Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

@Tiho

Der oberwähnte Taximörder aus Salzburg hat 1997 Suizid begangen:

https://kurier.at/chronik/oesterreich/taxi-mord-familie-kritisiert-mordermittlungen/66.571.736

@henke
Ja + Treffer mit DNA in holländischer Datenbank.

Vielleicht sollten wir nochmal auf das Szenario von @Able_Archer eingehen.

Ist euch eigentlich schon aufgefallen, dass nach den neuesten Infos durch die Vox-Reportage ziemlich viel möglich geworden ist, was die Umstände zur Tatzeit am Tatort betrifft?

Die Frau aus Litzlwalchen, die die Schüsse gehört hat, konnte den Tatort nicht einsehen. Und die Leute vom Flugplatz, die den Tatort sehen konnten, waren um 18 Uhr anscheinend schon abgefahren.

Das heißt, es können sich beliebig viele Täter rund ums Wohnmobil aufgehalten haben, ohne dass man etwas davon wissen könnte. Es heißt weiterhin, dass auch ein Täterfahrzeug dort gewesen sein könnte...

@Menedemos
Das sehe ich auch so. Im Prinzip ist fast alles möglich bezüglich der Zahl der Täter und der Vorgehensweise.

Von einem Täterfahrzeug ist hier ja auch schonmal die Rede gewesen. Wenn man allerdings mehrere Täter annimmt, dann ergeben sich mir dann doch noch einige Fragen zum Verbringen des Wohnmobils:

- Wenn sie mit mehreren waren, warum dann diese aufwändige Flucht mit den beiden Taxen? Man hätte ja auch ein Fahrzeug nutzen können oder hatte man Angst, dass beides zusammen gesehen wird?

- Hat der Mann wirklich geglaubt, dass er mit der Bahn wieder zurückkommt? Wenn er doch wirklich meist Bahn fährt, dann hätte ich erwartet, dass er den Fahrplan ungefähr kennt.

- Und die immer wieder gestellte Frage, ob der Weg nach Nürnberg Zufall gewesen ist. Wahrscheinlich nicht und es sollte wohl noch weiter gen Norden gehen, nur hat der Tankinhalt nicht ausgereicht. Da ergibt sich für mich wieder die Frage nach dem Kanister auf dem Bild. Wenn er von den Langendonks stammt und sich Kraftstoff für das Wohnmobil darin befunden haben, hätte er diesen auch nutzen können.

Zur letzten Frage denke ich mal, dass er das Wohnmobil dann doch einfach loswerden wollte oder aber nicht mehr daran gedacht hat.

Insgesamt haben sich für mich durch die Sendung von letzten Samstag mehr Fragen als Antworten ergeben.

@raptor83

raptor83 schrieb:Insgesamt haben sich für mich durch die Sendung von letzten Samstag mehr Fragen als Antworten ergeben.

Das sehe ich auch so.
Die Zeugin will einen Schrei gehört haben. Nun ja bei Ostwind wohl möglich. Nur den gab es nicht. Daliegt das Hölzl einfach zu weit weg von Litzlwalchen. Und wo waren die Flugplatzbesucher. Diese müssten eigentlich alles mitbekommen haben. Dass sich da niemand fand der die Polizeialarmiert fast nicht vorstellbar. Und falls ich mich nicht täusche wird auch nichts von einem Kehlenschnitt berichtet. Da wird von einer Messerattacke gesprochen.

#Tatablauf

schluesselbund schrieb:Die Zeugin will einen Schrei gehört haben. Nun ja bei Ostwind wohl möglich. Nur den gab es nicht. Daliegt das Hölzl einfach zu weit weg von Litzlwalchen.

Nun ja, etwa 300 Meter. Dazwischen lagen wohl noch Bäume oder ein Gebäude, da die Zeugin ja sagt, sie habe keinen direkten Blickkontakt gehabt. Wenn kein Ostwind herrschte (hast du die Windrichtung recherchiert?) ist es in der Tat nicht leicht, Schreie zu hören. Aber hat die Zeugin die dazuerfunden? Kaum vorstellbar. Gehörte der Schrei gar nicht zu dem Mordgeschehen? Wäre schon ein extrem großer Zufall. Ich denke, wenn eine Frau regelrecht kreischt, hört man das über 300 Meter. Allerdings muss sie dann schon extrem laut gekreischt haben, was wir dann als Faktum annehmen dürfen.

#Täterzahl

raptor83 schrieb:Wenn sie mit mehreren waren, warum dann diese aufwändige Flucht mit den beiden Taxen? Man hätte ja auch ein Fahrzeug nutzen können oder hatte man Angst, dass beides zusammen gesehen wird?

Entweder das oder der Komplize musste noch was erledigen (vielleicht am Tatort) oder ein Hinterherfahren erschien ihnen zu auffällig. Ganz von der Hand weisen kann man diesen Einwand aber natürlich nicht.

raptor83 schrieb:Wahrscheinlich nicht und es sollte wohl noch weiter gen Norden gehen, nur hat der Tankinhalt nicht ausgereicht. Da ergibt sich für mich wieder die Frage nach dem Kanister auf dem Bild. Wenn er von den Langendonks stammt und sich Kraftstoff für das Wohnmobil darin befunden haben, hätte er diesen auch nutzen können.

Ich nehme an, der Täter hat den Kanister gekauft zusammen mit Benzin. Dass die Langendonks in dem kleinen Camper einen so großen Ersatzkanister für Benzin mit sich führten, glaube ich nicht. Höchstens für Wasser, brauchen Womo-Besitzer so einen Kanister auf Campingplätzen? Da kenn ich mich nicht aus.
Dass der Täter das Fahrzeug in Nürnberg ließ, weil eben so der Treibstoff reichte, kann ich mir übrigens nicht recht vorstellen. Was hätte er getan, wenn der Treibstoff 50 km kürzer oder weiter gereicht hätte? Dann wäre er voll in der Pampa gewesen und hätte keine Rückkehrmöglichkeit gehabt. Ich denke, das Ziel Nürnberg war schon irgendwie angepeilt.

#Fahrt nach Nürnberg - wie lange war er dorthin unterwegs. Der T1 fährt 90-95km/h auf der Autobahn.
Kennt sich jmd damit aus. Er war 4-5h bis nach Nürnberg unterwegs - also wirklich beeilt hat er sich nicht.

#tatort
Angeblich wurde ja das geschehen am Waldrand mit einem ähnlichen Wohnmobil rekonstruiert.
Ich gehe davon aus, sie haben, schüsse, als auch schreie nachgestellt.

@Menedemos
Das ist eine Möglichkeit. Vielleicht erschien es wirklich zu auffällig beide Fahrzeuge zusammen zu sehen.

Wenn der Kanister Benzin enthalten hat, wird er wohl vom Täter stammen. Wie gesagt ein Benziner ist beim T1 die absolute Ausnahme gewesen.

@Tiho
Womit genau? Mit Wohnmobilen oder dem T1?

Fernsehsendung auf Vox brachte nun mehr als 60 neue Hinweise

....

Bis heute gingen alle zwei bis vier Wochen Hinweise zu dem Mord an dem Ehepaar ein

Hoffentlich wirds noch was

http://www.nordbayern.de/region/nuernberg/nach-20-jahren-mysterioser-mord-in-nurnberg-ungeklart-1.5741706

@Tiho


Gab es einen Fall "am Waldrand zwischen Oberwalchen und Palling" - ist ja unweit von Litzlwalchen. Hatte jmd auf der Facebookseite der Polizei Oberbayern gepostet - zu der Meldung der Vox Austrahlung.


Es gab einen Fall der war aber nicht in Oberwalchen sondern in der nähe von Holzbrunn, das liegt ungefähr in der Mitte zwischen Wiesmühl und Palling an der Staatsstraße 2093.

Ich habe die Userin bei Facebook die von einem Fall berichtete der Jahre zurückliegt bei dem ebenfalls Camper überfallen wurden, kontaktiert und netterweise folgende Antwort erhalten:

Zitat:
Ich kann mich noch erinnern als der Fall Langendonk passierte, dass meine Eltern und deren Bekannte von dem Fall zwischen Palling und Oberwalchen sprachen.
Ich habe meine Mutter die Tage nochmal befragt. Sie sagte mir, dass das damals auch Niederländer waren. Auch sie waren mit einem Womo oder Wohnwagen unterwegs und hielten an einem Waldrand. Aber der Fall lag einige Zeit zurück und war nicht so medial beachtet. Ich dachte nur, dass fuer die Polizei feststellbar sein muss, ob da was dran ist und ob irgendetwas relevant sein könnte.
Ich wunderte mich eben nur, dass dieser Vorfall nie Erwähnung fand im Zusammenhang mit Langendonk. Vielleicht ist ja was dran und man sollte doch jeder Spur nachgehen.

Der Fall ging uns damals alle nahe. Immer wenn ich am diesem Waldrand vorbeifahre denke ich an die Langendonks.
Damals wurde einige Zeit später die B 304 gesperrt und alle Verkehrsteilnehmer befragt, ob man Beobachtungen gemacht hätte. Ich sagte das damals auch den Polizisten mit dem Fall der einige Jahre zurücklag. Aber ich denke, sie interessierten sich nur ob man jmd. per Anhalter gesehen hatte oder sonst Auffälligkeiten an der Straße.

Danke @Chiemgauer
Das hört sich glaubhaft an. Wird aber leider auch wirklich nichts mit diesem Fall zu tun haben.

Menedemos schrieb:Ich nehme an, der Täter hat den Kanister gekauft zusammen mit Benzin.

Ich kann mich nicht erinnern, dass darüber jemals etwas gesagt oder geschrieben wurde. Weder von der Polizei noch von irgendeinem Blatt.
Dabei fällt der Kanister ja sofort ins Auge bei einigen Bildern aus alten Berichten, und nun auch wieder in der Vox Sendung.
Nun kommt mir das schon fast so vor, als ob das volle absicht, eine taktik ist, damit sich Zeugen ohne Beeinflussung, zu dem Kanister zu Wort melden.
Aber andererseits ist es nunmal auch nur ein Massenprodukt, der Kanister.

@Menedemos

Menedemos schrieb:Dass der Täter das Fahrzeug in Nürnberg ließ, weil eben so der Treibstoff reichte, kann ich mir übrigens nicht recht vorstellen. Was hätte er getan, wenn der Treibstoff 50 km kürzer oder weiter gereicht hätte? Dann wäre er voll in der Pampa gewesen und hätte keine Rückkehrmöglichkeit gehabt. Ich denke, das Ziel Nürnberg war schon irgendwie angepeilt.

Genau das glaube ich auch. Ich habe dazu vor längerer Zeit mal ein mögliches Fahrprofil eingestellt. Dabei kam ich zum Schuss, dass der Tank vor Nürnberg leer war, oder nach getankt wurde. Jedenfalls einen leeren Tank im Sinn von, dass der Treibstoff nur noch 10 -15 Km gereicht hätte, wäre ein absoluter Zufall. Zumal der Brandort nicht einfach angefahren werden kann. Und auch Ortskenntnisse dazu benötigt werden.

Da der T1 wohl auch als Wohnmobil mit Dieselkraftstoff betrieben wurde, und sich dieser schlecht eignet als Brandbeschleuniger könne ich mir ein nachfüllen aus dem gezeigten Kanister vorstellen. Der danach mit Benzin gefüllt wurde.

schluesselbund schrieb:Da der T1 wohl auch als Wohnmobil mit Dieselkraftstoff betrieben wurde, und sich dieser schlecht eignet als Brandbeschleuniger könne ich mir ein nachfüllen aus dem gezeigten Kanister vorstellen. Der danach mit Benzin gefüllt wurde.

Das ist ne interressante Frage. Was war in dem Kanister?

Wenn er diesen neu befüllt hat, könnte er dabei aufgefallen sein, ebenso, wenn er den im Kanister enthaltenen Kraftstoff, mutmaßlich Diesel, in den Tank des Wohnmobils gefüllt hat. Ich weiß ja nicht, wie voll der Tank am Tatort gewesen ist aber möglicherweise hat er es dort schon getan. Zeugen, die das Einladen und wegfahren gesehen haben, gibt es ja anscheinend keine. Erst als der Täter auf die Landstraße einbiegt, wird dies beobachtet.

PS: Es gab den T1 auch als Benziner. Der wurde aber, aufgrund seiner Sparsamkeit, kaum verkauft. Deshalb unwahrscheinlich, dass es sich bei dem Wohnmobil der Langendonks um eine dieser Nadeln im Heuhaufen gahandelt hat. Ich finde irgendwie nichts dazu, ob der James Cook mit allen Motorisierungen lieferbar war.

Ich habe gerade nochmal nachgeschaut. Der James Cook war auch als Benziner lieferbar.

Mir ist gerade etwas durch den Koppf gegangen: In den Niederlanden ist ja schon lange Zeit LPG alltäglich.

Es könnte sich also doch um einen Benziner gehandelt haben. Ich sehe aber auf dem Bildern keinen entsprechenden Tank.

Wenn ich auf den Bildern mal die Modellbezeichnung am vorderen Kotflügel erkennen könnte, wäre ich schlauer.

Ich nehme schon an, dass der Täter auf der Fahrt nach N. irgendwann eine Tankstelle angefahren hat, um den Kanister zu kaufen oder zumindest zu befüllen. Darum habe ich mich ja gewundert, dass der Taxifahrer beim Kauf der Landkarte gefilmt wurde, aber nicht der Täter auf der Hinfahrt. Natürlich wusste man beim Täter nicht, an welcher Tanke er haltgemacht hat, aber ich nehme an, dass er auf irgendeiner Filmaufzeichnung drauf war (heute natürlich alles längst gelöscht).

@raptor83

raptor83 schrieb:Mir ist gerade etwas durch den Koppf gegangen: In den Niederlanden ist ja schon lange Zeit LPG alltäglich.

In den Niederladen war LPG weit verbreitet - Richtig. Nur ein Wohnmobil mit LPG zu damaliger Zeit zu betreiben scheint eher unwahrscheinlich. War LPG je nach Land nur schwer zu bekommen. Also nicht weit verbreitet. Ich habe mich bei MB Erkundig betreff Motorisierung eines T1 Erkundet. Dass es sich um einen Diesel handelt davon sei auszugehen. Könnt aber auch Länder oder Region abhängig sein. Bei einem Wohnmobil wäre eine andere Motorisierung als Diesel eher überraschend. Da in vielen Länder der Diesel günstiger sei als Benzin.

Tathergang
Darüber Sinniere ich schon lange. Krieg jedoch kein richtiges Bild hin. Schau ich mir den Zeitungslink von @latte3
heute 16:35 an auf welchem das Wohnmobil linksseitig abgebildet ist, also die Seit auf welcher die Langendonks sich Aufgehalten haben, und da etliche Schüsse vielen verwundert es, dass kein Einschlag zu erkennen ist.

@schluesselbund
Kommt darauf an. In Italien ist es auch schon länger üblich. Aber insgesamt ist ein Benziner schon sehr unwahrscheinlich. Wenn man mal die Angebote durchaut, findet sich im Moment exakt ein Benziner in den einschlägigen Portalen und der steht in Osteuropa.

Tathergang
Auch der ist mir ein Rätsel, vor allem, weil es nach letztem Samstag zwei Versionen gibt. Je nach Standort des Täters bei der Schussabgabe müssen nicht zwangsläufig Einschüsse am Fahrzeug sein. Die Projektile können ebenso stecken geblieben sein.
Im Zeitungsartikel ist auch wieder vom Kehlenschnitt die Rede. Man kann das also als gesichert ansehen. Auch hier ist wiederum die Rede davon, dass die Schüsse zuerst gefallen sind. Von einer Messerattacke steht hingegen gar nichts da.

Insgesamt bin ich verwirrt. Was stimmt denn nun?