Der Fall Tanja Mühlinghaus
01.05.2021 um 19:48Herbstkind schrieb am 23.04.2021:Mir kommt es so vor als wären Täter in den 90igern aus heutiger Sicht nicht so vorsichtig gewesen und hätten jeden Schritt genau durchdacht was das Hinterlassen von Spuren betrifft. Die DNA-Analyse war ja noch nicht so in den Köpfen wie heute denke ich mal.Das dürfte in der Tat tatsächlich ein Grund dafür sein. Ich schrieb ja schon einmal, dass erst 1998 die DNA- Analyse Datenbank eingeführt worden ist. Dazu auch ein interessanter Artikel.
Das Polizeipräsidium München nimmt eine Vorreiter-Rolle bei der DNA-Analyse ein, wie Kriminalhauptkommissar Rainer Graf bestätigt (siehe unten). Seit 1998 führt es Analysen durch und gibt jährlich rund zwei Millionen Euro dafür aus.Quelle: https://www.hallo-muenchen.de/interview/hallo-interview-sti801640/muencheninterview-kriminalhauptkommissar-rainer-graf-dna-analyse-einzige-beweis-12938122.amp.html
Weniger als 100 Euro kostet eine einzelne Analyse, bei schwierigen Fällen kann sich der Betrag mit mehreren Analysen summieren: Findet die Spurensicherung – wie jetzt im Truderinger Forst – mögliche DNA am Tatort, wird jede Spur untersucht und in einer Datenbank gespeichert. Genau wie die DNA-Muster von Beschuldigten und Verurteilten.
Die DNA befindet sich in den menschlichen Körperzellen aus Blut, Haut, Knochen, Haaren, Speichel, Schweiß oder Sperma. „Zwei bis drei frische Zellen können reichen, um ein DNA-Muster festzustellen“, sagt Katja Anslinger, Leiterin der DNA-Abteilung der Rechtsmedizin. Das Institut führt für das Polizeipräsidium München Untersuchungen durch. Und wenn die Rahmenbedingungen stimmen, funktioniert das jahrzehntelang.
Äußerst unwahrscheinlich, dass die oder der Täter zum Zeitpunkt als Tanja verschwand, von dieser damaligen neuen Entwicklung bereits gewusst haben dürften.