Jeder darf vom Schrei Experiment halten, was er/sie will.
Trotzdem möchte ich noch eine Ergänzung zu meinem heutigen Beitrag vornehmen.
Sillyrama schrieb:Es ist eine Frage der Entfernung, der jeweiligen Höhe, der Windverhältnisse, des sonstigen Lärms drumherum und auch der Frequenz der schreienden Person.
Ergänzung: 1. "jeweilige Höhe" - meint örtlich, nicht tonal. 2. Frequenz ist der falsche Ausdruck dafür: Formant wäre der richtige.
3. vergessen habe ich: Und natürlich spielen die auditiven Möglichkeiten Derjenigen eine Rolle, die auf der Zuhörerseite gestanden haben.
d.h. es hätte besser heißen müssen:
Es ist eine Frage der Entfernung, unter Beachtung der räumlichen Höhe zw. beiden Pkten (Schreiende Person, Hörende Person). Weiterhin: der Windverhältnisse (!), des sonstigen Lärm drumherum (!), der Stimmkraft in dem Moment der schreienden Person (Formant) und der auditiven Möglichkeiten auf Hörerseite.
Ist meine Meinung. (Ich weiß nur nicht, ob die Höhenlage wirklich beeinflusst.)
Mich hätte jetzt wirklich mal interessiert, wie weit die Entfernung zw. den zwei Pkt. wirklich real war, denn ich sitze hier gerade in ähnlichen Verhältnissen und kenne diese Stelle seit Jahren (Flussufer, andere Seite 330 meter Entfernung). In einer ruhigen Nacht hört man problemlos z.B. Kindergeschrei auf der anderen Seite. Und ich höre den auch, wenn die Linie schräg verläuft (da bin ich bei 500 m).
Ich will das Ergebnis des durchgeführten Schreiexperiments im Fall TG dennoch nicht großartig anzweifeln. Wenn zu dem Zeitpunkt nix zu hören war, war vielleicht wirklich gerade nix zu hören. ABER da spielen andere Faktoren mithinein (siehe oben) und das ist nicht immer gleich (v.a. Frage des Windes). Ich verstehe nur nicht, wenn man das Experment schon durchführen musste, warum man das nicht mehrfach (windstil, versch. Windrichtungen) ausprobiert hat. (Und ich hätte auch ne Kinderstimme und unterschiedliche Frauenstimmen mal schreien lassen.)
Trotzdem, so oder so, würden beide Ergebnismöglichkeiten eines solchen Schreiexperiments (hörbar, nicht hörbar) nicht so viel aussagen. Denn wenn es
a) hörbar war, wäre
1. noch längst nicht klar, ob der Zeuge damals wirklich Tanja gehört hat.
2. Auch eine Tanja, die alleine da oben war* und "selbstverschuldet" abstürzte, hätte aus Reflex schreien können.
3. Eine Tanja im Beisein von weiterer/-ren Person/-en, die in die Enge getrieben/geschubst/verunfallt ist, hätte schreien können.
b) wäre kein Schrei hörbar gewesen, wären trotzdem alle denkbaren Schrei-Szenarien möglich gewesen. Es hat sie nur Niemand gehört.
c) es gab keinen Schrei: Diese Variante gibt es auch in allein denkbaren Konstellationen: fällt "selbstverschuldet", wird bedrängt/geschubst/ etc. - mit oder ohne anwesenden Personen. Denn in so einer Situation kann es einem ohne Weiteres die Sprache verschlagen.
Angenommen der Zeuge hat wirklich Tanja schreien hören (ja ok, ich ignoriere hier mal das Schreiexperiment...), wäre interessant: wie lang war dieser Schrei. War es ein Schrei direkt bei Abrutsch/Absturz (der Schreck des Fallens), oder war es ein Schrei davor (Abwehr Schrei).
Aber an eine Antwort kommt man hier sowieso nicht ran. Dieser Augenblick ist vorbei.
Fazit: Lange Rede kurzes Resümee. Das ganze Schreiexperiment hätte m. M. n. variantenreicher durchgeführt werden müssen, gibt aber letztlich - so oder so - keine Klarheit darüber, warum TG in der besagten Nacht/frühen Morgen ("Nacht/grühen Morgen", als Zeitraum das würde ich zumindest erstmal so hinnehmen) von diesem Felsen fiel.
*) alleine da oben = fällt mir sehr schwer zu glauben... aber egal