trevish schrieb:Das Verbrechen ist in mehrerlei Hinsicht bemerkenswert. Die Nerven, so weit zu fahren, um die Schwiegereltern zu töten, auf brutalste Weise, und dann wieder nach Hause zu fahren, um ein finanziell abgesicherten Leben zu führen, ist schon atemberaubend. Wie kann ein Mensch mit so einer Schuld leben?
Bemerkenswert ist auch, wie ihr Mann ihr nach wie vor zur Seite steht. Das jedoch sieht man ja öfter.
Meiner Meinung nach hat sie sich zurecht gelegt, dass ihr das alles zusteht, die Schwiegereltern geizig und kaltherzig sind, im Geld schwimmen, während sie und ihr Mann sich krumm legen müssen und nicht über die runden kommen. Damit hat sie die Tat vor sich gerechtfertigt.
Täter machen das ja oft, dass sie den Opfern zumindest indirekt die Schuld geben, während die selbst, also die Täter, sich als Opfer der Umstände und schlimmer noch der eigentlichen Opfer sehen. Wären die Schwiegereltern ein bisschen großzügiger gewesen, hätten sie ein bisschen mehr Verständnis für die Bedürfnisse der Schwiegertochter gehabt, wäre das alles nicht passiert....
Zudem war sie sich sicher, dass sie einen guten Plan für ein perfektes Verbrechen in der Tasche hatte, dass man ihr die Tat also nicht nachweisen können wird. Ich denke, dass diese Sicherheit die Nerven in so einer Situation schon erheblich beruhigt. Zumindest der Teil an Adrenalin, der bei anderen aus Angst vor Entdeckung und aus Angst, dass etwas schief geht, fließt bei den Leuten, die meinen einen todsicheren Plan zu haben, schon mal deutlich weniger durch die Adern.
Natürlich war ihr Plan alles andere als perfekt und sie hat jede Menge dumme Fehler gemacht. Aber nicht mal das kann die bis heute erkennen, deshalb hockt die da bei Harbort am Tisch und sagt einfach nur, dass die es nicht gewesen ist.