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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

17.047 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Feuer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

03.01.2023 um 23:30
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Habe ich ja versucht im Beitrag von heute 8:51 aufzuzeigen.
Ja, woraufhin ich antwortete, dass ich deine Argumentation nicht verstehe. Hier nochmal die Frage:
Zitat von FriedrichA.IIIFriedrichA.III schrieb:Warum hätte ein zweiter Täter mehr Zeit brauchen sollen als der andere?
Also konkret: Der Wohnwagen kommt deiner Meinung nach gegen 23 Uhr am Parkplatz an, der Mörder der Langendonks verschwindet in der Nacht. Warum braucht nun dein Zweitmann von da an anderthalb bis zwei Stunden, um das Fahrzeug anzuzünden, während du selbst nur eine halbe Stunde veranschlagst?
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Zuvor wurde der Camper noch abgefackelt. Was auch noch eine halbe Stunde gedauert haben dürfte.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Weiter ist wohl davon auszugehen, dass wenn der Fahrer des Camper auch der Mörder war, er But verschmiert Kleidung getragen haben dürfte. Der Taxigast hat das wohl nicht.
Der Täter konnte ebensogut einen Anzug des Opfers getragen haben (wurde schon mehrfach hier argumentiert), oder er hat sich während der Tatausführung und der Beseitigung der Leichen seines Jackets entledigt.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

03.01.2023 um 23:37
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Wenn nicht bei der Gelegenheit, hätte der Auftragsmörder die beiden später umgebracht.
Welches Motiv kannst du dir dabei vorstellen?
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Dass diese Info an einen wortwörtlich "falschen" Menschen
geraten ist, würde ich nicht ausschließen.
Was für eine Info? Dass sie evtl. eine große "Reisekasse" dabei hatten?


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

03.01.2023 um 23:39
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Du siehst den Aufwand, die Arbeit und denkst dir: Das ist zu viel.
Ich meine eher, es ist eine Frage der Relation. Ginge es um eine Ladung Rauschgift im Wert von 5 Mio, dann wäre einiger Aufwand gerechtfertigt. Dann hätte man aber nicht so eine fragwürdige Gestalt angeheuert, sondern einen Profi. Umgekehrt: Nur für einen Rachefeldzug scheint das Vorgehen äußerst umständlich, und es bleibt immer noch die Frage, wie der niederländische Auftraggeber an einen österreichischen oder bayrischen Mörder kam. Das wären schon merkwürdige Zufälle.


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04.01.2023 um 09:28
Zitat von FriedrichA.IIIFriedrichA.III schrieb:Nur für einen Rachefeldzug scheint das Vorgehen äußerst umständlich, und es bleibt immer noch die Frage, wie der niederländische Auftraggeber an einen österreichischen oder bayrischen Mörder kam. Das wären schon merkwürdige Zufälle.
Was soll an dem Vorgehen umständlich sein? Und warum ein niederländischer Auftraggeber?
Zitat von FriedrichA.IIIFriedrichA.III schrieb:Also konkret: Der Wohnwagen kommt deiner Meinung nach gegen 23 Uhr am Parkplatz an, der Mörder der Langendonks verschwindet in der Nacht. Warum braucht nun dein Zweitmann von da an anderthalb bis zwei Stunden, um das Fahrzeug anzuzünden, während du selbst nur eine halbe Stunde veranschlagst?
Zuerst mal die Gegenfrage. Warum fackelt der Fahrer des Campers nicht gleich nach dem Eintreffen am Brandlatz den Camper ab? Wenn er sich doch schon der Kleidung von Herr Ls bediente.

Die Frage warum der Zweitmann 2 Stundenspäter den Camper abfackelt ist doch zweitranging. Es war halt einfach so.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

04.01.2023 um 10:44
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Und warum ein niederländischer Auftraggeber?
Weil die Opfer, wie du sicher schon bemerkt hast, Niederländer waren.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Warum fackelt der Fahrer des Campers nicht gleich nach dem Eintreffen am Brandlatz den Camper ab?
Ich nehme an, das hat er getan. Im Gegensatz zu dir vermute ich nämlich, dass er mit dem Wohnwagen erst gegen 0 Uhr ankam und im Verlauf der nächsten halben bis dreiviertel Stunde den Brand legte.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Die Frage warum der Zweitmann 2 Stundenspäter den Camper abfackelt ist doch zweitranging. Es war halt einfach so.
Ah ja. Es war einfach so. Dieses Argument sollten wir uns merken, es vereinfacht die Diskussion erheblich.

Ich war der Annahme, deine Konstruktion eines Zweittäters beruhe darauf, dass das Fahrzeug so spät in Brand gesetzt wurde (nachdem der Haupttäter schon verschwunden war). Nachdem das nicht der Fall ist, ist mir noch unklarer als bisher schon, inwiefern die Existenz eines zweiten Täters mit dem zeitlichen Ablauf zu tun haben soll bzw. damit begründet sein soll. Oder wie sie sonst begründet sein soll.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

04.01.2023 um 11:45
Zitat von TritonusTritonus schrieb:frauzimt schrieb:
Wenn nicht bei der Gelegenheit, hätte der Auftragsmörder die beiden später umgebracht.
Welches Motiv kannst du dir dabei vorstellen?
@Tritonus
In den meisten Fällen ist das Motiv ersichtlich. Aber nicht immer.

Ich hab in einem anderen thread von einem Fall geschrieben, der in Berlin passiert ist.
Eine Frau wurde an ihrem Arbeitsplatz erschossen. Weder Täter, noch Motiv konnten ermittelt werden.
Weder in im Privatleben des Opfers, noch geschäftlich war etwas Auffälliges. Um Geld ging es bei dem Überfall auch nicht.

Erst Jahre nach der Tat kam das Motiv zufällig heraus.
Das Opfer hatte zur Miete gewohnt, in einer großen günstigen Altbauwohnung, in guter Wohnlage.
Ihre Wohnung war verkauft worden. Der neue Eigentümer stellte fest, dass er weder die Miete nicht erhöhen, noch den Mietvertrag kündigen konnte. Abfindungen hat die Frau Ausgeschlagen.
Der neue Eigentümer hat einen Makler beauftragt, das Problem zu lösen. Der Makler hat es zunächst auch vergeblich mit Geld versucht. Daraufhin hat der Makler einen Killer angeheuert, der die Frau erschossen hat.
Doris Kirche war am 22. Februar 1993 in ihrem Büro der Firma "KingCars" am Tempelhofer Ufer mit einer Schrotflinte erschossen worden. Anlass für den Mord: Die 54-Jährige hatte sich geweigert, aus ihrer 180-Quadratmeter- Wohnung in der Nassauischen Straße in Wilmersdorf auszuziehen.
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/berlin/schuldspruch-wegen-auftragsmord-an-einer-mieterin-622708.html
Dieses Motiv war für die Ermittler einfach nicht vorstellbar.

Ich bin nie eine Verfechterin einer bestimmten Theorie. Vorstellbar ist einfach immer auch das Unvorstellbare. Das könnte alles Mögliche gewesen sein. Das Motiv muss doch nicht logisch nachvollziehbar sein. Vielleicht jemand, der vor Jahren entlassen wurde, dessen Leben danach keine gute Wendung nahm und seinen ehemaligen Chef seit Jahren dafür hasst.
Einen Auftragsmord halte ich für möglich, weil die Tat - fernab der Heimat- schwieriger aufzuklären ist. (Polizeiarbeit über eine Ländergrenze hinweg). Vielleicht würden sich die Ermittler mit der Raubmordthese zufrieden geben?
Dann würde nicht nach einem anderen Motiv gesucht werden.

Denkbar wäre für mich auch, dass sich der Täter an das Ehepaar schon vor dem Tattag herangewanzt hat. Dass sie ihm zunächst- aus Freundlichkeit- geholfen haben (zum Essen eingeladen?) Und dann sind sie ihn nicht mehr losgeworden. Bei dieser früheren Begegnung, haben sie ihm unbedarft erzählt, was sie weiter vorhaben. Möglicherweise haben sie ihm von der Geige erzählt.
Der Täter hat sie gesucht, an ihrem Rastplatz entdeckt und sie nun ernsthaft bedroht und bedrängt.
Es zu einer Grenzüberschreitung, die das Opfer zum Tischbein greifen ließen.
Wenn es so war, war das eine defensive Verteidigungsmaßnahme. Den Angreifer abhalten, etwas Zeit gewinnen, um sich im Campingwagen einzuschließen. Aber das gelang dem Ehepaar nicht mehr, weil der Täter schoß.

Alternativ: Es kam am Rastplatz zur ersten Begegnung. Der Täterwhatte vor, die Urlauber auszuplündern. Der Überfall war mit diesem Ende nicht geplant. Die Opfer waren wehrhafter und lauter, als gedacht. Der Täter (Einzeltäter) hat nach der Tat improvisiert.
Sein Auto stand in der Nähe, darum musste er zum Tatort zurück. Über das Auto wäre er identifiziert worden.

Vorstellen könnte ich mir auch, dass das Ehepaar den Täter für eine kurze Strecke in ihrem Wohnwagen mitnahmen.
Das halte ich aber für das Unwahrscheinlichste. Einen Reiseführer brauchten sie ja wohl nicht.
Ich glaube, wenn man einen Pärchenurlaub macht- und bestimmte Vorstellungen von der Reise hat- möchte man nicht stundenlang mit einem Fremden im Auto sitzen. Wenn es so war, hätten sie nicht in aller Ruhe die Campinmöbel rausgestellt. Sie hätten den Gast da abgesetzt, wo er hinwollte und wären alleine irgendwo eingekehrt.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

04.01.2023 um 13:55
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Die Frage warum der Zweitmann 2 Stundenspäter den Camper abfackelt ist doch zweitranging. Es war halt einfach so.
Aha.
Andere Thesen immer hinterfragen und bei der eigenen macht man es sich einfach wenn was nicht passt.
Das war dann einfach so. Nein ! So geht das nun auch nicht.
Das wäre sehr wohl relevant was man da noch 2 Stunden getrieben hätte.
Das WoMo das man da schon 1 Stunde vor dem Brand gesehen haben will, muss nicht das der Langendonks gewesen sein.
Es ist auch durchaus möglich das man vereinbart hatte dort abgeholt zu werden, was schief lief und nachfolgende Aktion erforderlich wurde.

Es spricht außerdem genauso viel für die 1 Täter These wie für die 2 Täter These. Da interessiert eine Statistik überhaupt nicht wie sie hier schon angeführt worden ist.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

04.01.2023 um 14:06
Zitat von SpiderWebSpiderWeb schrieb:Das wäre sehr wohl relevant was man da noch 2 Stunden getrieben hätte.
@SpiderWeb

Ich hätte da einen ganz simplen Vorschlag:

wenn die Taxifahrer den Täter gefahren haben (das ist ja als sicher anzunehmen), fällt an den Beschreibungen auf,
dass der Mann sehr verschwitzt war und sehr stark nach Schweiss gerochen hat.
Daraus schließe ich, dass er nach großer Anstrengung (psychisch und physisch) total erschöpft war.
Ich denke, er könnte nach den Tötungen, dem Beseitigen von Spuren und der Fahrt, eingeschlafen sein.
Wenn es so war, dann war der Schlaf sicher nicht eingeplant. Er hat vielleicht eine Stunde geschlafen.
Danach hat er in den Sachen gewühlt, sich genommen was er haben wollte, Feuer gelegt
und sich umgezogen. Seine eigene Kleidung wird nicht mehr brauchbar gewesen sein und ist mit verbrannt.
Wenn ich ein Nickerchen einrechne, kommt das mit ca. 2 Stunden Aufenthalt hin.

Bei mir ist es so, dass ich einen Kurzschlaf "programmieren" kann, wenn ich unter Zeitdruck bin und mir
ein richtiges Ausschlafen nicht leisten kann. Ich schlafe dann "flach", ca. 30-45 min. und bin dann wieder
total wach und kann meine Arbeit fertigstellen.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

04.01.2023 um 14:13
@frauZimt
Danke für deine ausführliche Antwort.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Das könnte alles Mögliche gewesen sein. Das Motiv muss doch nicht logisch nachvollziehbar sein. Vielleicht jemand, der vor Jahren entlassen wurde, dessen Leben danach keine gute Wendung nahm und seinen ehemaligen Chef seit Jahren dafür hasst.
So was in dieser Richtung könnte ich mir auch vorstellen. Für einen Raubmord ist die Lokalität einfach zu blödsinnig. Das, was wir über die Tat wissen, klingt für mich so, als sei da jemand sehr wütend gewesen (Übertötung), und das Nachtatverhalten wirkt so, als hätte da jemand komplett die Nerven verloren, also wenig "professionell".
Für deine oben zitierte These spricht auch, dass der Täter anscheinend weder vorher noch nachher mit eine Straftat aufgefallen ist.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

04.01.2023 um 14:17
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:dass der Mann sehr verschwitzt war und sehr stark nach Schweiss gerochen hat.
Das finde ich nicht ungewöhnlich, wenn man im Frühsommer in Altenfurt mit der Gasflasche hantiert und danach mehrere Kilometer zur Telefonzelle joggt.

Ob man daraus Rückschlüsse auf das Hölzl oder ein Nickerchen ziehen kann, ist mE zumindest fraglich. Ausschließen kann man die Hypothese natürlich auch nicht.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

04.01.2023 um 14:33
Hier wurde von mehreren Mitdiskutanten geschrieben, der oder die Täter könnten mit den Langendonks bekannt gewesen sein oder sie tagelang vor dem Mord beobachtet haben oder sogar im Wohnmobil zeitweise mitgefahren sein. Dies halte ich für sehr unwahrscheinlich - ich denke, das Zusammentreffen der Langendonks mit ihrem Mörder oder ihren Mördern war zufällig. Warum nehme ich das an?

Derjenige, der dann anschließend mit dem Taxi an den Tatort zurückgefahren ist, stellte das Wohnmobil auf einem Parkplatz entlang der Hauptroute von den Niederlanden ins Chiemgau ab. Meiner Meinung nach wollten die Täter damit vortäuschen, dass sich die Langendonks entweder auf der Hinfahrt ins Chiemgau oder schon auf der Rückfahrt befanden, in jedem Fall aber, dass die Opfer selbst bis nach Nürnberg gefahren sind. Ob die Täter gehofft haben, dass die Polizei von einem Brandunglück ausgeht und keine weitergehenden Ermittlungen anstellt, bleibt unklar.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Täter aufgrund der erheblichen Geldbeträge, die sie erbeutet haben, davon ausgegangen sind, dass die Langendonks erst vor kurzem zu ihrer Urlaubsfahrt aufgebrochen waren und dass deshalb auch die Urlaubskasse noch gut gefüllt war. Nach der Logik der Täter hätte die Polizei dann davon ausgehen können, dass sich die Langendonks noch auf der Hinfahrt befanden. Um mögliche Urlaubsfotos von Orten südlich von Nürnberg zu vernichten, entfernte einer der Täter den Film aus der Kamera der Langendonks. (Natürlich gibt es auch andere plausible Erklärungen dafür, warum der Film aus der Kamera entfernt wurde, ich halte die von mir aufgeführte Erklärung aber für sehr plausibel.)

Warum aber hatte der Versuch der Täter, als Ort des Geschehens den Parkplatz bei Nürnberg vorzutäuschen, von vorneherein kaum Chancen? Die Polizei wusste sehr schnell, dass sich die Langendonks am Tattag noch im Chiemgau aufgehalten haben, nicht zuletzt durch den Anruf bei ihrer Tochter:

"Von dort aus haben sie um 14:30 aus einer Telefonzelle in der Bahnhofsstraße mit der Tochter in den Niederlanden telefoniert. Sie sagten, sie seien in Rosenheim gewesen und nun auf dem Weg zu einer "Geigenausstellung" am Chiemsee."
Quelle: Themen-Wiki

Die Täter wussten mit hoher Wahrscheinlich nichts von dem Telefonat und auch nichts darüber, dass die Familie der Langendonks in den Niederlanden über den bisherigen und den geplanten Verlauf der Urlaubsfahrt informiert war. Sonst hätten sie das aufwendige Täuschungsmanöver, die Verbringung des Wohnmobild und der Leichen in die Nähe von Nürnberg, sicher nicht unternommen.

Damit steht meiner Meinung nach mit großer Wahrscheinlichkeit fest, dass die Täter nicht mit den Langendonks bekannt waren und sie auch nicht tagelang vorher beobachtet haben. Auch wenn einer der Täter zumindest die letzten 3 Stunden vor dem Halt im Wohnmobil mitgefahren wäre, hätte er wahrscheinlich von dem Telefonat mit der Tochter gewusst.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

04.01.2023 um 14:47
Ich halte diese Theorie für neu, kreativ und sehr interessant.

Man müsste dann aber auch Antworten auf folgende offene Fragen finden:

Wieso waren die L überhaupt am Hölzl und wieso warten ausgerechnet dort Gelegenheitsdiebe auf ihre Opfer und greifen auch sofort zu Schusswaffe und Messer? Ein normaler Raubüberfall hätte nicht die Tötung der Opfer bedingt.

Warum wartete man zwei Stunden am Hölzl?

Warum wählte man genau diesen Parkplatz in Altenfurt, der nicht intuitiv zu finden ist, unter dem vorhandenen Stress und zusätzlich einer leuchtenden Tankanzeige?

Warum sollten die Täter sicher sein, dass die Reiseplanung der L deren wahrscheinlich vorhandenen Angehörigen nicht grob oder sogar noch detaillierter als tatsächlich bekannt war? (Allerdings hätte ja trotzdem zB plötzliches Unwohlsein ein Grund sein können, die Reise abzubrechen.)


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

04.01.2023 um 14:52
Zitat von FriedrichA.IIIFriedrichA.III schrieb:Weil die Opfer, wie du sicher schon bemerkt hast, Niederländer waren.
Also ob ich das so bemerkt habe, habe ich nicht mehr auf dem Schirm. Wie dem auch sei, dass Ehepaar kam aus den Niederlanden. Was immer noch nicht heisst, dass der Auftraggeber aus den Niederlanden kommt.
Zitat von SpiderWebSpiderWeb schrieb:Andere Thesen immer hinterfragen und bei der eigenen macht man es sich einfach wenn was nicht passt.
Das war dann einfach so. Nein ! So geht das nun auch nicht.
Ich neige dazu das auch bei dir feststellen zu müssen. Da ich es nämlich auch für eine einfach Diskussion halt die Fahrt des Haupttäter einfach nach vorne zu schieben bis der zeitliche Ablauf stimmig scheint. Somit stellt sich mir die Frage auch: Wo er war. Wie lässt sich die lang Fahrzeit erklären.

Eigentlich beginnt die 2 Täterthese schon vor der Tat. Aber das ist ein ganz anderes Thema.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

04.01.2023 um 17:51
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Wie dem auch sei, dass Ehepaar kam aus den Niederlanden. Was immer noch nicht heisst, dass der Auftraggeber aus den Niederlanden kommt
Nein, der Auftraggeber (wenn man denn die Existenz eines solchen annehmen will) kann natürlich auch aus Timbuktu oder Singapur oder sonstwoher stammen. Möglich ist alles.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Wie lässt sich die lang Fahrzeit erklären.
Die Fahrzeit war ja gar nicht lang. Um Mitternacht wurde das Fahrzeug auf dem Parkplatz gesichtet, das wären vier Stunden und für einen Wohnwagen plausibel. Es kann aber auch schon früher dort gestanden haben, niemand weiß das. Diese Annahme würde die Zeitspanne bis zur Brandlegung entsprechend verlängern, was sich wiederum in das Gesamtverhalten des Täters einfügen würde, der sich auch sonst recht viel Zeit gelassen hat: zuerst mit dem zweistündigen Aufenthalt unmittelbar nach dem Mord, später auf dem Weg zum Taxiruf. Was immer er in der Zeit getan hat – eilig hatte er es offenbar nicht, oder erst zum Ende hin.
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:Ob die Täter gehofft haben, dass die Polizei von einem Brandunglück ausgeht und keine weitergehenden Ermittlungen anstellt, bleibt unklar.
Dies zu hoffen würde allerdings voraussetzen, dass der Täter (es war ja nur einer) hochgradig bescheuert war. Denn bei einem Unfall wären die Opfer aus dem Fahrzeug ausgestiegen oder – wenn das aus irgendwelchen Gründen nicht mehr möglich war – auf ihren Sitzen verbrannt. Jedenfalls hätten sie nicht mit durchgeschnittener Kehle hinten im Fahrzeug gelegen.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

04.01.2023 um 18:11
Zitat von FriedrichA.IIIFriedrichA.III schrieb:Dies zu hoffen würde allerdings voraussetzen, dass der Täter (es war ja nur einer) hochgradig bescheuert war. Denn bei einem Unfall wären die Opfer aus dem Fahrzeug ausgestiegen oder – wenn das aus irgendwelchen Gründen nicht mehr möglich war – auf ihren Sitzen verbrannt. Jedenfalls hätten sie nicht mit durchgeschnittener Kehle hinten im Fahrzeug gelegen.
@FriedrichA.III
Ich möchte nicht, dass wir ins Makabere abdriften. Nur ganz kurz bemerkt:
Vielleicht hat der Täter ja gehofft: Großes Feuer. Viel Hitze. Der Rest sei Asche.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

04.01.2023 um 20:26
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Vielleicht hat der Täter ja gehofft: Großes Feuer. Viel Hitze. Der Rest sei Asche.
Womöglich hat er das sogar gedacht ?
Viel ist nicht übrig geblieben. Das ganze Dach ist weg geschmolzen. Von den Sitzen war nur noch das Gerippe übrig.
Von der Innen Ausstattung muss man gar nicht reden.
Den Rest dürfte das Wasser und der Druck beim löschen erledigt haben.


camper-1


Womöglich hat er auch gedacht wenn er den Negativfilm in die Nacht wirft wird dieser hoffnungslos überbelichtet ?
Dem war dann doch nicht ganz so.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

04.01.2023 um 20:37
Ich erinnere noch einmal an die brilliante Analyse von mattschwarz.
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb am 27.08.2022:Ja, ich denke, dass ist psychologisch gut begründet. Der Täter befand sich im Konkurrenzmodus. Herr Langendonk war für ihn mit seinem Camper so etwas wie der König der Straße. Herr Langendonk fuhr auf seinem Fahrersitz (Thron) wohin er will. Ihn galt es zu verdrängen, den König abzusetzen. Sich selbst als König zu fühlen und zu inszenieren. Es macht Sinn, dass er sich in dieser Phase einen Anzug mit Krawatte anzog, um den Moment seiner Inthronisierung zu zelebrieren. Es würde mich nicht wundern, wenn er sogar andere Verkehrsteilnehmer, die er vielleicht sogar als sein Volk ansah, von der Fahrerkanzel aus winkend grüßte. Auch könnte es bei dem Anzünden des Camper weniger um Spurenvernichtung gegangen sein. Ich sehe hier eher einen Bezug zu Nero. Erst die Verdrängung des Vorkaisers und dann Feuer. Dominierte er nicht auch den Taxifahrer? Er setzte sich auf die Hinterbank und gab das Ziel vor. Die Insignien seiner Macht waren dabei die geraubt Scheine. Er wollte dann nochmals zum Krönungsort zurückkehren.
Hier wird das Feuer gut motiviert.

Ich persönlich glaube weiterhin an einen Zusammenhang mit organisierter Kriminalität, was der obigen Analyse in keinster Weise widersprechen muss, sondern die von mattschwarz beschriebenen Emotionen sind lediglich der Kulminationspunkt des Triumphgefühls feindlicher Mächte.


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04.01.2023 um 20:38
Zitat von FriedrichA.IIIFriedrichA.III schrieb:Sherlock_H schrieb:
Ob die Täter gehofft haben, dass die Polizei von einem Brandunglück ausgeht und keine weitergehenden Ermittlungen anstellt, bleibt unklar.

Dies zu hoffen würde allerdings voraussetzen, dass der Täter (es war ja nur einer) hochgradig bescheuert war. Denn bei einem Unfall wären die Opfer aus dem Fahrzeug ausgestiegen oder – wenn das aus irgendwelchen Gründen nicht mehr möglich war – auf ihren Sitzen verbrannt. Jedenfalls hätten sie nicht mit durchgeschnittener Kehle hinten im Fahrzeug gelegen.
Ich halte den oder die Täter tatsächlich nicht für sehr intelligent, aber möglicherweise wollte es der Täter, der das Wohnmobil in die Gegend von Nürnberg gefahren hat, so aussehen lassen, als ob die Langendonks dort übernachten wollten und schon in den Betten waren, als ein Brand ausbrach. Von der Zeit her wäre das plausibel. Natürlich erklärt das nicht die durchschnittenen Kehlen und die Kugel im Arm von Herrn Langendonk, aber wie @frauZimt schrieb:
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Vielleicht hat der Täter ja gehofft: Großes Feuer. Viel Hitze. Der Rest sei Asche.



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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

04.01.2023 um 20:44
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:möglicherweise wollte es der Täter, der das Wohnmobil in die Gegend von Nürnberg gefahren hat, so aussehen lassen, als ob die Langendonks dort übernachten wollten und schon in den Betten waren, als ein Brand ausbrach.
Die Langendonks waren dafür bekannt, Wildcampen zu vermeiden.

Es fehlen noch Argumente zu den offenen Fragen hier.
Beitrag von Papaya64 (Seite 739)

Ebenfalls wäre zu klären, warum man bei einem Raubüberfall an den Tatort zurückkehrte, warum es unter der Annahme mehrerer Täter nur einen Taxigast gab, und warum geldorientierte Raubmörder Teile der Beute wegwarfen und auf eine Langstrecke Taxi verschwendet haben.


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04.01.2023 um 21:01
Zitat von Papaya64Papaya64 schrieb:Ich erinnere noch einmal an die brilliante Analyse von mattschwarz.
Die Zusammenfassung von @mattschwarz ist genial. Eigentlich völlig verrückt aber dennoch absolut möglich.
Zitat von Papaya64Papaya64 schrieb:Ich persönlich glaube weiterhin an einen Zusammenhang mit organisierter Kriminalität,
Kann sein, muss aber nicht.
Ich glaube die Langendonks haben sich rechtzeitig im Raum Altenmarkt irgendwo einen Stellplatz gesucht und wollten dann den Tag woanders ausklingen lassen. Als sie die B304 zurück in Richtung Traunstein fuhren, sahen sie das Hölzl und die Einfahrt. Sie haben den Platz für eine Rast als sicher erachtet, da er in Sichtweite der Modellflieger lag. Ein tödlicher Fehler
Dort sind sie an einen bewaffneten Spinner geraten, der Ernst gemacht hat.
Keine Geigen, keine Mafia, kein Rod Steward oder Brian Eno....nichts...nur ein bewaffneter Mordbube mit örtlichem Bezug.


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