Heribert schrieb:Die einzigste Botschaft die ich herauslese, ist diese äußerster Brutalität. Die hat mehr Aussagekraft als irgendeinen Sportjacke.
Da bin ich ganz deiner Meinung und dieses wird eher zur Lösung führen oder das Motiv erklärbar machen.
Heribert schrieb:Und dass das Opfer entführt wurde und an einem anderen Ort stattgefunden hat. Allein das ist erst mal sehr ungewöhnlich. Mit einem hohen Risiko verbunden.
Ungewöhnlich finde ich auch den räumlich engen Kreis, in welches das Wohnumfeld des Opfers, der Fahrrad-Fundort und der Leichen-Fundort sich befinden.
Nelli Graf wird vermutlich sich über Stunden tot oder lebendig bei dem oder die Täter befunden haben, aber nichts was uns an Örtlichkeiten bekannt ist, führt über die Stadtgrenzen hinaus.
Da kann man schon den Eindruck gewinnen, dass es sich um einen lokalen Täter handelt und nach meiner Vermutung auch in Halle und Umgebung selbst wohnhaft ist.
Für mich kam sie nicht in einem Fahrzeug zu Tode.
Der Täter wird nach allen Informationen welche uns bekannt sind, diese in der Dunkelheit dort vergraben haben.
Das macht keiner, welcher sie in einem Fahrzeug tötet.
Der will sie los werden und das zeitnah.
Der verbringt sie an einem weiter entfernten Ort, welcher auch bei Tage dem Täter sicher erscheint.
Die Kripo geht davon aus, dass sie in einem umschlossenen Raum zu Tode kam und da bin ich mir sehr sicher, dass es sich um ein Gebäude handelt, welches dem Täter zugänglich zu dieser Zeit war oder ihm selbst gehörte oder gar bewohnte.
Heribert schrieb:„Normalerweise“ ist bei einem mord das Ziel dass die Person getötet wird. Er war aber irgendwie mehr im Spiel gewesen.
Es wäre aus meiner Sicht deutlich einfacher gewesen, sie in der Hachhowe zu töten, als sie zu verschleppen, knebeln, fixieren und sonst noch was und sie danach in einem kleines Wäldchen zu verbringen und sie dort auch noch zu vergraben.
Ich frage mich immer wieder, warum dieser ganze Aufwand und das weitere eingehende Risiko in Kauf zu nehmen?
Es gibt keine Zeugen, welche sie in der Hachhowe gesehen haben, vermutlich war diese Gegend auch wenig frequentiert an diesem Tage um die Mittagszeit.
Was wäre denn anders gewesen, wenn man sie dort auf einem der Waldwege, neben ihrem Fahrrad tot aufgefunden hätte?
Dann hätten wir wieder die Cousine als Zeugin, wegen dem Rauchen und der Parkbank.
Alle anderen Zeugen hätten wir auch und es würde zu nichts führen.
Der Unterschied liegt doch einfach nur an dem Vorhaben des Täters.
Dort hätte er auf dem Waldweg nicht das alles machen können, was er bei Nelli Graf gemacht hat.
Also ging es doch vordergründig nicht um den Tod der Person, sondern der Täter wollte nicht nur töten, sondern plante dieses brutale Vorgehen.
Heribert schrieb:Wenn Sie jetzt als Beispiel eine politische Gefangene gewesen wäre, könnte man verstehen dass eventuell Informationen herausgepresst werden sollten.
Aber bei NG? Erpressung ?!
Hört sich erstmal komisch an was du da andenkst, tat ich aber auch.
Ich konnte mir diese äußerste Brutalität nicht erklären.
Ich dachte lange nach, was für einen Mensche würde man sowas antun?
Ich suchte auch nach vergleichbaren Fällen, Tötungen und Fixierungen.
Ich fand Opfer von dieser Art der Fixierung bei Überfällen, insbesondere im eigenen Heim.
Mir fiel ein Opfer ein, welches mit vielen Messerstichen und einem Kehlschnitt zu Tode gebracht wurde, aber alles zusammen, wie im Fall Graf geschehen, fand ich nicht!
Sehr ungewöhnlich finde ich zudem, dass alles bei einem weiblichen Opfer.
Da es sich um eine völlig normale Hausfrau, Mutter von 3 Kindern handelt, welche gläubig war und in einem Chor sang und mal Schmuckparties mit bekannten und Freunde machte,
bin ich mir ziemlich sicher, dass es sich bei Nelli Graf um ein Opfer handelt, welche eventuell durch ihre Arbeit oder Bekanntenkreis dem Täter kannte, sie aber eher zufällig Opfer wurde. Auch wenn es keine weiteren uns bekannten ähnliche Taten gab, bin ich mir sicher, dass das Motiv in der Persönlichkeit des Täters liegt. Der wollte seine Phantasien/Macht ausleben.