Es ist nun mal ein Fakt, dass nach den meisten Trennungen eine gewisse Hassphase eintritt und sich die ehemaligen Partner bekriegen. Oft auch mit schmutzigen Waffen.
Daneben ist es nur natürlich und auch im Wortsinn, dass man, wenn man ent-täuscht ist, dem Anderen Dinge zutraut, die man ihm vorher entweder nicht zugetraut hat oder die man einfach nicht sehen -oder ganz profan nicht eingestehen- wollte.
Dass bei einer Mutter vielleicht im Nachgang Zweifel kommen, ob der Verflossene vielleicht doch was mit dem Verschwinden der Tochter zu tun haben könnte, ist genauso natürlich, wie man einen Angehörigen bei Ermittlungen schützt.
Gehen Ermittler also grundsätzlich von "Rachefeldzügen" aus, wenn der jetzt ungeliebte
Partner einer Tat bezichtigt wird und werden deshalb gravierende Spuren nicht mit der notwendigen Gründlichkeit verfolgt?
Es stellt sich die Frage, ob unter dem Gesichtspunkt wie nachfolgend verfahren wurde:
Die SMS landete vom Handy der S.K auf dem Handy eines Ermittlers. Die Ermittler konnten leider angeblich nur den Absender, also Frau S.K., ermitteln, sahen diese SMS jedoch so lastig an, dass man gegen den Stiefvater weiter ermittlete. Denn:
"Am 17. Januar 2002 übergibt S.K. der Polizei zwei bizarre Beweisstücke: zwei T-Shirts von Peggy, auf denen sich angeblich Urinspurten vom Stiefvater von Peggy befinden sollen. [...] Der Polizei erklärt sie, Ü., von dem sie sich entgültig getrennt hatte, habe Peggy möglicherweise missbraucht, und die T-Shirts könnten einen Beweis dafür liefern. [...] Es wurden auf beiden Kleidungsstücken gewöhnliche Hautzellen, aber auch Urinspuren gefunden. Diese Urinspuren konnten nicht zweifelsfrei zugeordnet werden, möglicherweise könnten sie auch von einem Tier stammen.... (Quelle Buch Seiten 119 und 120)
Es wird sich doch durch ein Labor nachweisen lassen, wer oder was Peggy's Shirt in "getragenem"
Zustand bepinkelt hat, oder hatte man von Seiten der Ermittler gleich das Meerschwein in Verdacht? War es frei erfunden oder waren es Rachegedanken von S.K., ihren Lebensgefährten zu verdächtigen oder wollte sie nur zur Aufklärung beitragen?
Warum hat Frau S.K. ihren ehemaligen Lebensgefährten so schwer belastet? Anfangs gab sie noch an, er hätte Peggy nie geschlagen. Dies war nach den vielen Zeugenaussagen, die bei Peggy blaue Flecken etc. feststellen mussten, nicht mehr zu halten. Dann gab sie vor laufender Kamera zu, dass er Peggy geschlagen habe. Ein Dreivierteljahr nach Peggys verschwinden belastet sie ihren Lebensgefährten sogar schwer mit dem Vorwurf, er habe Peggy missbraucht.... (verschiedene Quellen und Buch Seite 119)
und
Was bedeutet dieses SMS? Am ehesten wohl, dass der Urheber weiß, dass die Empfängerin etwas weiß – was auch immer das gewesen sein sollte. Und aus technischen Gründen ist nicht aufklärbar, ob die SMS tatsächlich von dem behaupteten Urheber stammte. Für die Ermittlungen ist sie darum nicht viel wert gewesen – als Beweis schon gar nicht, sondern bestenfalls als Anstoß für anderweitige Ermittlungen.
"Anstoß für anderweitige Ermittlungen" hört sich doch schon mal gut an!
Hat die SoKo sich angestoßen gefühlt, hat sie wenigstens versucht zu erfragen oder hat
sie aus Pietätsgründen davon Abstand genommen und Widersprüche und Unstimmigkeiten
der brodelnden Beziehung zugeschrieben?
Und Tunnelblick ist niemals gut, weder beim Autofahren, noch bei Recherchen.
Die Hoffnung auf das Licht am Ende sollte man allerdings weder bei Ermittlungen,
noch bei Nahtoderfahrungen aufgeben.