Frau_H schrieb:Einen Mord schließe ich nicht aus, aber den Sinn würde ich nicht verstehen. Wenn es um den armen Felix gegangen wäre (ihn zu entführten oder ähnliches), hätte es mit Sicherheit andere Wege gegeben, statt so eine Indizierung zu betreiben.
Von einem Mord am Vater gehe ich auch nicht unbedingt aus. Aber ich kann mir, da ich selber Mal so einen Fall hatte, schon verschiedene Szenarien vorstellen.
Der Vater wollte mit Felix untertauchen, wo auch immer und hat das Wochenende genutzt, obwohl vielleicht noch nicht alles vorbereitet war, um Felix bei sich zu behalten, weil er vielleicht aufgrund der Vorerfahrungen etc Angst hatte, dass der nächste Wochenendbesuch nicht zustande kommt.
Eine Sichtung erklärt sich vielleicht wirklich damit, dass er zusammen mit Felix auf eine Kontaktperson gewartet hat, die er Felix anvertrauen kann. Wegen der Wetterverhältnisse war H. wahrscheinlich klar, dass er nicht dauernd mit dem Auto rum fahren kann, nicht mit Felix im sog Biwak bleiben kann und in seine Wohnung zurück, ging keinesfalls, weil da die Polizei auf jeden Fall zuerst gesucht hätte, was sie ja auch tat.
Er hat Felix also an jemand Dritten übergeben. Das Ganze mit dem Bemerken, ich komme ihn dann und dann wieder abholen, wenn ich bis zum Datum x nicht wiederkomme, bringst du ihn zu XYZ.
Danach hat H. vielleicht noch Flüge, sich weiteres Geld besorgt, oder oder und ist vielleicht wirklich im Wald verunfallt. Er tauchte also nicht zum vereinbarten Zeitpunkt wieder bei dem Dritten auf. Was tut der Dritte?
In meinem Fall war die Dame schlau und hat anwaltliche Rat gesucht, weil sie mittlerweile mit bekommen hatte, dass da wohl ein Kindesentzug vorliegt und das betroffene Kind landete wohlbehalten beim anderen Elternteil.
Der Dritte im Fall Felix kann weisungsgemäß, ohne weitere Nachforschungen, Felix zu XYZ gebracht haben, als H. nicht wiederkam. XYZ hatte vielleicht schon Weisung von H., wie dann weiter zu verfahren ist und hat Felix aufgenommen oder wieder weitergereicht. Wir wissen es nicht.
Nur ausgeschlossen ist dies alles nicht.
In meinem Fall hatte die nicht Sorgeberechtigte Mutter das Kind auch nach einem Besuchskontakt nicht zurück gebracht. Sie bereitete eine Reise ins Ausland vor und hat ihr Kind kurz bei einer Freundin geparkt, um noch Flugtickets abzuholen. Dabei ist die Mutter tatsächlich verunfallt und im Krankenhaus gelandet.
Die Freundin wartete vergebens auf die Rückkehr der Mutter, telefonierte herum und hat dann geschnallt, dass a) etwas mit der Mutter passiert sein muss und b) das Kind wahrscheinlich entzogen werden sollte. Sie war dann auch ziemlich durch den Wind und überlegte, was sie tun soll, einfach zur Polizei gehen, mit den Worten "da nehmen Sie bitte das Kind, das gehört mir nicht."
Mit anwaltlichem Beistand ist es dann etwas anders gelaufen, aber sinngemäß schon so, dass das Kind heil beim anderen Elternteil ankam.
Es gibt also nichts, was es nicht gibt, und ich kann mir schon vorstellen, dass das bei Felix ähnlich gelaufen ist. Nur dafür hätte man wirklich alle möglichen und unmöglichen Kontakte von H. prüfen und abklappern müssen, was aber alles nicht passiert ist, da man ja recht schnell zu dem Schluss erweiterter Suizid kam.