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Der Fall Nelli Graf

19.841 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, 2011, Fahrrad ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Nelli Graf

03.12.2019 um 20:59
@Allgoria
@rayden

Die Info, dass NGs Leiche schon zwei Tage nach der Tat gefunden worden sein soll, hat mich beim lesen auch direkt stutzig gemacht, ob die Information, dass es beim Mord an NG 'Hinweise auf ein Sexualverbrechen' gab, den Tatsachen entspricht, finde ich daher eher fraglich.

Bisher wurde noch nie etwas in der Richtung veröffentlicht, oder?
Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb:Wäre es da nicht einfacher/logischer, dass sie während sie sich in der Innenstadt befunden hat (Sparkasse, Frauenärztin, Apotheke) auf diesen Wege sich mit jemanden verabredet hat?
Wäre natürlich auch denkbar, wäre sie in diesem Szenario der Person, mit der sie sich verabredet hat/ dem Täter zufällig begegnet, hätte dieser die Tat wohl relativ spontan begangen, er hätte dann ja nicht vorab wissen können, dass er auf NG treffen würde und es zu der Verabredung kommen würde.
Oder ein Täter, der die Tat als solche zwar bereits geplant hatte, nicht jedoch den konkreten Tatzeitpunkt und die 'günstige Gelegenheit' des Treffens mit NG an der abgeschieden liegenden Parkbank zur Tatausführung 'nutzte'?


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Der Fall Nelli Graf

03.12.2019 um 21:56
Fakt ist halt, weit über 80% der Opfer „kennen“ Ihre Täter. Es ist selten der Große Unbekannte. Das der aber so krass vorgeht ist ungewöhnlich. Sehr. Gezielt, strukturiert.

So schätze ich diesen Fall.

Weiß man Näheres, dass es heißt in NG war bedrückt in der letzten Zeit?


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Der Fall Nelli Graf

04.12.2019 um 09:20
Sie hätte den Täter für eine Verabredung persönlich in der Stadt treffen müssen. Sonst hätte sich das durch Telefon/ Handy nachvollziehen lassen.

Oder doch ein Zweithandy.

Dann schnell nach Hause, Fussballjacke angezogen, Handtasche liegen lassen u schnell ab aufs Fahrrad.


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Der Fall Nelli Graf

04.12.2019 um 10:01
Wenn NG schon zuvor bedroht oder gar gestalkt wurde, kann ich mir sogar vorstellen, dass sich jemand Zutritt zu ihrem Haus verschafft hat, sie dort aber nicht antraf, weil sie noch beim Arzt war.

Dann kommt sie nach Hause richtet noch schnell das Mittagessen vor und irgendwo klingelt plötzlich in Haus ein Handy (nicht ihres, sondern dort vom Täter zurückgelassen, um maximalen Druck/Bedrohung auszuüben). Sie nimmt überrascht ab und die Person befiehlt ihr sofort und ohne Umschweife zur Hachhowe zu kommen, wenn sie zB nicht will, dass ihrem Sohn oder Mann was passiert. Der Täter könnte vorgegaukelt haben, dass er ein Familienmitglied in seiner Gewalt hat und diesem nur dann nichts passiert, wenn sie sofort kommt und mit ihm redet. In dem Fall hätte sie das Haus auch überhastet verlassen und es wäre ihr egal gewesen, ob abgeschlossen oder nicht, da der Täter ja diesen Schutz ohnehin bereits überwunden hatte.


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04.12.2019 um 10:24
Zitat von HeribertHeribert schrieb:Heribertgestern um 20:17

Sven1213 schrieb:
Ich kann mir das mit einem "Zweithandy" einfach nicht so recht vorstellen.
Nicht in der Generationen in der NG ist, die sind froh wenn sie mit einem Handy klarkom
Das Thema Zweithandy wurde von den Ermittlern hinlänglich überprüft, unter anderem wurden Funkzellen ergebnislos ausgewertet, die auf ein Zweithandy schließen lassen.
Heißt übersetzt, es gab in den relevanten Zellen (Innenstadtkern + Wohnhaus) kein Handy, dessen Besitzer die Ermittler nicht herausfinden konnten.

Quelle: Magazin Spurensuche

Dass man in dem Alter aus technischen Gründen kein Zweithandy ist allerdings ziemlich pauschal. Meine Mutter mit fast 70 kann mit ihrem iPhone sehr gut umgehen. Alles eine Frage des Wollens, nicht des Könnens.


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04.12.2019 um 10:31
Zitat von HeribertHeribert schrieb:Es ist selten der Große Unbekannte. Das der aber so krass vorgeht ist ungewöhnlich. Sehr. Gezielt, strukturiert.
Gehst Du davon aus, dass NG den Täter nicht 'kannte' und vom 'großen Unbekannten' ermordet wurde?
Der bekannte Profiler Axel Petermann geht davon aus, dass die Tat von einem ortskundigen Täter begangen wurde, der sein Opfer kannte:
Der Profiler vermutet, dass der Mörder sein Opfer gekannt hat
Quelle: https://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kreis-Guetersloh/Halle/2567458-Am-14.-Oktober-vor-fuenf-Jahren-verschwand-Nelli-Graf-auf-raetselhafte-Art-und-Weise-Profiler-blickt-auf-den-Mordfall

Natürlich ist dies zunächst nur eine Vermutung von Herrn Petermann, er hat jedoch sehr viele Tötungsdelikte in seiner beruflichen Laufbahn bearbeitet (meine mal, etwas von über 1000 gelesen zu haben), von daher denke ich, dass sein reichhaltiger Erfahrungsschatz sicherlich in seine Einschätzung mit eingeflossen ist.
Zitat von AllgoriaAllgoria schrieb:Dann schnell nach Hause, Fussballjacke angezogen, Handtasche liegen lassen u schnell ab aufs Fahrrad.
Dieser Aufbruch zu Hause wirkt sehr überstürzt - was könnte der Grund dafür gewesen sein - Zeitdruck (sie wollte pünktlich zu einer Verabredung - mit ihrem späteren Mörder - kommen) oder eine akute Bedrohungssituation?
Bzgl einer evtl Bedrohungssituation finde ich z B das von @LillyLego beschriebene Szenario vorstellbar.
Zitat von LillyLegoLillyLego schrieb:irgendwo klingelt plötzlich in Haus ein Handy (nicht ihres, sondern dort vom Täter zurückgelassen, um maximalen Druck/Bedrohung auszuüben). Sie nimmt überrascht ab und die Person befiehlt ihr sofort und ohne Umschweife zur Hachhowe zu kommen, wenn sie zB nicht will, dass ihrem Sohn oder Mann was passiert.
Allerdings hätte dieses Handy, dass der Täter evtl im Haus zurückgelassen hätte, dann doch gefunden worden sein!?
Es hätte auch den anderen Familienmitgliedern auffallen müssen, wenn da plötzlich ein 'unbekanntes' Handy im Haus aufgetaucht wäre.
Oder aber der Täter könnte - um bei dieser Hypothese zu bleiben - NG anweisen können, dieses Handy mit zum Treffpunkt zu bringen.


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Der Fall Nelli Graf

04.12.2019 um 10:46
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Der bekannte Profiler Axel Petermann geht davon aus, dass die Tat von einem ortskundigen Täter begangen wurde, der sein Opfer kannte:
Der Profiler vermutet, dass der Mörder sein Opfer gekannt hat
Deshalb muss es umgekehrt ja nicht auch so gewesen sein, dass NG ihn gekannt hat. Es macht hier schon den Eindruck, dass er vorbereitet war, vielleicht ein ortskundiger Täter, der so eine Tat in der Fantasie zuvor durchgespielt hat, und bei NG als Zufallsopfer hat er sie in die Realität umgesetzt.


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Der Fall Nelli Graf

04.12.2019 um 11:46
Mir ist das alles viel zu kompliziert gedacht. Meist war der Ablauf pragmatisch, einfach durchführbar.

Täter und NG am gleichen Ort, Zugriff ist erfolgt, vielleicht anfangs freundlich und ohne Gewalt.

Ich meine - mal ehrlich, das so ein „Plan“ funktioniert ist eher nicht die Regel, irgendjemand bekommt irgendwo irgendwas mit.

Sieht das Geschehen, sieht Täter und NG, hört etwas. Es war Mittagszeit, 12.00 Uhr. Wäre jetzt nicht ungewöhnlich.

Das der Komplette Ablauf wie angenommen so geräuschlos, ohne das ggf NG irgendjemand etwas gesagt hat (a la gelber Zettel, bin einkaufen und in 15 Min wieder da) - spielt dem Täter natürlich in die Karten.


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Der Fall Nelli Graf

04.12.2019 um 12:00
Zitat von HeribertHeribert schrieb:Täter und NG am gleichen Ort, Zugriff ist erfolgt, vielleicht anfangs freundlich und ohne Gewalt.
Aber an welchem Ort wäre dieser Zugriff Deiner Ansicht nach erfolgt?

In der Hachhowe oder schon zuvor?
Wobei durch Zeugenaussagen ja bestätigt ist, dass NG alleine auf dem Fahrrad dorthin unterwegs war, d h vorher wird der Täter allenfalls - wie Du auch schriebst - ohne Gewalt gegenüber NG agiert haben.

Wenn Du davon ausgehst, dass NG und der Täter erst an der besagten 'Raucherbank' aufeinander trafen, woher hätte NG dann wissen sollen, dass der Täter dort war, wenn eine Kommunikation über Handy (und Festnetztelefon?) ausscheidet?

Für eine 'Zufallsbegegnung' zwischen NG und dem Täter halte ich die Örtlichkeit für zu abgeschieden bzw laut ortskundiger User auch für zu wenig frequentiert.

Bliebe dann also wirklich nur noch, dass der Täter und NG sich bereits in der Stadt begegnet wären und sich (für 12 Uhr?) dort verabredet hätten.

Wenn aber bis zum eigentlichen Tatzeitpunkt der Täter freundlich und gewaltfrei gegenüber seinem späteren Opfer NG auftrat, warum war NG dann im Vorfeld 'bedrückt'/veränderte sich ihr übliches Verhalten, sodass es von ihrem Umfeld wahrgenommen wurde?
Und wie passt der 'Vorfall an der Supermarktkasse' mit dem ominösen Mann in dieses Szenario?


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04.12.2019 um 13:24
@ThoFra
Viele Fragen. Antworten darauf hat letztlich niemand, gebe nur meine Vermutung weiter.

Hat NG täglich mit Ihrem Mann telefoniert, oder am Vorabend Termine angesprochen? Was sagt Ihr Terminkalender, Auffälligkeiten?

Deshalb ist der Fall so rätselhaft, weil es praktisch nur offene Fragen gibt - und eine tote, ermordete NG.


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Der Fall Nelli Graf

04.12.2019 um 14:43
Zitat von HeribertHeribert schrieb:Antworten darauf hat letztlich niemand, gebe nur meine Vermutung weiter.
Das tun wir hier im Forum ja letzendlich alle ;).
Finde es immer sehr interessant, zu lesen, was die anderen User hier so für Vermutungen/Hypothesen zu den verschiedenen Fällen haben.
Zitat von HeribertHeribert schrieb:Hat NG täglich mit Ihrem Mann telefoniert, oder am Vorabend Termine angesprochen? Was sagt Ihr Terminkalender, Auffälligkeiten?
Sehr gute Ansatzpunkte m E.
Vermute mal, dass die EB diesen Fragen sicherlich auch nachgegangen sind.
Ich denke, entweder kam nichts (relevantes) dabei heraus oder aber, die Informationen werden von den EB bewusst - 'aus ermittlungstaktischen Gründen' heißt es dann immer - zurückgehalten.
Hoffe darauf, dass die Beschäftigung der 'Cold Case' Einheit mit dem Fall Nelli Graf die Ermittlungen weiterbringt bzw die Tat letzendlich doch noch aufgeklärt werden kann, damit v a die Angehörigen NGs Gewissheit darüber erlangen, was mit ihrer Frau/Mutter passiert ist bzw wer ihr das angetan hat.


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