Ich arbeite mal kurz die wichtigsten Äußerungen der letzten Tage auf.
Sonnenschein81 schrieb:Allerdings denke ich nicht, dass die Ermittler es versäumt haben, Katrins Telefonbewegung zu überprüfen. Insofern denke ich wirklich, dass der letzte Telefonkontakt eben diese 3-sekündige Verbindung mit Sven war.
Das denke ich auch. Zur Erklärung wie damalige Überprüfung der Mobilfunkdaten abgelaufen sein dürfte. Neben ihrem Provider wird durch den Richter auch die Herausgabe der Daten aller anderen, damals in Deutschland verfügbaren Providern beantragt. Solche Beschlüsse lagen damals schon vorgefertigt als Dokument parat. Man musste also nur noch die Person ergänzen, deren Mobilfunknummer und den entsprechenden Zeitraum für die Suchanfrage. Im Anschluss erhielt man eine Liste aller mit der Nummer geführten Gespräche. Soweit nicht ein ausländischer Provider im Spiel war, dürfte also ziemlich sicher bekannt gewesen sein, wann zum letzten Mal Katrins Handy versucht wurde zu kontaktieren.
Kleinerose15 schrieb:Die Polizisten haben in dem Fall entscheide Fehler begangen, wenn diese nicht wäre hätte man den Täter sicherlich schon.
Bezug nehmend auf meine oben angeführten Zeilen, denke ich, dass dies absoluter Unsinn ist. Dass eine Spur falsch bewertet oder eine Aussage eventuell nicht im Detail aufgearbeitet wurde, ist sicherlich, wie wahrscheinlich in fast allen ähnlich gelagerten Fällen, zutreffend. Ich schließe jedoch aus, dass in der Abarbeitung kapitale Schnitzer unterlaufen sind, welche nicht hätten passieren dürfen. In diesem Zusammenhang muss man dann auch "Sven, Pizza abholen und essen bei Freunden" sehen. Die Spur Sven kam erst auf dem Schirm, als der Fall schon einige Zeit schon am Laufen war. So könnte auch erklärt werden, warum diesbezügliche Erinnerungslücken bei seinen Freunden, dem Wirt oder auch bei den Gästen des Restaurant herrschten. Interessant nur, dass Christian und Tanja, welche ja Gäste an dem Abend in dem Restaurant waren, Sven wohl nicht darin gesehen haben. Dies kann an ihrem gewählten Platz im Restaurant liegen oder eben einfach in der Vertiefung des geführten Gesprächs, welches das Geschehen um die beiden herum ausblenden ließ.
EDGARallanPOE schrieb:Man muss aber berücksichtigen, dass nur der Provider desjenigen der Katrin angerufen hat, die Verbindung bestätigen kann.
Richtig, und deshalb, wie oben erklärt, wurden und werden diesbezügliche Beschlüsse immer auf alle in Deutschland verfügbaren Providern ausgestellt.
SistaB schrieb:Lt. podcast fuhr um 19:05 Uhr eine Frau am Bushäuschen lang und sah sie nicht.
Zu dieser Zeugin gibt es drei wichtige Punkte zu nennen, welche ihre Aussage zumindest in ein zweifelhaftes Licht rücken. 1) Sie machte diese Aussage erst viele Monate nach dem eigentlichen Verschwinden. 2) Die Zeugin ist eine Ortsfremde. Und 3) bei der Abarbeitung ihrer Aussage, welche auch mit einer Befahrung der von der Zeugin geschilderten Route, gemeinsam mit KOK Rusche, erfolgte, erkannte diese eine völlig andere Bushaltestelle wieder, an der Katrin gar nicht stand. Zudem war sie sich in ihrer Aussage auch nicht mehr sicher, ob sie denn tatsächlich auch am Neujahrstag in der besagten Gegend unterwegs war. Die gemachte Beobachtung könnte sich also auf eine völlig andere Situation beziehen, welche weder mit dem Ort des Verschwindens noch mit dem relevanten Tag zu tun hatte.
Menedemos schrieb:Ich habe die Stelle jetzt auch nicht mehr recherchiert, aber ich bin mir ziemlich sicher. Er ist ja sogar der EINZIGE, der sie dort gesehen hat, sonst wüssten wir es gar nicht. Christian und Tanja haben sie nur die Breite Straße entlangGEHEN sehen, die Aussage der auswärtigen Zeugin ist kaum belastbar.
Er war der einzige Zeuge, der Katrin persönlich kannte und somit auch zweifelsfrei an der Bushaltestelle identifizieren konnte. Die Frage, die sich hier stellt ist eher, warum kam er zwei Tage nach dem Verschwinden zum elterlichen Wohnanwesen von Katrin und sagte den Eltern, dass er Katrin an der Bushaltestelle noch gesehen hat. Ein ungewöhnlicher Schritt, wenn ich nicht direkt mit einer Person der Familie involviert wäre.
sunshine8718 schrieb:Joachim war davon ausgegangen, dass Thilo (der Freund ihrer Schwester Mandy) sie fahren würde.
Die Aussage wird vor allem dann interessant, wenn man davon ausgehen würde, dass Joachim von jeder Schuld freizusprechen ist. Dann würde es keinen Grund geben, einfach eine x-beliebige Person zu nennen. Jedoch hat Joachim selbst geäußert, dass er nicht alle von Katrin geführten Gespräche mitbekommen hat, da er die Glätte vor seinem Haus bekämpfen musste.
HERZELEID schrieb:Ist denn wirklich bewiesen, das T. nicht gefahren ist?
Welches Alibi hatte er? Ich habe es irgendwie nicht mehr auf dem Schirm.
Ich habe immer nur die Formulierung von T. im Ohr, dass er die "MEIN kleines Schnatterinchen" genannt hat. Wurde hier schon über eine Therorie spekuliert?
Eine gute Feststellung. Er war in dem Podcast, sagen wir mal, sehr detailliert in seinen Äußerungen bezüglich den Vorgängen an dem besagten Tag. Lediglich hinsichtlich der geführten Telefonate konnte er sich nicht mehr so genau an den Inhalt erinnern. Bei einer Neubewertung des Falles, der ja gerade stattfindet, würde es mich nicht wundern, wenn man auch auf solche Punkte eingehen würde und nicht nur das Alibi von Thilo einer erneuten, genauen Beleuchtung unterziehen würde.
smallfletcher schrieb:Ich glaube ehrlich gesagt, dass hier irgendjemand nicht die Wahrheit sagt.
Ich glaube, ehrlich gesagt, dass NICHT NUR EINER seine Aussage verfälscht hat. Aber genau aus diesem Grund wird ja der Fall auch nochmals neu von A bis Z aufgearbeitet.