cododerdritte schrieb:Ich verstehe auch echt nicht, was die Motivation dahinter ist?! Der Mann ist Anwalt, er weiß genau, dass er für eine Wiederaufnahme neue Beweise braucht
Nur unter dem Aspekt höre ich mir den Podcast an. Weniger, was er in der Indizienkette alles wegläßt oder bezweifelt.
Mein Eindruck, er ist nicht weiter, als Profiler Stephan Habort in der SWR-Sendung „Mord ohne Beweise".
Herausgekommen ist dabei Nullkommanix. Eine andere Beweislage erst recht nicht. wie auch?
Es wird von dem Anwalt des Podcast bei den gleichen Begebenheiten nachgebohrt. 2 Dinge scheinen mir neu dazu gekommen. Das Verhältnis zwischen HS und ihrer Schwiegermutter sei nicht so schlecht, wie dargestellt. Es gäbe auch andere Meinungen dazu. Über die Schiene dann die Schlußfolgerung, Zahlungen und weitere Unterstützung wären nicht gefähret gewesen. Ein Barvermögen von BS über 25.000 € würde dokumentieren, dass die Familie mitnichten vor dem finanziellen Kolaps stand.
Wie er
beweisen will, dass der Motorradfahrer das Nummernschild hätte nicht lesen können, bleibt mir ein Rätsel.
Bleibt noch die angebliche Sichtung von Schemmer Sen. in der Stadt nach der Tatnacht. Alleine durch die Mieterin, die die Geräusche, Schritte, das Stöhnen, Tür ins Schöß fallen hören, zeitlich zugeordnet hat, nicht aufweichbar. Dazu kommen noch andere Indizien einer langen Kette, wo eins ins andere greift.
Dadurch, das Frau Schemmer Abwehrreaktionen zeigte, fällt das Merkmal "Heimtücke" weg. Wie sich das auf das Urteil auswirkte, hab ich nicht mehr präsent. Wenn der Wiederaufnahmeantrag auf Strafmilderung ausgerichtet würde, müßte das bei Antragsstellung mit Fehler begründet werden. Nach dem Verlauf des Podcast scheint, wenn überhaupt, auf Unschuld plädiert zu werden.
So dumm fand ich ihren Doppelmord in der Planung und Ausführung nicht. Er zeugt eher für ein Höchstmaß an krimineller Energie.
Stand der BMW vor der Fahrt nach Koblenz nicht vor einem Einkaufszentrum, weil er angeblich nicht ansprang?
Teilte sie dies am Abend vor Losfahrt nach Koblenz nicht der Nachbarin mit?
NmM ging es um Vermeidung von Motorgeräuschen und evt. Beobachtungen bei der Wegfahrt vor ihrem Haus.
Das der BMW dann frühmorgens wieder vor dem eigenen Haus stand, wäre auch sehr schwierig plausibel zu erklären gewesen. Schon ein guter Plan, dann den BMW vor der Werkstatt mit einem fingierten Schaden zu platzieren.
Jedenfalls hat HS das Zeitfenster von einer Wegfahrt nach Koblenz bis zu ihrer Rückkehr durch ungewöhnliche Präsenz frühmorgens nach der Tatnacht über die Nachbarin dokumentiert. Das sollte man mMn nach berücksichtigen, wenn man von Belastungseifer spricht. HS versuchte, die Nachbarin als Alibi zu mißbrauchen, genau wie die Tochter mit dem Versuch, die Anwesenheit in der Nacht zuhause vorzutäuschen.
Das enge Zeitfenster für eine Tatausführung führte dazu, dass es viele Beobachter und anfangs auch die Kripo für kaum vorstellbar hielten, dass HS die Doppelmörderin sein könnte.
Persönliche Meinung