Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau
05.07.2016 um 10:33raptor83 schrieb:Es wird mit Sicherheit auf Leute geben, die sich auch unter Stress noch eine Krawatte binden können. Wenn man sowas täglich trägt hat man da ne gewisse Übung.Mag sein. Aber gehört zu diesem Personenkreis der durchschnittliche Kleinkriminelle (falls es sich um einen solchen handelt), dessen Raubüberfall in die Hose gegangen ist?
Wie auch immer, ein paar Minuten braucht auch der Geübte dazu. Hinzu kommen noch weitere Minuten, um eine Krawatte erst einmal zu finden (in den Koffern des Herrn Langendonk). Die muss dann, wenn schon der Aufwand, auch noch einigermaßen zur übrigen Kleidung passen (farblich z.B.). Hat ein Mann, der gerade einen Doppelmord begangen hat und natürlicherweise den Tatort schnell verlassen will, für dergleichen Zeit??
Dazu stellt sich die Frage, welchen Vorteil eine Krawatte in dieser Situation überhaupt bringen sollte. Klar, um seriöser zu wirken. Aber wann und wo? Wenn er auf der Autobahn zufällig von der Polizei kontrolliert wird? Aber dann wäre er doch so und so am Arsch: Ein einzelner Österreicher, eventuell auch ohne die notwendigen Papiere, der nachts in einem Wohnmobil mit holländischem Kennzeichen unterwegs ist, würde, meine ich, mit oder ohne Krawatte sehr genau gefilzt werden.
Und auf der Heimfahrt mit Bus oder Taxi schert sich keiner um seine Krawatte. Im Gegenteil: Ein schwitzender, auch leicht unseriös wirkender Mann prägt sich mit Krawatte viel eher ins Gedächtnis ein als irgendein Durchschnittstyp.
Dazu kommt noch, dass die Krawatte dem Täter bei dem, waser vorhatte (Auto anzünden, durch den Wald stapfen), hinderlich sein würde und das wäre auch für den Täter leicht vorhersehbar gewesen.
Daher bin ich der Meinung, dass der Täter sich nicht extra eine Krawatte umgebunden hat, weil es Zeit kostete und keinen erkennbaren Sinn ergab.
Das hieße, er hat sich nicht umgezogen, er steckte nicht in den Klamotten des Herrn Langendonk, er lief schon vor dem Mord so herum. Und er hatte Helfer, denn in dieser Kleidung hat er gewiss keine blutige Leiche herumgeschleppt, die Blutflecken wären dem zweiten Taxifahrer beim Bezahlen und Aussteigen sicher nicht entgangen.