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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

17.047 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Feuer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

18.07.2016 um 23:26
Könnte es nicht so gewesen sein, dass das Wäldchen mit diesem strategischen Standort (Nahe der Staatsstraße, auf direktem Weg zur Grenze) ein perfektes Depot abgab.
Zu dieser Zeit in den 90ern könnte es durchaus möglich gewesen sein, dass sich "Ost und West" genau dort traf, um z.B. Geld zu übergeben und weiter zu transportieren.

Auch wenn der mutmaßliche blonde Täter sehr auffällig war, konnte er mit seinen guten Sprachkenntnissen die Rolle desjenigen übernommen haben, der von diesem Übergabepunkt weiter nach Osten fuhr, oder umgekehrt. Der jeweils mutmaßliche Komplize hätte z.B. aus Frankreich kommen können. Das würde die beiden Währungen (Schilling und Francs) erklären, die sich in seinem Besitz befanden. DM brauchte er nicht, er hat auch nicht damit gerechnet DM zu brauchen.

Durchaus denkbar ist auch ein Osteuropäer, der lange genug in Österreich gelebt hat, um die Sprache für einen Franken so zu sprechen, dass dieser von einem Österreicher ausgehen muss.

In diesem Fall wären die Männer am "Depot" gestört worden. Dabei spielt es keine Rolle, dass der blonde Mann sein Auto wahrscheinlich an der Waldsüdseite geparkt hat. Später lässt er sich dort vom Taxifahrer absetzen.

Es spielte sich womöglich so ab, dass ein holländisches Paarteil in den Wald ging, um z.B. die Notdurft zu verrichten. Dort sieht, wahrscheinlich er, etwas, wurde selbst gesehen und dann als Geisel zum Wohnmobil gebracht. Evtl. schon gefesselt, was die "Hinrichtung" erklären würde, die vom Flugplatz gesehen hinter dem Wohnmobil geschehen sein musste. Die Zeugen beobachteten danach drei Personen hinter dem Wohnmobil und hören folglich auch keine Schreie, nur Schüsse.

Die Schüsse und die Art und Weise der Tötung (ein finaler Schuss in den Kopf nach zwei Brustschüssen) weisen auf Profikiller hin. Das martialische Durchtrennen der Kehle ist Ablenkung. Im ersten Moment wollte man lediglich auf Nummer Sicher gehen. Was wahrscheinlich auch gelang.

Danach räumen die Täter auf, machen sich frisch soweit es geht und ziehen sich um. Hernach macht sich ein Täter mit allem was im Depot war auf den Weg. Das erklärt den Schmutz an den Fingernägeln- es musste schnell gehen. Der blonde Mann, der vermeintlich unauffälligere, macht sich auf den Weg mit dem Wohnmobil, bis der Sprit ausgeht. Ziel war es vom Depot abzulenken, soweit es nur geht. Bayern kennt der Mann von vergangenen Missionen sehr gut.
Das Wohnmobil wird in Brand gesetzt. Sicherheitshalber der Film vernichtet, woher sollte er wissen, nicht eventuell drauf zu sein. Die Portemonnaies sind wiederum Show.

Das erste Taxi ist nicht entscheidend wichtig für ihn, von hier wählt er einen schnellen Weg in die Anonymität der nächstgrößeren Stadt. Er hat von hier keine andere Möglichkeit weg zu kommen.

Im zweiten Taxi macht er schnell klar, dass er "gut" zahlt. Womöglich hofft er auch darauf, dass der Taxifahrer "schwarz" abrechnen wird und im Nachhinein schwer aus der Nummer raus kommt und dann in seiner Hoffnung schweigt.

Die Waffe hat der Mann ständig bei sich als letzte Option. Der zweite Taxifahrer mutmaßt dies.

München ist das erste Ziel, ein vermeintlich unauffälliges. Wäre auf der Taxifahrt eine Funkfahndung oder komischer Funkverkehr statt gefunden haben sollen, weil die Polizei den ersten Tatort herausgefunden hätte und womöglich auch das Auto gefunden hätte, wäre München unverfänglicher. Danach "traut" er sich immer weiter an sein Auto ran. Er muss dorthin, er muss es weg bringen und hat womöglich auch Verpflichtungen an diesem Sonntag.

Diese Theorie wäre möglich.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

18.07.2016 um 23:45
Was mir gerade eingefallen ist, ein ziemlich wichtiger Punkt, finde ich:

Die meisten von uns gehen ja davon aus, dass der Täter mit einem eigenen Fahrzeug zum Tatort gekommen ist, ich auch.
Denn dass er mit den Langendonks im Womo mitgefahren ist und 3 Stunden lang mit ihnen am Waldrand gepicknickt hat, ist ja geradezu absurd. Zu Fuß oder mit dem Radl wird der Gangster auch nicht zum Hölzl gekommen sein. Dass dort irgendwo sein Fahrzeug rumtand, wird noch dadurch unterstrichen, dass er zum Hölzl zurückkehrte.

Als er die Langendonks erschoss, saßen für ihn gut sichtbar zwei Zeugen am Flugplatz. Es war ihm sonnenklar, dass sie die vielen Schüsse gehört haben. Weitere Zeugen, die er nicht direkt im Blickfeld hatte, konnten ebenfalls aufmerksam geworden sein, ist ja keine menschenleere Gegend.

Was würde ein Mörder unter solchen Umständen normalerweise tun???

Na klar, möglichst schnell den Tatort fliehen und selbstverständlich auch sein Fahrzeug mitnehmen, das ihn verraten würde. Denn die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Zeugen die Polizei alarmieren. JEDER Täter würde das tun, egal ob Psychopath oder Raubmörder oder sonst was. Es ist einfach eine natürliche - und auch sinnvolle Reaktion.

Aber was tat unser Täter? Er entschied sich, das Wohnmobil stundenlang durch die Gegend zu fahren. Wohlgemerkt, während sein eigenes Fahrzeug noch im Dunstkreis des Tatorts stehen musste.

Was bedeutet das? Wenn irgendwelche Zeugen die Polizei angerufen hätten, hätte er einpacken können. Die Polizei hätte an der von den Zeugen angegebenen Stelle frische Blutspuren entdeckt, dann Patronenhülsen, nach kurzer Zeit wären sie auch auf sein Auto aufmerksam geworden, so groß ist das Hölzl ja nicht. Mithilfe des Autos hätten sie ihn mit großer Wahrscheinlichkeit identifizieren können, selbst wenn ein falsches Kennzeichen angebracht gewesen sein sollte.
Dem Täter muss das bewusst gewesen sein, so blöd war er nun auch nicht. Wahrscheinlich wollte er auch deshalb am Morgen so schnell zurück. Auto am Tatort, er musste im Taxi wie auf Kohlen sitzen. Vielleicht war er auch deshalb ein wenig unvorsichtig, er sah nicht in den Taxifahrern die Gefahr, weil ihm ein ganz anderes Problem auf den Nägeln brannte.

Dennoch, im Rahmen einer Risikoabwägung, hatte er sich für diesen Weg entschieden. Statt reflexartig vom Tatort zu flüchten, ging er sehenden Auges das Risiko ein, dass Zeugen die Polizei alarmieren und diese alles entdeckt.

Die Frage ist nur, warum er dieses Risiko einging. Eines ist klar, es musste einen handfesten Grund dafür geben. Warum musste das Wohnmobil unbedingt vom Tatort verschwinden - und zwar möglichst weit?

Ein (eskalierter) Raubüberfall scheidet deshalb meiner Meinung nach aus! In diesem Fall hätte ihn nichts gehindert, nach den Schüssen einfach abzuhauen.
Auch ein Psychopath, des Mordens wegen mordete, hätte keine Veranlassung gehabt, ein solches Risiko einzugehen. Auch er hätte einfach das Weite suchen können und das auch getan.

Für "unseren" Täter aber blieb diese einfache Möglichkeit verwehrt.



Hat jemand Ideen, warum der Täter das Womo unbedingt wegfahren musste? Oder sieht es jemand ganz anders?


@Maximil
Fast alles, was du oben geschrieben hast, könnte ich so unterschreiben. Diese Theorie würde auch wunderbar meine eben gestellte Frage beantworten. Ich habe schon immer die Depot-Hypothese für sehr naheliegend gehalten, aber für manche Mitdiskutanten ist so was ja "TKKG"...! :) Aber schön, wenn jemand offenbar unabhängig von der altbekannten Depot-Fraktion zu ganz ähnlichen Schlüssen kommt.


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18.07.2016 um 23:56
@Menedemos
Danke!

Das Wohnmobil muss erst mal unmittelbar weg, um diesen Ort zu verschleiern. Später würde man kundschaftlich vorgehen, um zu sehen ob das Wäldchen weiter und wieder genutzt werden kann.

Ich denke, dass die Tatsache, dass das Wohnmobil an eines der größten und ältesten Wegedrehkreuze Deutschlands gebracht wurde, überhaupt kein Zufall ist. Wäre das holländische Paar nicht mit der Tochter in Kontakt gestanden, hätten sie theoretisch auch aus irgendeiner Richtung bei Nürnberg gelandet sein können. Sehr, sehr clever, wenn man das Genannte nicht weiß und ein wenig auf Zufall spekuliert.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

19.07.2016 um 00:00
@Menedemos
Die Frage ist, ob das Fahrzeug die ganze Zeit da gestanden hat. Es kann ja sein, dass er es in der Zwischenzeit an ein andere Stelle gebracht hat und nicht die ganze Zeit in Tatortnähe geblieben ist.

Da ergeben sich allerdings wieder ein paar Probleme:

- keiner hat anscheinend ein Fahrzeug beobachtet, dass sich zur fraglichen Zeit dort wegbewegt hat
- wie ist er dann zum Tatort zurück gekommen
- wie ist er nachdem ihn der Taxifahrer dort abgesetzt hat weitergekommen

Auch scheint ja keinem ein Fahrzeug aufgefallen zu sein, das in der Nähe in einem Waldweg oder einem Parkplatz abgestellt worden ist.

Allgemein habe ich aber auch den Eindruck, dass solche Fahrzeuge kaum einem auffallen. Ich war am Wochenende bei meinen Eltern und bin mit meinem Crosser durch den Wald gefahren. Da stand auch ein dunkler Golf auf einem Waldparkplatz. Als ich da vor zwei Woche war, stand er da auch schon. Ich hab abends mal mit nem befreundeten Polizisten gesprochen. Der sagte, dass das keiner gemeldet hat, meinte aber, dass ein solches Fahrzeug gesucht würde.


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Tiho ehemaliges Mitglied

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19.07.2016 um 00:18
@Menedemos
Also wenn Lager im Litzlwalchen dann zB. Waffenlager, gerade aus dem Yugokrieg soll einiges vergraben,gehandelt und zwischenzeitlich vergraben worden sein.


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19.07.2016 um 08:18
@Tiho
Sicherlich waren da auch Waffen deponiert.
Aus dem zu diesem Zeitpunkt gerade mal ein Jahr zu Ende gegangenen Jugoslawien Bürgerkrieg bzw. aus der Region mussten Unmengen an erbeutetem Schmuck bzw. Bargeld zum Weiß waschen in den Westen gebracht werden.

Der jugoslawische Dinar wurde bereits vor dem Bürgerkrieg entwertet (Blüten wurden LKW-weise unters Volk gebracht). Über den gesamten Krieg waren Visa die eigentliche Währung. Dazu kam, dass Banken und private Häuser geplündert wurden. Auch vor dem Krieg war der Notgroschen in Visa angelegt, die Inflation des Dinar war zu groß.

"Unser" Mann war weder das erste Mal im Hölzl, noch in der Region. Die "Ausbildung", die er genossen hatte war professionell. Innerhalb weniger Stunden verwischte er Spuren so, dass sie danach zehn Tage vom eigentlichen Tatort weg führen. Nur mit Glück kommt man aufs Hölzl.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

19.07.2016 um 08:36
Zitat von raptor83raptor83 schrieb:Die Frage ist, ob das Fahrzeug die ganze Zeit da gestanden hat. Es kann ja sein, dass er es in der Zwischenzeit an ein andere Stelle gebracht hat und nicht die ganze Zeit in Tatortnähe geblieben ist.
Es kann durchaus sein, dass er den Tatort vorübergehend verlassen hat, etwa zw. 18-20 Uhr. Nachdem er ein paar Mal auf der Landstraße daran vorbeigefahren ist und in den ersten zwei Stunden die Polizei dort nicht aufgetaucht ist, hat er wohl gedacht, er könnte es wagen, das Womo zu entsorgen. Während der Nacht muss sein Fahrzeug aber in der Nähe gestanden haben.

Er konnte den Schluss ziehen, dass die Zeugen zumindest nicht unverzüglich zur Polizei gegangen sind. Aber in Sicherheit konnte er sich nicht wiegen. Die Zeugen vom Flugplatz hätten z.B. aus München sein können, fuhren erst heim, bevor sie die Polizei anriefen. Manche Zeugen entscheiden sich auch erst Stunden später zu einem solchen Anruf, weil ihnen die Sache keine Ruhe lässt. Das Einzige, worauf der Täter einigermaßen vertrauen konnte, war, dass während der Dunkelheit vermutlich nicht viel passiert. Aber zw. 20-22 Uhr hätte die Polizei sehr wohl noch etwas entdecken können.


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Tiho ehemaliges Mitglied

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19.07.2016 um 15:01
@Maximil
Zitat von MaximilMaximil schrieb:"Ich denke, dass die Tatsache, dass das Wohnmobil an eines der größten und ältesten Wegedrehkreuze Deutschlands gebracht wurde, überhaupt kein Zufall
Ja würde Sinn machen, dass er nicht planlos in Richtung Ulm gefahren ist, wobei er auch schneller von der "Stadt/Ringautobahn in München runter" war.

Meinst Du Visa oder Valuta?


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19.07.2016 um 16:33
@Tiho
Ich denke, er/sie hat sich verschrieben und meinte "Devisen".


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19.07.2016 um 16:57
Sorry!
Ein Denkfehler, ersetzt Visa durch Devisen bitte.


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Tiho ehemaliges Mitglied

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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

19.07.2016 um 17:17
@Maximil
bei visa dachte ich gefälschte oder manipulierte Reisepässe inkl Aufenthaltsgenehmigungen etc.


OK - dann war das halt ein Geldbunker - aber warum werden die 2 Renter dann erschossen?


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

19.07.2016 um 18:00
@Tiho
Die Pensionäre sind vor Ort, machen Rast, sitzen in ihren Stühlen und beobachten die Modellflugzeuge.
Wahrscheinlich geht er dann in den Wald, um entweder seine Notdurft zu verrichten oder aber man bemerkte etwas. Am helllichten Tag erst Mal nichts verwerfliches.

Nachdem er im Wald die Beobachtung macht, die er nicht machen soll und dabei gesehen wird, fangen ihn die beiden mutmaßlichen Täter, fesseln und knebeln ihn und bringen ihn zurück ans Wohnmobil. Vom Flugplatz aus gesehen muss der holländische Herr aus gesehen hinter dem Wohnmobil abgelegt worden sein. Die Zeugen vom Flugplatz beobachten drei Personen vor den Schüssen.

Am Wohnmobil vergewissern die beiden Täter sich, dass es nur eine weitere Angehörige vor Ort gibt. Nach einer kurzen Diskussion werden die beiden Pensionäre liquidiert. Man wollte die Pensionäre nicht mit diesem Wissen ins für die Täter Ungewisse ziehen lassen.

Die Liquidierung und die spätere sehr weite Fahrt vom Tatort weg sprechen für eine immanente Wichtigkeit des Wäldchens. Diese ist sicherlich sowohl in der geographisch strategischen Bedeutung, als auch im reinen Wert, der im Depot gelagerten Ware zu sehen.

Nach der Liquidierung der Pensionäre wird die Zeit bis 20 Uhr genutzt, um das Depot leer zu räumen. Die Fingernägel und der Schweiß sind Indizien dafür. Der zweite Täter macht sich dabei schon auf den Weg und der erste Täter (der blonde) fährt darauf mit dem Wohnmobil los.

Frage:
Konnte der Film aus der Kanera entwickelt werden?
Ich habe in der Suchfunktion nichts gefunden dazu.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

19.07.2016 um 18:55
@Maximil
So sehe ich das auch im Wesentlichen.
Es gibt ja Leute, die gegen das Verdeckungsmotiv einwänden, dass man zu dieser Uhrzeit und an diesem Ort kaum Zeuge verbrecherischer Aktivitäten werden kann. Aber der sofortige Gegenbeweis: Das Ehepaar am Flugplatz wurde genau das!

Ich bin mir nur nicht so sicher bzgl. dem, was du zu der Zeit zw. 18-20 Uhr schreibst. Hätten sie diese Zeit genutzt, um das Depot komplett leerzuräumen, wäre die Fahrt nach Nürnberg eventuell gar nicht mehr unbedingt notwendig gewesen. Ich würde eher vermuten, der oder die Täter sind erstmal geflüchtet, haben also dem ersten Reflex nachgegeben. Zum Teil auch zu Recht, denn sie konnten nicht wissen, wie die Zeugen reagieren.
Unklar ist mir übrigens auch, wann die Leichen in den Camper geschleppt wurden. Anders als ich vorher angenommen habe, ist die Seitentür auf der rechten Seite, also in Richtung zum Flugplatz. Das hätten die Zeugen doch mitgekriegt, wenn durch diese Seitentür oder durch die Hecktür Leichen eingeladen worden wären.
Ich könnte mir übrigens auch vorstellen, dass die Langendonks (oder einer von ihnen) Zeuge wurde, wie eine Leiche vergraben wurde. Da kam auch schon der Einwand, dass tagsüber keine Leichen vergraben würden, aber nachts vergräbt man auch keine Leichen, weil man ja ein bisschen was sehen muss beim Graben. Außerdem ist "Graben" vielleicht zu hochtrabend. Wenige 100 m weit weg befindet sich eine aufgelassene Kiesgrube, möglicherweise schon mit vorhandenen Vertiefungen. Wenn man da eine Leiche reinlegt und einfach ein bisschen Kies drüberschaufelt, kann die Aktion in 15 Minuten beendet sein. Außer ein Holländer kommt auf die Idee, ausgerechnet genau in dieser Zeit an diesem hässlichen Ort pinkeln zu gehen...

Die Detail sind mir noch nicht ganz klar, aber ich bin mir sicher und da gebe ich dir auch völlig recht, dass die beiden Niederländer etwas gesehen haben, was sie nicht sehen durften - und deshalb mussten sie sterben.


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19.07.2016 um 20:02
@Menedemos
Interessante Theorie bezüglich der ersten Panik - ich kann dem folgen und finde es schlüssig.

Ich bin überzeugt davon, dass ausführlich gegraben wurde im Wäldchen (die Fingernägel und der Schweiß). Womöglich war die "Ware" so wichtig, dass man nach der Tat das Wäldchen erst Mal observiert hat. Möglich auch, dass nur ein Täter gegraben hat und der andere Schmiere stand. Wäre Polizei gekommen, hätte man auf der Südseite locker noch entwischen können.

Der Wald ist ideal als Versteck. Der Zugang, bzw. das Abbiegen bleibt unbeobachtet. Ich zitiere den anwohnenden Forumskollegen frei: "in 38 Jahren niemanden gesehen".

Zum Verbringen der Leichen @Menedemos
Diese wurden durch die Hecktüre in das Wohnmobil geschleppt. Die Hecktüre stand auch, nach rechts öffnend, während des vermeintlichen Mittagsschlafes der holländischen Pensionäre, offen.
So war der rückwärtige Bereich zum Wäldchen absolut blickgeschützt.
Siehe auch erstes Ausstrahlungsvideo Aktenzeichen xy.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

19.07.2016 um 20:25
@Maximil und Menedemos:

Wirklich gut erörtert, was ihr hier schreibt, finde ich !

Ich hatte mich vor einiger Zeit wg. genau der selben Vermutung an die Polizei gewandt. Ich denke auch, dass IRGENDETWAS in dem Wäldchen vergraben gewesen sein muss, Depot etc. ! Die Polizei meinte jedoch, man hat keinerlei Anzeichen für Grabungen entdeckt... war die Polzei wirklich erst 10 Tage später dort ??


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19.07.2016 um 21:34
Warum musste das Wohnmobil aus Sicht des Täters vom Tatort verschwinden?

Der Täter wollte die Spuren des Tatortes verwischen und die Leichen beseitigen. Diese hätten schnelle Rückschlüsse auf den Aufenthalt des Täters in der Gegend geben können. Hätte er den Camper dort stehen gelassen, wäre schon am nächsten Tag die Suchfahndung nach einem Doppelmörder im Chiemgau herausgegeben worden und eine Flucht des Täters, wohlmöglich auch nach Ex-Jugoslawien, stark gefährdet.
Es gibt ja sowieso die Tendenz, dass Täter bei bestimmten Delikten, die Leichen beseitigen und häufig auch den Tatort verwischen möchten. Hier eignete sich das besonders gut, da man einfach nur den Camper wegfahren brauchte. Der Täter wollte in diesem Falle den Tatort weiträumig umlegen und ist deshalb bis nach Nürnberg gefahren, in der Hoffnung, dass später überhaupt keine Hinweise mehr nach Litzlwalchen entstünden.

Warum hat er den Film der Kamera zerstört?

Entweder weil sich durch die Bilder auf der Kamera der Langendonks Rückschlüsse auf den Tatort im Hölzl ziehen ließen oder weil sich auf der Kamera bestimmte Bilder befanden, die mit dem Täter zu tun hatten.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

19.07.2016 um 22:02
Ich glaube nicht an zwei Täter, denn bei zwei Tätern hätte sich der Blonde mit der auffallenden Frisur sicher nicht so viel Mühe machen müssen, um dann auch noch zurück an den Tatort zu kommen. Ein Komplize hätte den Wagen holen oder ein Depot längst beseitigen können. Die Zeugen haben 3 Personen gesehen, eine davon war der Täter.

Der Täter ist auch offenbar nicht mehr zurück zum Tatort um den Tatort zu bereinigen (Patronenhülsen und die Sonnenbrille lagen noch dort), sondern um seinen Wagen zu holen. Wenn er etwas aus einem Depot ausgegraben hatte, dann musste er "die Ware" sicherlich in diesem Fahrzeug verstauen.

Ich denke es wird außerdem immer klarer, dass man es hier mit einem Täter aus dem (klein)kriminellen Milieu zu tun hatte, der gute Kontakte nach Jugoslawien besaß. Vermutlich tatsächlich ein Österreicher, der möglicherweise als Bote für jugoslawische Waffen etc. nach Deutschland unterwegs war. Vielleicht deswegen auch die Suche nach dem Bulgaren, der sich zum Zeitpunkt der Tat in der Gegend aufhielt. Es ist außerdem ziemlich ersichtlich, dass man es hier mit einem eher ungeplanten Verbrechen zu tun hat. Der Täter ist zwar abgebrüht vorgegangen, hat aber keine besonderen Grausamkeiten an den Tag gelegt. Die Langendonks mussten aus irgendeinem Grund, und trotz des Risikos durch potenzielle Zeugen des Modelflugplatzes, spontan "ausgeschaltet" werden.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

19.07.2016 um 22:42
Noch ein Gedanke zu der Kleidung mit Jacket und Schlips,

vll. war er ja aufgebrezelt, um bei dem übertreten der Grenze die Wahrscheinlichkeit einer genaueren Prüfung zu minimieren.

vll. fuhr er auch ein etwas rustikaleres Fahrzeug, welches für Land- oder Forstwirtschaft spricht, die werden und wurden im deutschen Eck mal ganz gerne angehalten, um zu gucken ob man ein Gewehr im Kofferraum hat, was in Österreich kein Problem darstellt, in Deutschland schon.


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19.07.2016 um 22:54
@Astrastephan21
Das Wetter in den nachfolgenden Tagen zum 7.6.1997 war gemischt. Nicht besonders gut. Mehr konnte ich nicht recherchieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass es auch mal regnete ist sicherlich gegeben. D.h. auch, dass Grabungsspuren verwischt werden können. Zumal man sie vorher sicherlich manuell verwischt hatte.

Ob die Polizei dann tatsächlich schneller den Tatort sichtet und dann entschließt mit der Spurensicherung zu warten, halte ich persönlich für nicht wahrscheinlich. Priorität müsste es eben sein, die vorhandenen Spuren zu sichern.

@Alex001
Damals war es noch so, dass ein Schlips beeindruckte. Heute ist das sicherlich anders. Ein casual style wäre womöglich der Bessere heute, weil weniger auffällig.

Am Abend des 7.6.1997 spielte btw die DFB Elf um 20:30 Uhr zur Primetime gegen die Ukraine. Es ging um nichts Geringeres als die noch nicht gesicherte WM Qualifikation. Ein Losfahren um gegen 20 Uhr war aus Tätersicht perfekt.


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20.07.2016 um 20:40
Zitat von MaximilMaximil schrieb:Diese wurden durch die Hecktüre in das Wohnmobil geschleppt. Die Hecktüre stand auch, nach rechts öffnend, während des vermeintlichen Mittagsschlafes der holländischen Pensionäre, offen.
So war der rückwärtige Bereich zum Wäldchen absolut blickgeschützt.
Wirklich "absolut"? Ich kann mir trotzdem nicht recht vorstellen, dass er das gewagt hat. Kann mich aber auch täuschen.
Zitat von Astrastephan21Astrastephan21 schrieb:Ich hatte mich vor einiger Zeit wg. genau der selben Vermutung an die Polizei gewandt. Ich denke auch, dass IRGENDETWAS in dem Wäldchen vergraben gewesen sein muss, Depot etc. ! Die Polizei meinte jedoch, man hat keinerlei Anzeichen für Grabungen entdeckt...
Du hast echt mit der Polizei gesprochen deswegen? Super! Haben sie sonst noch was Interessantes gesagt?
Zitat von MaximilMaximil schrieb:Der Wald ist ideal als Versteck.
Ja, das ist er.
Zitat von nunavitnunavit schrieb:Es gibt ja sowieso die Tendenz, dass Täter bei bestimmten Delikten, die Leichen beseitigen und häufig auch den Tatort verwischen möchten. Hier eignete sich das besonders gut, da man einfach nur den Camper wegfahren brauchte. Der Täter wollte in diesem Falle den Tatort weiträumig umlegen und ist deshalb bis nach Nürnberg gefahren, in der Hoffnung, dass später überhaupt keine Hinweise mehr nach Litzlwalchen entstünden.
So seh' ich das auch.
Zitat von nunavitnunavit schrieb:Ich glaube nicht an zwei Täter, denn bei zwei Tätern hätte sich der Blonde mit der auffallenden Frisur sicher nicht so viel Mühe machen müssen, um dann auch noch zurück an den Tatort zu kommen. Ein Komplize hätte den Wagen holen oder ein Depot längst beseitigen können. Die Zeugen haben 3 Personen gesehen, eine davon war der Täter.
Das spricht zweifellos sehr für EINEN Täter. Wenn nur die Kleidung nicht wäre, die mich immer noch zweifeln lässt, dass er alles alleine gemacht hat.


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