Tritonus schrieb:frauzimt schrieb:
Wenn nicht bei der Gelegenheit, hätte der Auftragsmörder die beiden später umgebracht.
Welches Motiv kannst du dir dabei vorstellen?
@TritonusIn den meisten Fällen ist das Motiv ersichtlich. Aber nicht immer.
Ich hab in einem anderen thread von einem Fall geschrieben, der in Berlin passiert ist.
Eine Frau wurde an ihrem Arbeitsplatz erschossen. Weder Täter, noch Motiv konnten ermittelt werden.
Weder in im Privatleben des Opfers, noch geschäftlich war etwas Auffälliges. Um Geld ging es bei dem Überfall auch nicht.
Erst Jahre nach der Tat kam das Motiv zufällig heraus.
Das Opfer hatte zur Miete gewohnt, in einer großen günstigen Altbauwohnung, in guter Wohnlage.
Ihre Wohnung war verkauft worden. Der neue Eigentümer stellte fest, dass er weder die Miete nicht erhöhen, noch den Mietvertrag kündigen konnte. Abfindungen hat die Frau Ausgeschlagen.
Der neue Eigentümer hat einen Makler beauftragt, das Problem zu lösen. Der Makler hat es zunächst auch vergeblich mit Geld versucht. Daraufhin hat der Makler einen Killer angeheuert, der die Frau erschossen hat.
Doris Kirche war am 22. Februar 1993 in ihrem Büro der Firma "KingCars" am Tempelhofer Ufer mit einer Schrotflinte erschossen worden. Anlass für den Mord: Die 54-Jährige hatte sich geweigert, aus ihrer 180-Quadratmeter- Wohnung in der Nassauischen Straße in Wilmersdorf auszuziehen.
Quelle:
https://www.tagesspiegel.de/berlin/schuldspruch-wegen-auftragsmord-an-einer-mieterin-622708.htmlDieses Motiv war für die Ermittler einfach nicht vorstellbar.
Ich bin nie eine Verfechterin einer bestimmten Theorie. Vorstellbar ist einfach immer auch das Unvorstellbare. Das könnte alles Mögliche gewesen sein. Das Motiv muss doch nicht logisch nachvollziehbar sein. Vielleicht jemand, der vor Jahren entlassen wurde, dessen Leben danach keine gute Wendung nahm und seinen ehemaligen Chef seit Jahren dafür hasst.
Einen Auftragsmord halte ich für möglich, weil die Tat - fernab der Heimat- schwieriger aufzuklären ist. (Polizeiarbeit über eine Ländergrenze hinweg). Vielleicht würden sich die Ermittler mit der Raubmordthese zufrieden geben?
Dann würde nicht nach einem anderen Motiv gesucht werden.
Denkbar wäre für mich auch, dass sich der Täter an das Ehepaar schon vor dem Tattag herangewanzt hat. Dass sie ihm zunächst- aus Freundlichkeit- geholfen haben (zum Essen eingeladen?) Und dann sind sie ihn nicht mehr losgeworden. Bei dieser früheren Begegnung, haben sie ihm unbedarft erzählt, was sie weiter vorhaben. Möglicherweise haben sie ihm von der Geige erzählt.
Der Täter hat sie gesucht, an ihrem Rastplatz entdeckt und sie nun ernsthaft bedroht und bedrängt.
Es zu einer Grenzüberschreitung, die das Opfer zum Tischbein greifen ließen.
Wenn es so war, war das eine defensive Verteidigungsmaßnahme. Den Angreifer abhalten, etwas Zeit gewinnen, um sich im Campingwagen einzuschließen. Aber das gelang dem Ehepaar nicht mehr, weil der Täter schoß.
Alternativ: Es kam am Rastplatz zur ersten Begegnung. Der Täterwhatte vor, die Urlauber auszuplündern. Der Überfall war mit diesem Ende nicht geplant. Die Opfer waren wehrhafter und lauter, als gedacht. Der Täter (Einzeltäter) hat nach der Tat improvisiert.
Sein Auto stand in der Nähe, darum musste er zum Tatort zurück. Über das Auto wäre er identifiziert worden.
Vorstellen könnte ich mir auch, dass das Ehepaar den Täter für eine kurze Strecke in ihrem Wohnwagen mitnahmen.
Das halte ich aber für das Unwahrscheinlichste. Einen Reiseführer brauchten sie ja wohl nicht.
Ich glaube, wenn man einen Pärchenurlaub macht- und bestimmte Vorstellungen von der Reise hat- möchte man nicht stundenlang mit einem Fremden im Auto sitzen. Wenn es so war, hätten sie nicht in aller Ruhe die Campinmöbel rausgestellt. Sie hätten den Gast da abgesetzt, wo er hinwollte und wären alleine irgendwo eingekehrt.