Wo ist Felix Heger?

BoobSinclar schrieb:Ich komme auch auf die Zahl 35, wenn ich eine leere 20er Packung und 15 weitere fehlende Tabletten zusammenaddiere.

Wo sind dann die beiden Blister aus der leeren Schachtel ?

IamSherlocked schrieb:dass ein echt gewollter Suizid so dilettantisch vonstatten gehen kann, dass er letztendlich keiner ist, sondern ein Unfall.

Würde jetzt dem, was aus MHs Lebensführung bekannt war, nicht unbedingt sofort widersprechen. Wenn ich dazu die Aussagen des Großvaters hernehme: "Er war nicht imstande, sein Leben in den Griff zu bekommen." Das mag dann auch für den eigenen Suizid gelten.

seli schrieb:Wo sind dann die beiden Blister aus der leeren Schachtel ?

Woher soll ich das wissen? Das ist ja nun auch nicht das einzige, was "fehlt", wenn mich nicht alles täuscht.

Aber, egal wie, mindestens 15 Tabletten wird er ja geschluckt haben. Irgendwie. Und warum sollte er zusätzlich ne leere Packung mit rumschleppen?!

schluesselbund schrieb:Und daran scheitert auch die These Selbsttötung.

Nein sie scheitert selbstverständlich nicht.

Michael Heger hat sich nicht mir einer tödlichen Tablettendosis suizidieren wollen, sondern nach Anleitung aus dem Buch von Maurits Verzele, das bei ihm in der Wohnung gefunden wurde. Er wollte sich mit Alkohol und Schlaftabletten berauschen und betäuben (Reisegoldtabs gegen Übelkeit), einen Plastiksack über den Kopf ziehen und "sanft entschlafen". Oder erfrieren, dafür war es ja ebenfalls kalt genug. Es wurden passend dazu gefunden: Ein Sterbelager im eiskalten Schwarzwald mit leeren Tablettenschachteln, leeren Flaschen Alkohol und einem Plastiksack, ein Toter mit Tablettenrückständen im Verdauungstrakt.

Das o. g. Buch wird zu Recht von einem anderen Autor kritisiert und dieser warnt davor, dass Verzeles Ratschläge alles andere als sanfte Methoden sind. Es wird nicht funktionieren oder wenn doch, ist es am Ende sehr qualvoll.

Bestes Beispiel dafür, dass die Kritik am Ratgeber zutrifft, ist Michael Heger. Als er durch den Wald lief und schließlich an inneren Verletzungen und geschwächtem Gesamtzustand starb, hatte er sein Selbsttötungsvorhaben nicht abgebrochen. Es ist kein Zufall, dass er starb.
Er wäre freiwillig nicht mehr lebend aus dem Wald herausgekommen.

BoobSinclar schrieb:Ich meine das jetzt nicht böse oder als Diss oder sowas, aber: Ich komme auch auf die Zahl 35, wenn ich eine leere 20er Packung und 15 weitere fehlende Tabletten zusammenaddiere.

Dem ist „eigentlich“ nichts weiter hinzuzufügen. Mich irritiert hier das Wort“ unregelmäßig“.

Wer soll kontrolliert oder überprüft haben, zur welcher Tages-oder Nachtzeit, wann und vor allem wieviel Tabletten Michael Heger eingeworfen haben soll... außer Heger selbst?

Ich finde die Argumentation hinsichtlich des Versuchs einer nicht Selbsttötung dahingehend doch mehr als dürftig.

Frühere Suizidversuche werden hier, war ja „ nur“ als Spaß dargestellt. Gefundene Lektüre auf dem Bett beinhalten keine suizidale Absichten, sondern handelten von „ einem besseren Leben“. Ein gefundener Abschiedsbrief, der keiner gewesen sein soll. Leere Tablettenverpackungen, deren Inhalt ganz harmlos gewesen ist. Die gefundenen leeren Alkoholflaschen stammen angeblich nicht von Heger, da wohl nicht auf DNA untersucht worden ist... und und und.

Tut mir leid, aber für mich klingt das so, als wenn in Zeiten der Corona-Pandemie, ein Gegner versucht die Pandemie, trotz Existenz, vehement zu leugnen.

Nicht wirklich überzeugend...

Coldcases schrieb:Dem ist „eigentlich“ nichts weiter hinzuzufügen. Mich irritiert hier das Wort“ unregelmäßig“.

Wer soll kontrolliert oder überprüft haben, zur welcher Tages-oder Nachtzeit, wann und vor allem wieviel Tabletten Michael Heger eingeworfen haben soll... außer Heger selbst?

Ich vermute eher, dass es bei "unregelmäßig" darum geht, dass aus dem Blister oder den Blistern nicht geordnet die 15 Tabletten entnommen wurden, sondern völlig ungeordnet.

Also das links unten noch eine drin ist, eine irgendwo mittig, daneben noch eine und alle anderen fehlen beispielsweise.

BoobSinclar schrieb:Aber, egal wie, mindestens 15 Tabletten wird er ja geschluckt haben. Irgendwie.

Dagegen spricht

jedoch wären laut Hersteller über 80 Tabletten nötig gewesen um eine tödliche Wirkung zu erzielen - es standen aber nur 20-30 zur Verfügung

Quelle: https://www.felix-info.net/Spuren.htm

BoobSinclar schrieb:Und warum sollte er zusätzlich ne leere Packung mit rumschleppen?!

Wo soll er die leere Packung denn gelassen haben, nachdem er den Inhalt der leeren Packung geschluckt hat?

IlluminatiNWO schrieb:Ich vermute eher, dass es bei "unregelmäßig" darum geht, dass aus dem Blister oder den Blistern nicht geordnet die 15 Tabletten entnommen wurden, sondern völlig ungeordnet.

Richtig, aber es geht auch um die Schlussfolgerung, die daraus gezogen wird. Die unregelmäßige Entnahme wird nämlich im Sinne der Vortäuschung eines Suizids gedeutet und das ist falsch, weil es dazu überhaupt nicht (besser) passt.

MH hatte drei Tablettenblister dabei, von den darin ursprünglich enthaltenen 30 Tabletten fehlten 15.

Wenn jemand Suizid nach Anleitung des Herrn Verzele ("der sanfte Tod"- das Buch, das MH las) verübt, braucht er nur eine Dosis zum Einschlafen. Das Weitere sollen Plastiktüte oder ggf. Kälte erledigen.
Dazu passt die entnommene Anzahl auf jeden Fall. Ich vermute, dass er die Tabletten in mehreren Etappen eingenommen hat. Einmal welche mit dem Alkohol, später noch einmal ein paar und dann hat er noch welche in die Hosentasche gesteckt, bevor er loslief. Diese zuletzt eingenommen befanden sich auch noch im Verdauungstrakt. Er drückte die Tabletten dabei immer wahllos aus irgendeinem Blister.

Zum Suizid passt das.

Wozu es nicht passt, jedenfalls nicht besser, ist die These des "Ablenkungsbiwaks".

Dafür hätte er einfach alle Tablettenblister leergemacht so wie die Alkoholflaschen.

Die Reisegoldtabs waren ebenfalls überflüssig im "Ablenkungsbiwak". Die brauchte er bei der entsprechenden These zum Reisen und nicht zum Ablenken vom Reisen.

Entscheidendes Kriterium für die definitive Festlegung auf Suizid sind der Bekleidungszustand und die Tatsache, dass die inneren Verletzungen nur oder insbesondere so rasch nur bei einem reduzierten Allgemeinzustand tödlich waren. Dieser wiederum erklärt sich mit einem Sterbelager in Verbindung mit seinem schlechten Suizidratgeber, nicht jedoch mit einem Ablenkungsbiwak.

Coldcases schrieb:Dem ist „eigentlich“ nichts weiter hinzuzufügen. Mich irritiert hier das Wort“ unregelmäßig“.

Wer soll kontrolliert oder überprüft haben, zur welcher Tages-oder Nachtzeit, wann und vor allem wieviel Tabletten Michael Heger eingeworfen haben soll... außer Heger selbst?

Das hat nichts mit den Zeitangaben zu tun, wann er die Tabletten eingenommen haben soll, sondern bedeutet, daß die Tabletten nicht wie sonst üblich eine nach der anderen entnommen waren, sondern in unregelmäßigen Abständen in den Blistern gefehlt haben.

Palio schrieb:Das Weitere sollen Plastiktüte oder ggf. Kälte erledigen.

Könntest Du diese Plastiktüte einmal weglassen, dazu gab es keinerlei Hinweise, auch nicht seitens der Polizei. Vlt. hat er auch einfach darin einen Teil der Gegenstände getragen, die später im "Biwack" gefunden wurden ?

Palio schrieb:Wenn jemand Suizid nach Anleitung des Herrn Verzele ("der sanfte Tod"- das Buch, das MH las) verübt, braucht er nur eine Dosis zum Einschlafen.

Könntest du das bitte mit Foto der entsprechenden Stelle aus dem Buch dokumentieren. Auch die Art der Schlaftabletten dürften dabei sicher eine Rolle spielen (Beruhigungsmittel vs. Schlafmittel)

sandero schrieb:Könntest du das bitte mit Foto der entsprechenden Stelle aus dem Buch dokumentieren.

Bitte recherchiere selbst. Ich werde hier keine Suizidanleitungen einstellen. Die Plastiktüte/der Plastiksack wird in dem Buch als Tötungsmethode genannt.

seli schrieb:Könntest Du diese Plastiktüte einmal weglassen

Diese Aufforderung ist abwegig,. Alle angeblichen Implausibilitäten sind schließlich erklärbar und ich erkläre/diskutiere/ergänze bei Bedarf natürlich die Thesen um weitere Möglichkeiten, ebenso wie alle hier.

VVK-DE schrieb:Michael Heger hatte auch einen Buggy für Felix, ja.

Wenn dieser in der Wohnung zurückblieb, wäre das ein weiteres Zeichen, dass Michael Heger nicht für einen Aufenthalt mit bzw. für Felix in fremder Umgebung vorgesorgt hat.

Palio schrieb:Diese Aufforderung ist abwegig,. Alle angeblichen Implausibilitäten sind schließlich erklärbar und ich erkläre/diskutiere/ergänze bei Bedarf natürlich die Thesen um weitere Möglichkeiten, ebenso wie alle hier.

Wenn Du zitierst, dann bitte komplett und nicht nur Fragmente. Du bringst so oft diese Plastiktüte ins Spiel und zwar nicht als Möglichkeit, sondern als einen Satz mit Punkt, also als Fakt und das stimmt einfach nicht.

Palio schrieb:Wenn dieser in der Wohnung zurückblieb, wäre das ein weiteres Zeichen, dass Michael Heger nicht für einen Aufenthalt mit bzw. für Felix in fremder Umgebung vorgesorgt hat.

Was hätte ein Buggy in diesem Gelände genutzt, noch dazu wo MH sicher wußte, wie schnell das Wetter dort umschlagen kann ? Im Schnee ist ein Buggy sinnlos.
Davon abgesehen geht die Polizei ( und auch ich) davon aus, daß MH Felix nicht dabei hatte.

seli schrieb:Was hätte ein Buggy in diesem Gelände genutzt, noch dazu wo MH sicher wußte, wie schnell das Wetter dort umschlagen kann ? Im Schnee ist ein Buggy sinnlos.

Ablenkungsthese:
Er hätte natürlich bei der Reise genutzt, beim angeblich längeren Aufenthalt in der Gegend ohne Auto, beim Verbleib bei fremden Personen, beim Fußmarsch zur Grenze und danach im Ausland.

These des erweiterten Suizids:
Bei der These des erweiterten Suizids ist ein Buggy überflüssig und kann in der Wohnung bleiben.

seli schrieb:Davon abgesehen geht die Polizei ( und auch ich) davon aus, daß MH Felix nicht dabei hatte.

Ich auch. Ich denke, er hat ihn vorher bestattet.

seli schrieb:Du bringst so oft diese Plastiktüte ins Spiel und zwar nicht als Möglichkeit, sondern als einen Satz mit Punkt, also als Fakt

Diese Plastiktüte beim Biwak kann ich belegen:
https://www.allmystery.de/bilder/km85181-20

Sie ist somit ein Fakt. Die Frage ist, wie man diesen Fakt interpretiert.

Deine Ablenkungsthese:
Transporttasche.

Meine Suizidthese:
Teil des Zubehörs zum Suizid.

Palio schrieb:Bitte recherchiere selbst. Ich werde hier keine Suizidanleitungen einstellen. Die Plastiktüte/der Plastiksack wird in dem Buch als Tötungsmethode genannt.

Na dann gib mir wenigstens einen Tipp. Hast du dir das Buch gekauft oder kann man das irgendwo im Internet finden (dann recherchiere ich gerne selbst).

sandero schrieb:Na dann gib mir wenigstens einen Tipp. Hast du dir das Buch gekauft oder kann man das irgendwo im Internet finden (dann recherchiere ich gerne selbst).

Ich habe es auch nur als Taschenbuch finden können. Kostet 11,90 € und ist fast überall lieferbar.

IlluminatiNWO schrieb:Ich habe es auch nur als Taschenbuch finden können. Kostet 11,90 € und ist fast überall lieferbar.

Danke!

seli schrieb:Vlt. hat er auch einfach darin einen Teil der Gegenstände getragen, die später im "Biwack" gefunden wurden ?

Wenn ihm nicht angesichts seines Vorhabens alles egal war, sondern er in Wahrheit seine Lebenseinstellung und Naturverbundenheit verwirklichen wollte, dann hätte er hier vielleicht auch nicht gegen seine Prinzipien gehandelt und die Plastiktüten wieder eingesammelt:

seli schrieb am 16.10.2017:Er liebte die Natur und lebte den Umweltschutz

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sandero schrieb:Na dann gib mir wenigstens einen Tipp. Hast du dir das Buch gekauft oder kann man das irgendwo im Internet finden (dann recherchiere ich gerne selbst).

Wir fragen @VVK-DE.

VVK-DE schrieb am 31.05.2021:"Der sanfte Tod" und "wenn es dunkel wird"... Beide Bücher haben wir uns für unsere Recherchen bestellt und lesen sie gerade.

@VVK-DE: Steht in dem Buch "der sanfte Tod", dass bei der Plastiktütenmethode "der Sauerstoff nach und nach durch Kohlendioxyd ersetzt wird, man langsam das Bewusstsein verliert und der Tod unmerklich eintritt, wenn man eingeschlafen ist"?
Steht dort auch etwas von in wenigen Minuten zu trinkendem hochprozentigem Alkohol?

(Achtung: Das sind furchtbare Methoden, die nur zu schrecklichen Qualen führen.)

Palio schrieb:Wenn ihm nicht angesichts seines Vorhabens alles egal war, sondern er in Wahrheit seine Lebenseinstellung und Naturverbundenheit verwirklichen wollte, dann hätte er hier vielleicht auch nicht gegen seine Prinzipien gehandelt und die Plastiktüten wieder eingesammelt:

Auf diesen Tüten befanden sich Blutspuren, somit war gesichert, daß diese nicht durch Schneefall und anschließendem Tauen weggeschwemmt wurden,oder sonstwie verschwinden.
Wozu diese ganze Mühe, wenn er eh Suizid hätte begehen wollen ? Einfacher und genauso effektiv wäre doch gewesen, sich mit den notwendigen Utensilien ein schönes Plätzchen zu suchen, alle Tabletten mit dem Alkohol zu sich zu nehmen und zu sterben ?