In einem Bericht in der Elbe Jeetzel Zeitung aus dem Jahr 2009 nimmt KHK Weihser nochmals ausführlicher zur Auftragsmörder Theorie Stellung, die seiner Auffassung nach wohl nicht totzukriegen sei. Auch weist er auf den Anfangsverdacht bei den Förstern hin.
Gleichzeitig räumt er ein, dass die Faktenlage dünn sei und vieles nur auf Hypothesen beruhe:
»Gespickt mit Hypothesen» sei der Fall, erzählt Weihser. Fakten gebe es nur wenige. Bei allem, was die Polizei annimmt, geht es deswegen auch mehr oder weniger um Annäherungen, Mutmaßungen, Wahrscheinlichkeiten."
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"Es gab Anfangsverdächtige. Die Polizei hatte zum Beispiel drei Förster aus der Göhrde auf dem Kieker. »Kein Ansatz - ausermittelt», erzählt Weihser. Auch die nicht totzukriegende Theorie Auftragsmord - »ausermittelt». Demnach sollte der gehörnte Ehemann Ingrid Warmbiers einen Auftragskiller auf seine Frau und seinen Nebenbuhler angesetzt haben. Das erste Paar wäre demzufolge nur ein Versehen gewesen. Weihser kann dieser Theorie nicht folgen: Für einen Mann aus dem bürgerlichen Milieu sei es nun einmal nicht so einfach, eben mal einen Auftragsmörder zu engagieren. »Der könnte den Auftraggeber bis ans Ende erpressen», weiß Weihser. Und spreche man den Falschen an, sei man sofort dran."
http://www.ejz.de/cgi-bin/pipeline.fcg?publikation=28&template=arttextlokales&redaktion=28&artikel=109166641-----------------------------
Bemerkenswert ist noch, dass sich aus diesem ausführlichen Bericht ergibt, dass die Haaruntersuchung doch noch im Jahr 2009 stattgefunden haben muss und ergebnislos verlaufen ist.
Die Untersuchungen mussten deshalb noch im Jahre 2009 durchgeführt werden, weil von den über 628.000 Namen in der 1998 eingerichteten DNA Analysedatei die ersten aufgrund gesetzlicher Vorschriften ( Löschfrist 10 Jahre) gelöscht wurden und ein Abgleich dann nicht mehr möglich gewesen wäre.
( Zur DNA Analyse-Datei:
Wikipedia: DNA-Analysedatei)
"Der letzte Joker. Und Dieter Weihser weiß: Er muss ihn jetzt ausspielen. Noch in diesem Jahr wird der Lüneburger Kriminalhauptkommissar mithilfe von Fachleuten versuchen, die DNA von zwei braunen Haaren zu separieren. Es sind zwei besondere Haare. Denn sie befinden sich seit 20 Jahren im Besitz der Kriminalis-ten in Lüneburg - und der genetische Fingerabdruck könnte womöglich helfen, einen der mysteriösesten, unheimlichsten, ja gespenstischsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte aufzuklären: die Göhrde-Morde. Die beiden Haare könnten, so die vage Hoffnung, auf die Fährte eines Phantoms führen."
"Wäre diese Hürde genommen, wartet die dritte: Die DNA könnte mit der Datenbank des Bundeskriminalamtes abgeglichen werden. Ein Treffer dort setzte voraus, dass das Göhrde-Phantom irgendwann wegen eines anderen Deliktes auffällig geworden und in der Datenbank gelandet wäre. Erst dann könnte man die Haare zwar einer konkreten Person zuordnen, die auch in Erklärungsnot wäre. Überführt wäre sie damit aber noch nicht. Sie könnte zum Beispiel behaupten, irgendwann mal als Tramper mitgefahren zu sein. Die Hoffnung ist also vage. Doch Weihser muss jetzt handeln. Denn von den über 628000 Namen in der DNA-Analysedatei werden laut Gesetz die ersten schon bald gelöscht. Zwei Haare könnten also die Jagd nach dem Göhrde-Phantom neu eröffnen - ein wahrscheinlich letztes Mal. "
http://www.ejz.de/cgi-bin/pipeline.fcg?publikation=28&template=arttextlokales&redaktion=28&artikel=109166641