Jomiko schrieb:Warum also wenn sie noch was vorhatten nicht gleich auf den Campingplatz?
Das ist seit Längerem mal ein ganz neuer Gedanke hier und meiner Meinung nach ein ziemlich guter. (wobei
@Jomiko sich wahrscheinlich vertippt hat, er wollte - nehme ich an - schreiben, "wenn sie NICHTS mehr vorhatten").
Jedenfalls stellt sich schon die Frage: Wenn die Langendonks den Tag verbummeln wollten, warum steuerten sie nicht gleich einen Campingplatz an? Um 18 Uhr hätten sie es spätestens eh tun müssen, das Womo stand dann aber immer noch am Hölzl. Und auch wenn die Aussicht am Hölzl nicht direkt scheußlich war, besonders war sie auch nicht, sie hätten tatsächlich auch genauso gut auf einem Campingplatz Kaffee trinken können.
Das ist schon merkwürdig. Ebenfalls merkwürdig in dieser Hinsicht ist die Fahrtroute, sie fuhren genau in die entgegengesetzte Richtung als ihr genereller Plan war. Natürlich kann man wegen irgendwelcher Ziele Abstecher machen, man muss sich nicht sklavisch an die Alpenstraße halten, man fährt mal links ab, mal rechts ab, praktisch jeder macht das so und vermutlich auch die Langendonks. Aber ein Abstecher
wegen des Hölzls??
Jetzt könnte man noch mutmaßen, dass ihnen nicht gut war. Kann vorkommen, aber das erklärt nicht die deutliche Abweichung von der Reiseroute und auch nicht, warum sie so
weit den Feldweg reingefahren sind. Wenn es einem hinterm Steuer schlecht wird, hält man doch so früh wie möglich an und fährt nicht eine unwegsame Holperpiste mit einem großen Fahrzeug über 100 Meter rein.
Ich überlege mir deshalb gerade, ob die Langendonks eventuell mit ihrem Mörder verabredet waren. Es ist schon klar, man kann dorthin niemanden
lotsen, jedenfalls keinen Ortsfremden, weil die Stelle zu schwer zu finden und zu unklar definiert ist. Aber waren die Langendonks so ortsfremd? Hatten sie dort früher schon Urlaub gemacht? Kannten sie in der Gegend Leute? Hatte Herr Langendonk geschäftliche Kontakte im Umkreis? Immerhin gibt es einige große Bremsenhersteller in der Region und H.Langendonk war in dieser Branche tätig gewesen, nicht auszuschließen, dass er als Händler für Lkw-Bremsen häufig in Oberbayern war. All das wissen wir leider nicht und vielleicht weiß es nicht einmal die Polizei so genau.
Auf jeden Fall kann ich an die Version "missglückter Überfall eines Kleinkriminellen" nach wie vor absolut nicht glauben. Dagegen spricht eigentlich fast alles, das meiste wäre absolut ungewöhnlich für so einen Vorfall - nur ein paar Beispiele:
- In der tiefsten Pampa rennt einer mit einer Waffe durch die Gegend.
- Diebstahl/Überfallversuch am hellichten Tag in Sichtweite von Häusern und einer vielbefahrenen Bundesstraße.
- Rückkehr zum Tatort nach zwei Stunden trotz der großen Gefahr.
- Verbringung des Wohnmobils hunderte Kilometer weit.
- Wegwerfen von Geld (welcher "Kleinkriminelle" täte das)?
- Investition in außerordentlich teure Taxifahrten, anstandsloses Bezahlen derselben
- Kleidung des "Kleinkriminellen" in Anzug und Krawatte
- Trotz großer Stresssituation in Altenfurt Zerstörung des Fotofilms!
Ich könnte die Liste noch fortsetzen, aber gerade das Zerstören des Films scheint mir von außerordentlicher Bedeutung. Die Einsatzfahrzeuge fahren 10-20 Meter am Blonden vorbei, er ist in Eile, ja in (berechtigter) Panik - und dennoch scheint ihm nichts wichtiger zu sein, als die Urlaubsfotos der Langendonks unbrauchbar zu machen? Entschuldigung, aber das hat mit der Tat eines "Kleinkriminellen", dem ein kleiner Überfall missglückt ist, nix zu tun. Es muss gewichtige Gründe gegeben haben, den Film zu vernichten, die wir zwar nicht kennen, die aber mit einem dilettantischen Raubversuch nichts zu tun haben können.