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Der "Vermisstenfall" Maike Thiel

751 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisstenfall, Maike Thiel, Mord Schwangere ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der "Vermisstenfall" Maike Thiel

30.05.2024 um 09:29
Mal eine juristische Frage: Michael S. war doch zum Zeitpunkt der Tat erst 17 . Hätte er dann nicht nach Jugendstrafrecht verurteilt werden müssen mit maximal 10 Jahren, selbst bei Mord?


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Der "Vermisstenfall" Maike Thiel

30.05.2024 um 09:36
@kobra1411
In der Presse stand, er war 18 Jahre alt.
zB hier https://www.berliner-kurier.de/archiv/fall-maike-thiel-lebenslaenglich-fuer-mord-ohne-leiche-li.1928813

Damit hing die Anwendung von Jugendstrafrecht davon ab, ob eine Reifeverzögerung vorlag oder nicht. Das Gericht schloss eine solche offenbar aus. Obwohl die StA Strafe nach Jugendstrafrecht gefordert hatte. War auch überrascht, dass das so vorm BGH gehalten hat (zumal die Feststellung über die Entwicklung zum Tatzeitpunkt sicher mit vielen Unsicherheiten verbunden ist, wenn man erst 17 Jahre später drüber urteilt... Und zumal man ja wohl betont hatte, er stünde unter der Fuchtel seiner Mutter, was jetzt auch nicht auf besondere Reife hindeutet).


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Der "Vermisstenfall" Maike Thiel

30.05.2024 um 09:49
Im gerade schon verlinkten Artikel steht :
Obwohl Michael S. zur Tatzeit 18 Jahre alt war, wurde das Jugendstrafrecht (Höchststrafe zehn Jahre) in diesem Fall abgelehnt. Beim Mordmerkmal „Habgier“ bleibe kein Raum für das Jugendstrafrecht, hieß es.
Quelle: https://www.berliner-kurier.de/archiv/fall-maike-thiel-lebenslaenglich-fuer-mord-ohne-leiche-li.1928813

Falls das so auch im Urteil steht, überrascht mich, dass die Revision nicht zumindest in diesem Punkt Erfolg hatte. Warum soll bei Mord aus Habgier kein Jugendstrafrecht gehen? Kann jemand Rechtsprechung benennen, wo so ein Rechtssatz mal aufgestellt und begründet wurde?
Zudem wären die Feststellungen zur Habgier bei ihm interessant, mir kam es aus den Berichten so vor, als ob er vor allem auf Mama hören wollte (und vor allem sie die finanzielle Belastung durch die UnterhaltsVerpflichtungen für ihr Söhnchen fürchtete). Natürlich hat er profitiert, aber war das für ihn ausschlaggebendes Motiv?


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Der "Vermisstenfall" Maike Thiel

30.05.2024 um 10:35
Danke für die schnelle Antwort, abgelenkt. Nachdem ich nun die Reportage geschaut habe muss ich sagen dass dieser Michael S. und seine Mutter entweder wirklich unschuldig sind oder eben unvorstellbar dreist und abgebrüht. Wenn sie es wirklich waren müssen sie ja wissen wo die Leiche ist und dann wäre dieses Verhalten dass sie an den Tag legen ein weiterer Schlag in das Gesicht der Familie des Opfers.


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Der "Vermisstenfall" Maike Thiel

30.05.2024 um 10:40
Für mich einer der stärksten Indizieren ist die Anwesenheit von MS in der Nähe des Krankenhauses zum Tatzeitpunkt. Ist eigentlich bekannt, wo der Wohnort von MS zu dieser Zeit war? Er sagt, er hätte etwas erledigen müssen, und hat Autoteile gekauft. Macht diese Aussage irgendwie Sinn, wenn er sowieso dort wohnt, kann es ja durchaus sein das er dort langfährt.

Hab mir mal die Lage der Klinik angeschaut, die liegt am Stadtrand, da kommt man nicht einfach so vorbei.


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Der "Vermisstenfall" Maike Thiel

30.05.2024 um 10:52
Zitat von 1cast1cast schrieb:Er sagt, er hätte etwas erledigen müssen, und hat Autoteile gekauft.
Soweit ich weiß ist seine Erklärung für das in der Nähe der Klinik sein, er habe bei einer Freundin der Mutter nen Zettel in den Briefkasten werfen sollen (nehme mal an, da wohnte tatsächlich irgendeine Bekannte in der Nähe), welchen er dann aber vergessen hatte.

Mit den Autoteilen habe ich nirgendwo gehört, Quelle?
Er erklärte aber die größeren Bargeldabhebungen (welche Indiz für Entlohnung des älteren Komplizen waren) damit, er habe von nem Freund ein Auto gekauft (wobei die Ummeldung auf ihn erst Jahre später erfolgte).


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Der "Vermisstenfall" Maike Thiel

30.05.2024 um 10:55
Zitat von abgelenktabgelenkt schrieb:Mit den Autoteilen habe ich nirgendwo gehört, Quelle?
Crime Time Folge 1 ab min21.


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Der "Vermisstenfall" Maike Thiel

30.05.2024 um 10:58
Zitat von 1cast1cast schrieb:abgelenkt schrieb:
Mit den Autoteilen habe ich nirgendwo gehört, Quelle?

Crime Time Folge 1 ab min21
OK, danke! Widerspricht sich irgendwie mit der Zettelgeschichte...


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Der "Vermisstenfall" Maike Thiel

30.05.2024 um 10:58
Zitat von 1cast1cast schrieb:Ist eigentlich bekannt, wo der Wohnort von MS zu dieser Zeit war?
Er wohnte nach meinem Wissen nicht in diesem Wohngebiet "Hennigsdorf Nord", sondern am anderen Ende der Stadt.

Nach "Nord" fährt man nicht einfach so hin, es ist es reines Wohngebiet. Autoteile kann man dort nicht kaufen (vielleicht von privat, es gibt dort aber keinen Händler)


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Der "Vermisstenfall" Maike Thiel

30.05.2024 um 11:09
Zitat von abgelenktabgelenkt schrieb:Er erklärte aber die größeren Bargeldabhebungen (welche Indiz für Entlohnung des älteren Komplizen waren) damit, er habe von nem Freund ein Auto gekauft (wobei die Ummeldung auf ihn erst Jahre später erfolgte).
Hier wäre auch interessant gewesen, was der Freund zu diesem Autokauf gesagt hat.


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Der "Vermisstenfall" Maike Thiel

30.05.2024 um 11:39
Zitat von 1cast1cast schrieb:Erinnert an viele andere Fälle, bei denen unschuldige Personen verurteilt wurden.
Welche Fälle meinst du?
Ich kann nicht ganz rauslesen ob die "unschuldigen Personen" ernst gemeint ist oder ironisch.
Mir sind nicht viele nachweislich unschuldig Verurteilte bekannt.


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Der "Vermisstenfall" Maike Thiel

30.05.2024 um 12:32
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Welche Fälle meinst du?
Ich kann nicht ganz rauslesen ob die "unschuldigen Personen" ernst gemeint ist oder ironisch.
Mir sind nicht viele nachweislich unschuldig Verurteilte bekannt.
Da hab ich mich falsch ausgedrückt. Es geht um die Fälle in den Medien mit den vermeintlich unschuldig Verurteilten. Über die Opfer und was mit ihnen geschehen ist, geht es meist nur am Rande. Dabei wäre doch das Finden des eigentlichen Täters für die Verurteilten auch sehr wichtig.


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Der "Vermisstenfall" Maike Thiel

30.05.2024 um 13:22
Zitat von kobra1411kobra1411 schrieb:Danke für die schnelle Antwort, abgelenkt. Nachdem ich nun die Reportage geschaut habe muss ich sagen dass dieser Michael S. und seine Mutter entweder wirklich unschuldig sind oder eben unvorstellbar dreist und abgebrüht.
Ich hab den gleichen Gedanken gehabt so in die Kamera zu lügen das können nicht viele. Oder er erzählt wirklich die Wahrheit und ist unschuldig.

Ich fand bei seiner Mutter hat man aber gemerkt wie abgezockt sie ist das war sehr abgebrüht, bis sie am Ende dann doch ein paar Tränen weint. Ob die echt waren oder gespielt lass ich mal dahin gestellt.

So oder so sehr spannende Interviews.


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Der "Vermisstenfall" Maike Thiel

30.05.2024 um 13:25
Auch wieder ein ganz schlimmer Fall, eine junge werdende Mutter mit ihrem ungeborenen Kind im Bauch ist bis dato verschwunden.
Zitat von AGirlInBlackAGirlInBlack schrieb:Der erste Gedanke, den sie gehabt habe, als sie erfahren habe, dass Maike vermisst sei, war, dass sich diese abgesetzt habe.
Wie käme man bei einer hochschwangeren, so unheimlich jungen Frau, deren Eltern sie ja nun bei ihrer Mutterschaft unterstützen wollten, auf die Idee, ein Absetzen wäre das Naheliegendste?

Als Frau S. von den beiden von den Kriminalbeamten auf ihrem Anwesen zur Untersuchung beschlagnahmten Fahrzeugen spricht, regt sie sich scheinbar am meisten darüber auf, dass sie die Fahrzeuge auf ihre Kosten zurückholen lassen musste.

Am Ende sagt Frau S., auch, wenn sie frei käme, wäre es ja für sie unendlich schwer, sie habe alles verloren, was ihr wichtig war. Ihr kommt offensichtlich nicht in den Sinn, wie diese Anmerkung angesichts der Tatsache, dass Maikes Eltern ihre Tochter verloren haben, wirkt. Ihr Sohn ist noch am Leben.
Ich sehe mir oft True Crime Formate an, begonnen hat es mit den Klassikern Medical Detectives und Autopsie, dann Aktenzeichen xy und jetzt noch mit Netflix, ARD, ZDF etc.

Mir fehlt dabei immer auf inwiefern gerade die Tatverdächtigen oder legal verurteilten Personen immer nur auf sich und die persönlichen Auswirkungen zu sprechen kommen.

Kaum jemand erwähnt das eigentliche Opfer und wenn kommt es oft nicht glaubhaft rüber.
Ich habe die Doku zu dem Fall noch nicht gesehen, ich hoffe ich kann das heute oder am Wochenende nachholen.

Ich meine wenn man sich im Gefängnis darüber beschwert dass einem die vor 27 (!) Jahren beschlagnahmten Autos auf eigene Kosten zurückholen musste, da fällt mir nichts mehr dazu ein.

Dass einem da als Zuschauer die von u.a. @AGirlInBlack Punkte in den Kopf kommen ist doch sehr naheliegend. Wie gesagt ich habe die Doku noch nicht selbst gesehen aber dass man da nicht wirklich Bezug zum Opfer zieht und nur sich selbst in den Mittelpunkt rücken ist doch eher kontraproduktiv.
Man hat hier doch vielmehr die Mutter im Kopf die das kommende Enkelkind nicht wlund stattdessen ihren Sohn schützen wollte. Ich verstehe ehrlich solche Menschen nicht 🥲
Zitat von kobra1411kobra1411 schrieb:Nachdem ich nun die Reportage geschaut habe muss ich sagen dass dieser Michael S. und seine Mutter entweder wirklich unschuldig sind oder eben unvorstellbar dreist und abgebrüht.
Ich denke das Gefängnis macht viel mit einem, da stumpfen wohl viele ab und der Daten auch an in ihre eigene Version der Wahrheit.
Zitat von kobra1411kobra1411 schrieb:Wenn sie es wirklich waren müssen sie ja wissen wo die Leiche ist und dann wäre dieses Verhalten dass sie an den Tag legen ein weiterer Schlag in das Gesicht der Familie des Opfers.
Leider gibt es genügend Fälle wo der oder die Täter nicht mal am Ende die Courage haben zu sagen wo die Leiche ist so dass man einen würdigen Platz zum Begräbnis hat und endlich abschließen kann.


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Der "Vermisstenfall" Maike Thiel

30.05.2024 um 15:53
Dieser Michael scheint ja - trotz seiner exklusiven Neigungen- ein Frauentyp gewesen zu sein, zumindest bin ich in der Reportage nicht mehr mitgekommen wie viele Freundinnen und Affären er nun hatte. Irgendwo habe ich auch mal was von einem im Jahr 2006 geborenen Kind von ihm gelesen/gehört , weiß nur die Quelle nicht mehr.


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Der "Vermisstenfall" Maike Thiel

30.05.2024 um 16:26
Zitat von burner2014burner2014 schrieb:Ich hab den gleichen Gedanken gehabt so in die Kamera zu lügen das können nicht viele. Oder er erzählt wirklich die Wahrheit und ist unschuldig.

Ich fand bei seiner Mutter hat man aber gemerkt wie abgezockt sie ist das war sehr abgebrüht, bis sie am Ende dann doch ein paar Tränen weint. Ob die echt waren oder gespielt lass ich mal dahin gestellt.
Zitat von kobra1411kobra1411 schrieb:Nachdem ich nun die Reportage geschaut habe muss ich sagen dass dieser Michael S. und seine Mutter entweder wirklich unschuldig sind oder eben unvorstellbar dreist und abgebrüht.
Ich habe mir die dreiteilige ARD-Dokumentation zum Fall auch angeschaut. Sie ist hier verfügbar:
https://www.ardmediathek.de/video/ard-crime-time/moerderisches-duo-oder-true-crime-serie/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS9wcm9wbGFuXzE5NjM1OTMwNV9nYW56ZVNlbmR1bmc.

Ich finde sie sehenswert, auch weil sie sich um Ausgewogenheit bemüht. Ich habe die gleichen Gedanken gehabt wie @burner2014 und @kobra1411 bezüglich abgebrüht oder tatsächlich unschuldig. Auch wenn mich die Indizienkette nicht hundertprozentig überzeugt, denke ich doch, dass die Richtigen sitzen. Von daher tendiere ich zu „unvorstellbar abgebrüht“.

Man kann in den Fällen von Kapitalverbrechen fast immer sehen, dass die verurteilten Täter, wenn sie nicht schon im Prozess gestanden haben, auch Jahre/Jahrzehnte nach dem Urteil nicht zugeben können/wollen, dass sie es gewesen sind, sie beharren unbeirrt auf ihrer Version. Es fällt mir jetzt gerade kein Fall ein, wo es anders gewesen wäre. Es liegt nicht in jedermanns und -fraus Natur, Reue zu zeigen und so selbst Frieden zu finden mit dem, was passiert ist. Reue und Einsicht werden doch in den allermeisten Fällen als Schwäche und Kapitulation begriffen, meine ich.

Ich denke, dass diese Leute auf diese Weise ihre Selbstachtung und auch ihren Freundes- und Bekanntenkreis „retten“ wollen, indem sie ihre Rolle als Opfer fortschreiben. Das ist natürlich kaum zu ertragen für die Angehörigen des Mordopfers und auch in geringerem Maße für Außenstehende wie wir hier, die entsetzt von der Tat sind und moralische Gerechtigkeit wollen.
Zitat von kobra1411kobra1411 schrieb:Dieser Michael scheint ja - trotz seiner exklusiven Neigungen- ein Frauentyp gewesen zu sein, zumindest bin ich in der Reportage nicht mehr mitgekommen wie viele Freundinnen und Affären er nun hatte. Irgendwo habe ich auch mal was von einem im Jahr 2006 geborenen Kind von ihm gelesen/gehört , weiß nur die Quelle nicht mehr.
Ja, ich habe auch irgendwann den Überblick über seine Verflossenen verloren. Naja, viele Freundinnen/Affären zu haben ist ja kein Straftatbestand. :) Ich meine sogar, dass in der Doku erwähnt wurde, er sei Vater von zwei Kindern.


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Der "Vermisstenfall" Maike Thiel

30.05.2024 um 16:48
Sowohl Michael als auch seine Mutter wirken sehr undurchsichtig, wäre mal interessant, wie sie von Menschen aus ihrem näheren Umfeld bewertet werden.


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30.05.2024 um 17:09
Die Mutter wird als sehr herrisch und bestimmend beschrieben. Das war auch in der Doku zu hören.

Leute im näheren Umfeld beschreiben sie auch so.

Das Bild, welches sie in der Doku von sich gezeichnet hat, spiegelt das nicht wider.
Zitat von burner2014burner2014 schrieb:bis sie am Ende dann doch ein paar Tränen weint. Ob die echt waren oder gespielt lass ich mal dahin gestellt.
Die waren sicher echt, denn sie betreffen nur ihre eigene Gefühlslage.


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30.05.2024 um 17:11
Vom Vater des Michael hört in der Doku aber gar nichts oder habe ich das verpasst?


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30.05.2024 um 17:36
Von einem Vater habe ich auch noch nichts gehört


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