@mattschwarz Abgesehen davon, dass ich den schwerbewaffneten Landstreicherinfanteristen an sich schon für unwahrscheinlich halte müssen wir nochmal zurück zur Tat. Was auch immer das
Motiv für die Tat war, denke ich doch, dass wir bei der Sache ein Ziel des Täters als gegeben voraussetzen können:
Er wollte nicht erwischt werden.
Dafür stehen die Chancen nicht besonders gut wenn man zu Fuß ist und eben ein Magazin aus einer Pistole leergeschossen hat. Das macht Lärm und der lockt mitunter Leute an. Wenn das nicht gleich die Polizei ist, die bekanntlich immer dann auftaucht, wenn man sie nicht brauchen kann, dann kann man aber davon ausgehen, dass, wer auch immer vorbeikommt, die Polizei verständigt.
Schon der exzessive Schusswaffeneinsatz spricht für mich also dafür, dass der Täter auch ein schnelles Fluchtmittel hatte.
Weiter halte ich es für wenig naheliegend und wahrscheinlich, dass sich der Täter unmittelbar nach der Tat dort länger als unbedingt nötig aufhielt. Nachdem er sichergestellt hatte, dass die L.´s wirklich tot waren, hat er sich m. E. davongemacht und nach bisherigem Zeitgerüst ca. zwei Stunden mit einer unbekannten Tätigkeit verbracht.
Mindestens konnte er die Tatwaffe ( n ) entsorgen und nach meiner Vorstellung auch gleich noch das "Etwas", das den Auslöser darstellte, neu verstecken, abliefern oder weiterversenden.
Dass er überhaupt zurückkam, spricht für mich ebenfalls für eine gewisse Beweglichkeit. Ein Autoradio, aus dem keine Nachricht über die Tat kam?
Konnte er den Polizeifunk abhören? Ich hatte mal ein Radio, das konnte das. Sendersuche ganz nach links gekurbelt und es wurde spannend.
Wäre der Tatort mittlerweile entdeckt worden, hätte es von Polizei gewimmelt. Dass dem nicht so war, hat den Täter bestimmt überrascht. Seine Planung entwickelte sich anhand der Situation weiter.
Wenn bis jetzt noch nicht bemerkt worden war, dass da was stattgefunden hatte, konnte man vielleicht den Tatort verschleiern. Also weg mit dem Womo. Den Kleinkram aufzusuchen hätte gedauert. Was hätte schon eine verlorene Brille oder eine vergessene Einstiegshilfe gemacht? Die Leute schmeißen doch alles Mögliche weg....
Und die Hülsen? Fand man auch nur, weil man danach suchte. Sonst verschwindet so Zeug innerhalb kürzester Zeit im Gras.
mattschwarz schrieb:1.Gegen ein eignes Fahrzeug spricht, dass der Täter dann von Anfang an geplant haben muss, dass er wieder zurück muss, um das Fahrzeug abzuholen. Dann macht es schon überhaupt keinen Sinn, dass er bis Nürnberg fährt, um dann eine derart lange Rückreise auf sich aufmerksam. Die große Entfernung deutet doch gerade darauf hin, dass der Täter zunächst keinesfalls vorhatte, nochmals die Rückreise anzutreten.
Warum sollte das gegen ein eigenes Fahrzeug sprechen, dass er später wieder dahin zurück musste? Erstmal das Womo so weit weg, wie möglich. Zwischendrin an einem unauffälligen Ort eine gründliche Durchsuchung. Bargeld schadet selten. Währenddessen weiter planen.
Um sicher und schnell wieder zurück zum Auto zu kommen, war es sinnvoll einen Verkehrsknotenpunkt aufzusuchen, bei dem man recht sicher sein konnte, eine Mitfahrmöglichkeit aufzutun. Die erste Taxietappe war unumgänglich, um vom Womo zum Bahnhof zu kommen. Dann wäre sicher ein Zug willkommen gewesen und hier hakte es. Es ging kein Zug oder es hätte für den Täter zu lange gedauert.
Statt des unauffälligen Reisens im Zug dann eben das Taxi.
Das ist es, was auffällt. Nicht die Entfernung. Wäre er an der Stelle anonym in einen Zug gestiegen, wäre er höchstwahrscheinlich spurlos von der Bildfläche verschwunden und wir hätten nicht mal gewusst, wohin. Geschweige denn, dass er zurück in Richtung Tatort wollte.
mattschwarz schrieb:2.Wenn er ein eigenes Fahrzeug gehabt hätte, wäre es doch viel sinnvoller, wenn er sich gleich mit seinem eigenem Fahrzeug aus dem Staub macht. Für mich abwegig, dass er sein Fahrzeug zurücklässt und mit dem Fremdfahrzeug hunderte Kilometer weg fährt, um dann mit dem öffentlichen Nahverkehr zu seinem Fahrzeug zurückzugelangen.
Wie schon geschrieben gehe ich davon aus, dass er das auch zunächst tat. Warum er überhaupt zum Tatort zurückkam, finde ich viel interessanter.
Immer unter dem Primärziel, dass er nicht erwischt werden wollte.
Sein Fahrzeug fiel in der Gegend nicht auf. Das Womo hingegen deutete auf die Tat hin. Warum es weit wegschaffen? Na, damit er zurückkommen konnte. Und anonymer als mit der Bahn wäre es nicht gegangen.
mattschwarz schrieb:3. Es mag ja sein, dass ein fremdes Fahrzeug nicht unbedingt auffällt. Ein Risiko ist es jedoch allemal, das man doch eher nicht einfach so in Kauf nimmt. Der Täter konnte nicht sicher sein, ob man in seiner Abwesenheit nicht doch schon den Tatort gefunden hat oder aufgrund der Schüsse polizeilich ermittelt. Es bestand ja nicht nur das Risiko, dass sich irgendjemand das Fahrzeug (neben dem Fahrzeugtyp und Farbe vielleicht sogar das Ortskennzeichen, wenn es den fremd war) merkt, sondern der Täter musste ja zu dem Fahrzeug zurück. Alleine dabei könnte er wieder gesehen werden.
Das Fahrzeug, das ich annehme, war gar nicht so fremd. Ein Typ, der mit einer geladenen Pistole und einem Messer durch die Gegend fährt oder läuft, geht schon damit ein Risiko ein. Oder ist es gewohnt, sich damit andere Risiken vom Hals zu halten. Der bewertet Risiken ganz anders als wir. Bis die Polizei ein brennendes Womo hunderte von Kilometern vom eigentlichen Tatort mit der Aussage über ein paar Schüsse an einem Waldrand am A...der Welt zusammenbrachte, war er schon wieder da gewesen und auch schon wieder weg. Und zwar ohne aufzufallen. Ich würde in etwa 100 km Entfernung vom Tatort in der Gegend des Dialekts, den man ihm anhörte, nach ihm suchen. Da wäre ein Kfz-Kennzeichen zwar fremd aber nicht so exotisch, dass man sich´s extra merkt.
@Kodama Kodama schrieb:Falls die Fahrt nach Nürnberg nicht der Verschleierung des Tatortes diente, warum hat der Täter dann in Nürnberg den Film aus dem Fotoapparat gerissen?Das macht doch nur Sinn, wenn vom Tatort bzw. der Reiseroute der Langendonks abgelenkt werden sollte.Außer natürlich der Täter wähnte sich auf einem der Bilder.Ich denke der Täter hatte einen Bezug zur Tatregion.
Das sehe ich ähnlich.
MfG
Dew