@milly Deinen Ausführungen gibt es kaum etwas hinzuzufügen.
Die ganze Unfalltheorie, deren einzige Stütze das in meinen Augen mehr als zweifelhafte psychologische Gutachten ist, basiert auf einer bislang völlig unbewiesenen Annahme: dass Tanja nach 4 Uhr auf einmal einen kompletten Stimmungsumschwung erlitten hat und daraufhin eine ganz ihrem bisherigen Interesse zuwiderlaufende Handlungsweise an den Tag legte.
Das ist aber offensichtlich völlig unbewiesen. Bis wenige Minuten zuvor wollte Tanja so schnell wie möglich in die Stadt und schien aufgekratzt. Es ist zwar denkbar, dass sie durch die Tatsache, dass A nicht mehr in der Innenstadt wartete, sauer geworden ist, aber das allein bedeutet ja keineswegs, dass sie nun ein ganz untypisches Verhalten an den Tag legte: in grossem Weltschmerz sich in eine dunkle Ecke im Wald verziehen und dann an der Kante der roten Felsen verunglücken.
Das setzt voraus, dass sie
1. auf einmal diesen Weltschmerz verspürte
2. allein den Fussweg Richtung Felsen einschlug, obwohl sie bis dahin in die Stadt wollte
3. auf einmal entgegen jeder Vernunft den Zaun überkletterte und
4. dann auch noch abstürzte.
Das ist alles sicherlich möglich, nur gibt es dafür überhaupt keine Indizien.
Wenn sie sauer oder enttäuscht auf As letzte Nachricht reagierte, könnte sie genausogut gedacht haben: "fein, der Abend ist gelaufen, ich will jetzt nur noch heim" und nun erst Recht in Richtung Innenstadt gewollt haben um dann zu sehen, ob sich eine Gelegenheit zur Fahrt nach Hause ergibt. Das würde übrigens genau zur Bauzaun-Szene passen.
Sie hätte auch ganz anders reagieren können: "jetzt bleibe ich erst Recht hier oben auf dem Fest, ich kann ausgerechnet jetzt nicht allein sein." Schliesslich waren sogar noch Bekannte dort oben, zu welchen sie hätte zurückgehen können.
Und es hätte eben durchaus jemand mitbekommen können, dass sie gerade in nicht sonderlich guter Stimmung war, und sich als "Tröster" anbieten oder aufdrängen können.
All das ist möglich und kann im weiteren Verlauf zu einem dramatischen Ereignis geführt haben.
So zu tun, als sei ein Unfall allein an der Felsenkante die einzig mögliche oder auch nur einzig wahrscheinliche Version ist kompletter Unsinn.
Ehrlicher wäre es gewesen, zu sagen: "Wir haben alles versucht, wir sehen keinen Ermittlungsansatz mehr, der uns weiterbringt, aber wir können einfach nicht sagen warum Tanja dort gelandet ist, wo sie gefunden wurde. Alles ist möglich."
Wie man an den vielen Reaktionen, angefangen bei ihrer Mutter, über die Presse, bis zu einem Teil der user hier sieht, wäre eine solche Aussage wohl positiver aufgenommen worden als dieses merkwürdige Beharren auf einem Unfall.