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Wo ist Katrin Konert?

11.757 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, 2001, Januar ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Wo ist Katrin Konert?

Wo ist Katrin Konert?

15.11.2018 um 10:53
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:ODER c) Katrin hatte andere Gründe und wollte z.B. mit "Martin" nicht mitfahren, weil was Emotionales zwischen den Beiden im Raum stand.
Das ist genau der Punkt, den ich unwahrscheinlich finde: dass Katrin Martins Angebot ausschlägt, wenn sie noch keine alternative MfG hat. Angesichts der Uhrzeit, der Kälte usw. erscheint mir das nicht realistisch. Es wurde auch von keinem Zeugen berichtet, dass solch eine starke Animosität zwischen den beiden geherrscht habe, die es wahrscheinlich macht, dass Katrin lieber noch ewig in der Kälte herumsteht.

Nein, ich glaube weder "Fahrstil" noch sonst irgendwas hätten in diesem Moment Katrin davon abgehalten mit Martin zu fahren, wenn sie nicht gewusst hätte, dass gleich jemand anders kommen wird um sie mitzunehmen.
Zitat von SistaBSistaB schrieb:Dann muss man sich fragen, wo könnte die Schnittstelle liegen.
Die Frage ist richtig, wobei wir hier nicht genug Einblick in das komplizierte soziale Geflecht Katrins haben, um sie zu beantworten.

Es kann sein, dass Katrin peinlich gewesen wäre mit jener Person in Zusammenhang gebracht zu werden. Vielleicht war er "uncool." Ein Typ, der schon ewig was von ihr wollte, was alle anderen Leute schon zum lachen brachte, die ihn uncool, dumm, hässlich, was weiss ich fanden. Vielleicht war es jemand, den gerade ihr Freund nicht ausstehen konnte, und sie wollte auf jeden Fall verhindern, dass dieser von der MfG erfährt (ich gehe mal davon aus, dass jener Streit mit "Joachim" kein absolutes Ende der Beziehung sein sollte.)

Es ist anzunehmen, dass die Polizei auch in diese Richtung ermittelt hat, aber man gerät da so schnell in Bereiche, in denen nur Gerüchte usw. vorherrschen, dass man kaum konkrete Dinge finden wird, die z.B. eine Grundlage für einen Durchsuchungsbeschluss legen könnten. Nur mit "Katrin fand den eigentlich doof" oder "Joachim kann den nicht leiden" wird man nicht weiterkommen.


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15.11.2018 um 11:02
Es ergibt für mich irgendwie keinen Sinn, dass Katrin zu Sven um 18.40uhr geschrieben haben soll, das er sie um 19uhr bei Joachim abholen soll. Die Reporterin sagt auch:" Katrin schreibt so etwas wie...". Also ist das nicht wirklich belegt sondern nur die Aussage von Sven gegenüber der Polizei?! Oder kann die Polizei im Nachhinein nachforschen was wirklich geschrieben würde (Ich glaube darüber würde schon einmal hier gesprochen?!). Was genau in dieser Nachricht stand ist doch von enormer Bedeutung. 6 Minuten später ruft sie ihn an. Vielleicht ein Zeichen das sie los geht. Warum geht sie 6 Minuten nach der Nachricht (hol mich bei Joachim ab) einfach los?! Sie weiß doch nicht ob er um 19uhr dann bei Joachim steht?! Vielleicht gab es eine Verabredung an der Bushaltestelle mit ihm. Und wenn Sven ein Bekannter von Joachim war, warum hat sie aber über IHR Handy mit Sven geschrieben, und nicht mit Joachim seines? Lief dort etwas zwischen ihnen?! Gab es Streit wegen Sven? Kannten sich Katrin und Sven besser als gedacht?


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15.11.2018 um 11:13
@Eule123

Ich denke eher, weil Sven ja die ganze Zeit schon rum gemacht hat, dass er nicht fahren möchte, und vielleicht doch, aber eben auch nicht, dass Katrin ihn nur noch schnell gesagt hat, hat sich erledigt, habe eine Mitfahrgelegenheit.

Was mich allerdings wundert, wenn jemand gekommen ist, um Katrin abzuholen, dass keiner einen Wagen dort stehen sehen hat, ausser diese eine Zeugin mit der BMW Aussage. Ich mein, es sind so viele Leute an der Haltestelle vorbeigekommen.

Da das Handy nicht gefunden wurde, würde mich interessieren, ob andere soziale Netzwerke kontrolliert worden sind. Wie ich schon einmal schrieb, war Knuddels damals sehr "inn", vielleicht hat sie über die Plattform jemand anderes kennengelernt, wovon keiner wissen sollte.


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15.11.2018 um 11:15
@Rick_Blaine
Trotzdem gehört auch wieder Täterglück in nicht geringem Umfang dazu:
a) derjenige wurde wohl nicht gesehen
b) es gibt keine Telefonverbindungen
c) hatte derjenige die Möglichkeit Katrin verschwinden zu lassen

Aber wieviele Personen kommen denn max. zusammen aus Katrins sozialen Geflecht? Ich schätze 2-3 . Mehr doch nicht, die ernsthaft in Frage kommen.


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15.11.2018 um 11:36
"Nein, ich glaube weder "Fahrstil" noch sonst irgendwas hätten in diesem Moment Katrin davon abgehalten mit Martin zu fahren, wenn sie nicht gewusst hätte, dass gleich jemand anders kommen wird um sie mitzunehmen."

Und genau das denke ich auch... Und der, der dafür in Frage kommt ist halt Sven. Mit ihm hat sie auch geschrieben und es gab das ominöse 3 Sekunden Telefonat kurz bevor sie bei ihrem Typen raus ist.

Dazu passt seine "pizza abhol story" nicht.

Zu Aussagen oder Interviews ist er ja anscheint auch nicht bereit was man ja an der garstige Reaktion und sofortiger drohung mit "Anwalt" gegenüber dem Podcastteam sehen kann. Scheint ihm daher ja auch nichts dran zu liegen den Fall voran zu bringen.

Ich denke das hier "der Hase im Pfeffer" liegt.


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15.11.2018 um 11:43
@thecrew
Aber Sven wird die Polizei gründlichst geprüft haben... nur ohne ihm etwas nachweisen zu können.
Sven war doch ein Kumpel von Joachim und ein Mitglied des MC's ?


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15.11.2018 um 11:49
betrifft letztes Telefonat (Katrin zu Sven):
Zitat von thecrewthecrew schrieb:[...]Mit ihm hat sie auch geschrieben und es gab das ominöse 3 Sekunden Telefonat kurz bevor sie bei ihrem Typen raus ist. [...]
Auf dieses gebe ich nichts/nicht viel.
1.) Was kann passiert sein?
a) AB geht an, wird aber nicht angehört, sondern sofort weggedrückt
b) Verbindung wird hergestellt, bricht jedoch sofort ab (z.B. weil Akku runter ist (passiert mir mit meinem alten Nokia ständig) oder weil die Verbindung unterbrochen wird. Dann hätte sie wahrscheinlich nochmal probiert oder er hätte zurückgerufen (Letzteres sollte eigentlich auch bekannt sein (???)).
2.) Was will man in 3 (!) Sekunden sagen?:
c) Es wurde gesprochen. Was soll in 3 Sekunden gesprochen werden? Maximal: "bin jetzt da". Aber das ist Quatsch, denn hier wartet man doch wenigstens ein "okay, ich komme." oder "ich brauche noch 3 minuten" ab. --> meines Erachtens dürfte NICHTS gesprochen worden sein, weil 3 Sekunden definitiv zu kurz sind!
3.) Was könnte Katrin gewollt haben, konnte es jedoch nicht sagen, weil die Verbindung abbrach:
d) "Du, ich habe bisher Niemanden gefunden. Könntest Du nicht doch fahren?"
e) "Du, ich habe jetzt Jemanden gefunden, der mich fährt. Brauchst nicht extra zu kommen." --> Hier hat Sven zwar im Vorfeld abgelehnt, aber vielleicht nicht so 100%ig.

Fazit: Eine wichtige Frage ist, inwieweit wurde Svens Handy geprüft. Hat er sie zurückgerufen?


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15.11.2018 um 12:10
Zu dem letzten "Telefonat": sehe ich auch so. Im Podcast sagt "Tanja" auch, dass die Handyverbindungen in der Gegend in der Zeit sehr schlecht waren, kann also gut sein, dass einfach das Netz weg war. Oder aber, "Anklingeln lassen" war das vereinbarte Zeichen für: "mache mich jetzt auf den Weg" - kostetet kein Geld (bei fast aufgebrauchtem Prepaid-Guthaben ja durchaus interessant) und war in Vor-WhattsApp-Zeiten ein gängiges Kommunikationsmittel.

Dass eine (bis dato unbekannte) MfG über "soziale Netzwerke" gefunden wurde, halte ich für ausgeschlossen: es gab damals keine Smartphones, d.h. selbst wenn es Knuddels schon gab (war das so? Ich habe 2001 schon studiert und kann mich erinnern, dass wir uns Emails geschrieben haben und man 1-2 täglich irgendwo an einem Computer mit Netzanschluss Emails gecheckt hat. An soziale Netzwerke kann ich mich erst so ab 2004 erinnern, da gab es jedenfalls Online-Messenger-Dienste), hat Katrin dieses sicherlich nicht nutzen können (außer sie hätte bei Joachim dessen Computer und Internet genutzt, aber dazu wissen wir nichts und die Polizei hat dies auch nie angenommen. Evtl. hatte dieser auch gar keinen Internetanschluss, ich kann mich erinnern, dass das zumindest unter meinen Studienkollegen nicht unbedingt so war, auch mein damaliger Freund hatte in seiner Wohnung kein Internet, ich im Wohnheim sowieso nicht.).

Da man aber die Verbindungen von ihrem und Joachims Handy wohl kennt und keine unbekannten Nummern dabei waren, muss die MfG entweder sich aus einem der Kontaktierten ergeben haben, der eben doch zugesagt hat (wir und auch die Polizei kennen ja den Inhalt der Gespräche nicht bzw. nur von Seiten des Kontaktierten, d.h. dort, wo es keine weiteren Ohrenzeugen gab, ist auch eine "Absage" erstmal nur eine Behauptung) oder es war ein Zufallstreffer (oder eine Kombi aus beidem nach dem Motto: "Der hat mir zwar am Telefon abgesagt, ich weiß aber, dass er um sieben zu seinen Eltern/seiner Freundin/ins Kino.... will, wenn ich mich an die Bushaltestelle stelle, dann nimmt er mich schon mit, bevor er mich im Regen stehen lässt").

Schließlich wollte ich sagen, dass ich die Absage Martin gegenüber (wenn es sich so zugetragen hat) nicht als zwingendes Indiz werte, dass sie eine MfG hatte. Sie hatte Martin offensichtlich zuvor nicht kontaktiert (so habe ich es jedenfalls dem Podcast entnommen), was dafür spricht, dass sie mit ihm aus irgendwelchen Gründen nicht fahren wollte. Jetzt trifft sie zufällig auf ihn, aber das ändert ja an den Gründen nichts, weshalb sie nicht mit ihm fahren will. Und ja, ich kann mir das selbst in ihrer Situation vorstellen - es gab und gibt in meinem Bekanntenkreis Menschen, bei denen würde ich niemals ins Auto steigen und ich kann mir vorstellen, dass es bei ihr auch so war (gerade auch, weil ja offensichtlich ihr Vater sehr viel "Aufklärung" im Hinblick auf das Mitfahren bei anderen betrieben hat, so verstehe ich jedenfalls das Interview mit ihm, wo es ums Trampen und Mitfahren nach der Disco geht).


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15.11.2018 um 12:15
Zitat von SistaBSistaB schrieb:Aber Sven wird die Polizei gründlichst geprüft haben..
Das denke ich eigentlich auch aber im Podcast konnte vom Kommissar nicht richtig auf die Fragen der Reporter bzgl. Sven geantwortet werden. Und er ist ja laut seiner Aussage erst später in den Kreis der Verdächtigen gekommen sein. Vielleicht konnte dort nicht mehr alles an Daten ermittelt werden? Nicht mal Freunde erinnern sich an ihn an dem Abend. Und warum lügt er? Er hat ja gar nicht vom Festnetz in der Pizzeria angerufen. Warum ist so vieles bei ihm unklar? Und die Nachricht von Katrin mit "...dann hol mich um 19uhr bei Joachim ab" passt doch nicht damit das sie 6 min später los geht?!
Mich würde interessieren ob die jetzige Freundin die Freundin von damals ist. Und wie wurde er an dem Abend in der Kneipe wahrgenommen? War er im Verhalten normal usw.


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15.11.2018 um 14:23
Was spricht denn dagegen, das jemand anderes diesen 3 Sekunden Anruf mit ihrem Handy getätigt hat, um den Verdacht auf diesen Sven zu lenken?
Immerhin war er dann der Letzte, der Kontakt mit ihr hatte.


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15.11.2018 um 14:35
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:Aber das ist Quatsch, denn hier wartet man doch wenigstens ein "okay, ich komme." oder "ich brauche noch 3 minuten" ab. --> meines Erachtens dürfte NICHTS gesprochen worden sein, weil 3 Sekunden definitiv zu kurz sind!
FräuleinTong schrieb (Beitrag gelöscht):3 Sekunden nicht nicht genug irgendetwas zu sagen, und wenn es nur "ich gehe jetzt los zur Bushaltestelle" ist.
Das passt sehr wohl in 3 Sekunden, da bringt man ziemlich viel unter. Das kannst du selber bei WhatsApp testen. Und noch ein Hinweis zu den 3 Sekunden. Diese Angaben sind zwar auf dem Verbindungsnachweis so verzeichnet, beinhalten aber auch Gespräche, die 3,9 Sekunden dauerten. Damals galt nämlich die angefangene Sekunde.
Zitat von SebastianLSebastianL schrieb:Was spricht denn dagegen, das jemand anderes diesen 3 Sekunden Anruf mit ihrem Handy getätigt hat, um den Verdacht auf diesen Sven zu lenken?
Immerhin war er dann der Letzte, der Kontakt mit ihr hatte.
Das kann man ausschließen, da Katrin nach dem Telefonat definitiv noch gesehen worden ist und keine Annahme für die Vermutung da ist, dass Katrin ihr Mobiltelefon da nicht dabei hatte und eine andere Person damit ein Gespräch geführt haben soll.


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15.11.2018 um 14:58
@orakel09

Nein, ich mein mit so einer Bekanntschaft kann sie ja schon seit längerem Kontakt und die Handynummern ausgetauscht haben.

Aber wie @FräuleinTong schreibt, wäre es bei einem fremden Täter schon ein riesen Zufall, dass keiner der anderen genannten Personen diesen über den Weg gelaufen, bzw. gefahren ist. Ausser eben die eine Zeugin, die ein (BMW) vor sich hatte, dessen Fahrer zu jemanden (Katrin?) gesprochen hat.


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15.11.2018 um 15:09
Zitat von KopernicusKopernicus schrieb:thecrew schrieb:
Einfach so abhören ist nicht, auch wenn einige Aluhutverfechter immer was anderes behaupten. Abgehört werden darf nur wenn nach StPO eine schwere Straftat vorliegt die von der zu abhörenden Person ausgeht. Komisch das die Polizei dann gerade Sie angeblich abhört.
"Einfach abhören, ging nicht." Richtig, denn dafür gibt es klar definierte Rechtsgrundlagen. Auch damals!

Gehen wir mal der Reihe nach vor. Sollte ich etwas missverständlich wiedergeben bitte ich um eine Korrektur.

U.a. tatverdächtig war Martin, der Freund von Britta. Martins Telefon wird möglicherweise überwacht (Informationen habe ich im Podcast dazu jedoch nicht finden können), in der Hoffnung Tatzusammenhänge im Nachhinein rekonstruieren zu können. Britta berichtet im Podcast hingegen im Rahmen der polizeilichen Ermittlungen telefonisch überwacht und auch durch eine Polizistin persönlich mit einem direkten Tatvorwurf konfrontiert worden zu sein.
Zitat von KopernicusKopernicus schrieb:Du hast hier nur zum Teil recht. Wenn die beschuldigte Person einen großen Teil ihres Lebensmittelpunktes auch in der Wohnung der Freundin bestreitet, z. B. 3-4 Übernachtungen in der Woche, kann der Antrag auch für den Anschluss der eigentlich unverdächtigen Lebenspartnerin gestellt werden. Hierzu muss der Beschuldigte auch nicht bei der Lebenspartnerin, z. B. mit Zweitwohnsitz, gemeldet sein. Das Darbringen entsprechender Überwachungsunterlagen, die zeigen, dass er wirklich viel Zeit in der Woche bei der Freundin verbringt, wird als Begründung von den Richtern in der Regel akzeptiert.
Deine Aussage ist nicht korrekt.

Es geht in der Bewertung des §100 StPO weniger darum wo jemand, neben seinem eigentlichen Wohnsitz (Meldeadresse), seinen Lebensmittelpunkt mittelbar oder unmittelbar hat, sondern vielmehr darum, wer im Rahmen der Ermittlungen möglicherweise im direkten Zusammenhang mit der Person steht, für den oder die ein/e "erhöhte Verdachtslage" besteht, also losgelöst von hinreichendem oder dringendem Tatverdacht! Gehen wir davon aus, dass dies auf Martin zutraf.

Selbst dann würde die Kernbereichsprüfung des § 100a Abs.4 StPO diese Überlegung kippen.

Denn daraus lässt sich ableiten, dass eine Telefonüberwachung bei Britta höchst unwahrscheinlich erscheint. Die Fälle, in denen diese Art von Telefonüberwachungen (also gegenüber Dritten) als zulässig erklärt werden und wurden, sind auch heute noch im niedrigen einstelligen Prozentbereich für den bundesdeutschen Raum.

Und das soll ausgerechnet in Bergen/Dumme in einem damals klassischen Vermisstenfall richterlich angeordnet worden sein? Da habe ich große Zweifel.


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15.11.2018 um 15:41
Zitat von LuckyLucianoLuckyLuciano schrieb:Und das soll ausgerechnet in Bergen/Dumme in einem damals klassischen Vermisstenfall richterlich angeordnet worden sein?
Der Vorgang lief zum Zeitpunkt der Einleitung der Maßnahme nicht als Vermisstenfall, sondern wurde, wie in solchen Fällen üblich (heißt ein freiwilliges Verschwinden scheidet aus) als "Verdacht des Totschlags" geführt. Somit, ja der Antrag war durchaus möglich und du hast auch recht, dass entsprechende Anträge nicht alltäglich sind, aber in diesem Zusammenhang definitiv nicht abwegig.


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15.11.2018 um 15:53
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:1.) Was kann passiert sein?
a) AB geht an, wird aber nicht angehört, sondern sofort weggedrückt
b) Verbindung wird hergestellt, bricht jedoch sofort ab (z.B. weil Akku runter ist (passiert mir mit meinem alten Nokia ständig) oder weil die Verbindung unterbrochen wird. Dann hätte sie wahrscheinlich nochmal probiert oder er hätte zurückgerufen (Letzteres sollte eigentlich auch bekannt sein (???)).
2.) Was will man in 3 (!) Sekunden sagen?:
c) Es wurde gesprochen. Was soll in 3 Sekunden gesprochen werden? Maximal: "bin jetzt da". Aber das ist Quatsch, denn hier wartet man doch wenigstens ein "okay, ich komme." oder "ich brauche noch 3 minuten" ab. --> meines Erachtens dürfte NICHTS gesprochen worden sein, weil 3 Sekunden definitiv zu kurz sind!
3.) Was könnte Katrin gewollt haben, konnte es jedoch nicht sagen, weil die Verbindung abbrach:
Also erstmal müsste man die Frage klären ob Anrufe an den AB überhaupt als Verbindung zu einer Nummer geführt werden. Der AB ist ja nicht im Handy sondern beim Provider. Daher kommt eigentlich keine "Verbindung" mit dem Handy zustande.

EIn Abbrechen ist natürlich möglich-

In 3 Sekunden kann man definitiv einen ganzen Satz Sagen. Möglich wäre. Kannst jetzt kommen, ich geh jetzt los. (das passt problemlos in 3 Sekunden rein). Ich hab den Satz gerade mal ganz normal gesprochen und komme komme auf 2.8 Sekunden.

Ein "nur" Anklingeln wird nicht als Verbindung geführt. Eine Verbindung zählt erst wenn auch abgehoben wird. (daher hier auch die Frage mit dem AB)


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15.11.2018 um 15:57
Zitat von KopernicusKopernicus schrieb:Der Vorgang lief zum Zeitpunkt der Einleitung der Maßnahme nicht als Vermisstenfall
Das klingt für mich stark danach als wüsstest Du Näheres. Zumindest scheinst Du ja den "Verdacht eines Totschlags" zu kennen!?

Wann war denn der Zeitpunkt der Einleitung der Maßnahmen und auf welcher konkreten Rechtsgrundlage erfolgte diese?

Es war nicht nur ein solcher Antrag auf tel. Überwachung ungewöhnlich, er hätte auch aufgrund des §100a Abs.4 StPO der "Kernbereichsprüfung" bzgl. der Gefahr der Erlangung von Informationen aus dem Kernbereich der privaten Lebensgestaltung der betroffenen Person (Britta) als unzulässig abgewiesen werden müssen.

Ich sage Dir, dass ich es für abwegig halte.


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15.11.2018 um 16:02
Gut was heisst Telefon abhören. Verbindungsnachweise? Britta wurde von einer Ermittlerin vernommen. Hat sich da die Ermittlerin verplappert? Sodass Britta zu dieser Annahme gelangt, ihr Anschluss sei überwacht worden. Also Beispiel: Sie haben doch am Donnerstag mit Herr .... gesprochen. Die Ermittlerin sagt natürlich nicht sie haben Telefoniert mit Herr. Da stellt sich die Frage von wo wusste das die Ermittlerin.


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15.11.2018 um 16:04
@schluesselbund

Absolut. Genau so etwas ist nicht auszuschließen. Einfach eine differenzierte Form der Wahrnehmung.

Hat die Polizistin hingegen tatsächlich einen direkten Tatvorwurf formuliert, gibt es dafür nur zwei Möglichkeiten.


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15.11.2018 um 16:14
Zitat von LuckyLucianoLuckyLuciano schrieb:Das klingt für mich stark danach als wüsstest Du Näheres. Zumindest scheinst Du ja den "Verdacht eines Totschlags" zu kennen!?
Nein, da muss man nichts wissen. Ist die normale Einstufung eines Vermisstenfalles, dessen Erkenntnisse auf ein Verbrechen schließen lassen.
Zitat von LuckyLucianoLuckyLuciano schrieb:Ich sage Dir, dass ich es für abwegig halte.
Ich nicht ;) Aber auch egal. Weil nämlich der Einwand gar nicht mal so unwahrscheinlich ist ...
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Gut was heisst Telefon abhören. Verbindungsnachweise?
Zitat von LuckyLucianoLuckyLuciano schrieb:Absolut. Genau so etwas ist nicht auszuschließen. Einfach eine differenzierte Form der Wahrnehmung.
Wer weiß, was da wirklich geschah. Einholung von Verbindungsdaten stellt einen wesentlich geringeren Eingriff in die Persönlichkeitsrechte dar und ist somit auch mit weniger rechtlichen Schranken verbunden.


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