Peggy Knobloch

@LivingElvis

Gut, wenn sie ihm kein Essen mitgegeben hätten, dann wäre zwangsläufig die Aussage besagter Zeugin falsch ( und natürlich die von Ulvi und seinen Eltern).

Haben sie es ihm mitgegeben und er hat es nicht ausgeliefert, dann stimmt Hillmar K.s Angabe nicht (der es ja erhalten haben will). In beiden Fällen wäre eine Befragung der Eltern sinnlos.

Oder alle 3 haben recht.

Das mit den Uhrzeiten ist halt so eine Sache. Meist gehts nach Zeitgefühl, keiner guckt auf die Uhr, wenn er mal nen Bekannten irgendwo vorbei gehen sieht.

Deswegen werden dann auch oft Uhrzeiten erst in der Erinnerung "manifestiert". Das läuft dann so:

"Zeuge Z, um wieviel Uhr haben Sie den XY gesehen?"
"Boah....keine Ahnung. Irgendwann am Nachmittag."
"Vor 4 oder nach 4?"
"Müsste nach 4 gewesen sein. So gegen 4- halb fünf."
"Also so gegen 16:15?"
"Ja, das passt"


In der Hauptverhandlung wird daraus dann:
"So gegen 16:15"

Auf Befragen des StA/ Verteidigers
"Ich bin mir sicher, dass es um 16:15 Uhr war."


Dann wird festgestellt, dass der XY um 16:20 schon ganz wo anders war, was die Zeugen A,B und C einhellig bezeugen.

Vor Gericht glaubt man dann dem Z. nicht mehr und die BI kreiert daraus dann, dass die Zeitspanne viel zu kurz war, um da irgendwas zu machen.

Tatsächlich hat der Z den XY um 16 Uhr gesehen und die Zeugen A,B und C um 16:30 Uhr.

Zeiten sind immer mit größter Vorsicht zu genießen. Man guckt halt selten auf die Uhr und n Verschlag von 5 Minuten zwischen den Uhren unterschiedlicher Menschen ist auch nicht selten.

@atencion

Vielen Dank für die Luftaufnahmen (Straßennamen und Uhrzeiten). Mir fiel bereits bei einem Blick in den Stadtplan vorher auf, dass sich Ulvi und Peggy (theoretisch) mittags unterwegs begegnet sein könnten. Übrigens grenzt die Postraße an den Henri-Mateau-Platz, so dass sich also (wenn alles stimmt) Ulvi sehr wohl in der Nähe dieses Platzes aufgehalten haben könnte. Das ist aber nur eine Überlegung. Insofern passt einiges durchaus irgendwie zusammen.

Es gibt drei Zeitpläne: den Zeitplan von Ulvi, den Zeitplan von Peggy und den Zeitplan des Gerichts. Die zentrale Lage des Henri-Marteau-Platzes ist zu beachten. Dort kreuzen sich die Wege aller drei Zeitpläne, auch wenn dieser zentrale Platz nicht in jedem Zeitplan namentlich erwähnt ist:

Stadtplan Lichtenberg: http://www.lichtenberg-oberfranken.de/stadtplan.html

Sektor 07: http://www.lichtenberg-oberfranken.de/stadtplan/sector_07.html (Archiv-Version vom 17.07.2013)
Sektor 08: http://www.lichtenberg-oberfranken.de/stadtplan/sector_08.html
Sektor 12: http://www.lichtenberg-oberfranken.de/stadtplan/sector_12.html (Archiv-Version vom 17.07.2013)

@Scipper
Ja, hatte mir auch den 2. Zeitplan nochmal angeschaut, aber keine Karte mehr gemacht, weil ich schon gesehen hatte, dass sich nichts wesentliches aendert. Egal wie mans dreht, auch wenn die Zeiten um jeweils 1,2,3 Minuten nicht stimmen, irgendwo "da oben" haetten sie sich begegnen muessen.

Die Frage ist, was das nun bedeutet. Dazu fehlen uns noch weitere Infos.

@atencion

Peggys Weg von der Schulstraße könnte (nach einem Filmbericht) statt über die Bad-Strebener-Straße auch über den Sportplatzweg und die Nailaer Straße zum Henri-Marteau-Platz etc. geführt haben.

@Scipper
Hab ich auch ueberlegt. Muesste aber trotzdem egal sein, da Peggy sich vor dem Haus der Freundin noch etwas aufhielt. Sie war also relativ lange (10 min) in dem Bereich obere Nailaer Str.

Hier nur als Entwurf gedacht, um einen ungefähren Überblick über die "drei Wege" zu erhalten:

@Scipper
Ach den Plan meintest du mit Plan vom Gericht. Sorry, da hatte ich dich missverstanden.
Aber im moment kann ich grad nicht so recht. Bin an was anderem dran :)

@atencion:

"Egal wie mans dreht, auch wenn die Zeiten um jeweils 1,2,3 Minuten nicht stimmen, irgendwo "da oben" haetten sie sich begegnen muessen."

Es kommt auf die exakten Uhrzeiten an, denn die "drei Wege" (Ulvi, Peggy, Gericht) treffen sich am Henri-Marteau-Platz, was aber nicht zwingend bedeutet, dass sie sich dort real getroffen haben, denn es kann sich um einen Zeitabstand von Minuten (oder sogar von Viertelstunden) gehandelt haben.

Auffallend ist, dass sich die Ereignisse fast alle in einem gewissen Bereich oder Radius abspielten, was einem als Ortsunkundigen erst auffällt, wenn man das anhand des Stadtplanes nachvollzieht. Dazu ein Beispiel: ein Zeuge sah Ulvi in der Poststraße (wann?) und diese liegt neben dem Henri-Marteau-Platz. Wichtig sind daher die genauen Uhrzeiten und es ist daher nicht egal, dass keiner auf die Uhr schaute und man nur sagen kann: Die Wege kreuzten sich. Um sich zu treffen, muss die Uhrzeit überstimmen.

@Scipper

Ja, aber wo willst du denn genaue Uhrzeiten hernehmen, wenn keiner sie exakt erinnert?
Ulvi selbst z.B. hat noch ne andere Zeitangabe gemacht. er sagt er war gegen 14.00 beim Holz machen. Die Uhr soll gelaeutet haben. Dem widerprachen dann aber die Zeugen. (auch welche die ihn dort gesehen haben wollen.

Wenn ichs soweit richtig erinnere und richtig verstanden habe.
Aber sorry.. Bin jetzt erstmal "weg" hier fuer ne Weile.. Spaeter dann.

@atencion

Wir können anhand der Zeitpläne und des Stadtplanes nur grob feststellen, wer sich wann und wo befunden haben kann. Mehr geht nicht, denn es fehlen uns leider sehr viele präzise Informationen. Aber es zeichnet sich ab, dass die Ereignisse sich in einem bestimmten Radius abgespielt haben.

Gibt es eigentlich Zeugen dafür, dass Ulvi tatsächlich in der Schulstraße war? (Leider war ich für den Google Cache der BI Seiten zu spät dran.)
Weil Ulvis Zuruf an Hilmar K. "Ich habe Dir was an die Tür gehängt" ja im Grunde genommen gar nichts beweist. Noch dazu weil K. ja seine Aussage mit Kulac's besprochen hatte.

Außerdem hatte ich bisher evtl. einen Denkfehler: im später widerrufenen Geständnis gab Ulvi an, er hätte auf dem Marteau-Platz auf Peggy gewartet. Daher hatte ich die Vorstellung im Kopf, er wäre von zu Hause losgegangen, hätte sich auf die Bank gesetzt und dort eine halbe oder eine Stunde auf sie gewartet. Mit eurer - übrigens tollen - Recherche kann es aber auch gewesen sein, dass er Peggy die Nailaer Straße heraufkommen sah. Ich war noch nie in Lichtenberg, aber auf Google Maps und Open Street View sieht es so aus, als ob die Straße auf mindestens 100 oder 200 Meter einsehbar ist. Also könnte er, selbst wenn er zufällig über den Marteau-Platz ging, Peggy gesehen und dann auf sie "gewartet" haben.

@hawo

Meines Erachtens ist der Henri-Marteau-Platz der Dreh- und Angelpunkt, denn dort müsste an sich jeder der "drei Wege" vorbeigeführt haben, was aber kein Wunder ist, da er sehr zentral liegt. Aber, ob man sich dort sah oder traf oder den Henri-Marteau-Platz zeitversetzt passierte, das ist die Frage.

@Scipper: da hast Du absolut recht! Wobei ja der "Gerichtsweg" seinen Ausgangspunkt am Henri-Marteau-Platz hat und daher in einem gewissen Zeitrahmen abhängig von Weg 1 und 2 ist. Wenn sich also die beiden anderen Wege zur selben Zeit am Marteau-Platz kreuzten - wobei man auch eine gewisse Wartepause im Ulvi-Weg einrechnen kann - werden zumindest die Zeiten schlüssig. Fehlt nur noch, warum Ulvi angibt, Peggy nicht gesehen zu haben. Wenn dem so ist, stimmen wieder die Zeiten nicht. Und das bei einem, zumindest bei den Luftbildern, recht übersichtlichen Ortskern.

@hawo
Das habe ich mich auch schon die ganze Zeit gefragt, ob es wohl Zeugen fuers Essen abliefen gibt. Anscheinend nicht! Ich habe nirgends etwas dazu gelesen. Vielleicht weiss Wastl ja nochmal mehr?
Und wie gesagt, der genau Ort steht auch nocht nicht fest.

Der Tagesablauf wurde bereits am 8.5. so ausgesagt, ja?

@atencion: laut @Mao1974 ja.

https://www.youtube.com/watch?v=bznwSVb4rVU

07:25

Da die geht es um die Aussage des Schreiners, der Peggy am Tage nach ihrer ermordung gesehen haben will.

Ich frage mich dazu, wie glaubhaft es ist, dass ein Kaff wie Lichtenberg von Hundertschaften der Polizei abgesucht wird und der Schreiner will davon nichts mitgekriegt haben.

Aber unterstellen wir das mal, so erzählt Frau Rödel zwar ausführlich, dass der Schreiner Peggy und ihre Kleidung völlig zutreffend beschreibt und das obwohl er vorgeblich weder von ihrem Verschwinden wusste, noch Peggy kannte.

Blöd wird die Sache dann, wenn man diese beiden Informationen verbindet. Denn wann kann denn der Schreiner seine Beobachtung und damit auch die Peggy überhaupt erst beschrieben haben? Korrekt - nachdem er von ihrem Verschwinden erfahren hat.


Die Beobachtung bleibt interessant, so unumstösslich, wie Frau Rödel sie schildert, ist sie aber nicht.


@Scipper
Danke für die Karte.

Weiß nicht, ob das schon mal jemand gelesen hat:
http://www.ulvi-kulac.de/html/aktuelles.html

Ist mir derzeit schleierhaft, was Euler damit erreichen will. Ich habs aber nur überflogen. Vielleicht hat ja hier einer die Muße das Alles zu lesen.

Did it. Geschwurbsel mit einer eindeutigen Drohung am Ende:

"Bevor ich meiner Mandantschaft die Einholung eines Zweitgutachtens iiber die Glaubhaftigkeit des Geständnisses empfehle, werde ich zunächst den weiteren Verlauf dieser Angelegenheit abwarten. Meine Mandantschaft wäre zudem außerstande, ein derartiges Gutachten bezahlen zu können, so dass eine entsprechende Finanzierung nur über öffentlichen Spendenaufruf oder Sponsoring möglich wäre."

Er hat sich disqualifiziert, bevor er zum Schuss gekommen ist....