@berndgeorge So ganz alleine stehst du mit deiner Meinung nicht, es ist nur so, dass eben bei dem Gedanken, das die Morde in der Göhrde nur verübt wurden mit einem zusätzlichen Anschlußmotiv, um anschließend einen Raub zu begehen, in Anbetracht auf das Fahrzeug und den Vermissten sehr risikoreich ist, so es denn in der Region der Opfer bewegt wird. So, wie es eben auch der sogenannte "Hammermörder" durchführte.
Muß man dafür gleich 4 Menschen umbringen? Nein! Das Töten dieser Personen hatte für den Mörder einen ganz bestimmten Hintergrund, den es hier zu erkunden gibt. Das Töten war für ihn das Hauptmotiv! Sonst hätte er es nicht so akribisch arrangiert, alles aufgesammelt und wäre nicht mit einer Waffe in den Wald gegangen.
Der Gedanke, dass der Täter nach der Tat auf die Idee gekommen sein könnte, dass er die Wohnungen ausrauben könnte, ergibt sich aus dem Umstand, dass ein Pärchenmord vorliegt und dadurch natürlich ein Raum für eine solche Tat geschaffen wurde, sowie die Nutzung der Fahrzeuge. Damit sind aber noch nicht die familiären Verhältnisse der Opfer für den Täter gesichert. Auch wäre ein Fahren zum Wohnort der Opfer sehr risikoreich gewesen. Wie sich auch hier ergeben hat, wohnte die Tochter der R´s noch zu Hause und das zweite Pärchen war eben kein verheiratetes Pärchen.
Anfangs konnte ich dieser Idee noch eine Menge abgewinnen, mittlerweile distanziere ich mich wieder von dem Gedanken...weil er mich nicht mehr zu 100 % überzeugt.
@AngRa AngRa schrieb:Es spricht vieles dafür, dass der Täter zumindest Frau W. gekannt hat und insbesondere über ihren Klinikaufenthalt in Bad Bevensen genau Bescheid wusste. Wie sonst sollte er darauf kommen den Tercel vor der Kurklinik abzustellen?
Das stimmt!
Die Begegnungen der Paare mit dem Täter, an einem Samstag und einem Mittwoch brachten mich eigentlich erst auf diese Idee. Die Tage sehen so abgepasst aus, so berechnend. Sind zwar nur ganz gewöhnlich ein Wochentag und ein Wochenendtag, aber bei bestimmten Berufszweigen möglicherweise ein Hinweis darauf, dass eben der Mörder eben dort zu finden ist. Es mußte für den Täter unkompliziert sein (erfolgsversprechend), aber gut durchdacht, so dass keine Rückschlüsse auf seine Person getroffen werden konnten. Einfach in dem Dickicht der Göhrde zu warten ist weniger erfolgsversprechend, als wenn man gewisse Details vorab weiß. Ansonsten wäre der Täter auch über einen längeren Zeitraum, in dem damals noch stark frequentierten Wald aufgefallen, oder es hätten sich auch andere Pärchen gemeldet, die nach den Taten auch gezielt von der Polizei angesprochen wurden. Achja...ich glaube übrigens nicht an einen Täter mit viel Tagesfreizeit, sondern an einen Täter, der einem Beruf nachgegangen ist, sich seine Freizeit nicht selber einteilen konnte. Tendenz Privatleben: Er lebte zum Zeitpunkt der Taten alleine! Auch hatte er eine Vorstellung von seinen Opfern, es mußte genau passen. Die Blaubeersammler (wenn sie tatsächlich dem Mörder begegneten) passten ihm nicht, denn er hatte schon ein anderes Pärchen ins Visier genommen.
Das gleiche Spiel im Jahr 1999 in Soltau, wo er meiner Meinung nach wieder zugeschlagen hat. Wieder an einem Samstag. Gerade an Wochenenden herrscht in Kurkliniken meist Totentanz. Er hat für seine Taten seine freien Tage genutzt, in der Hoffnung, dass dies niemanden auffallen würde. Ich bin mir zu 100 % sicher, dass es einen Bezug des Täters zu den betreffenden Kurkliniken gab (Pfleger, Arzt, Verwaltung) und im Fall der R´s, der Täter die Information über deren Urlaubsort Oldendorf erhielt, wo sie einen gewissen Bekanntheitsgrad bereits mit den Jahren erlangt hatten.
Auf den neueren Fotos des C., wahrscheinlich während der Verhandlung aufgenommen, hat er jedoch erschreckend viel Ähnlichkeit mit dem Phantombild. Halte es aber auch für ausgeschlossen, denn sonst hätte sich sicherlich schon etwas ergeben in dieser Richtung.
@Strandschwalbe Strandschwalbe schrieb:Das ist durchaus einleuchtend, dass der Täter mit dem Parken vor der Bäckerei in Winsen von der Göhrde ablenken wollte.
Dieses Fahrzeug hat der Täter unverschlossen hinterlassen, den Tercel in Bad Bevensen nicht. Es ist davon auszugehen, dass er das Fahrzeug nicht nur zum Zweck der Ablenkung dort abgestellt wurde, sondern auch bewußt ein Hamburger Vorort gewählt wurde, da eben ein FZ mit HH-Kennzeichen (Hamburg) dort weniger auffällt und somit dem Täter auch noch einen zeitlichen Vorsprung einbringt, was eine Verbindung mit anschließender Suche beinhaltet. Der unverschlossene PKW vor der Bäckerei läßt darauf schließen, dass der Wagen bewußt und schnell ein Ärgernis für den Bäckermeister darstellen sollte und damit der Wagen schnell gefunden wird.
Es wäre im Hinblick auf den zweiten Mord sogar möglich, dass er den Tercel noch weiter nutzen wollte, da dieser verschlossen war.
Aber warum genau Winsen, wenn er doch kurze Zeit später Bad Bevensen für einen geeigneteren Ort für ein FZ mit H-Kennzeichen (Hannover) hält, welches ebenfalls nachweislich länger genutzt wurde?
Wäre das zweite Fahrzeug nicht im Umkreis von Hannover zu diesem Zweck besser aufgehoben gewesen, anstatt in Bad Bevensen? Warum stellte er nicht auch den ersten Wagen in Bad Bevensen ab?
Er wählte Bad Bevensen, nicht nur einmal, sondern über einen ganzen Zeitraum von mehreren Tagen beim zweiten Opferpaar. Den Wagen der R´s jedenfalls kann man nicht mit Bad Bevensen in Verbindung bringen. Den größten Fehler hat die Polizei nach dem Auffinden des Tercel schon begangen. Anstatt diesen zu observieren, haben sie ihn sicher abgeschleppt, da sie davon ausgingen, dass der Vermisste den Wagen nicht wieder nutzen wird. Warum eigentlich? Herr K. hätte sich doch eine Auszeit nehmen können, oder? Seine Leiche war zu dem Zeitpunkt noch nicht aufgefunden. Der Wagen stand auch nicht im Halteverbot. Seit dem 12 Juli wurde Herr K. vermisst, vielleicht auch erst seit dem 13. Juli. Wann genau bei der Polizei eine Vermisstenanzeige geschaltet wurde, ist uns nicht bekannt.
Der Täter nutzte dann den Wagen über den Zeitraum von 7 Tagen. Das wäre dann der 19. Juli 1989 gewesen, der Tag der letzten Nutzung.
Am 24.Juli fand man zuerst den Wagen und drei Tage später, am 27.Juli die Leichen des zweiten Paares. Wurde nach dem Wagen offiziell gefahndet, oder wurde dieser durch eine Polizeistreife entdeckt? Oder war es doch ein Anwohner, dem es aufgefallen war, dass der Wagen nicht in den letzten 5-6 Tagen bewegt wurde?
Ich bin mir ziemlich sicher und wage folgende Prognose:
Das Fahrzeug des ersten Opferpaares stellte er bewußt nicht nur in Winsen ab, sondern er verfolgte zeitgleich den Gedanken, eben nicht eine polizeiliche Suche in Bad Bevensen und Umkreis damit zu bewirken, weil er sich noch ein zweites Opferpaar suchen wollte, oder es zu dem Zeitpunkt bereits gefunden hatte. Seine Ablenkung vom Tatort, seinem Wohnort, sowie Arbeitsplatz, versuchte er mit dieser weiter entfernten Verbringung zusätzlich zu forcieren.
An dieser Stelle sei nochmal zu erwähnen, dass es daher sehr wichtig wäre zu wissen, seit wann Frau W. eine Rehabilitation durchführte, wo sie diese durchführte und wie sie diese durchführte (ambulant/stationär/teilstationär).
Durch diese Umstände brachte der Täter einige Verwirrtheit in diese Fälle, welche er bewußt inszenierte. Diese Verwirrtheit führt auch dazu, keinerlei Verbindungen zum Mörder zu erkennen.
Der Täter kannte seine Opfer und nutzte im Fall des zweiten Pärchens die Tatsache, dass beide Opfer eine Liebschaft hatten. Von dieser
muß er eigentlich gewußt haben. Dieser Hintergrund gab ihm die Sicherheit, einen großen Fehler zu begehen, der bislang noch nicht erkannt wurde. Er nutzte den Wagen des Liebhabers in Bad Bevensen, die Stadt, in der die Geliebte Frau W. eine Rehabilitationsmaßnahme durchführte. Das ist kein Zufall, da steckt ein Plan dahinter.
Genau in dieser Stadt wird dann zufällig der Wagen über einen bestimmten Zeitraum genutzt. Man kann sowas nur machen, wenn man sich sehr sicher ist, dass eben keine Rückschlüsse auf einen Aufenthalt des Vermissten in Bad Bevensen vorerst getroffen werden können.
Genau das, genau das ist der Schlüssel zum Göhrde-Mörder!!!!!
Jedenfalls werte ich ihn als Hinweis, dass der Täter während der Tatwochen im Sommer 1989 in Bad Bevensen einer Arbeit nachgegangen ist und dabei das Fahrzeug des Herrn. K. nutzte, er aber die Sicherheit besaß, auch den Wagen des Herrn K. dort zu fahren und anschließend auch abzustellen, es aber auch aus irgendeiner Bewandnis keine Rückschlüsse auf den Täter geben kann, so denn der Wagen gefunden wird. Wann kann es keine Rückschlüsse auf einen Täter in Bad Bevensen geben? Der Bekanntheitsstatus kann nicht sehr hoch gewesen sein.
Arbeiten in einer Klinik, unauffällig durch den Kurpark laufen und mit einem der vielen Fahrzeuge mit auswärtigem Kennzeichen zurück nach Hause. Schwierig! Hatte er mit dem Abstellen des Fahrzeuges ebenfalls seine Stellung in Bad Bevensen aufgegeben? War sein Einsatz in Bad Bevensen auch nur begrenzt?
Sollte er so gehandelt haben, dann ist er nicht verheiratet gewesen, denn eine solche Vorgehensweise ist bei einem verheirateten Mann generell ungewöhnlich, logo! Mit einem fremden FZ ganz unbekümmert nach Hause zu seiner Familie zu fahren halte ich für ausgeschlossen. Eine ganz entscheidene Tatsache ist aber immer noch die Unbekümmertheit des Täters. Diese ist tatsächlich sehr auffällig, denn er hätte in Bad Bevensen damit rechnen müssen, von Arbeitskollegen, Patienten etc. mit eben genau diesem Tercel gesehen zu werden. Möglicherweise nutzte er aber eben das Risiko gesehen zu werden, da in diesem Kurort ein fremdes FZ nicht für Aufsehen sorgt, dies ihm in die Karten spielte. Das muß eine wichtige Rolle für den Täter gespielt haben.
In der heutigen Zeit wäre diese Vorgehensweise des Täters undenkbar, da er mit den ganzen DNA-Spuren sicherlich schon gefasst wäre. Zwar erklärt es immer noch nicht wirklich den Nutzungsgedanken des Täters. Sollte er einer Arbeit nachgegangen sein, stellt sich wiederum die Frage, warum er ausgerechnet mit dem Wagen der Opfer zur Arbeit fährt und nicht wie gewohnt unauffällig mit seinem eigenen PKW, Fahrrad, Bus etc.
Sollten die Fahrten in den PKW´s auch etwas für den Göhrde-Mörder darstellen? Fühlte er sich durch dieses offensichtliche Fahren mit den PKW´s in seinen Taten bestätigt und verlieh ihm eine ungewohnte Art der Macht. Das Benutzen eines PKW´s, eines ihm bekannten Mannes gab ihm vielleicht sein scheinbares Selbstwertgefühl zurück.
Es wäre ganz wichtig zu wissen, wann genau nach Herrn K. gesucht wurde und in welchem Umfang? Es kann bei Herrn K. nicht den Bad Bevensen- Bezug gegeben haben, sonst wäre der Wagen vermutlich eher gefunden worden. Wäre es bekannt gewesen, dass Herr K. z.B. eine Ferienwohnung, Pension in Bad Bevensen angemietet hätte, wäre der Wagen unmittelbar durch Zeugen aufgefallen. Da bin ich mir sehr sicher.
Alles in allem bin ich schockiert von der Arbeit der Polizei, was Spurensicherung der Fahrzeuge anbelangt...2 Haare!!! in 2 Fahrzeugen, die nicht den Opfern und deren Familien zugeordnet werden konnten..finde das bei der tagelangen Nutzung durch den Täter schon fast unglaublich!!
Zum Thema Phantombild:
- Blaubeersammler können Phantombild erst viel später erstellt haben, nachdem klar war, dass die Obduktion der Leichen des zweiten Paares ergeben hatte, dass sie am Tag des Auffinden des ersten Paares ermordet wurden und dadurch der unbekannte Mann wieder ins Visier der Fahnder geriet, welcher den B-sammlern über den Weg lief.
- Daher werden die Zeugenaussagen "Am Klaubusch" möglicherweise viel eher dazu geführt haben, ein Pfantombild zu erstellen. Auch war hier die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie den Täter sahen.
- Trotzdem fehlt in dem ganzen Durcheinander der entscheidene Satz wie: Zeugenaussagen in Bad Bevensen und Blaubeersammler in der Göhrde konnten aufgrund ihres Erinnerungsvermögens ein gemeinsames Phantombild erstellen und übereinstimmende Ähnlichkeiten feststellen.