Moin
@monstra , lange nichts gelesen von Dir.
monstra schrieb: Dagegen halte ich das Bedürfnis, Ungemach vom Schützling fernzuhalten für absolut legitim. Dazu gehört nun mal auch die Polizei, und sei es nur zu verhindern, dass der Betreute sich wieder (ohne Anwalt) um Kopf und Kragen redet.
So wie Du das formulierst, gehe ich da gerade noch konform mit Dir. Allerdings scheint mir einges an der Berufsauffassung der Betreuerin dann doch verquer zu sein.
Ein Betreuer hat nach den Wohl und den Wünschen des Betreuten zu handeln. Genauer findest Du das in
https://dejure.org/gesetze/BGB/1901.html Abs. 2 und 3.
Es kann durchaus im Wohl eines Betreuten sein, einige Zeit in der Forensik zu verbringen, weil ihn da nämlich in der Regel hochqualifiziertes, medizinisches Personal erwartet.
Und bei den "Wünschen" des Betreuten, ist das so eine Sache...
Wenn ein Betreuter krankheitsbedingt zu einer freien Willensbildung nicht in der Lage ist, dann wäre es zu kurz gesprungen, dann eben seinen natürlichen Willen als "WUnsch" zu interpretieren; der dürfte bei UK - jedenfalls früher - in der Tat auf die Befriedigung seines Geschlechtstriebes ohne Rücksicht auf Verluste, gerichtet gewesen sein.
Statt auf den natürlichen Willen als Wunsch abzustellen, ist nmM vielmehr auf den mutmaßlichen Willen abzustellen; also den Willen, den der Betroffene mutmaßlich sich frei bilden würde, wenn er dies denn nur könnte. Und dieser mutmaßlicher Wille besteht *nicht* darin, gesellschaftlich geächtete Handlungen zu begehen.
Und also ist bei richiger Interpretation auch sein Wunsch auf eine therapeutische Unterbringung gerichtet, auch wenn sein natürlicher Wille dagegen steht.
