Wo ist Katrin Konert?

Fassung schrieb:Wenn die SMS von Joachims Handy an Katrins Schwester geschickt worden wäre, wäre sie im EVN von Joachim aufgetaucht. Es gibt dann auch keinen Grund Ihre Schwester im unklaren über die Herkunft der SMS zu lassen. Diese letzt sms kam also von wo anders.

Zum Absendezeitpunkt der SMS, muss sich also außer Joachim und Katrin, eine dritte Person mitsamt ihrem Handy in der Wohnung aufgehalten haben ? Diese müsste ja dann von Joachim, gegenüber den Ermittlern benannt worden sein.

Ich denke das es sich schlichtweg um ein Informationsdefizit handelt und die SMS von Joachims Handy gesendet wurde.

Denn eine dritte anwesende Person in der Wohnung, würde dem Fall ja noch eine weitere Option des anschließenden Verlaufes hinzufügen, die aber seitens der Ermittler nie veröffentlicht worden wäre.

EDGARallanPOE schrieb:Denn eine dritte anwesende Person in der Wohnung, würde dem Fall ja noch eine weitere Option des anschließenden Verlaufes hinzufügen, die aber seitens der Ermittler nie veröffentlicht worden wäre.

Hab ich gerade nach dem letzten Podcast auch drüberr nachgedacht? Vllt. war derjenige nur kurz anwesend. Wenn es ein Mietshaus war , vllt ein anderer Mieter? Jemand der nur schnell etwas abholte und so mitbekam, dass Katrin eine MfG sucht? Die Polizei wird nicht alles wissen an die Öffentlichkeit gegeben haben, um einen möglichen Täter zu überführen.

Vielleicht hat sie einfach auf dem Bus gewartet. Doch warum gibt Sie Martin nicht Bescheid, weil sie vielleicht denkt, dass Martin es falsch verstehen würde. Ich würde mich auch für den Bus entscheiden.

Doch in der Zwischenzeit muss etwas passiert sein. Entweder kam eine andere Person zu Fuß oder mit dem Auto vorbei, der sie gut kannte und er/sie hat sie überzeugt. Oder der Bus war doch nicht so pünktlich und sie entschied sich mit denjenigen mitzufahren. Der Täter muss es aber schon irgendwie geplant haben, oder? Wäre es nicht geplant, dann hätte man bestimmt Hinweise gefunden.

Sie muss denjenigen gekannt haben, sonst wäre sie auch nie eingestiegen.

Ich habe noch einmal über den letzten Teil des Podcast nachgedacht. Dort bringen die Journalisten ja noch eine ganz neue Idee ins Spiel: jemanden, der beruflich unterwegs ist, die Gegend gut kennt und dem man nachsagt, Anhalterinnen belästigt zu haben. Für mich klingt die Beschreibung sehr konkret, als hätte die Polizei ihnen diese Idee in den Kopf gesetzt. Nun gut, man kann jetzt viel spekulieren, welche Berufsgruppen das sein könnten, aber was ich mich frage: wäre Katrin tatsächlich bei dieser Person eingestiegen? Sie dürfte ja nicht zu ihrem (erweiterten) Bekanntenkreis gehört haben und v.a.: wenn diese Person damals schon den "schlechten" Ruf hatte, wussten das dann nicht gerade die Teeniemädchen, die auf ein sicheres Trampen angewiesen waren. So etwas, ob wahr oder falsch, spricht sich doch in ländlichen Gegenden super schnell herum, der Vater hatte ja offensichtlich mit seinen Töchtern ebenfalls über die Gefahren des Trampens gesprochen (s. Podcast Folge 1). D.h., wenn es diese Person gibt, dann müsste Katrin entweder der Anfang gewesen sein (er hatte also noch keinen entsprechenden "Ruf") oder Katrin (er)kannte ihn nicht oder er hatte aus irgendeinem Grund (Bekannter der Eltern oder ihrer sonstigen Verwandtschaft, Vertrauensberuf wie Pfarrer, Arzt, Polizist, Lehrer, Sporttrainer oder ähnliches) dennoch ihr Vertrauen.
Kurz, so bestechend die These erst einmal klingt, finde ich sie letztlich wenig plausibel. Aber wer weiß, vielleicht melden sich ja im Anschluss an den Podcast eine Reihe junger Mädchen, die das Gerücht über eine bestimmte Person bestätigen, die die Polizei dann überprüfen kann.

Sakura26 schrieb:Vielleicht hat sie einfach auf dem Bus gewartet. Doch warum gibt Sie Martin nicht Bescheid, weil sie vielleicht denkt, dass Martin es falsch verstehen würde. Ich würde mich auch für den Bus entscheiden.

Sehe ich genauso und das habe ich vor einigen Seiten auch geschrieben. Sie lehnt die MFG von Martin ab, weil ihr dieser zu schroff fährt und wartet nach wie vor auf den Bus. Dieser hat Verspätung, sie zweifelt evtl. ob er doch noch kommt oder feiertags evtl. nicht fährt, denkt an den möglichen Stress zuhause und nimmt die nächste MFG an.

Ich denke immer noch, dass hätte sie eine weitere MFG gehabt und auf diese gewartet, dann hätte sie genau das Martin gesagt. Es hätte ja auch sein können, dass genau diese MFG in dem Moment eintrifft, wenn sie noch mit Martin spricht. Also braucht sie es nicht geheim zu halten. Sie hatte aber zu diesem Zeitpunkt noch keine andere.

Aber scheinbar ist das zu einfach....

Es muss jemand gewesen sein, der wusste wohin er mit Katrin hinfahren kann, ohne das jemand sie jemals findet.

@Sakura26
Das sehe ich als das geringste Problem - wenn derjenige, anders als die von Katrin kontaktierten jungen Männer, die alle nur eine relativ kurze Zeitspanne zwischen "Tat" und "normalen Weiterleben mit Freundin" hatte, die ganze Nacht Zeit hatte, Katrin verschwinden zu lassen (da niemand auf ihn wartete) und außerdem mit dem Auto mobil war, gibt es in der Gegend sicher jede Menge Möglichkeiten. (Ich denke da an andere Fälle wie den von Gaucke, wo es trotz groß angelegter Suchaktionen nie gelang die Leiche zu finden).

Wenn sie keine fixe Mfg gehabt hätte, warum lässt sie dann die Möglichkeit verstreichen, dass Sven sie doch um 19.00 Uhr bei Joachim abholt , wie von ihr um 18:40 „vorgeschlagen“?
Weil Sven in dem 3 Sekunden Telefonat abgesagt hat?Das hätte er garantiert ausgesagt.
Einzig plausibel: Sie hält die Option Sven für unsicher weil es keine Bestätigung gab und entscheidet sich für „Nummer Sicher“,den Bus. Dann muss sie aber auch davon ausgehen, dass dieser in der Regel um 19.00 Uhr fährt oder fahren sollte. Hier wäre also der Busfahrplan interessant.
Hätte Katrin davon ausgehen können, um 19.00 Uhr den Bus zu erreichen?weil der regulär immer um 19.00 Uhr fährt. Unerheblich ist hierbei wann er denn tatsächlich fuhr.

Wenn sie aber auf Grund des Busfahrplans von 19:30 Uhr ausgehen hätte müssen,dann hätte sie ohne eine Verabredung auch noch 19.00 Uhr abwarten können und dann erst losgehen können.
Es ist immerhin kalt...warum also eine Option aufgeben und stattdessen dann mehr als eine halbe Stunde in der Kälte warten?

Hier wäre denkbar, dass der Streit vielleicht eskalier ist und sie keine Minute länger in der Wohnung bleiben wollte. Zu den Streit wissen wir aber nichts.

Der Busfahrer wurde ja befragt und er hat gesagt das er pünktlich war. Doch ich frage mich, ob er an der Endstation pünktlich ankam oder an der Bushaltestelle.

orakel09 schrieb: Für mich klingt die Beschreibung sehr konkret, als hätte die Polizei ihnen diese Idee in den Kopf gesetzt.

Sehr guter Gedanke. Der mir auch schon durch den Kopf ging. Zumal ich bei der letzten Podcast Frau Dau-Rödel Aussage so verstanden haben will, dass die Ermittlungen mehr in diese Richtung gehen.

Florian85 schrieb:Wenn sie keine fixe Mfg gehabt hätte, warum lässt sie dann die Möglichkeit verstreichen, dass Sven sie doch um 19.00 Uhr bei Joachim abholt , wie von ihr um 18:40 „vorgeschlagen“

Und zusätzlich auch noch das Angebot von Martin ausschlagen, der es ihr ja an der Bushaltestelle angeboten hat?

Ich meine sie fragt diverse Leute nach einer MFG. Dann ergibt sich eine Option, sie lehnt ab. Sie geht los. An der Bushaltestelle bietet sich eine weitere. Sie lehnt auch diese ab.

Das alles macht doch eigentlich nur dann Sinn, wenn sie entweder schon eine andere MFG hatte, von der nichts bekannt ist. Eventuell, weil sie über ein anderes Handy zustande kam, oder wenn sie inzwischen den Entschluss gefasst hat, nicht mehr nach Hause zurück zukehren.

Sakura26 schrieb:Der Busfahrer wurde ja befragt und er hat gesagt das er pünktlich war. Doch ich frage mich, ob er an der Endstation pünktlich ankam oder an der Bushaltestelle.

Ernsthaft jetzt? Was du da spekulierst ist schon mehr als abenteuerlich. Wie soll ich mir das vorstellen? Katrin war an der Bushaltestelle, jedoch so versteckt, dass sie keiner bis 19.30 Uhr gesehen hat. Der Bus kommt und nimmt sie mit. Wow, der einzige Fahrgast, ich biege mal schnell rechts ab, mache was ganz Schlimmes, verstecke ihre Leiche und fahre dann die restlichen Stationen ab. Dort komme ich dann natürlich verspätet an.

Lese das mal durch und überlege nochmal, bevor du unschuldige Person mit etwas bezichtigst, wofür es überhaupt keine Grundlage gibt.

@Kopernicus ich beschuldige den Busfahrer gar nicht! Ich sage nur das vielleicht der Busfahrer gar nicht pünktlich ankam, falls der Bus um 19 oder 19:30 Uhr da sein sollte. Sie hat deshalb vorher Martin abgelehnt, weil sie eh den Bus nehmen wollte und als dieser spät kam, hat sie doch die nächste Gelegenheit der MFG in Anspruch genommen.

Richtig ist, dass der Bus nicht pünktlich kam und erst gegen 19.30 Uhr die besagte Haltestelle passierte. Aber das ist auch schon der einzige Punkt, welcher hinsichtlich des Busfahrers von Bedeutung ist, nämlich die im weiterem Verlauf der Ermittlungen getätigten Aussage, dass er zur entsprechenden Ankunftszeit an der Bushaltestelle keine Person mehr wahrnehmen konnte. Die Ablehnung der von Martin angebotenen Mitfahrgelegenheit, beruht nur auf seiner eigenen Aussage. Ob dem wirklich so war, kann wohl nur eine weitere Person bestätigen, die gilt derzeit jedoch noch als vermisst.

Kopernicus schrieb:Richtig ist, dass der Bus nicht pünktlich kam und erst gegen 19.30 Uhr die besagte Haltestelle passierte.

Bekannt ist, dass der Bus gegen 19:30 Uhr an der Haltestelle war. Ob das Planmäßig oder verspätet war, ist nicht bekannt. (Zumindest mir nicht)

@Kopernicus
Ok. Wenn sie Martin abgelehnt hat, dann kann ich mir vorstellen, dass sie trotzdem auf den Bus gehofft hat. Doch ich kann mir auch vorstellen, dass wenn man bei solchen Wetterverhältnissen länger wartet, das es echt unangenehm werden kann. Deshalb ist sie vielleicht mit der nächsten MFG mitgefahren.

Mal ne Frage, abgeleitet vom Fall Georgine:

Weiß man ob Bewegungsprofile der Handys ausgewertet wurden, also ob man weiß wer zur besagten Zeit in der Funkzelle eingeloggt war? Klar kann man da noch nicht viel ableiten, da Leute die in der Nähe wohnen / umherfuhren logischer weise da waren.

Aber wenn es doch ein "Unbekannter" war, oder eine Person wie im Podcast angesprochen?
Wurde das mal erwähnt?

Sir_Toby schrieb:Ob das Planmäßig oder verspätet war, ist nicht bekannt.

Der Bus kam mit einigen Minuten Verspätung. Die Quelle habe ich auf die Schnelle gerade nicht parat.

Sakura26 schrieb:dass sie trotzdem auf den Bus gehofft hat

Die Lösung des Falles wird wohl in einem engen Radius um die Bushaltestelle liegen. Das ist nicht viel anders als im Falle Georgine Krüger, wo es quasi auch nur eine 200 Meter lange geöffnete Türe gab, die sie an einer Stelle durchschritt.

HaRuKa schrieb:weiß wer zur besagten Zeit in der Funkzelle eingeloggt war

Nehmen wir mal an, dass so ein Dokument vorliegen sollte, besteht das Problem hierzu darin, dass quasi alle damals Tatverdächtigen ja auch zugegeben haben, sich zur relevanten Zeit vor Ort befunden zu haben. Bei dem Vermieter "Kurt" könnte da zur relevanten Zeit vielleicht eine Lücke sein. Dann wurde ja zum Ende des Podcasts auch noch so ein Einsiedler angesprochen. Was, wenn diese Person vielleicht gar kein Handy zu der Zeit hatte? Und zuletzt natürlich noch Suspect X, der Ortsfremde, der zufällig durch die relevante Gegend fuhr. Wäre so eine Person nicht von vorne bis hinten durch die Ermittler durchleuchtet worden? Natürlich alles nur, wenn eine Funkzellenauswertung vorliegen würde, wozu ich dir leider keine hier anzuführende Quelle liefern kann.

Ich denke, es gab keine Funkdatenabfrage, da diese erst seit 1.1.2002 in der StPO als Ermittlungsmaßnahme vorgesehen ist, davor also nicht zulässig war. Ein Jahr lang sind aber die Daten sicherlich nicht gespeichert worden, so dass man darauf (anders als im Fall Krüger 2006) gar nicht zurückgreifen konnte. (Abgesehen davon, dass die Handydichte 2001 noch nicht so hoch war wie heute und es gut sein kann, dass jemand, bei dem Katrin mitfuhr, gar kein (eingeschaltetes) Handy dabei hatte, um Akku zu sparen, hatte man die nämlich oft auch nur für den Notfall dabei, aber ausgeschaltet).