jedes hier diskutierte Detail hat auch mit dem Verbrechen zu tun, man verzettelt sich da so leicht.