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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

3.154 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungelöst, Aktenzeichen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

30.05.2012 um 13:40
Zitat von LuminarahLuminarah schrieb:Jedenfalls können wir die Möglichkeiten ,woher Anja einen der beiden kannte, auch auf die Tanzschule Schicki (Micki? Was verkehrt da eigentlich für Publikum , normal ? Mehr versnobt?) und Geschäftsverkehr im Haus der Eltern ausweiten.
Der Name der Tanzschule leitet sich vom Nachnamen der (ehemaligen?) Inhaber ab, es ist eine ganz normale Tanzschule, die vor allem von den jungen Leuten aus den Cannstatter Schulen besucht wird (Kepler-Gymnasium (auf dem Sibylle war), Brunnen- und Jahn-Realschule befinden sich in nächster Nähe).


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

30.05.2012 um 13:50
ping schrieb:
ihr im Konfirmaten-Club oder später ihr Verbundpass geklaut worden und sie konnte ohne Verbundpass
Zumindest einer der Täter wäre dann im
Konfirmantenunterricht zu suchen ,also doch ein "Bekannter".
Nicht zwingen, wenn der Pass im Mantel war und der irgendwo (z.B. im Flur) unbeaufsichitigt hing...


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

30.05.2012 um 13:54
Zitat von fejamafejama schrieb:Kepler-Gymnasium (auf dem Sibylle war), Brunnen- und Jahn-Realschule befinden sich in nächster
Also sehr gemischtes Publikum . Das passt ja auch gut in das Bild. Dumm ist ,das Anja wirklich nichts über ihr Privatleben erzählt hat ,was männliche Kontakte anging , ein Tagebuch wäre ja interessant gewesen.

Und der Täter hatte sicherlich grosse Befürchtungen ,das er sehr schnell gefasst werden könnte. Sonst treibt man nicht so einen Aufwand. Der große Unbekannte ,warum sollte der Anja einschaufeln? Das wäre doch besser und sicherer gewesen, man zieht die Leiche unter die Sträucher und schüttelt den Staub von den Füssen. Immerhin sieht einen die Gegend nie wieder.

So sieht es so aus ,dass der Fall Anja ein Vermisstenfall werden sollte. Der günstigste Fall sollte sein ,dass Anja nie gefunden würde. Ansonsten sollte Zeit gewonnen werden.

Daraus schließe ich:

Für den Täter gab es eine große Wahrscheinlichkeit ,dass die Verbindung Anja Mörder schnell gezogen würde. Wahrscheinlich war er der Meinung ,er sei ggf Tage davor oder in der Straßenbahn mit Anja zusammen gesehen worden. Oder er hat Treffen mit Anja gehabt ,von denen er annahm,dass das schnell bekannt würde. Viele junge Mädchen haben gute Freundinnen,denen sie alles erzählen. Vielleicht gab es da jemanden ,der davon ausging ,dass seine Person durch eine solche Erzählung ins Visier geriet.

Jedenfalls hatte der Mörder an der Verzögerung der Leichenfindung ein ganz wichtiges Interesse ,was sogar so groß war ,dass er das Risiko ein Grab in der Nacht anzulegen als geringer einstufte.


Anders macht es für mich keinenSinn


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

07.06.2012 um 22:38
Zitat von LuminarahLuminarah schrieb am 30.05.2012:Anders macht es für mich keinenSinn
Für mich auch nicht.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

08.06.2012 um 06:01
Ja, das sehe ich auch so.

Allerdings steht dem wieder die Entsorgung der Kleidung entgegen, finde ich. Das hätte man deutlich unauffälliger machen können. Das Zerschneiden sollte vermutlich die Identifizierung der Kleidung erschweren.

Entweder waren es wirklich junge, naive Täter (dann gehe ich auch von zwei Tätern aus) oder ein älterer Mann mit einer massiven, psychischen Störung, da vermute ich danne eher einen Einzeltäter.

Kann mir bitte mal jemand erklären, was ein "Verbundpass" ist? Hier in Norddeutschland ist dieser Begriff absolut unbekannt :-)


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

08.06.2012 um 07:16
@Vamaica
Mit einem Verbundpass kann man S-Bahn, Straßenbahn und Bus fahren.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

08.06.2012 um 07:31
Dieser Mordfall beschäftigt mich sehr, weil ich es unbegreiflich finde, dass da nichts rausgekommen ist, ich meine bei der Anja. Das gibt es doch nicht, dass der Mörder ein Grab schaufeln kann, dass er dort wohnt oder gewohnt hat. Frau Aichele sagte doch lt. Stgt.er Zeitung, dass die Familie Aichele dort wohnen bleibt und dem Mörder ihre Präsenz nicht ersparen möchte. Das find ich stark und gut! Ich hoffe ja, dass der Speicheltest einen Erfolg bringt.
Nun zu dem Buch
@Bröhminho
Gerade, weil mir das nicht in den Kopf will, dass da irgendwie gemauert wird im Fall Anja, würde mich der Inhalt dieses ersten Buches sehr interessieren. Es geht mir nur drum, in welche Richtung die Autorin denkt. Den Fall wird sie ja wohl nicht gelöst haben. Kannst Du da hier im Forum einfach die Dir auffallenden Gedankengänge der Autorin kurz anreißen? Oder geht sowas Grundsätzlich nicht, weil man es einfach selbst lesen muss, damit sich neue Lösungsgedanken in einem selbst erzeugt werden?


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

08.06.2012 um 10:17
@Luminarah

Ich sehe das teilweise anders.
Für mich hat die Tat einige Aspekte einer geplanten Tat, dass ich weiterhin nicht ausschließe bzw. für wahrscheinlich halte, dass die Grube schon vor der Tatnacht angelegt wurde.

Ein anderer Aspekt:
Bisher wurde immer davon ausgegangen, dass Anja freiwillig den bekannten Weg eingeschlagen hat. Für mich wäre es auch denkbar, dass der spätere Täter sie gezwungen hat (evtl. mit der nicht-Messer-Tatwaffe?) und Anja versucht hat, sich mit dem Schrei Hilfe zu verschaffen, als sie sich in Rufweite zu den Häusern wähnte, worauf hin der Täter sie dann gewürgt hat, um das Schreien zu unterbinden.
Weiss jemand, ob die später abgerissene Alte Ziegelei zur Tatzeit bewohnt war, oder ob das ein reiner Industriebau war?


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

08.06.2012 um 12:42
Vielleicht werden die Eltern von Anja Aichele in ihrem Leben noch den Namen des Mörders ihrer Tochter erfahren, ich befürchte jedoch, dass dieser dann verhandlungsunfähig sein wird.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

08.06.2012 um 14:55
@Giselle-Sophie
Zitat von Giselle-SophieGiselle-Sophie schrieb:ich befürchte jedoch, dass dieser dann verhandlungsunfähig sein wird.
Wie kommst Du auf diese Befürchtung?


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

08.06.2012 um 15:17
@ping
Von einem erzwungenen Mitgehen Anjas an der Oberen Ziegelei gehe ich nicht aus, denn dort befand sich ja die Endhaltestelle der Straßenbahn. Das heißt, alle sonstigen Fahrgäste mussten dort aussteigen, ein Teil davon sowie ggf. weitere Personen haben auf den Anschlußbus Richtung Muckensturm gewartet, und da hätte eine derartige Aktion zwingend bemerkt werden müssen. Ein völlig "normales" Entfernen fällt hingegen nicht auf.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

08.06.2012 um 21:14
@PaulVitti
In diesem Fall wird nun schon ca. 25 Jahre ermittelt, bis endlich Speichelproben genommen werden konnten. Wenn das dann nochmals solange dauert, bis ein positives Ergebnis da ist, dann ist der Täter vielleicht schon sehr alt oder er lebt gar nicht mehr.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

08.06.2012 um 21:17
@Giselle-Sophie
das ist aber ne seltsame Rechnung;)
Wenn die jetzt Speichelproben nehmen, werden die Ergebnisse demnächst da sein.
Fraglich nur, warum der Täter sich freiwillig dazu melden sollte.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

08.06.2012 um 21:37
@Dusk
Weißt Du, standbyme, ich begreif das nicht mit dem Vergraben der Anja quasi neben ihrer Wohnung. Die Mutter lebt offenbar in dem Gefühl, dass der Täter auch in der Nähe lebt. Der Täter oder vielleicht waren es zwei Täter waren vermutlich also keine fremden Auswärtigen, sie kannten sich bestens aus, wie es scheint. Ich zweifle daran, dass man ein Grab schaufeln und wieder alles schön eben und sauber machen kann, ohne Mitwisser. Man braucht Geräte dazu, man wird dreckig. Es gibt auch Geräusche. Die Menschen in der Stadt leben dichter beisammen als auf dem Land. Und niemand will was bemerkt haben oder sagte nichts darüber, wenn ihm schon Zweifel gekommen waren.

Ich wäre ja wirklich sehr an diesem ominösen Buch interessiert, das so plötzlich weg war.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

08.06.2012 um 21:42
@Giselle-Sophie
Du, das ist keine Stadtgegend, es ist schon eher ländlich.
Lies doch mal ein wenig weiter am Anfang, oder vom Anfang...jemand hier hat das Buch und hat hier auch einiges an Infos reingestellt, was es inhaltlich hergibt. Da werden bestimmt einige Deiner momentanen Fragen beantwortet.

Ich persönlich gehe z.B. davon aus, dass der Täter/die Täter aus der Ecke kam, da er/sie sich gut auskannte/n.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

08.06.2012 um 21:42
Eines ist auch seltsam. Die Eltern der Anja haben am selben Abend die Polizei angerufen und bestimmt haben sie auch gesucht. Und parallel dazu wird ihre Tochter in der Nähe vergraben. Das kanns doch nicht geben!!


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

08.06.2012 um 21:46
@Giselle-Sophie
Naja, leider ist das aber passiert.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

08.06.2012 um 22:36
@Luminarah
Die Täter werden die Leiche wohl eigegraben haben, damit sie niemand so schnell findet. Da gebe ich dir Recht. Durch das Vergraben wollte jemand Zeit gewinnen. Es heißt ja immer, dass bei solchen Mordfällen die ersten Stunden, die ersten zwei Tage ausschalggebend sein sollen. Wenn man innerhalb der ersten Tage eine heiße Spur findet, dann bestehen gute Chancen, den Fall aufzuklären. Und mit dem Vergraben wollte jemand gezielt verhindern, dass die Leiche (als wichtigstes Beweisstück) überhaupt gefunden wurde.

Insgesamt gehe ich genauso wie @ping meint, von einer zumindest teilweise geplanten Tat aus. Zum einen wäre da der von der Umgebung aus nicht einsehbare Tatort. Das kann eigentlich kein Zufall sein, dass die Tat genau an der dunkelsten Ecke des ohnehin schon dunklen Weges stattfand. Zum anderen sind die zwei Verdächtigen um 21.30 Uhr gezielt zur Straßenbahnhaltestelle geeilt. Vermutlich wusste da jemand Bescheid, welche Bahn Anja üblicherweise genommen hat oder wann sie ungefähr dort ankommen musste. Und noch etwas: Sie mussten wissen, dass Anja an diesem Abend überhaupt unterwegs war. Für mich klingt das so als hätte da jemand die Muckensturm-Siedlung schon vor der Tat beobachtet und sah Anja aus dem Haus gehen. Solange Anja weg war wurde dann im Schutz der Dunkelheit das Grab geschaufelt. Um 21.30 als sie Anja zurückerwarteten gingen die Täter dann zur Bushaltestelle, damit sie sie auch wirklich antreffen würden.

Nach der Tat hat man das Loch schnell zugemacht. Soweit es ums Vergraben geht, denke ich, dass von einer geplanten Tat auszugehen ist. Was allerdings ungeplant erscheint ist die Sache mit der Kleidung. Entweder hat man sich da vorher keine Gedanken drüber gemacht, was man anschließend mit der Kleidung macht. Oder die Täter sind erst am Tatort darauf gekommen, dass man das Opfer anhand der Kleidung identifizieren könnte oder die Kleidung beweisträchtig ist und sie beschlossen, das Opfer spontan zu entkleiden. Nachdem die unbekleidete Leiche gemäß Tatplan eingegraben wurde, stellten die Täter fest, dass da ein Kleiderhaufen übrig blieb, den sie in ihrem Tatplan nicht berücksichtigt hatten. Also bekamen sie Panik. Die Kleidung musste weg vom Tatort (sonst hätte man das Grab zu schnell gefunden), weg von ihnen und das am besten schnell. Deshalb wurde die Kleidung in eine Plus-Tüte verpackt und zunächst mitgenommen. Auf dem Weg nach Hause hielten die Täter dann hier und da kurz mal an, um das Zeug loszuwerden. Aber nicht alles an einem Ablageort und stückweise, weil man sonst zu schnell darauf kommen könnte, dass die Kleidung zu Anja gehört.

Nachdem die Kleiderspur mehr oder weniger aus einer Panikreaktion resultiert und ungeplant wirkt, haben die Täter nicht gemerkt, dass sie die Polizei damit in die Nähe ihres vermutlichen Wohnortes führten. Darüber machten sie sich in ihrer Panik keine Gedanken. Dass das Nachtatverhalten auf wackligen Füßen stand, kann man auch daran festmachen, dass der Mercedes am Schmidener Feld gegen 22.30 Uhr gesehen wurde, die Plustüten-Männer am Ortsausgang von Schmiden aber erst gegen 1 Uhr. Da hatten die Täter in ihrer Panikreaktion wohl doch mal den einen oder anderen halb-rationalen Moment und kamen darauf, dass 22.30 am Freitagabend wohl eher eine schlechte Zeit ist, um auf einer stark befahrenen Landstraße nicht gesehen zu werden. Sie bekamen spontan kalte Füße, wollten aber die Kleidung so schnell wie möglich loswerden. Deshalb machten sie anschließend bis 1 Uhr Pause (wahrscheinlich in Schmiden) und dann erst weiter (ob zu Fuß oder mit Auto sei dahingestellt). Für ein hektisches Vorgehen würde auch sprechen, dass Schnipsel des Verbundpasses etc. schon in der Nähe des Tatortes verloren wurden. Verbundpassfoto, Verbundpass-Schnipsel, das sind alles so kleine Dinger, die man schon mal verlieren kann, wenn es hektisch zugeht. Das spätere Auffinden des Lederstücks vom Schuh spricht doch auch für übereiltes Vorgehen. Da hat jemand das Kleiderbündel (in der Plus-Tüte) schnell ins Auto verladen. Dabei ist der Teil vom Schuh rausgefallen. Gefunden hat der Täter dieses Stück erst wieder als er sein Auto zwei Wochen später gereinigt hat. Dann hat er das Stück halt anschließend vorsichtshalber noch entsorgt.

Dieses hektische und übereilte Vorgehen wäre meiner Meinung nach gerade für junge Täter typisch. Das Vergraben war geplant, aber an die Kleidung hat niemand gedacht. Dass die Kleidung ihren Plan von der schwer zu identifizierenden Leiche durchkreuzen könnte, fiel erst vor Ort auf. Und als nach dem Vergraben ein Kleiderhaufen übrig war, bekamen die Täter Panik, weil ihr Tatplan diesen Punkt unberücksichtigt ließ.

@Giselle-Sophie
Es ist in der Tat schwer zu glauben, dass einerseits nach Anja gesucht wurde und zeitgleich die Leiche vergraben wurde. Mal angenommen, die Beobachtung mit dem weißen Mercedes um 22.30 Uhr stimmt und gehört zu dem Fall, dann kann man davon ausgehen, dass die Täter um 22.30 Uhr schon nicht mehr am Tatort waren. Umgekehrt wird man vielleicht nicht gleich um 22.00 Uhr nach Anja gesucht haben. Vielleicht ging man davon aus, dass sie nur die eine Bahn verpasst hat oder Bus/Bahn Verspätung haben. Bis 22.15 Uhr (halte einen Bus/Bahn später) wird man schon gewartet haben. Und anschließend fuhr Anjas Mutter den gesamten Nachhauseweg ab – mit dem Auto. Sie kam also nicht durch die Weinberge. Zeitgleich oder kurz darauf wird man zwar auch auf dem Weinbergweg gesucht haben, aber da waren die Täter dann wohl gerade weg. Der Leichenfundort liegt ja auch an einer Seitenabzweigung des Weinbergweges und da auch nicht direkt am Weg. Ob man vom Weg aus was bemerkt hätte, wenn man zu dieser Zeit auf dem Hauptweg gesucht hätte? Du musst überlegen, dass man übereinkam, dass Anja den Weinbergweg nicht benutzen sollte und sie hielt sich wohl auch regelmäßig daran. Ich hätte dort (v.a. in der Seitenabzweigung) wohl erst gesucht, nachdem ich den restlichen Nachhauseweg abgesucht hätte. Und das gibt den Tätern erst einmal wertvolle Zeit. Die andere Komponente ist die Entfernung des Fundortes zu sämtlichen befestigten Wegen im Weinberg. Das wirkt auch schon wieder wie geplant.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

08.06.2012 um 23:25
@xynostalgiefan: Ich finde den von dir dargelegten Ablauf durchaus schlüssig.
Allerdings tendiere ich dennoch zu einer nicht in dieser Form geplanten Tat. Mein Hauptargument hierfür: Ich halte es für unwahrscheinlich, dass zwei Leute, die so verroht sind, einen solchen Plan auszuarbeiten und dann durchzuführen, fortan keine schwereren Verbrechen mehr begehen - zumindest ja nicht in der Form, dass ihre DNA aktenkundig wäre.

Ich glaube daher eher nicht, dass das Grab bereits zuvor ausgehoben wurde.

Vorstellen könnte ich mir allenfalls, dass z.B. eine Vergewaltigung geplant war.
Interessant vor diesem Hintergrund doch auch, dass Anja offenbar (laut xy-Film) normalerweise mit einer Freundin ins Gemeindezentrum ging, die dann aber an jenem Abend (kurzfristig?) verhindert war. Wäre es denkbar, dass die Täter ursprünglich mit zwei (Vergewaltigungs-)Opfern rechneten?


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

09.06.2012 um 09:37
Die Auswahl der geeigneten Stellen kann sich einfach daraus ergeben haben ,das beste Ortskenntnis vorlag und zumindest einer der Täter die Siedlung bestens kannte vielleicht schon mal in den Gärten arbeitete.

Ich sehe ansonsten viele Charakteristika einer ungeplanten Tat.
Zitat von HaddockHaddock schrieb:Vorstellen könnte ich mir allenfalls, dass z.B. eine Vergewaltigung geplant war.
Das denke ich auch. Anja begegnete den Tätern zufällig und dann kam denen die Idee einer sexuellen Annäherung an der einsamen Wegstelle. Wäre es anders ,macht es doch gar keinen Sinn Anja in der Siedlung zu vergraben. Kann ich Ort und Stelle des Zugriffs wählen ,dann suche ich doch eine Stelle ,die noch einsamer liegt und wo Anja schreien kann soviel sie will. Das heißt ,wäre die Tat geplant gewesen, hätte man Anja in ein Auto gelockt und in irgendeinen Wald gefahren und dort verscharrt. Dort wäre die Wahrscheinlichkeit noch höher,das sie nie gefunden wird.

So denke ich eher ,dass der Gedanke zur Tat erst spontan einsetzte und Anja in den Weg gelockt wurde. Wie man an dem Schrei sieht ,war dieser Ort doch nicht so günstig und Anja musste mundtot gemacht werden. Darauf stellte sich die Problematik ,die Leiche verschwinden zu lassen und man hatte auf dem Weg keine Möglichkeit zum Abtransport. Da wurde dann halt mit dem Grab improvisiert ,da Anja auf keinen Fall schnell gefunden werden sollte. Der Beweggrund dafür ist der Schlüssel zum Täter!

Ansonsten gibt es bei Planung sowohl für eine Vergewaltigung als auch Für die Leichenbeseitigung bessere Orte.Daher schließe ich auch Gewalt aus . Gewaltsames Verbringen in einen PKW wäre sinnvoller als Anja in den Weg zu zwingen.


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