Der Fall ist allerdings extrem merkwürdig. Die gängigen Vorstellungen bringen tatsächlich nicht weiter:
-Gelegenheitsräuber: Ein reisender Täter, der in konstanter Geldnot, hier einen Raubmord begeht bei dem er auch noch ein Transportmittel erbeutet... würde wohl kaum einen Grossteil der Beute wieder ausgeben, um in die Nähe des Tatorts zurückzufahren
-ein Beziehungstäter, der Streit mit den Opfern hatte... warum sollte er so aufwendig erst das WM weit weg vom Tatort verbringen, um dann so auffällig zurückzukehren? Ausserdem sind keine Kontakte der Opfer in diese Gegend bekannt.
-ein Zufallstäter aus der Gegend, der mit den Opfern in Streit geriet, oder einen Raub vertuschen wollte... warum sollte er sich die Mühe machen, die Spuren nach Nürnberg zu legen?
All das macht wenig Sinn, so dass es tatsächlich das Stichwort von
@AxelF ist, das mich hier aufhorchen lässt: verschroben.
Es hat auf XY im Laufe der Jahre zwei sehr merkwürdige Fälle gegeben, die etwas ähnlich erscheinen: einmal wurde nachts auf einem einsamen Waldparkplatz auf zwei dort geparkte Wohnmobile geschossen, dabei wurde eine Person beinahe getötet. Ein Verdächtiger hatte sich schon tagsüber dort so aufgeführt, als ob ihm der Wald gehörte. Es war 1994 in Österreich. Den Täter störte die Anwesenheit wilder Camper. Er wurde später gefasst.
Der andere Fall ereignete sich 1972 fast genauso im Moseltal: ein junges Paar campt (mit Erlaubnis) auf einer Wiese am Fluss, als in der Nacht jemand in das Zelt schiesst. Auch hier überleben die beiden schwer verletzt. Dieser Fall ist bis heute ungeklärt. Aber auch hier ist kein erkennbares Motiv, die beiden Opfer hatten keinen Streit, kannten niemanden in der Gegend, es erfolgte kein Raub usw. Interessant ist, dass man vermutet, dass der Täter selbst nichtsesshaft ist. Eine gruselige Darstellung in XY die ich mit 9 Jahren gesehen und nie vergessen habe, und mich zeitlebens vom wilden Campen abgehalten hat.
:)Kann es tatsächlich sein, dass auch in unserem Fall sich jemand durch die holländischen wilden Camper "gestört" fühlte? Und so verschroben ist, dass er gar den Tatort in der Hinsicht aufräumen musste, dass er das "störende" Wohnmobil hunderte Kilometer weit weg verbringen "muss?" Klingt verrückt, aber vielleicht war dieser Täter, genau wie die anderen beiden, tatsächlich "verrückt?"