Der Fall Nelli Graf

@zweiter
Bin solangsam deiner Meinung mit der Tatausführung im Wald. Seitdem ich mir auf Seite 282 die Details zu der Zeugenaussage ( Künsenbeckerweg/Pestalozzistr. ) durchgelesen habe, muß man diese Zeugin sehr ernst nehmen. Zudem wird der Täter nicht nochmals dort hingefahren sein, um dort das Fahrrad relativ zeitaufwendig in den zu Wald getragen, sondern dieses nach der Überwältigung getan haben.
Die ganzen Diskusionen (gefühlte 100 Seiten) über die Bank und das Rauchen machen doch keinen Sinn. Selbst wenn sie dort geraucht hat, so ist sie daran nicht gestorben.
Für mich (schrieb ich schon mal) steht und fällt der Fall mit dem Fahrrad.
Die entscheidene Frage ist doch:
Warum war es dem Täter so wichtig dass das Fahrrad nicht gefunden wird?
Wie hat er ( bei einem Einzeltäter) es geschafft, dass er sie überwältigt und noch Zeit hatte das Fahrrad 80 Meter ins Unterholz zu tragen? Oder war der Ablauf vielleicht gegensätzlich?
Welchen Vorteil hatte der Täter durch ihren Tod?

Ps.: Natürlich sollte man die ungewöhnlichen Umstände, wie sie das Haus verlassen hat nicht aus dem Augenwinkel verlieren.

@Sven1213

Sven1213 schrieb:Wie hat er ( bei einem Einzeltäter) es geschafft, dass er sie überwältigt und noch Zeit hatte das Fahrrad 80 Meter ins Unterholz zu tragen?

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er das Fahrrad so weit ins Unterholz getragen hat.
Ich kenne den Wald dort. Aber 80 m oder auch nur 40 m tief ein Fahrrad durch das Gestrüpp zu tragen, ist unvorstellbar. Vielleicht waren das nur gefühlte Meter ?

@Löwenmutter
In dem XY Beitrag sprach die Polizistin von 80 Meter. Wenn die Polizei sich nicht irrt, dann finde ich das zurücklegen dieser Wegstrecke sehr ungewöhnlich für einen Tätern.

@Sven1213
Ja, das habe ich auch mehrmals hier gelesen. Da gebe ich Dir Recht, es ist mehr als ungewöhnlich
ein Rad 80 m in den Wald zu tragen.

@Sven1213

80m vom hauptweg nehme ich mal an ,wie weit ist es denn vom anderen weg ?
er wird in seinem wahn ,bestimmt keinen meter gemerkt haben .
nur das olle rad loswerden und möglichst weit weg in kurzer zeit.

wenn er nelli ein stück in den wald gezerrt hat ,auch wenn es nur ein meter war ,dann konnte keiner etwas sehen .
das problem wäre der weg zum auto gewesen ,wenn das auto nicht direkt dort stand .

@zweiter
Deswegen war ich lange Zeit nicht deiner Meinung gewesen. Wie ist das von statten gegangen? An diesem Ort, wo sich zu diesem Zeitpukt in der Nähe mindestens 3-6 Personen aufhielten, wo sollte er dass Autoabgestellt haben? Diese Örtlichkeit ist in meinen Augen "Autofeinlich".

Wenn man einen Waldweg entlangläuft und es gibt recht und links nur Wald und es steht auf oder halb auf diesem Waldweg ein Auto, wo sonst keines steht oder fährt, dass fällt sofort auf und daran kann man sich auch noch lange dran erinnern, wenn es dort zu so einer Tat gekommen ist.

@zweiter
Auf Seite 304, Bild 2 zeigt den Weg von der Bank aus. Bild 4 zeigt den Forstweg, wo man noch reinfahren konnte.
Die Bilder sind im November gemacht worden. Also wenig Laub u. schlecht Wegstrecke, weil es da viel geregnet hat. Im Oktober war er natürlich wesentlich dichter u. die Straßen waren auch befahrbar.

80 Meter ein Rad in den Wald tragen ist klaks, ihr dürft nicht von euch ausgehen. Ich bin oft im Wald(Joggen), was für Autos dort irgendwo parken, weiß ich nach zwei Tagen nicht mehr.

@sanford
Mir geht es genauso... ich merke mir viele Dinge auch kein Stück, grade, wenn ich nicht weiss, dass sie wichtig sein kõnnten. Ich denke, dass das vielen so geht und ganz natürlich ist

@sanford

sanford schrieb:80 Meter ein Rad in den Wald tragen ist klaks,

Für ein Mann mag es wohl ein Klacks sein, 80 m ein Rad zu tragen, aber durch dichtes Gestrüpp
ist es bestimmt kein Klacks.

@Löwenmutter
Für die beiden schon. Die können viel tragen, aber sich nichts merken.

Naja, wir sollten uns vor Augen halten, was "ein Klacks" bedeutet. Im Vergleich zu einen Mord ist sowas natürlich ein " Klacks

@Löwenmutter

Löwenmutter schrieb:Für ein Mann mag es wohl ein Klacks sein, 80 m ein Rad zu tragen, aber durch dichtes Gestrüpp ist es bestimmt kein Klacks.

Doch das geht ohne größere Probleme. Ich habe mal nachts ein Fahrrad den Schlossberg (!) in Freiburg durch dichtes Gestrüpp hoch getragen! Zwar habe ich nach ca. 100 m schlapp gemacht, aber ich bin nicht gerade stark, hatte bereits zwei Stunden harten Sport hinter mir und es war nacht. Mein Freund hat dann beide Fahrräder (!) weitergetragen (es war ja auch seine tolle Idee mit der Abkürzung durch den Wald am Berghang mitten in der Nacht).

Bei mehr oder weniger ebenem Gelände sehe ich da für einen Mann überhaupt kein Problem, das Fahrrad zügig an Ort und Stelle zu verbringen. Wie sonst soll es auch da hingekommen sein? Und ungewöhnlich ist das auch nicht. Wie bereits andere bemerkt haben, ist das Fahrrad nur durch Zufall entdeckt worden. Hätte auch erst viel später gefunden werden können. Das ist durchaus sinnvoll für den Täter, den je weniger man weiß, wo man suchen muss, umso wahrscheinlicher ist es, dass Zeugen sich nicht melden oder aber bereits alles vergessen haben.

Übrigens Danke für die Bilder auf Seite 304! :-)

Grüße
G.

Da hat man doch gleich ein neues Indiz
Der Täter muss in der Lage sein, ein normales Rad 80 Meter in den Wald zu tragen, ohne gleich zusammen zu brechen

Und woher weisst du, dass der tãter das Rad weg getragen hat!

Beisst euch mal nicht zu sehr an den 80 m fest ! Auch wenn diese Strecke in XY genannt wurde , ist nicht sicher, ob der Täter den Weg , ab dem es 80 m waren , nutzte .
Herr Östermann ging in einem , mehrfach zitierten Interviewsatz von ca. 40 m aus , was wohl ganz klar aufzeigt, dass es noch einen anderen , als den bei XY erwähnten , Zugang zum Fahrradfundort gibt !
Herr Östermann erwähnte in besagtem Interview ebenfalls , dass der Fundort keinesfalls beradelbar war und der Täter das Rad deshalb getragen haben muss ( @Rona64 ) und aus dem Fundort ersichtlich ist , dass dem Täter daran gelegen war , dass das Rad nicht zeitnah gefunden wird !

@Uhlenspiegel
genauso ist es; und es gibt von diesem "Hauptweg" im Wald noch einen
kleineren, unebenen Weg, der direkt in den Wald abbiegt. Wenn man diesen Weg
in den Wald hineinläuft mit dem Fahrrad, sieht einen dabei kein Mensch - und man
braucht dann nur noch rechts oder links einige Meter ins Dickicht zu gehen, dann
ist das Fahrrad vollständig unsichtbar. Wenn die Pilzsammler nicht gerade an diesem
Wochenende dort gesucht hätten, wäre es schwierig zu finden gewesen......

Außerdem könnte das Täterfahrzeug gut in diesem kleinen Nebenpfad geparkt worden
sein. Man hätte dann eine gute Sicht nach rechts und links auf den Weg zur Bank
gehabt.

Zur besseren Erklärung:
Nachdem ich mir auch nochmal die Bilder von@Löwenmutter auf Seite 305
angeschaut habe, ist der von mir beschriebene Weg der "Forstweg". Dort
beschreibt die Fotografin ja auch genau, wo das Rad abgelegt wurde, nämlich
von dort aus links in das Dickicht des Waldes!

Und wo ist bei dem ganzen Wegtragen und Verstecken das Opfer? Fein verschnürt im Kofferraum? Ohne die Chance auf sich aufmerksam zu machen mit Fußtritten gegen den Kofferraumdeckel? Während der Täter seinen sportlichen Ambitionen nachgeht?

Also ich halte das für sehr unwahrscheinlich. Beim Entsorgen des Fahrrads kann er nicht so extrem unter Druck gestanden haben sonst hätte er es nur in den Wald geworfen. Was auf 2 Täter deutet oder auf ein Entsorgen zu einem Zeitpunkt wo er nicht auch noch das Opfer transportierte.

Da passt die Fahrzeugsichtung viel besser ins Bild als ein Überfall im Wald in dem sie nie gesehen wurde.