blaomat schrieb:Auffällig finde ich die Häufung der Morde an Nähschülerinnen rund um Stuttgart.
1979 Gabriele Mendel aus Backnang, das ist ja auch nicht so weit von Stuttgart entfernt
1986 Angelika Steudle
1995 Brigitte Jacobi
Frau Jabobi war m.W. schon Mitte 30, hat sie evtl. eine Umschulung gemacht ? Aber wie dem auch sei, du hast recht, ich finde auch, daß in der Region schon zu einer auffälligen Zahl von Morden kam, insbesondere auch , wenn man zu den 96 hochgerechneten Morden/Mordversuchen an Frauen im Stadtgebiet über eine Spanne von ca. 12 Jahren noch den Speckgürtel dazu nimmt, wie Jacobi/Sindelfingen oder Mendel/Backnang, auch wenn dieser Mord bereits in den späten 70s geschah. Ich halte es allerdings für unrealistisch, die Mehrzahl davon einem Täter zuzuordnen .
aliM. schrieb:ich sehe ich bin auch in diesem Punkt deiner Meinung, ich hatte das lediglich um "seriöser Geschäftsmann" erweitert.
Ich würde eure Überlegungen bzgl. eines bestimmten Täters ,
@aliM. und
@GonzoX , gerne einmalig mitspinnen und mich freuen, wenn die User mit Ortskenntnis in S-Münster korrigieren :
Hier die ansteigende Jagststrasse nach der Haltestelle " Münster Rathaus" :
https://www.google.com/maps/@48.820631,9.2261392,3a,75y,258.56h,89.77t/data=!3m6!1e1!3m4!1sQmzf13YJ1tyqqX7GxEW38g!2e0!7i13312!8i6656Wenn ich das richtig beurteile, ist das ein reines Wohngebiet. Der einzigen mir vorstellbaren Gründe, sich dort an einem Sonntagabend um 22:30 Uhr dort aufzuhalten, sind dort zu wohnen, jemanden besucht zu haben , der dort wohnt, oder was mit diesem Pflegeheim in der Schussengsse zu tun gehabt zu haben, vorausgesetzt, daß es dieses damals überhaupt schon gab.
Ausnahme: diese Diskothek " La Gatsch" in der Nähe der Haltestelle " Münster Rathaus", die aber zumindest an diesem Abend für Sibylle so uninteressant war, daß sie spontan den viel längeren Weg Richtung Innenstadt in Kauf genommen hat.
Welches Publikum verkehrte im " La Gatsch" ? Jüngere Leute oder wurden dort eher Ü30/Ü40-Partys gefeiert, die man unter diesem Namen natürlich noch nicht kannte?
Ich frage das jetzt vollkommen wertfrei, ohne mich über wen oder was lustig machen zu wollen: ist es realistisch, daß ein " seriöser Geschäftsmann bzw. Schlipsträger" (so wurde er hier tituliert) zu dieser Zeit "nackenlange Haare" (Täterbeschreibung) hatte und an diesem Abend für einen Besuch im La Gatsch so Lindenberg/Sonderzug nach Pankow-esque " Ey Honi, di ziehst dir bestimmt auch gerne mal die Lederjacke an" ( Täterbeschreibung) in Leder gekleidet war?
Weitere Fragen: Hatte das La Gatsch eigene Parkplätze, oder mußten die Besucher in den umliegenden Straßen parken ?
Kann es sein, daß der von euch in Gespräch gebrachte mögliche Täter in unmittelbarer Tatort-Nähe geparkt hatte , vor dem Einstieg ins Auto noch eben zu Ende rauchen wollte (analysierte Zigarettenkippen) und dann eine junge Frau die Jagststraße hochkommen sah , die "Gunst der Stunde" für eine "Anmache" oder einen "Thrill-Kill" nutzte ? Und anschließend natürlich nicht mehr ins Auto steigen konnte, nachdem Anwohner aufmerksam wurden, stattdessen die Schussengasse runterlief. Wie realistisch ist es, daß die Polizei noch am späten Tatabend alle umstehenden Auto gesichtet und zugeordnet hat? Laut "Die verlorene Tochter" wurden die La Gatsch-Gäste gecheckt : ist es denkbar, daß eine sehr markante Figur wie M. ( Augenringe, laut Zeugenbescheibungen im Jacobi-Fall " schiefe Zähne") da durchgerutscht und niemandem aufgefallen wäre?
Andere Theorie: im Artikel ist von " Zigarettenkippen" ( hört sich für mich nach Plural an) die Rede. Wenn tatsächlich mehr als eine Kippe dort gelegen hätte: könnte es sein, daß dort zwei (oder noch mehr?) Männer standen? Das Mädchen vorbeikommt, einer der Typen eine " Anmache" startet und dabei einen Spruch gedrückt bekommt, von dem er sich vor seinen Kumpanen bloßgestellt fühlt und ausrastet? Die anderen, erschreckt über den spontanen Gewaltausbruch, sofort weglaufen , als in den umliegenden Häusern Lichter angehen und Türen gehört werden, so daß die Zeugen nur noch den eigentlichen Messerstecher weglaufen sehen? Dann gäbe es (wenigstens einen) Mitwisser, die ziemlich lange dicht gehalten hätten - realistisch?
Dritte Theorie: der Täter verlässt die Disco mit einer Fluppe im Mundwinkel auf dem Weg zum Wagen oder zu Fuß nach Hause und die von der Haltestelle kommende Sibylle geht wenige Meter vor ihm her. Er holt sie an der Stelle des Tatorts ein, hat dort gar nicht wie von mir vermutet gewartet. Dann hätten wir tatsächlich einen Zufallstäter, aber eben auch nur eine Zigarettenkippe...
Gehen wir von einer eine zufälligen Begegnung aus , sähe das zusammengefasst für mich so aus: der Täter wohnte in Münster ( hält die Polizei laut Artikel für gut möglich), kam aus der Disco ( warum auch immer ist dort keinem was aufgefallen, tobte da sonntagsabends um diese Zeit so der Bär, daß der Täter unter den Radar fallen konnte ?) oder hat jemand in Münster besucht, war auf dem Rückweg. Dann müßte es in Münster jemanden geben, der seine eigenen Rückschlüsse gezogen haben muß, als er von der Tat hörte. Und bis heute geschwiegen hat.
Realistischer ist für mich eine Beziehungstat, bei der der Täter genau wußte, wo er zu warten hat, um sie abzupassen und zu entkommen.