Menedemos schrieb:Also wer die Geigentheorie noch einmal debattieren will, darf das gerne tun, aber ohne mich. Das haben wir wirklich schon endlos durchgekaut.
Rick_Blaine schrieb:Und wieder die Geige?
Auch ohne mich.
Also keine Geige! Dann bleibt doch nur das Wohnmobil, dass noch einigermaßen Wert hatte.
Ein Wohnmobil aufzubrechen und zu klauen, dass auf einem belebten Parkplatz, z.B. an der Schiffsanlegestelle am Chiemsee steht, ergab evtl. nicht unbedingt viel Sinn für den Täter. Erstens wird der Diebstahl spätestens bemerkt, wenn die Touristen zurückkommen und mit ihrem Fahrzeug wegfahren wollen, also spätestens am Abend. Außerdem fehlen dem Täter dann Fahrzeugpapiere und die Schlüssel.
Wie einladend muss es für den Täter dann gewirkt haben, ein Wohnmobil an einem einsamen Platz am Waldrand zu bemerken. Oder sie dort hinzulocken. Der Täter hatte eine Pistole in der Tasche und setzte sie auch ein. Nun ist er also im Besitz des Wohnmobils. Welche Route bzw. welcher Endpunkt ergibt in Süddeutschland am meisten Sinn, wenn er das Fahrzeug zu Geld machen wollte? Eindeutig Nürnberg für mich.
Wenn ich in Google eingebe "Wohnmobil gebraucht kaufen München", kommen genau vier rote Punkte bzw. Adressen. Und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Münchner Händler erstens sehr teuer sind und hauptsächlich Neufahrzeuge verkaufen, Gebrauchtfahrzeuge gibt es eher in geringer Menge. Viele Kunde aus Süddeutschland werden also früher oder später nach Nürnberg fahren, denn hier gibt es bei gleicher Google-Eingabe mit "Nürnberg" über ein Dutzend Adressen in einem geringeren Radius. Ich würde Nürnberg als süddeutsches Zentrum für gebrauchte Wohnwagen und -mobile bezeichnen.
Ich glaube nicht, dass es zum Zeitpunkt des Mordes an den Ls anders war, nur statt im Internet werden die Händler bevorzugt ihre Fahrzeuge in Zeitungsanzeigen angeboten haben.
Der Täter könnte das Wohnmobil also nach Nürnberg gefahren haben, um es da zu Geld zu machen. Evtl. war auch eine nächtliche Übergabe geplant: Treffpunkt Parkplatz. Vielleicht sollte das Wohnmobil auch auf schnellstem Wege über eine Grenze gebracht werden. Der "zweite Mann" erscheint mir in Nürnberg wahrscheinlicher als im Hölzl.
Wahrscheinlich wurde dann von einer Weiterverwendung des Wohnmobils Abstand genommen, entweder wegen der Leichen, die auf die Schnelle nicht verbracht werden konnten oder wegen Blutspurenn im Inneren, die auch nach einer Verbringung einen Weiterverkauf unmöglich machen würden.
Der Täter und evtl. sein Mitwisser konnten daraufhin beschlossen haben, das Wohnmobil lieber abzufackeln, um möglichst alle Spuren zu beseitigen. Der Täter fährt daraufhin zurück zum Hölzl.
Hier stellt sich dann die Frage, wieviel kriminelle Energie im Umkreis des allgemeinen KFZ-Gebrauchtwagenhandels vorhanden ist? Könnte ein Wohnmobil mit Fahrzeugpapieren aus den Niederlanden in den normalen Verkauf gebracht werden? Oder könnte ein Gebrauchtwagenhändler entsprechende Kontakte haben und als Nebengeschäft gestohlene Autos über die Grenze schaffen?