GonzoX schrieb:Im Fall Anja wird ja suggeriert, man habe eine DNA-Spur gefunden - und indem man nun den gesamten Muggensturm durchtestet - kommt man dem Verursacher ganz nah.
Hallo
@GonzoX ,
ich setze jetzt einfach mal voraus, daß die Existenz einer DNA-Spur nicht nur
suggeriert wurde, sondern daß man
tatsächlich im Besitz von Täter-DNA ist. Mit der wäre man verständlicherweise auch in der Lage, ihn zu überführen. Wenn lediglich zwei oder drei Familien die Abgabe verweigert hätten, hätte man gut eingrenzen können - aber offenbar gab es , warum auch immer, viel zu viele Verweigerer , so daß selbst eine Eingrenzung nicht möglich war.
Oder meinst du mit " Suggestion" einen Bluff ? Die Polizei hätte die sicher nicht ganz billigen Reihentestungen in der Hoffnung durchgeführt , daß der Täter aufgescheucht wird, die Nerven verliert und sich anschließend freiwillig stellt?
Hat es denn sowas schon mal gegeben? Mir fällt gerade nix ein ....
GonzoX schrieb:Oder zumindest in den Fällen Anja / Sibylle einen identischen Täter sucht?
Hier vermute ich, daß es möglicherweise an Familie Grotjahn lag, daß dieser Fall so gut wie möglich aus der Öffentlichkeit rausgehalten wurde ( und deswegen habe ich fast schon ein schlechtes Gewissen, hier im Forum mit zu diskutieren und ihn dadurch am Leben zu erhalten!). Es scheint nur diesen einzigen, scheinbar mit Frau Grotjahn und dem betreuenden Kommissar gemeinsam erstellten Artikel ("Die verlorene Tochter") zu geben, von dem alles andere, was im Netz zu finden ist, höchstwahrscheinlich abgepinnt wurde, da die Wortlaute teilweise 1:1 übernommen wurden. So gesehen kann es sehr gut sein, daß ein möglicher Zusammenhang genau in Erwägung gezogen , aber nie öffentlich kommuniziert wurde . Frau Grotjahn selbst sagt in dem Artikel, daß sie verzogen ist, um nicht ständig auf den Mord angesprochen (erinnert?) zu werden...
GonzoX schrieb:Oder gar eine große überregionale Serie für möglich hält?
Ich weiß ja, daß die "große Serie" dein eigentliches Thema ist und daß du noch nicht mal unseren kalifornischen Freund als Täter auschließen würdest, aber...
GonzoX schrieb:an hat es bisher versäumt, die Variante Serienmörder öffentlich zu verfolgen
...wir wissen nicht, ob das versäumt wurde. Wie gesagt, ich vermute, daß der Fall Sibylle auf Wunsch der Angehörigen absichtlich so diskret wie möglich behandelt wurde. Ich kann mir sogar vorstellen, daß die Ermittler bei Sibylle von einer Beziehungstat ausgehen (oder ausgingen), es wurde explizit erwähnt, daß Freundeskreis und Notizbuch umfangreich gecheckt wurden. Da man aber keine Erkenntnisse über den Täter bekommen konnte,kann man auch schlecht Parallelen zu Anja ziehen und das insgesamt nicht auflösen . Wie in einer mathematischen Gleichung, bei der eine Variable zu viel fehlt.
Ich selbst habe übrigens immer einen
möglichen Zusamenhang betont, der die "jugendlicher Täter vom Muckensturm"-Theorie keineswegs ausschließt.
Wir würden hier nicht über einen
Serienmörder reden, sondern über einen anderen, ziemlich Gestörten, der in einem Zeitraum von vier Jahren zweimal mal ausgetickt ist, als sich die Dinge mit Mädchen nicht so entwickelten, wie er es gerne gehabt hätte.
Vielleicht hat er Jahre nach dem Mord an Anja in einer anderen Region Deutschlands tatsächlich noch eine junge Frau getötet. Oder aber sein Leben durch glückliche Umstände nach 1987 besser in den Griff bekommen, bsp. dadurch, daß es mit dem nächsten Mädchen "geklappt" hat, einen guten Job bekommen, o.ä. und später seine Gewaltaffinität anders auslebte ( Häusliche Gewalt? Kirmesschlägereien? Fussball ?), aber in einem so veränderten Maß, daß man das nicht automatisch mit den Mädchenmorden in Verbindung bringen mußte.