Wo ist Felix Heger?

Wenn er bei jemandem lebte, der ihm nicht wohlgesonnen war und ihm jetzt überdrüssig wurde, weil zu alt? Es hat auch niemand gedacht, dass Natascha K. wieder auftauchen würde.

Mich lässt das Gefühl einfach nicht los, dass er irgendwo in Portugal bei dieser Sekte untergebracht worden ist. Wurde da denn überhaupt mal geschaut? Der Junge kann ja nicht weg sein ;(

Steffix3 schrieb:Mich lässt das Gefühl einfach nicht los, dass er irgendwo in Portugal bei dieser Sekte untergebracht worden ist. Wurde da denn überhaupt mal geschaut? Der Junge kann ja nicht weg sein ;(

Es gibt ein Schreiben mit der Anfrage, in Portugal Nachforschungen anstellen zu dürfen, die aber mit der Begründung abgelehnt wurde,daß die britische Polizei dort bereits wegen Madeleine McCann erfolglos nachgeforscht hat.

Ich lese hier auch schon lange mit, da mich der Fall sehr betroffen gemacht hat.
So wie ich den Vater einschätze, ging es ihm nicht um das typische, ich bringe meinen Sohn und dann mich um, um die Mutter zu bestrafen, damit dieses Kind, nämlich meines, keiner hat und die Mutter vor Augen hat, was sie mir, dem armen Vater angetan und wozu sie mich hat.
Ihm ging es darum, die Mutter sozusagen dauerhaft zu bestrafen, denn das Leben mit der Gewissheit, mein geliebtes Kind ist tot, führt dazu, dass die Mutter gleichwohl mit dem Geschehen abschließen kann. Hier sollte die Mutter ganz gezielt mit der lebenslangen Ungewissheit leben, ist das Kind tot oder lebt es noch.
Gut, das kann er auch damit erreichen, dass er seinen Sohn tötet und die Leiche gut versteckt, aber das Risiko, dass die Leiche dennoch gefunden wird, konnte er nicht mehr kontrollieren und daher sehe ich das eher so, dass er seinen Sohn tatsächlich bei Dritten versteckt bzw zum verstecken übergeben hat. Ich denke, dazu war er zu sehr auf Kontrolle aus, als dass er das Risiko in Kauf genommen hätte, dass die Leiche seines Kindes doch aufgefunden wird.
Das ist, wie gesagt, meine rein persönliche Ansicht und basiert auf meinem Eindruck von der Persönlichkeit des Vaters. Das funktioniert natürlich nicht, wenn man den zugegeben auch etwas mysteriösen Selbstmord des Vaters in Zweifel zieht.
Geht man aber von dem Überlegungen zu seiner Persönlichkeit aus, so ist es mehr als wahrscheinlich, dass Felix noch lebt.

Fenjala schrieb am 09.07.2015:ich denke mir das der Vater seinen Suizid plante und dabei auch Kontakt aufnahm mit der Kommune um den Jungen da unterzubringen.
Weiterhin nehme ich an das er den Jungen beeinflusste indem er sagte sie machen Urlaub mit ganz vielen netten Leuten und sind eine grosse Familie und die sind alle total nett usw.
Da der Junge die Leute nicht kannte (nehme ich mal an) hatte er vielleicht Angst so viel neue Leute kennenzulernen Kinder sind bei sowas sehr sensibel und haben manchmal einen sechsten Sinn.

Deshalb auch der Anruf beim Großvater der sich aus diesen Äusserungen natürlich nichts nehmen kann.

...dann hat er den Jungen auf dieser Autobahn den Mitfahrern übergeben, weswegen mehrere unabhängige Zeugen einen Mann mit einem Kind dort gesehen haben.

Dann kann man weiter so interpretieren: "Scheiße, ich liebe ihn einfach zu sehr" = "Scheiße, ich liebe ihn einfach viel zu sehr um ihm etwas anzutun und ihn mit in den Tod zu nehmen. (....) Ich liebe dich eigentlich immer noch, aber ich hasse dich, deswegen darfst du Felix nicht behalten. Er soll ein neues Leben haben, do wie ich es mir für seine Zukunft vorstelle (=Kommune)"

Dann wird es stimmig:

- Er hass-liebt sie, nimmt ihr das Kind weg
- weg aus einem bürgerlichen Leben, dessen Form er ablehnt.
- Er führt Felix einem Leben zu, wie er es sich für ihn wünscht
- Er selbst folgt nicht, weil man einen Mann und ein Kind gemeinsam auf der Flucht sucht,

und/oder er selbst in letzter Konsequenz den Mut dazu gar nicht hat.

-> Dann passt das Buch in seinem Besitz auch tatsächlich als Recherche, sein Leben zu beenden. Eine Methode dort 'eine gewisse Menge Schlafmittel mit hochprozentigem Alkohol'.
So, ja, das allein reicht nicht, aber wenn wir es unter dem Gesichtspunkt sehen, dass er vormals eben auch ein Schnacker und Inszenierer war, dann hatte er vermutlich einfach nicht den Schneid, es gescheit durchzuziehen und dann war es letztlich genau das - er inszeniert mit dem Blut ein Verbrechen, intoxikiert sich halbherzig, stürzt vom Felsen, erfriert.

Das Schleifen und der halbbekleidete Fuß, weil er in seinem verletzten Dämmerzustand vorwärts kroch und man beim erfrieren Kälte als Wärme empfindet und versucht, Kleidung anzustreifen.

Gefunden hat man ihn spät, weil er es auch erst spät durchgezogen hat, nach den Suchmaßnahmen. Solang war er in der Wohnung versteckt, wo die Hunde hinführten

Hallo,
habe mir den Fall von Felix auch schon länger angeschaut und viele Dokus darüber geschaut. Was die Ermittlungen der Polizei angeht, tun mir die Großeltern und die Mutter wirklich leid. Es wurde ja einiges garnicht richtig untersucht, gerade was die Leiche von Michael Heger angeht. Die Polizei behauptete, dass er u.a. durch Schlaftabletten und Alkoholkonsum gestorben wäre. In den Akten, in die die Familie dann Jahre später Einblick bekam stande aber, dass keinerlei Alkohol in Urin oder Blut nachgewiesen werden konnten!
Hier wurde wirklich nicht richtig gearbeitet ...kann mir gut vorstellen wie verzweifelt die Familie sein muss, wenn sie sowas erfährt im Nachhinein. Denn wenn nicht einmal der Tod des Vaters richtig festgestellt wurde, kann man davon ausgehen dass auch die weiteren Ermittlungen nach Felix evtl nicht richtig oder intensiv genug waren. Natürlich gibt es viele Theorien, was letztendlich passiert sein könnte. Ich glaube aber auch eher daran, dass Michael Heger das Verschwinden des Kindes geplant hat. Es wurde auch berichtet, dass sein Auto wenige Wochen vor dem besagten Tag in diesem Waldstück gesehen wurde.. evtl hat er dort ein Grab vorbereitet dass man nicht findet. Hört sich ziemlich makaber an, aber unmöglich wäre es nicht. Aber Vlt war er dort einfach auch nur zum spazieren. Man weiß es eben nicht. Auch wenn die Familie und Freunde behaupteten, er hätte seinem Sohn nie etwas antun können, letztendlich kennt man einen Menschen doch nicht immer so, wie man denkt ...was man in vielen anderen Fällen schon gesehen hat. Entweder er hat ihn umgebracht und so gut versteckt dass man ihn nie finden wird (Beste Strafe seinerseits für die Mutter...) oder aber er ist wirklich bei dritten. Ich hoffe so sehr dass alles irgendwann rauskommt und die Großeltern dass auch noch erfahren werden.

...die Theorie von msbarnaby klingt für mich aber auch nicht unmöglich. Aber ich hatte auch gehört dass man in Portugal diese Kommunen überprüft hatte und nichts gefunden hat

Man hat aber mit Sicherheit nicht alle Kommunen systematisch ubd professionell durchsucht. Ein "Detektiv" tat das angeblich , für letztlich 60 000€ - - -hieß es zumindest...kann sich jetzt jeder selbst zusammen reimen, ob das seriös war

Ja, das kann schon sein...habe auch gehört, dass der Detektiv anscheinend falsche Routen erfunden hat um somit länger im Geschäft zu bleiben 😠😞

Ich kann mir das von @msbarnaby
beschriebene Szenario hinsichtlich der Unterbringung von Felix auch gut vorstellen und auch das Szenario zum Selbstmord des Vaters. Vor allem kann es durchaus sein, dass er wirklich nur halbherzig versucht hat, sich mit Alkohol und Tabletten zu suizidieren und er solange (über -) lebte, dass sich die Rückstände in Blut und Urin schon abgebaut hatten und er sich halb erfroren, was bei den Temperaturen möglich war, noch weiter schleppte und schließlich verstarb.
Und daß alle portugiesischen Kommunen abgefragt wurden, kann ich mir auch nicht so recht vorstellen. Ich glaube auch nicht, daß man alle, die tatsächlich existieren, überhaupt gefunden hat. Ein Bekannter von mir lebte in den 70er und 80er Jahren in Holland mit gleichgesinnten Freunden auf einem Bauernhof, das war nirgendwo als Kommune registriert, obwohl die Bewohner damals schon vegetarisch und wie man heute sagt, nachhaltig lebten und sich dem Bioanbau verschrieben hatten und natürlich nur neue Bewohner dort einziehen konnten, die diese Ideen teilten.

Das seltsame dabei ist eben, dass die Leiche von MH erst einige Tage später, also nachdem die Beamten schon die Gegend dort abgesucht hatten, dort auf einmal lag. Sie sind sich sicher, sie hätten ihn sehen müssen (auch mit Hubschraubern) wenn er zum damaligen Zeitpunkt der Suche schon dort gelegen ist. Kann natürlich auch sein, dass er sich dann doch erst während der Suchaktion irgendwo aufgehalten hat ...
Was einfach auch komisch ist, dass alles so, ich sage mal , wie inszeniert da lag ..neben der Leiche die leeren Flaschen und Tabletten (obwohl MH nach Aussage des Schwiegervaters nie ein Tropfen Alkohol getrunken hat), sowie diese Suizid Bücher auf seinem Bett in der Wohnung. So als ob er auf eine falsche Fährte locken wolle.
Wenn Felix sich wirklich in einer Kommune in Portugal aufgehalten hat/aufhält, ist die Chance nach den ganzen Jahren da doch noch einen Hinweis oder eine heiße Spur zu bekommen deutlich gering ..😞

In der Nacht vom 23. auf 24. 12. um 0.30 Uhr
https://www.fernsehserien.de/justice-die-justizreportage/folgen/31-vermisst-wo-ist-mein-kind-1345882

Auch mit einem Bericht zu Felix

Wenn man sich diese Doku anschaut, erkennt man unglaublich viele Parralelen zwischen den beiden Vätern, was ihr Verhalten bzw ihre "Denkweise" angeht!! Ich glaube, man kann ziemlich sicher davon ausgehen, dass der Ausgang traurigerweise in beiden Fällen der Gleiche war....

https://www.youtube.com/watch?v=dzkvahsdURs (Video: Menschen Hautnah - Der Vater, der seine Familie auslöschte [Doku])

jeangreen schrieb:Wenn man sich diese Doku anschaut, erkennt man unglaublich viele Parralelen zwischen den beiden Vätern, was ihr Verhalten bzw ihre "Denkweise" angeht!! Ich glaube, man kann ziemlich sicher davon ausgehen, dass der Ausgang traurigerweise in beiden Fällen der Gleiche war....

Ich sehe da überhaupt keine Parallelen, MH war das krasse Gegenteil zu dem Vater im Film und sein angeblicher Abschiedsbrief wurde von einem Kriminalpsychologen nicht als solcher gesehen, dr zu dem Schluß kam, daß nichts auf einen Suizid hindeutet,oder daß der Vater Felix etwas angetan hätte.
Selbst ein Suizid mit höchstens 15 (es können auch nur 2 gewesen sein ) frei verkäuflichen Schmerztabletten ist doch eher unwahrscheinlich.

Heute wird Felix 17 Jahre alt und ich wünsche ihm alles Gute, wo immer er auch ist
http://vvk-deutschland.de/Felix%20Heger.htm

@seli

Danke, dass du an ihn denkst.

Portugal ist ein kleines Land und in der EU. Angenommen Felix wäre in einer solchen Kommune, dann würde das Risiko der Entdeckung mit jedem Jahr steigen, ein Jugendlicher oder junger Erwachsener wird Fragen stellen, Reisen wollen. Portugal ist keine Bananenrepublik und auch die Kinder aus zb der Colonia Dignidad in Chile begannen irgendwann unangenehme Fragen zu stellen.
Diese Kommunen sind doch offen. Und es gibt mit Sicherheit Informanten. Wie gesagt, Portugal ist klein und keine Bananenrepublik.

@abberline

Was soll er denn fragen?
Er war knapp 3 Jahre alt, als er verschwunden ist.
Wenn er tatsächlich in einer "wie auch immer Gemeinschaft" abgegeben wurde,
ist das heute seine Familie. Wenn ihm eine Biografie verpasst wurde, die stimmig ist,
hat er keine Zweifel.
In dem Alter passen sich Kinder (sicher nach einer Zeit der Sehnsucht nach ihrem zu Hause) an
und vergessen alles, was bis dahin war.

Ich fürchte allerdings, dass Felix schon lange nicht mehr lebt.

frauZimt schrieb:Ich fürchte allerdings, dass Felix schon lange nicht mehr lebt.

Die Story mit der Spät-Hippie-Kommune macht auch nicht wirklich Sinn. Heger mag sich mit allen möglichen alternativen Lebensentwürfen befasst haben - wohl hauptsächlich weil er aufgrund seiner persönlichen Defizite in der Mehrheitsgesellschaft nicht reüssieren konnte. Allerdings gibt es nicht den geringsten Hinweis darauf, dass Heger für seinen Sohn eine solche Zukunft geplant hatte. Und selbst wenn man das für möglich hält müsste man immer noch erklären, warum eine Hippiekommune einfach so ein 3-jähriges Kind anonym aufnehmen sollte. Und zwar schon alleine aus rein praktischen Erwägungen - denn so ein kleines Kind ist für viele Jahre erst einmal nur ein Ressourcenfresser und kann während dieser Zeit nicht den geringsten konstruktiven Beitrag zu einer solchen Gemeinschaft leisten.

Es handelt sich hier wohl vor allem um ein selbstgezimmertes Hoffnungsszenario der Großeltern, die sich aus nachvollziehbaren Gründen einfach nicht vorstellen können dass der Junge im Wald getötet und seine Überreste von wilden Tieren aufgefuttert wurden.

falstaff schrieb:Allerdings gibt es nicht den geringsten Hinweis darauf, dass Heger für seinen Sohn eine solche Zukunft geplant hatte.

Und ebenso gibt es nicht den geringsten Hinweis darauf, daß MH den Tod von Felix geplant,oder durchgeführt hat.

falstaff schrieb:Es handelt sich hier wohl vor allem um ein selbstgezimmertes Hoffnungsszenario der Großeltern,

Die Großeltern stehen mit ihrer Hoffnung nicht alleine da und das aus guten Gründen.
Du kannst sicher auch ein Szenario aufzeigen, wie das weitere Geschehen nach der Tötung von Felix abgelaufen sein soll ?