escalade schrieb:Schön das du dir ein paar Wochen Erholung gegönnt hast.
Es war eher eine Zwangserholung, weil ich den "Schmarrn", der hier teilweise geschrieben wurde, nicht mehr ertragen habe.
Mit Schmarrn meine ich übrigens nicht, dass jemand sich mal irrt oder eine abwegige Theorie aufstellt, sondern ich meine damit das hartnäckige Beharren auf falschen Annahmen, völlig resistent gegen alle Gegenargumente. Das führt dann einfach zu Frust und da lohnt es sich auch nicht mehr zu diskutieren.
Mir jedenfalls geht es hier nicht ums Rechthaben, sondern um die gemeinsame Suche nach der Wahrheit.
escalade schrieb:Was hat dein Besuch im Hölzl jetzt konkret neu ergeben,
Tja, wie gesagt, bisher nicht soooo viel.
Vielleicht das:
Das Hölzl ist doch sehr kleinräumig und überschaubar, jedenfalls der von "unserer" Seite aus zugängliche, nördliche Teil. Das ist mir durch meinen Besuch noch einmal verdeutlicht worden. Dazu kommt, dass der Wald zum großen Teil "durchsichtig" ist, also ohne Unterholz. Dass die Langendonks den Täter bei irgendetwas überrascht haben könnten, erscheint mir deshalb immer unwahrscheinlicher. Denn er hätte sie sicher auch bemerkt. Um in diesen Teil des Hölzl zu kommen, hätte er auch direkt an ihnen vorbeigemusst.
Und wie gesagt, an der Deponie haben sie m.E. nichts beobachtet. Sobald man einen Müllberg sieht, macht ein normaler Mensch sofort kehrt, vor allem, wenn er einen netten Abendspaziergang im Sinn hatte und noch dazu in Begleitung einer Frau. Ich halte es für undenkbar, dass die Langendonks ihren Weg fortgesetzt hätten und auf der Deponie herumgestochert haben. Zumal ich es eh für nicht ganz so wahrscheinlich halte, dass sie sich vom Wagen wegbegeben haben, während noch ihr ganzes Campinggestühl aufgebaut war.
Was ich mir momentan überlege, ausgehend von folgenden Überlegungen: Wir sind uns ja weitgehend einig, dass der Mord nicht direkt geplant war, dazu hätte der Täter besser getroffen, sich eine bessere Stelle ausgesucht, nicht so panische Ablenkungsmanöver ins Werk setzen müssen u.s.w. Zugleich gibt es gewisse Anzeichen dafür, dass er cholerischer Natur ist: Er ballerte wie wild durch die Gegend, auch ziemlich unüberlegt, auf offener Bühne. Später versuchte er durch Kaltblütigkeit und durchaus mit einiger Überlegung seinen Fehler wieder auszubügeln. Einige von uns (auch ich zeitweise) sind deshalb ja sogar von ZWEI Tätern ausgegangen: Der eine unüberlegt und aufbrausend, der zweite (der Taxigast) beherrscht und eiskalt planend.
Momentan gehe ich eher davon aus, dass das nur zwei Facetten der Persönlichkeit
eines Täters sind.
Wie gesagt, ich glaube nicht mehr so recht daran, dass die Langendonks den Täter dabei überrascht haben, als er an seinem Drogen- oder Waffendepot herumgrub.
Aber könnte es nicht sein, dass die Rast der Langendonks verhinderte, dass der Täter an ein ebensolches Depot herankam?Zunächt wartete er sicherlich ab in der Hoffnung, dass die L.s irgendwann schon von selbst verschwänden. Doch das taten sie nicht, sie machten wirklich eine SEHR ausgedehnte Nachmittagspause. Ich kann mir gut vorstellen, wie beim Täter zunehmend der Frust wuchs. Vielleicht hatte er auch einen Terminauftrag im Milieu zu bedienen.
Er überlegte ferner, ob er es wagen könnten, trotz der Anwesenheit der Holländer das Versteck aufzusuchen, doch diesen Gedanken musste er verwerfen. Irgendwann, nach Stunden, platzte ihm dann der Kragen. Vielleicht versuchte er die Langendonks zunächst von dem Platz zu vertreiben, aber die gaben sich halsstarrig. Und in dieser Situation hat er vielleicht die Waffe gezogen, unüberlegt, denn jetzt gab es kein Zurück mehr! Ließ er die Langendonks leben, hätte er seinen Auftrag nicht mehr erfüllen können - auch das Depot wäre verbrannt gewesen.
Was haltet ihr von dieser Hypothese?