Die Relevanz dessen, wie glücklich oder eben versiert die Täterschaft genau war, stuft wohl ein jeder anders ein.
Im Englischen gibt es jedenfalls dieses Sprichwort:
"
Fortune is with the brave"
und waghalsig war sein Vorgehen in meinen Augen.
Zudem hat er insgesamt einen hohen Aufwand betrieben, worauf das Sprichwort
"
Viel hilft viel"
anwendbar sein könnte.
Zwischen diesen Kalendersprüchen siedel ich persönlich den Täter an - vor dem Hintergrund der abscheulichen Tat.
SpiderWeb schrieb:@schluesselbund und ich haben ähnliche Ansichten, jedoch endet unsere Ansicht am Motiv und Täterklientel, ohne weiter darauf einzugehen.
Mal zum Thema Täterklientel: Wer war der Täter?
*Bisher nicht kriminell in Erscheinung getreten
*Kleinkrimineller
*Schwerer Berufskrimineller (<- meine Wahl)
*Mitglied der organisierten Kriminalität
*(Ex-)Geheimdienstler (kein Zivilist)
?
SpiderWeb schrieb:Es geht nur um Wahrscheinlichkeiten die am ehesten zutreffen könnten.
Ich finde, das ist gerade das Interessante: die Wahrscheinlichkeiten. Und über die sollte m.E. dezidiert geredet werden.
In dem Zusammenhang gibt es zB. das Phänomen des Schwarzen Schwans, also ein seltener Täter, wie zB. ein Serienkiller, Angehöriger einer militärischen Spezialeinheit oder ein anderer Exot. Ein solcher könnte der Täter natürlich immer gewesen sein. Aber relativ bleibt es immer unwahrscheinlich.
Am wahrscheinlichsten wäre m.E. erstmal ein Raubüberfall, der gescheitert ist.
Wenn wir über erkennungsdienstliche Kompetenzen auf Seiten des Täters und einen daraus ableitbaren Grad seiner
Professionalität sprechen, dann fangen diese (beispielsweise) bei einem zeitungslesenden Laien an; im anderen Extrem könnte ich mir zB. einen studierten Forensiker vorstellen. Dazwischen läge der Kleinkriminelle, mittig der schwere Kriminelle, der sich im Vorfeld seiner Taten aktiv zum Thema informiert hatte und weiter oben der Angehörige der Mafia und danach der speziell ausgebildete Nachrichtendienstler.
Andererseits liegt nun mal vor, dass weder brauchbare genetische Informationen noch Fingerabdrücke gefunden werden konnten (wenn ich richtig informiert bin) und natürlich, dass der Täter insgesamt nicht ermittelt werden konnte, was eine hohe Effizienz des Täters belegt.
Diese Tatsachen wirken sich auf die Kalkulation der Wahrscheinlichkeiten aus.. Als Faktoren erhöhen sie den 'Kuchenteil', der für einen professionelleren Täter steht (oberer Bereich meiner 'Skala'). Wo Professionalität genau anfängt, kann man letztlich nicht sagen - ein Berufskrimineller würde sich ja theoretisch auch als Profi betrachten.
Und auch, wenn man den Schritt geht und von der Spurenlage zurück auf das Tätermerkmal schließt, dass er spezielle Kennnisse in dem Bereich hatte, so ist diese Annahme legitim, aber wahrscheinlich wird sie damit für mich nicht unbedingt. Von der Effizienz auf die Fähigkeit des Täters zu schließen, dass er seine kritische Lage voll kontrollieren konnte, halte ich für gewagt.
Dennoch find ich es wichtig, zu beurteilen, inwiefern der Spurenmangel dafür sprechen könnte, dass der Täter den Ausgang der Situation in signifikanter Weise im Griff hatte. Dass er sich in das Thema eingelesen hat, könnte ich mir vorstellen.
Andererseits wirkte der Taxigast sehr ungepflegt, also unorganisiert und das lässt mich zweifeln, ob die Tat wirklich so risikoarm für den Täter war. Auch wenn er die Risiken gemeistert hat.
Auf dem IPhone habe ich übrigens Streetview-Fotomarterial in der Karten-App (Erkunden/'Fernglas') von der Umgebung des Tatorts (B304) gefunden.