Der "Vermisstenfall" Maike Thiel
30.05.2024 um 09:29Mal eine juristische Frage: Michael S. war doch zum Zeitpunkt der Tat erst 17 . Hätte er dann nicht nach Jugendstrafrecht verurteilt werden müssen mit maximal 10 Jahren, selbst bei Mord?
Obwohl Michael S. zur Tatzeit 18 Jahre alt war, wurde das Jugendstrafrecht (Höchststrafe zehn Jahre) in diesem Fall abgelehnt. Beim Mordmerkmal „Habgier“ bleibe kein Raum für das Jugendstrafrecht, hieß es.Quelle: https://www.berliner-kurier.de/archiv/fall-maike-thiel-lebenslaenglich-fuer-mord-ohne-leiche-li.1928813
1cast schrieb:Er sagt, er hätte etwas erledigen müssen, und hat Autoteile gekauft.Soweit ich weiß ist seine Erklärung für das in der Nähe der Klinik sein, er habe bei einer Freundin der Mutter nen Zettel in den Briefkasten werfen sollen (nehme mal an, da wohnte tatsächlich irgendeine Bekannte in der Nähe), welchen er dann aber vergessen hatte.
1cast schrieb:abgelenkt schrieb:OK, danke! Widerspricht sich irgendwie mit der Zettelgeschichte...
Mit den Autoteilen habe ich nirgendwo gehört, Quelle?
Crime Time Folge 1 ab min21
1cast schrieb:Ist eigentlich bekannt, wo der Wohnort von MS zu dieser Zeit war?Er wohnte nach meinem Wissen nicht in diesem Wohngebiet "Hennigsdorf Nord", sondern am anderen Ende der Stadt.
abgelenkt schrieb:Er erklärte aber die größeren Bargeldabhebungen (welche Indiz für Entlohnung des älteren Komplizen waren) damit, er habe von nem Freund ein Auto gekauft (wobei die Ummeldung auf ihn erst Jahre später erfolgte).Hier wäre auch interessant gewesen, was der Freund zu diesem Autokauf gesagt hat.
1cast schrieb:Erinnert an viele andere Fälle, bei denen unschuldige Personen verurteilt wurden.Welche Fälle meinst du?
fischersfritzi schrieb:Welche Fälle meinst du?Da hab ich mich falsch ausgedrückt. Es geht um die Fälle in den Medien mit den vermeintlich unschuldig Verurteilten. Über die Opfer und was mit ihnen geschehen ist, geht es meist nur am Rande. Dabei wäre doch das Finden des eigentlichen Täters für die Verurteilten auch sehr wichtig.
Ich kann nicht ganz rauslesen ob die "unschuldigen Personen" ernst gemeint ist oder ironisch.
Mir sind nicht viele nachweislich unschuldig Verurteilte bekannt.
kobra1411 schrieb:Danke für die schnelle Antwort, abgelenkt. Nachdem ich nun die Reportage geschaut habe muss ich sagen dass dieser Michael S. und seine Mutter entweder wirklich unschuldig sind oder eben unvorstellbar dreist und abgebrüht.Ich hab den gleichen Gedanken gehabt so in die Kamera zu lügen das können nicht viele. Oder er erzählt wirklich die Wahrheit und ist unschuldig.
AGirlInBlack schrieb:Der erste Gedanke, den sie gehabt habe, als sie erfahren habe, dass Maike vermisst sei, war, dass sich diese abgesetzt habe.Ich sehe mir oft True Crime Formate an, begonnen hat es mit den Klassikern Medical Detectives und Autopsie, dann Aktenzeichen xy und jetzt noch mit Netflix, ARD, ZDF etc.
Wie käme man bei einer hochschwangeren, so unheimlich jungen Frau, deren Eltern sie ja nun bei ihrer Mutterschaft unterstützen wollten, auf die Idee, ein Absetzen wäre das Naheliegendste?
Als Frau S. von den beiden von den Kriminalbeamten auf ihrem Anwesen zur Untersuchung beschlagnahmten Fahrzeugen spricht, regt sie sich scheinbar am meisten darüber auf, dass sie die Fahrzeuge auf ihre Kosten zurückholen lassen musste.
Am Ende sagt Frau S., auch, wenn sie frei käme, wäre es ja für sie unendlich schwer, sie habe alles verloren, was ihr wichtig war. Ihr kommt offensichtlich nicht in den Sinn, wie diese Anmerkung angesichts der Tatsache, dass Maikes Eltern ihre Tochter verloren haben, wirkt. Ihr Sohn ist noch am Leben.
kobra1411 schrieb:Nachdem ich nun die Reportage geschaut habe muss ich sagen dass dieser Michael S. und seine Mutter entweder wirklich unschuldig sind oder eben unvorstellbar dreist und abgebrüht.Ich denke das Gefängnis macht viel mit einem, da stumpfen wohl viele ab und der Daten auch an in ihre eigene Version der Wahrheit.
kobra1411 schrieb:Wenn sie es wirklich waren müssen sie ja wissen wo die Leiche ist und dann wäre dieses Verhalten dass sie an den Tag legen ein weiterer Schlag in das Gesicht der Familie des Opfers.Leider gibt es genügend Fälle wo der oder die Täter nicht mal am Ende die Courage haben zu sagen wo die Leiche ist so dass man einen würdigen Platz zum Begräbnis hat und endlich abschließen kann.
burner2014 schrieb:Ich hab den gleichen Gedanken gehabt so in die Kamera zu lügen das können nicht viele. Oder er erzählt wirklich die Wahrheit und ist unschuldig.
Ich fand bei seiner Mutter hat man aber gemerkt wie abgezockt sie ist das war sehr abgebrüht, bis sie am Ende dann doch ein paar Tränen weint. Ob die echt waren oder gespielt lass ich mal dahin gestellt.
kobra1411 schrieb:Nachdem ich nun die Reportage geschaut habe muss ich sagen dass dieser Michael S. und seine Mutter entweder wirklich unschuldig sind oder eben unvorstellbar dreist und abgebrüht.Ich habe mir die dreiteilige ARD-Dokumentation zum Fall auch angeschaut. Sie ist hier verfügbar:
kobra1411 schrieb:Dieser Michael scheint ja - trotz seiner exklusiven Neigungen- ein Frauentyp gewesen zu sein, zumindest bin ich in der Reportage nicht mehr mitgekommen wie viele Freundinnen und Affären er nun hatte. Irgendwo habe ich auch mal was von einem im Jahr 2006 geborenen Kind von ihm gelesen/gehört , weiß nur die Quelle nicht mehr.Ja, ich habe auch irgendwann den Überblick über seine Verflossenen verloren. Naja, viele Freundinnen/Affären zu haben ist ja kein Straftatbestand. :) Ich meine sogar, dass in der Doku erwähnt wurde, er sei Vater von zwei Kindern.
burner2014 schrieb:bis sie am Ende dann doch ein paar Tränen weint. Ob die echt waren oder gespielt lass ich mal dahin gestellt.Die waren sicher echt, denn sie betreffen nur ihre eigene Gefühlslage.