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Der Fall Tanja Mühlinghaus

5.043 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Ungeklärt, Aktenzeichen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Tanja Mühlinghaus

10.12.2021 um 10:43
Zitat von MYTHOS27MYTHOS27 schrieb:Habe diese noch in Erinnerung
Danke. Aber ich meine Fälle die in Deutschland passiert sind. Da gab defintiv zwei Fälle, die schon älter sind. Vielleicht kann sich da jemand noch näher dran erinnern? Warten wir mal ab.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

10.12.2021 um 10:47
Ich such nachher mal. 😎..Hatte diese noch im Kopf.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

10.12.2021 um 10:50
Zitat von MYTHOS27MYTHOS27 schrieb:Ich such nachher mal. 😎..Hatte diese noch im Kopf.
Ich habe nichts mehr finden können. Der Fall mit dem Akademikerpaar, da gab es damals auch Filmbeiträge zu. Hallo Deutschland, Aktenzeichen?

Diese beiden Fällen waren damals bekannt und liegen schon länger zurück.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

10.12.2021 um 11:22
Zitat von MYTHOS27MYTHOS27 schrieb:Habe noch das gefunden
Richtig. Das ist einer der Fälle die ich meinte. Auf der Straße angesprochen und in ein Auto gelockt worden.

Der andere Fall liegt weiter zurück. Aber die Tätervorgehensweise ist ähnlich gewesen, wo die Frau den Lockvogel spielte.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

10.12.2021 um 11:43
Und noch ein aktuellerer Fall, wo ein Ehepaar agierte.
Ehepaar soll junge Frau monatelang vergewaltigt haben
Die Angeklagte und ihr Ehemann sollen in ihrem Haus in Ruppichteroth eine junge Frau monatelang eingesperrt, misshandelt und sexuell missbraucht haben. Da der 48-jährige Ehemann Ende 2017 verstarb, sitzt seine Frau nun allein vor der 3. Großen Strafkammer des Bonner Landgerichts.

Ursprünglich hatte die Anklage gegen das Ehepaar, das für sein ehrenamtliches Engagement bekannt war, neun Fälle aufgelistet, die von August 2013 bis Februar 2014 passiert sein sollen: Gefährliche Körperverletzung, sexuelle Nötigung, Vergewaltigung und Freiheitsberaubung. Die 29-Jährige muss sich nun nur noch in zwei Punkten verantworten: gemeinschaftlicher schwerer sexueller Missbrauch mit ihrem Mann in einem Fall sowie schwerer sexueller Missbrauch, den sie alleine begangen haben soll.
Quelle: https://rp-online.de/nrw/panorama/bonn-ehepaar-soll-junge-frau-monatelang-eingesperrt-und-misshandelt-haben_aid-16417793


So selten ist das dann doch nicht in Deutschland und vielleicht sogar eine ähnliche Vorgehensweise wie im Fall Tanja Mühlinghaus. Man kann das defintiv nicht ausschließen.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

10.12.2021 um 14:05
Ein relativ neuer Beitrag von Ende September diesen Jahres aus der Sendereihe Achtung Fahndung der BILD.


https://m.bild.de/video/clip/bild-tv/achtung-fahndung-tanja-muehlinghaus-seit-23-jahren-vermisst-77746006,auto=true.bildMobile.html#%23%23wt_ref=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F&wt_t=1639141381842


Quelle: Bild


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

10.12.2021 um 16:49
Es gab mal einen Fall, da ist eine junge Frau regelmäßig mit dem Bus zur Arbeit gefahren. Vielleicht kennt jemand den Fall? Irgendwann stellte sich heraus, dass einige busticktes gefälscht waren. Vermutlich ist sie dann getrampt. Hat mit dem Fall hier vermutlich nix zu tun, aber vielleicht kann mir jemand auf die Sprünge helfen, welcher Fall das war und wann und wo das passiert ist?
Habe irgendwie das Gefühl, Tanja ist vielleicht in der Nähe der Wohnung abgepasst worden oder sie hat an dem morgen die Wohnung vielleicht gar nicht verlassen.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

10.12.2021 um 17:03
@...beowbee...

Dieser Fall entspräche deinen Kriterien.

Mondsee Mord


Able_Archer.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

10.12.2021 um 17:04
Zitat von Able_ArcherAble_Archer schrieb:Dieser Fall entspräche deinen Kriterien.
Vielen lieben Dank


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

10.12.2021 um 19:03
Kommt bitte zum Thema zurück und zieht keine anderen Fälle hier rein, das ist Off Topic.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

14.12.2021 um 07:02
Hallo an alle!

Ich habe mir die letzten paar Tage mal alle 216 Seiten hier durchgelesen und diverse Artikel/Videos angesehen.
Dafür, dass der Thread schon recht alt ist, wurde eigentlich relativ wenig über die mauen Fakten diskutiert - Schuld daran scheint dieser Spinner zu sein, der das Forum (und leider Tanjas Familie) lange zum Narren hielt.
Es scheint so, als hätte das dermaßen Unruhe und Verwirrung gestiftet, dass manch interessante Fragen und Ideen eigentlich nur anfangs und dann erst auf den letzten 10-15 Seiten zum ersten Mal auftauchen…

Da dieser Spinner, zurecht, nicht mehr erwähnt werden darf und die BILD erst vor kurzem das Video von September erneut auf Facebook veröffentlicht hat, habe ich Hoffnung, dass vielleicht ein paar neue und alte Teilnehmer aus diesem Thread interessiert sind, die Fakten nochmal durchzugehen.
Vielleicht möchten sich auch die Cousine und Bekannten, die hier immer wieder mal aktiv waren, nochmals einklinken.

Ich habe mir viele Gedanken zu diesem Fall gemacht und möchte sagen, dass hier grundsätzlich alles passiert sein kann. Man kann, wie so oft bei mysteriösen Fällen ohne jegliche Hinweise und Zeugen, natürlich nichts vollkommen ausschließen.
Trotzdem gibt es für mich eine Version, die mir am naheliegendsten erscheint.
Zuerst möchte ich den Ablauf bzw. Fakten aber noch einmal zusammenfassen und beleuchten.

Die Person Tanja

Tanja war 15 Jahre alt und ging in die 10. Klasse eines Gymnasiums.
Sie lebte mit ihren Eltern in einem Reihenhaus, wuchs behütet auf und hatte seit wenigen Wochen einen festen Freund.
Sie tanzte gerne und träumte einmal von einer Musical Karriere. Die Tanzschule besuchte sie mehrmals wöchentlich.
Sie hatte außerdem einen „Nebenjob“ als Babysitterin.

Es gab normale Teenager Probleme, immer wieder Streit mit den Eltern und das Verlangen mehr Freiheiten zu haben.
Tanja zog sogar in Erwägung in eine Wohngruppe des Jugendamtes zu ziehen, dem Wunsch wurde aber seitens der Behörden nicht stattgegeben.

Es äußerte sich hier auch einmal eine Userin, die damals durch einen Jugendtreff mit Tanja befreundet war. Da User die zu Fällen direkte Angaben zu Personen machen können, verifiziert sein müssen, finde ich es wichtig auch diese hier zu erwähnen.
Tanja soll weder älter ausgesehen noch älter gewirkt haben. Auch sei sie ein bisschen schüchtern und zurückhaltend, und im Gegensatz zu manchen anderen aus dem Jugendtreff auch halbwegs brav gewesen sein.

Zum Thema Babysitting wurden hier schon kurz ein paar gute Fragen bestellt, zu einer wirklichen Diskussion kam es aber nie und etwaige Fragen wurden auch nie beantwortet.
Ich halte dieses Thema eigentlich für sehr wichtig.

- Wie darf man sich das Babysitting denn genau vorstellen? Machte Tanja das für Verwandte/Bekannte oder konnte man sie (zb. Flyer im Supermarkt) engagieren?
Machte sie das nach der Schule oder abends?
Ging es dabei primär um ein wenig extra Taschengeld oder weil sie Kinder einfach mochte, sie Leuten gern half und es ein netter Zeitvertreib war?


Das Verschwinden:

21. Oktober 1998

Gegen 8:30 ruft Tanja von Zuhause aus ihre Mutter in der Arbeit an. Sie bittet darum am frühen Nachmittag abgeholt zu werden, die Mutter bejaht.

Tanja hat an diesem Morgen erst um 10 Uhr Schule.
Eine Lateinarbeit steht an. Sie lernte wohl noch Vokabel.

Auch ruft sie an diesem Morgen noch beim Jugendamt (oder ProFamilia?) an.

Irgendwann an diesem Morgen verlässt sie samt Schulrucksack das elterliche Reihenhaus (Im Hölken). Die Bushaltestelle ist nur unweit des Elternhauses.
Niemand sieht am Weg zur Bushaltestelle, im Bus oder auf dem restlichen Weg zur Schule (Carl-Duisberg-Gymnasium/Oberbarmen).
Sie kommt nie in der Schule an.

Die Mutter steht kurz vor 14 Uhr an der Schule und wartet auf Tanja. Vergeblich.
Für Beunruhigung sorgt dies jedoch nicht, da die Mutter von einem Schulprojekt an diesem Nachmittag weiß, an dem Tanja allerdings eigentlich nicht teilnehmen wollte, sie sich aber möglicherweise trotzdem dafür entschieden haben hätte können.

Gegen 17 Uhr erhält die Mutter zu Hause einen Anruf von einer Schulkameradin Tanjas, die sich erkundigt wie es ihrer Freundin denn ginge, da sie an diesem Tag nicht in der Schule war.
Die Mutter erfährt damit erstmals vom Verschwinden ihrer Tochter und die Eltern erstatten noch an diesem Abend gegen 21:15 Vermisstenanzeige.

Dies ist die bekannte, relativ maue Timeline diese Tages - hierzu einige Fragen:

- ich konnte das Video, welches hier mehrmals erwähnt wird, nicht sehen, somit beruht die Info bezüglich der Anrufe beim Jugendamt oder ProFamilia auf den Posts mehrer User hier.
Kann dazu jemand etwas sagen? Wen rief sie an diesem Morgen tatsächlich an?

- nirgendwo wird explizit gesagt, ob Tanja Mittwochs immer erst um 10 Uhr Schule hatte oder die ersten beiden Stunden nur an diesem Tag ausgefallen waren.
Man liest/hört es mal so und mal so. Wie war es denn nun?

Meines Erachtens ist diese Frage eine der wichtigsten im ganzen Fall und müsste eigentlich leicht und definitiv zu beantworten sein!


Die Tage nach dem Verschwinden

Tanjas Eltern werden schnell aktiv und hängen viele Flyer auf.
Den Erzählungen von Ortsansässigen ist zu entnehmen, dass sich auch die Medien sehr zeitnah in diesen Fall einklinken. Das Verschwinden von Tanja wird schnell publik.
Die Polizei geht eigenen Angaben zufolge anfangs von einem ausgerissen Teenager aus. Inwiefern die Polizei schon in den ersten Tagen/Wochen ermittelt hat, ist meines Erachtens keiner Quelle zu entnehmen.

22. Oktober 1998

Die Eltern erreicht ein handgeschriebener Brief.
Liebe Mama, lieber Papa!
Macht Euch keine zu großen Sorgen! Ich bin gesund und werde in 2-3 Wochen wieder Zuhause sein. Deshalb braucht Ihr mich nicht zu suchen. Kümmert Euch bitte um die Hasen und um das Babysitten. Behaltet bitte die Sachen, die ich bestellt habe. Lasst Euch für die Zeit was für die Schule einfallen. Ich brauche ein bisschen Abstand und werde mich nächste Woche noch einmal melden.
Eure Tanja
26. Oktober 1998

Die Eltern erreich ein zweiter und letzter handgeschriebener Brief.
Liebe Mama, Lieber Papa!
Ihr braucht Euch noch immer keine Sorgen zu machen! Mir geht es gut und ich werde nun doch schon am nächsten Wochenende nach Hause kommen. Deshalb braucht Ihr mich nicht zu suchen. Ich hoffe, Ihr habt, oder werdet die Sachen erledigen, um die ich Euch im letzten Brief gebeten habe.
Eure Tanja
Beide Briefen wurden im Briefzentrum Düsseldorf abgestempelt.

Laut LKA sind die Briefe "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" von Tanja geschrieben und auch zu geklebt worden.

Die Ermittler konnten nicht feststellen ob die Briefe diktiert bzw. von Tanja freiwillig verfasst wurden.

Tanjas Eltern waren sich einig, dass der Schreibstil ungewöhnlich war und nicht unbedingt Tanja entsprach, da sie zu „langen und verschachtelten“ Briefen neigte.

Auf der Briefmarke befand sich fremde DNA.

Trotz Ankündigungen kam Tanja nie mehr nach Hause. Es gibt seither kein Lebenszeichen von ihr.

Hier sind noch einmal die Fotos der Original-Briefe.

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Hier noch eine sehr schlechte Aufnahme des Briefumschlages aus der XY Sendung.

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Zu den Briefen, den Abläufen und meiner eigenen Idee gibt es so viel zu sagen, ich denke ich werde dazu ein neues Post machen, und diese Timeline und ein paar wenige Fragen mal so stehen lassen.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

14.12.2021 um 08:55
Die Briefe sind ja der Punkt, der diesen Fall so speziell macht.

Viele sehr gute Gedanken und Entdeckungen wurden von @SophieCC gemacht.
Viele ihrer Überlegungen teile ich ebenfalls.

Über den eigentlichen Schreibstil kann man als Außenstehender eigentlich nichts qualifiziertes sagen. Wir kennen sie nicht, wissen nicht ob Wortwahl, Satzbau und Grammatik Tanja entsprechen.

Der Inhalt scheint zumindest insofern seine Richtigkeit zu haben, als dass seitens der Ermittler oder der Eltern nie etwas gegensätzliches behauptet wurde.
Das könnte man zwar auch aus ermittlungstaktischen Gründen so gemacht haben, allerdings wäre das Spekulation.
Deswegen, denke ich, hatte Tanja tatsächlich Hasen und wartete auf eine Bestellung, dass sie Babysitting machte, ist ja zweifelsfrei bekannt.

Zum Aussehen der Briefe:

- mir stechen sofort diese Markierungen ins Auge (X1) und (X2).

Hierzu wurde ein paar mal diskutiert, außer einer einzigen Person, dachten immer alle, diese Markierungen stammen von Polizei.

In meiner Karriere bei der Polizei (allerdings nicht in D), ist mir, selbst bei alten Fällen, noch nie ein Schriftstück untergekommen, welches im Original bekritzelt worden wäre.
Dass das Original in Mitleidenschaft gezogen wird, da man DNA, Fingerabdrücke und Durchdrückspuren versucht zu sichern, ist klar, andere Untersuchungen bzw Markierungen finden dann aber nur mehr anhand einer Kopie statt.

Ich lasse mich gerne eines bessern belehren, dass es sich hier tatsächlich um Markierungen der Polizei handelt, aber bis dahin glaube ich das nicht. Es wäre wirklich höchst unprofessionell gewesen.

Ich gehe also jetzt einmal davon aus, dass diese Markierungen bereits vorhanden waren, als die Briefe bei Familie Mühlinghaus ankamen.

Eine Kennzeichnung bzw. Nummerierung, 1. Brief, 2. Brief, liegt wohl nahe. Aber warum?

Den einzigen Grund den ich dafür erstmal sehe, ist, dass beide Briefe tatsächlich am selben Tag, hintereinander, von Tanja verfasst wurden. Dieser Punkt ist auch Teil meiner Theorie.
Was ebenfalls dafür spricht, ist der 2. datiere Brief, während das Datum am ersten Brief gänzlich fehlt.
Ein weiteres Indiz dafür, ist meiner Meinung nach, dass beide Briefe in Düsseldorf aufgegeben wurden, aber dazu später mehr.

Eine zweite Person, die sich zu dieser Zeit mit Tanja aufhält und die Briefe schlussendlich auch aufgeben wird, möchte nicht verwechseln welcher Brief zuerst rausgehen muss. Der zweite Brief bekommt also ein Datum und eine (X2)-Markierung.

Laut Ermittlern, wurden die Briefe aber ja selbst von Tanja verklebt, also verschlossen, eine Nummerierung bzw. das Datum am Brief, hätte kaum weitergeholfen um von außen zu erkennen welcher Brief nun der erste bzw. zweite ist.

Warum also das ganze? Interessant wäre zu wissen, ob womöglich auch auf einem oder beiden Briefumschlägen irgendeine Art der Kennzeichnung war, denn das hätte viel mehr Sinn gemacht.

Wenn man sich den zweiten Brief genau ansieht, fällt auf, dass die „2“ bei (X2) völlig anders aussieht, also die „2“ bei 24.10.98.
Ich finde auch dass die „1“ anders ist, allerdings ist das schwieriger zu beurteilen.
Meines Erachtens sind Datum und Markierung nicht von der selben Person geschrieben, wahrscheinlich daher auch die Vermutung, dass die Polizei da herumgekritzelt hat, was ich aber eben nicht glauben kann.

Wie bereits von SopieCC erwähnt, wirkt das Datum wie nachträglich hinzugefügt, weil es sehr „reingequetscht“ wirkt.

Auch ich finde die Tatsache, dass die Briefe unten abgerissen wurden sehr interessant.

1. Man könnte das Blatt auch 2-3 mal hin und her falten um es dann geradlinig abzureißen. Dauert ein bisschen länger, ist aber schöner.

Es ist natürlich schwierig aus diesem Verhalten konkret etwas abzulesen wenn man Tanja nicht gut kannte. War Tanja da eher der pragmatische Typ, dem es egal war wie es aussah?
Auf ihr eigenes Aussehen legte sie ja viel Wert.
Wenn man auf „Form“ achtet, dann macht man das eigentlich immer.
Ich bin geneigt zu sagen, es musste schnell gehen und ihr wurde das aufgetragen bzw. demjenigen der ihr das befohlen hat, war es egal wie es aussieht.
Ich bin außerdem geneigt zu sagen, Männer machen so etwas häufiger als Frauen.
Ist aber Spekulation, der nächste Punk ist eigentlich viel interessanter.

2. wie bereits von ein paar Usern angemerkt, wundert es auch mich, dass man überhaupt das Blatt Papier beide Male unten abgerissen hat.
Warum?
Ich denke ebenfalls, dass sich unten etwa ein Schriftzug/Logo befunden hat, den man nicht mitschicken wollte. Firmenblock? Stempel?

Es wäre auch möglich, dass ein etwaiger Schriftzug/Logo oben am Papier war, man es vor dem Schreiben schon abriss und dann umdrehte, also auf den Kopf stellte.

Das hilft nicht weiter so lange man kein potentielles Vergleichsstück hat, ist aber trotzdem in interessant.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

14.12.2021 um 22:06
Zitat von PotomacRiverPotomacRiver schrieb:2. wie bereits von ein paar Usern angemerkt, wundert es auch mich, dass man überhaupt das Blatt Papier beide Male unten abgerissen hat.
Warum?
Ich denke ebenfalls, dass sich unten etwa ein Schriftzug/Logo befunden hat, den man nicht mitschicken wollte. Firmenblock? Stempel?

Es wäre auch möglich, dass ein etwaiger Schriftzug/Logo oben am Papier war, man es vor dem Schreiben schon abriss und dann umdrehte, also auf den Kopf stellte.
Diese Überlegung klingt schlüssig. Es fällt ins Auge das beide Blätter in der Mitte durch Abreißen getrennt wurden und das es sich auch nicht um das gleiche Blatt handelt, dass in zwei Stücke gerissen wurde. Denn die abgerissenen Stücke passen nicht aufeinander.

Wäre nur ein Blatt so ungerade abgerissen worden, dann hätte es sich um ein Missgeschick handeln können. Das kennt wahrscheinlich jeder: Man faltet ein Blatt und versucht es gerade abzureißen, aber man rutscht irgendwie ab und oder reißt falsch und es wird ungerade und genau. Aber das so etwas gleich zwei Mal passiert ist eher unwahrscheinlich.

Wir wissen aber auch nicht ob Tanja die Blätter selbst gefaltet bzw. abgerissen hat. Wir wissen nur das sie sie selbst beschrieben hat.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

14.12.2021 um 22:20
@PotomacRiver
Leider dreht man sich bei vielen Vermisstenfällen gerne mal im Kreis. Hier liegen leider nicht sehr viele Fakten vor und ich habe hier ja auch schon öfter angemerkt dass ich die persönliche Komponente vermisse. Es gibt so gut wie keine Aussagen von Freunden, aber ja, ist öfter so bei alten Fällen weil die Medienlandschaft damals eine andere war.

Hier noch zwei Anmerkungen meinerseits zu deinem Beitrag:
Zitat von PotomacRiverPotomacRiver schrieb:Tanja soll weder älter ausgesehen
Ich finde schon dass Tanja auf den Bildern älter als 15 Jahre ausgesehen hat. Das ist halt eine subjektive Empfindung.

Tanja ist vier Jahre älter als ich und wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke, sahen die Schüler der Oberstufe schon sehr erwachsen aus.

Aber das tut ja denke ich an sich nichts zur Sache.

Das zweite ist die Andeutung der Mutter, dass es da wohl Probleme mit dem Vater gab, welcher Art auch immer.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

15.12.2021 um 07:08
Zitat von DwarfDwarf schrieb:Wir wissen aber auch nicht ob Tanja die Blätter selbst gefaltet bzw. abgerissen hat. Wir wissen nur das sie sie selbst beschrieben hat.
Es gab auf dem Papier aber anscheinend keine fremden Fingerabdrücke oder DNA Spuren, daher denke ich schon, dass Tanja selbst das Blatt abgerissen hat.
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:Ich finde schon dass Tanja auf den Bildern älter als 15 Jahre ausgesehen hat. Das ist halt eine subjektive Empfindung.
Auch ich finde, das sie auf den Fotos älter aussah. Genau deswegen fand ich die Erzählung einer Freundin von ihr ja so interessant, dass sie in Wirklichkeit aber nicht älter ausgesehen haben soll.
Die veröffentlichen Fotos scheinen auch alle aus der selben Session zu stammen, sie hat immer den selben Pulli an…


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

15.12.2021 um 07:49
Ich habe in den ersten beiden Posts versucht, die wenigen Fakten über diesen Fall halbwegs sortiert und schlüssig wiederzugeben.
Es sind ein paar Fragen und Überlegungen dabei, aber soweit, hoffe ich, war es halbwegs sachlich.

Nun zu meiner Theorie.
Ich denke Tanja stieg freiwillig zu einer ihr bekannten Person ins Auto, allerdings nicht um abzuhauen. Ich vermute sie wurde zeitnah getötet und halte ein sexuelles Motiv mit anschließender Vertuschungstat für wahrscheinlich.

Nach allem was ich gelesen und gehört habe, stelle ich mir Tanja als gewöhnlichen Teenager vor.
Viel Streit mit den Eltern, es kaum erwarten zu können endlich erwachsen zu sein und auszuziehen.

Ich denke, dass die Probleme zwar massiv waren, denn umsonst ruft man am selben Tag des Verschwindens und auch schon zuvor nicht beim Jugendamt an und diskutiert dies mit den Eltern, aber an die „ganz schlimmen Dinge“ die manche vermuten, glaube ich nicht.

Ich kann mir gut vorstellen, dass sie sich am Tag des Verschwindens und auch schon ein paar Tage zuvor, in einer „Ausnahmesituation“ befunden hat. Ein Groll gegen die Eltern, ständiges Grübeln wie und wann sich endlich alles zum besseren wenden könnte.

Es scheint so, als hätte sie Freunden und Familie nichts davon erzählt. Es wäre aber möglich, dass es durchaus (vage) Bemerkungen ihrerseits gab, die einfach nicht richtig verstanden wurden. Vielleicht gab es keine Person die alles wusste, aber viele die ein bisschen (scheinbar unwichtiges) wussten, was aber, auch nachträglich, nicht zu einem Gesamtbild zusammengefügt werden konnte.

Ich denke jedenfalls, dass es zumindest eine Person gab, die ansatzweise wusste, in welch „labilem“ Zustand sich Tanja befand.

Ich vermute, dass der Schlüssel zu ihrem Verschwinden in den Tagen zuvor liegt, vielleicht sogar am Tag zuvor.
Darum finde ich es auch schade, dass gar nichts über Montag und Dienstag bekannt ist. Wo war sie? Was machte sie? Mit wem hatte sie Kontakt?

An ein geplantes, freiwilliges Verschwinden denke ich nicht.
Die Tatsache, dass sie sich vorher mit dem Jugendamt in Verbindung setzte, spricht für mich gegen eine Kurzschlusshandlung und zeugt eigentlich davon, dass sie im Stande war, etwaige Probleme lösen zu wollen.

Ein spontanes, freiwilliges Verschwinden schließe ich aus oben genannten Gründen ebenfalls aus.
Dazu kommt, dass sie ihre Mutter bat sie gegen 14 Uhr abzuholen, ihren Schulrucksack mitnahm und noch Vokabel für die ein paar Stunden spätere Latein-Arbeit lernte.

Ihre Mutter bemerkte schließlich erst gegen 17 Uhr durch den Anruf der Klassenkameradin, dass etwas nicht stimmte.
Rein theoretisch, hätte sie davon aber schon um 14 Uhr erfahren können, wenn sie einfach in die Schule hineingegangen wäre und dort nach Tanja gefragt hätte.
Meines Erachtens wäre das ein nicht kalkulierbares Risiko gewesen.

Wenn ich abhauen will, rufe ich die Mutter doch in der Früh an, sage sie braucht mich nicht holen, weil ich länger Schule habe, beispielsweise doch an diesem Projekt am
Nachmittag teilnehme und vermutlich erst sehr spät nachhause kommen würde.

Außerdem hätte man zuvor problemlos im Zimmer einen kurzen Brief hinterlassen können, um den Eltern zu sagen, man sei jetzt mal ein Weilchen weg und bräuchte Abstand. Auch hätte man sich das Porto und den Weg nach Düsseldorf zum Briefkasten erspart und die Sorgen/Beunruhigung der Eltern im Keim erstickt.
Vielleicht hätte es die Vermisstenanzeige gegen 21:15 in dieser Form gar nicht oder erst später gegeben.
An eine Entführung oder ein anderes Horrorszenario hätten die Eltern vielleicht gar nicht gedacht, wäre ein Brief einfach am Schreibtisch gelegen.

Wenn sie sich also Vorsprung hätte rausholen wollen, dann war das eigentlich der komplett entgegengesetzte Weg das zu erreichen.

Selbst bei einem spontanen, freiwilligen Verschwinden, hätte sich ein kurzer Abstecher in eine Telefonzelle angeboten, um der Mutter vorzugaukeln, man würde den Nachmittag nun doch in der Schule verbringen wollen.

Lange Rede, kurzer Sinn, ich kann mir ein freiwilliges Verschwinden anhand dieser Umstände absolut nicht erklären.

Ich stelle mir vor, Tanja ging an diesem Morgen vielleicht zu früh oder zu spät aus dem Haus, dass heißt sie hatte entweder noch viel Zeit bis zum Schulbeginn oder musste fürchten zu spät zu kommen.

Jemand aus ihrem Bekanntenkreis wusste vom späteren Schulbeginn, dem „labilen“ Zustand und hatte schon ein länger ein Auge auf sie geworfen.
Ein etwas älterer Mann mit durchaus gefestigtem Umfeld, der noch montags oder dienstags mit Tanja Kontakt hatte.

Jemand der vom späteren Schulbeginn und den in den Briefen genannten „Bestellungen“ ganz unverfänglich von ihr selbst erfahren hat. Jemand der wusste, dass beide Eltern bereits in der Arbeit sein würden. Jemand der ein Auto hatte, wusste wo sie wohnt und ihren Schulweg kannte.
Jemand der an diesem Tag nicht oder erst sehr spät zur Arbeit musste.
Jemand der ihr sympathisch und vielleicht sogar eine Respektsperson war.
Jemand den die Ermittler schon mal befragten und von dem auch schon die Eltern zumindest gehört hatten.

An den mysteriösen Lover oder eine wilde Clique denke ich überhaupt.
Warum?
Erstens weil sie einen Freund hatte mit dem 2 Tage später sogar eine Verabredung geplant war. Nichts deutet darauf hin, dass sie ihn nicht mehr mochte, zumal die Beziehung auch noch sehr frisch war.
Ein Doppelleben von dem keiner irgendetwas wusste (Clique oder Lover) stelle ich mir mit den Kommunikationsmitteln von 1998 und der Tatsache, dass keiner etwas wusste, sehr schwierig vor.

Bleiben eigentlich nur die Menschen aus ihrem Umfeld übrig, die man kannte und zu denen Tanja bedenkenlos ins Auto gestiegen wäre.

Ein Jugendamtsmitarbeiter oder ähnliches wurde hier schon mal ins Spiel gebracht.
Diese Überlegung finde ich gar nicht so schlecht, auch wenn sie nicht mein Favorit ist.
Auch jemand der in irgendeiner Weise mit ihrem Tanz-Hobby zu tun hat, würde sich anbieten. Freund/Arbeitskollege der Eltern oder Vater eines Schulfreundes wäre ebenso möglich.

Die meisten Dinge über Tanja, hätte meines Erachtens aber jemand erfahren können, bei dem sie ihrer Babysitting Tätigkeit nachging.

Sie befand sich dann ja im Haus einer anderen Familie und betreute immerhin deren Kinder. Da kann man sich vorstellen, dass da schon auch viel miteinander geredet wird, man will schliesslich wissen mit wem man es zu tun hat.

Nur mal so als Beispiel - ist natürlich alles spekulativ.
Tanja ist die Babysitterin von Familie X. Die Kinder sollen um 18 Uhr ins Bett, dann müssen noch die Hasen gefüttert werden und dann kann auch Tanja am Sofa relaxen.
Letzte Anweisungen der Eltern wie was genau zu machen ist, wievielt Futter die Hasen kriegen sollen - aber kein Problem, Tanja weiß das, hat sie doch selbst welche und teilt das in dieser Nebenbei-Aktion auch so nebenbei mit.
Die Frau des Hauses duftet sich noch schnell ein, will sie doch schließlich gut fürs bevorstehende Dinner riechen, und Tanja als Duft-Liebhaberin macht der Frau noch ein Kompliment wie gut das rieche.
Diesen Duft kannte sie noch nicht, teilt aber mit, den bei der nächsten Bestellung auch zu kaufen, derzeit warte sie aber auf Duft xy der bald zugestellt werden soll und empfiehlt den in einer weiteren Nebenbei-Aktion.

Was ich damit sagen will, die in den Briefen erwähnten Details, die vermutlich primär den Sinn hatten für die Eltern Authentizität zu suggerieren, müssen weder freiwillig geschrieben worden noch für diesen Jemand gefährlich gewesen sein.
Auch muss dieser jemand sich nicht im Geheimen mit ihr getroffen, stundenlange Gespräche geführt oder sie beobachtet haben, um all das zu wissen.
Je nachdem in welcher Beziehung er zu Tanja stand, wusste er vielleicht ganz viel über sie und man hat sich auf gewisse Details festgelegt oder aber man wusste wirklich nur diese paar Dinge aus einer wie oben beschriebenen Nebenbei-Aktion.

Ich denke dieser Jemand, mit dem sie in den Tagen vor ihrem Verschwinden Kontakt hatte, machte sich am 21.10 auf den Weg zu Tanjas Elternhaus, mit dem Hintergedanken, dass er sehr an ihr interessiert war. Vielleicht bildete er sich das ein, war frustriert in der Ehe, oder vielleicht flirtete sie tatsächlich mal mit ihm.
Er wartet entlang Tanjas Schulweg um sie “zufällig” abzupassen.
Es könnte ihm in die Hände gespielt haben, dass Tanja entweder zu früh oder zu spät dran war.
Zu spät ergibt sich von selbst - er hatte ein Auto und der Bus war bereits weg.
Zu früh und sie war bereit noch ein bisschen in der Gegend herumzufahren, sich Frühstück Eck zu holen, etc.
Oder eben sie verließ planmäßig das Haus, sie hatte eh nicht wirklich Lust zu laufen und dieser jemand mit dem Auto kam ihr ganz einfach gelegen. Verbunden mit ihrem emotionalen Zustand kam ihr ein bisschen Ablenkung bis zu Schulbeginn vielleicht ganz recht.

Ich bin jedenfalls überzeugt, dass Tanja an diesem Morgen in the Schule wollte.
Sie steigt zu diesem jemand ins Auto weil sie ihm vertraut und es bequem ist.
Am Weg zur Schule oder während eines kurzen Abstechers wird er zudringlich.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Situation entweder richtig eskaliert oder aber es “nur” zu einer sehr unangenehmen Stimmung zwischen beiden führt, und er beschließt, dass er sie so und jetzt nicht gehen lassen kann.

So oder so ähnlich stelle ich mir das Geschehen in den Morgenstunden des 21.10 vor.

Für den weiteren Verlauf gibt es, so finde ich, noch viel mehr Möglichkeiten, da über diese Zeit dann wirklich gar keine Anhaltspunkte mehr bestehen.
Ich spekuliere mal..

Irgendwer im Forum brachte einmal eine Gartenlaube ins Spiel.
Die Idee finde ich gut. Irgendwo musste Tanja, zumindest vorläufig, untergebracht werden.
In einer solchen Siedlung ist vermutlich im Spätherbst nicht so viel los, es würde sich durchaus anbieten dort jemanden kurzfristig zu verstecken.
Es gibt natürlich auch noch unzählige andere Orte an denen man sie verstecken hätte können, aber Fakt ist, dieser jemand muss Zugang zu irgendeinem Versteck gehabt haben.

Tanja wird also irgendwo hingebracht. Vielleicht hat sie Angst, vielleicht ist sie auch einfach nur verwirrt oder wütend.
Die Situation ist verfahren und in ihm reift vielleicht schon ein Plan.
Das alles ist nicht so gelaufen wie er sich das vorgestellt hat. Aus dem Techtelmechtel wird nichts, was würde sein Umfeld von ihm denken, er kann sie jetzt nicht gehen lassen.
Ob er zu diesem Zeitpunkt schon weiß, dass er sie nie wieder gehen lassen wird?
Ich denke, er gaukelt ihr zumindest vor, dass er ein bisschen Bedenkzeit braucht und Tanja erst einmal hier behält.
Ihm ist klar, dass das Verschwinden einer Minderjährigen schnell auffallen würde.
Er ist ein Bekannter, wenn die Polizei erstmal informiert ist und man die Sache dann auch noch sehr schnell ernst nimmt, hat er ein Problem.
Er hatte erst kürzlich Kontakt zu Tanja und für diesen Morgen kein Alibi, er würde in Verdacht geraten.

Die Briefe sollen alle vorerst auf eine falsche Fährte führen. Tanja schreibt, er diktiert.
Vielleicht schreibt sie sogar relativ freiwillig, schließlich will sie nichts wie weg und kooperiert.
Da ein Brief etwaige Aktionen der Polizei und Eltern aber nicht (lange genug) unterbindet, muss ein zweiter Brief her.
Mehr Zeit schinden. Wenn man für 2-3 Wochen alle im Glauben lässt, Tanja ginge es gut, hat man genügend Zeit Spuren verschwinden zu lassen. Etwaige Zeugen können sich nicht mehr (an so viel) erinnern, ein schwammiges Alibi zu einem späteren Zeitpunkt ist schwieriger zu überprüfen als am nächsten Tag.

Vielleicht passierten noch schlimme Dinge mit Tanja an diesem Tag. Vielleicht ging alles ganz schnell. Ich denke jedenfalls, dass sie zu dem Zeitpunkt als der erste Brief aufgegeben wurde nicht mehr lebte.

Eine Verbindung zu Düsseldorf muss es wohl gegeben haben, da Wuppertal und Düsseldorf aber nicht weit entfernt sind, kann diese Verbindung so minimal sein, dass es bei der Tätersuche nicht weiterhelfen würde.
Primär wollte man wahrscheinlich nur von Wuppertal als Wohnort des Täters ablenken.

Hätte man Tanja verschleppen wollen oder wäre sie freiwillig verschwunden, machen die beiden Briefe aus Düsseldorf keinen Sinn. Zumindest nicht beide.
Jemand der nicht gefunden werden soll aber noch länger lebt, muss ja erstmal weg vom direkten Umfeld. Ich gebe auf der Fahrt also einen Brief in D auf, den zweiten dann aber doch nicht auch von dort. Von mir aus schicke ich den nächsten dann von Berlin weg und fahre dann zu meinem eigentlich Ziel nach München um alle zu verwirren.

Zusammen gefasst denke ich, dass Tanja nicht mehr lebt. Der Täter, ein älterer Mann, war eine Art Respektsperson. Er hatte Zugang zu einem möglichen Festhalteort außerhalb seines Hauses/Wohnung.
Er hat für diesen Tag kein oder ein falsches Alibi und zeitnah Kontakt zu Tanja.
Die Briefe dienten dazu Zeit zu schinden und alles erledigen zu können bis die Polizei dann vielleicht mal klopft.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

15.12.2021 um 10:58
Zitat von PotomacRiverPotomacRiver schrieb:nirgendwo wird explizit gesagt, ob Tanja Mittwochs immer erst um 10 Uhr Schule hatte oder die ersten beiden Stunden nur an diesem Tag ausgefallen waren.
Man liest/hört es mal so und mal so. Wie war es denn nun?
Die ersten beiden Schulstunden vielen an diesem Tag wohl nicht aus. Tanja hatte Unterricht erst um 10:00 Uhr, so sagte es ihre Mutter jedenfalls mehrfach. Eine wichtige Lateinarbeit stand auf der Agenda.
Zitat von PotomacRiverPotomacRiver schrieb:Hätte man Tanja verschleppen wollen oder wäre sie freiwillig verschwunden, machen die beiden Briefe aus Düsseldorf keinen Sinn. Zumindest nicht beide.
Das sehe ich anders. Der modus operandi ist, was das auf "Zeit spielen" und die auffällige Ankündigung in beiden Briefen, ich komme bald wieder, sucht nicht nach mir, nahezu identisch wie im Fall Liebs. In den Telefonaten wurde auch auffällig oft immer wieder angekündigt, dass Frauke bald wieder kommt. Später fand man Frauke einige Monate später ermordet in einem Waldstück.
Zitat von PotomacRiverPotomacRiver schrieb:Ich bin jedenfalls überzeugt, dass Tanja an diesem Morgen in the Schule wollte.
Sie steigt zu diesem jemand ins Auto weil sie ihm vertraut und es bequem ist.
Am Weg zur Schule oder während eines kurzen Abstechers wird er zudringlich.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Situation entweder richtig eskaliert oder aber es “nur” zu einer sehr unangenehmen Stimmung zwischen beiden führt, und er beschließt, dass er sie so und jetzt nicht gehen lassen kann.
Da bin ich bei dir. Der damalige Ermittler Krester sagte jüngst in der Bilddoku, dass Tanjas Spur sich bereits in der Wohnung verlor.

Auf dem Weg zur Bushaltestelle sind es lediglich 300 Meter. An diesem Tag, ein Werktag, sind die meisten Leute sicherlich auf der Arbeit gewesen, was sehr gut erklärt warum niemand etwas sah.

Man muss hier auch nicht zwingend von einem männlichen Täter umbedingt ausgehen. Wenn Tanja von einer Frau angesprochen worden ist, schöpft man als junges Mädchen wohl eher keinen Verdacht. Was eine sehr perfide Methode gewesen sein könnte, um das Mädchen zu entführen und dann später über einige Wochen/Monate sexuell zu missbrauchen, wovon ich nach wie vor ausgehe. Die Kontakaufnahme kann ganz banal abgelaufen sein.

Man fragt beispielsweise nach dem Weg. Im Auto sitzen Mann und Frau. Da schöpft man als junges Mädchen keinen Verdacht und steigt in das Auto ein. Vielleicht bot man ihr auch an Sie zur Schule zu fahren?

Ich habe hier ja mehrere Beispiele verlinkt von Paaren, die junge Mädchen entführten und ihre kranken sexuellen Phantasien auslebten. Insofern aus Tätersicht, will der Täter/Täterpaar lange genug etwas von seinem Opfer haben und diktiert die Briefe, damit man nicht nach Tanja sucht. Im Höxterfall lief es ja ähnlich ab, mit dem Unterschied, dass dieses Paar Frauen über Kontaktanzeigen suchte. Die Frauen wurden über Monate gequält.

Ich interepretiere sowohl die Abschiedsbriefe im Fall Mühlinghaus und die Telefonate im Fall Liebs als nahezu mit dem gleichen Ziel und halte es sogar für sehr gut möglich, dass die gleichen Täter am Werk waren.

Ablenkung, Zeitgewinnung, Gefangennahme, um über einen längeren Zeitraum sich sexuell an den Opfern zu vergehen. Die Handschrift eines reinen Triebtäters ist das jedenfalls nicht. Was würde es sonst für einen Sinn machen jemanden über einen möglich längeren Zeitraum festzuhalten und Briefe zu diktieren mit dem immer wieder gebütsmühlenartigen und auffällig wiederholenden Inhalt, ich komme bald wieder, sucht nicht nach mir?

Das Tanja einfach abgehauen ist, trotz Spannungen im familiären Umfeld was in dem Alter völlig normal ist, daran glaube ich nicht. Dafür spricht auch nicht wirklich viel.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

15.12.2021 um 10:59
Zitat von PotomacRiverPotomacRiver schrieb:Es gab auf dem Papier aber anscheinend keine fremden Fingerabdrücke oder DNA Spuren, daher denke ich schon, dass Tanja selbst das Blatt abgerissen hat.
Du gehst in deinem vorigen Beitrag davon aus, dass auf den Blättern irgendwelche Logos oder sonstige Anhaltspunkte waren, die durch das Abreißen ungesehen bleiben sollten. Ich habe das so verstanden, dass du denkst die Blätter gehörten dem Täter. Wenn das der Fall ist, dann muss er sie aber auch mal angefasst haben. Denn irgendwie müssen sie ja in seinen Besitz gekommen sein.
Es kann aber sein das er Handschuhe benutzt hat.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

15.12.2021 um 11:12
Ich gehe aufgrund der geschriebenen Briefe davon aus, dass zu dem Zeitpunkt bereits für den Täter/Täterpaar klar gewesen ist, dass das Mädchen sterben wird und nie wieder lebend nach Hause kommt, aber man dem Mädchen das zunächst natürlich nicht so suggerierte und Versprechungen machte.


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