@meermin So wie
@Cori0815 es bereits beschrieben hat, wollte der Täter dadurch Zeit gewinnen und dadurch einer möglichen frühzeitigen Polizeifahndung entgehen. Egal, ob vorher ins Auto oder direkt nach dem Übergriff das Rad in dem Wald versteckt, es kommt der gleiche Gedankengang dabei heraus. Da der Täter bereits bei dieser Durchführung überlegt handelte, glaube ich, dass er es auch im gesamten Tatverlauf vorausschauend tat.
Das Risiko ist für den Täter in diesem Waldstück einfach kalkulierbarer, als wenn er sein Opfer z.B. aus dem Haus heraus entführte bzw. das Opfer in seinem Haus überwältigte. Letzteres würde in meinen Augen nur dann zutreffen, wenn es sich um ein einsam gelegenes Haus handelt. Selbst dann hätte der Täter von möglichen Zeugen und Mitwissern ausgehen müssen, die von dem Vorhaben Frau Grafs wußten.
Für mich steht außerdem fest, dass es eine Tat war, die aus dem Zufall heraus entstand, denn einen anderen Beweis gibt es nicht. Frau Graf führte ein einfaches Leben, pflegte viele Freundschaften und war der Mittelpunkt ihrer Familie. Von möglichen Bedrohungen war niemandem etwas bekannt. Auch scheint es in der Vergangenheit in dieser Hinsicht keinerlei Probleme gegeben zu haben. Der Tattag verlief bis zum Mittag auch ohne Zwischenfälle und außer dem Telefonat mit der Cousine und den Tätigkeiten in der Stadt ist nichts weiteres bekannt. Wie soll der Täter von einem möglichen Zusammentreffen in der Hachhowe, bzw. einem anderen Ort gewußt haben? Daher glaube ich ganz fest, dass sie durch Zufall auf den Täter traf, alles andere wäre an den Haaren herbeigeholt. Was jetzt die Gedankenwelt des Täters betrifft, vermag ich mir kein Urteil zu bilden. Eins steht jedoch fest. Er muß Frau Graf überwältigt haben, er hat das Rad versteckt, Frau Graf ermordet und in einem etwas weiter entfernten Waldstück in einer Senke vergraben/mit Erde leicht bedeckt. Ob beide jetzt in irgendeiner Beziehung zueinander stehen, wird von der Polizei spekuliert bzw. sogar angenommen. Dadurch kann sie aber trotzdem durch Zufall auf ihren Peiniger getroffen sein, auch wenn dieser es bereits im Vorfeld plante. Der günstige Moment wird daher ausschlaggebend gewesen sein.