@WillyDas sehe ich ganz genauso. Da hätte sie bestimmt gewartet. Außerdem ließ sich ja laut Tochter die Kellertür aufdrücken. So stand es jedenfalls in den ersten Berichten kurz nach Frau Grafs Verschwinden.
Auch wenn ich bisher nur stiller Mitleser war, will ich auch noch was zu der gestern wieder aufgeflammten Diskussion sagen, weshalb und unter welchen Umständen Frau Graf vermutlich das Haus verlassen hat.
@goadudedu schreibst zu Recht, man darf nicht von sich auf andere schließen, wenn man das Verhalten von Frau Graf, speziell das Verlassen des Hauses ohne Schlüssel, Geld und Handy, bewertet.
Allerdings gibt das Bild, das ihre Familie von ihr zeichnet, Aufschlüsse über sie und ihre Zuverlässigkeit.
Bereits unmittelbar nach der Vermisstenmeldung ist sich Herr Graf sehr sicher, dass etwas Ernstes passiert sein muss. So steht es in den ersten Berichten. Das heißt, er konnte sich auf seine Frau bisher verlassen. Die Situation war für ihn absolut untypisch.
Auch die 21-jährige Tochter, äußerte in den ersten Zeitungsberichten, die Haustüre sei nicht abgeschlossen und nur ins Schloss gezogen. "So etwas gibt es bei uns eigentlich nicht" , wird sie zitiert. Auch wenn Herr Östermann diese Sache mit der Tür später relativiert hat, zeigt es doch, dass Frau Graf in der Regel vorsichtig war und die Haustür beim Weggehen abschloss. Ebenfalls die Kellertür. "Ohne ihre Tasche wäre sie nie aus dem Haus gegangen", sagt die Tochter dann noch, und es bleiben tatsächlich nicht viele Möglichkeiten für ein Verlassen des Hauses ohne Geld, Handy und Schlüssel, in der ausrangierten Sport-Jacke des Sohnes und vermutlich in alten Schuhen/Hausschuhen (ist ja nicht geklärt), jedenfalls nicht in den am Morgen getragenen.
So bleibt die Frage nach dem Warum.
@mysterioes und
@Zeiler21 , euch beschäftigt diese Frage ja auch. War der Grund wirklich das heimliche Rauchen im Wald? Dafür die Strecke bis zum Wäldchen fahren? Musste sie das heimlich tun? Sie war schließlich keine 14 mehr. Und die Sache mit dem Rauchen auf der Bank stammt ja m.W. nur von der Cousine.
Wir kennen die Gründe nicht. Aber aufgrund der oben beschriebenen Einschätzung der Familie vermute ich, wie schon viele vor mir im Forum einen übereilten/unüberlegten Aufbruch. Sie war ja offenbar nicht im Zeitstress, konnte das Mittagessen noch in Ruhe bis zum Eintreffen der ersten Kinder vorbereiten, die Arbeit begann erst um drei.
Irgendwas/irgendwer hat sie dazu gebracht, sich in alten Klamotten aufs Fahrrad zu schwingen und ohne persönliche Sachen loszuradeln, wobei sie dann mit hoher Wahrscheinlichkeit von besagter glaubwürdiger Zeugin in die Pestalozzistraße einbiegen gesehen wurde. Für mich ist am wahrscheinlichsten, dass sie weggelockt wurde. Wahrscheinlich durch eine schlechte Nachricht.
Ein Unfall des Sohnes in/an der Schule? Ein Unfall/plötzliche Notsituation bei Freunden oder Verwandten? In einer Straße Nähe der Hachhowe wohnen Leute mit ihrem Mädchennamen. Verwandte? Machte sie sich Sorgen und wollte dorthin? Wir wissen es nicht.
Stimmte diese Theorie, müsste der/die Täter gewusst haben, dass sie noch allein zu Hause war. Denn wann der älteste Sohn zurückkommen sollte, war ja nicht ganz klar. Sicher könnte das die letzte Ohrenzeugin gewusst haben, ohne sie jetzt in Verdacht zu bringen. Aber die Frage von
@meermin, ob es evtl. Zeugen dieses Telefonats gegeben hat, halte ich für berechtigt.
Wäre diese Frage geklärt, vor allem aber das Problem: Wie hat sie eine solche Nachricht erhalten? (Handy o. Telefon?,wurde sicher geprüft, Zuruf von der Straße?, Zettel?, irgendein Bote, Vorbeifahrender?), dann wäre auch klar, dass Frau Graf kein zufälliges Opfer wurde, sondern in gezielter Tötungsabsicht ausgewählt wurde.