ramisha schrieb:Fragen wir doch mal die Leute mit Akteneinsicht:
Hat man den Ulvi danach befragt, wer ihn mit Drogen versorgt hat?
In der Urteilsbegründung eines Landgerichtes steht nicht, was gefragt wurde. Lediglich die Angaben zur Sache werden wiedergegeben.
Trotzdem - Ja, Ulvi hat zumindest einen Teil der Leute genannt von denen er Drogen bezigen haben will. Wurde auch nie dementiert.
ramisha schrieb:War das überhaupt auch Thema bei der Gerichtsverhandlung?
Angeklagt war meines Wissens Ulvi K. wegen sexuellen Missbrauchs und Mordes. Warum sollte man da seine Kifferei zum Thema machen?
ramisha schrieb:Werden Verbrechen unter Drogeneinfluss eigentlich nicht anders geahndet?
Grundsätzlich - Nein. Es könnte Auswirkungen auf die Schuldfrage haben dergestalt, dass unter bestimmten Umständen die Schuld gemildert wird. Das ist aber eine Rechtsfrage, weswegen da kein in dubio pro reo gilt. Sprich - jemand, der sich auf einen drogen- oder alkoholinduzierten Einschränkung seiner Einsichts- oder Handlungsfähigkeit beruft, muss das entsprechend darlegen können.
Ich sehe aber nicht, wie das in diesem Falle eine Rolle spielen sollte. Ulvi hat m.W. niemals angegeben, dass er total bekifft war, als er Peggy umgebracht hat und daher nicht wusste, was er da so tat.
ramisha schrieb:Und wenn Ulvi Speed und Cannabis konsumierte: Hat das niemand seiner
Mitbürger mitbekommen? Haben die alle nur gedacht, er sei besoffen?
Alkohol hat ne gänzlich andere Wirkung, als Cannabis oder Speed.
Speed merken Außenstehende meist überhaupt nicht. Die Leute sind, wenns keine Dauernutzer sind, einfach nur wach.
Cannabis dürfte man bei einem Behinderten wohl für Auswirkungen der Behinderung halten. Die Leute werden n bissl doof, gut gelaunt und langsam. Eigentlich so, wie Ulvi immer geschildert wird. Auch wenn man ihn so in den Interviews sieht, merkt man, dass man ihm Cannabis nicht unbedingt anmerken würde. Der wirkt eigentlich immer wie ein Kiffer.