@bura Nichts zu danken.
Im Gegensatz zu Dir, gehe ich genau davon aus, dass der Täter sich über längere Zeiträume im Wald aufgehalten und mögliche Opfer beobachtet hat. Die hohe Dichte der Hochsitze, bot ihm hierfür optimale Voraussetzungen. Etwa 50% der Hochsitze sind höher als 4 Meter und so gebaut, dass man nicht durch sie hindurchsehen kann. Wenn sich jemand auf dem Hochsitz auf die Seite legt, gibt es keine Chance ihn beim Vorbeigehen wahrzunehmen. Der Blick von diesen Hochsitzen reicht bis zu 400 Meter, oftmals in mindestens 2 häufig sogar in 3 Himmelsrichtungen. Das Risiko entdeckt zu werden stufe ich daher für gering ein. Insbesondere dann, wenn man dort kundig ist.
Das Finden der Fahrzeuge der Opfer reduziert sich auf eine 50/50 Wahrscheinlichkeit. Es kommen nur 2 Parkplätze in Frage, die rd. 1 km voneinander entfernt liegen. Kein Problem, diese abzugehen, wenn ich bei der ersten Variante tatsächlich falsch liegen sollte. Du musst stets bedenken, dass ein (Serien-)Täter ruhig und überlegt agiert - nicht wie wir, die hochgradig nervös wären, nach einer solchen Tat. Das ganze hat rein gar nichts mit Logik zu tun. Dieser Typus Mensch tötet mit einem 60er Puls! Und erledigt auch alle erforderlichen "Nacharbeiten" sehr überlegt und ohne Nervosität.
Wenn ich kürzlich hier las, dass in der Göhrde seinerzeit eine "rege Frequenz" herrschte, es also keinesfalls menschenleer war und Klappstühle am Wegesrand mit "Sonnenanbetern" zu beobachten waren, treibt mir das immer wieder ein Schmunzeln ins Gesicht. Jeder mag sich bitte noch einmal die Größe der Göhrde vor Augen führen. Heute hat das Waldgebiet Göhrde eine Größe von rd. 5.000 ha, vor der Forstreform sogar 7.700 ha, bevor Waldgebiete an Privatpersonen veräußert wurden. Ein Fußballfeld hat eine Größe von durchschnittlich 0,74 ha. Wir reden also heute über eine Fläche von rd. 6.756 Fußballfeldern!
Die für uns relevanten Jagen sind und waren ein begrenzt besuchtes Gebiet. Hasso Both, der heutige Revierförster sagte, dass, wenn er heute am WE 5 Autos auf dem Parkplatz sieht, bezeichnet er dies als "Hochbetrieb". Ich entgegnete ihm, dass dies ja eine Reaktion auf die stattgefundenen Verbrechen sein könnte. Er verneinte dies und versicherte mir, dass es auch früher, vor seiner Zeit, nicht anders war, wie man ihm berichtete.
Die Gefahr des Festfahrens ist nicht witterungsbedingt. Die tiefen Furchen der meisten Wege, die nur für forstwirtschaftliche Fahrzeuge zugelassen sind, bieten klassischen Pkw keine Möglichkeit dort hineinzufahren. Die Spuren sind erkennbar als Träcker ähnliche Reifenspuren. Also breit und tief.
Wer sagt, dass der Täter sich mit den Opferfahrzeugen "schnell" vom Tatort entfernte? Ich gehe jedenfalls nicht davon aus.