@Leonberger Nun, vergehen tut eine Jeans an "der Luft" nicht so schnell. Ob sie vollständig vergangen ist oder nicht, entzieht sich meiner Kenntnis.
Ohne pietätlos sein zu wollen, das Skelett unterhalb des Beckens hat eine andere Anatomie, als das oberhalb befindliche.
Zunächstmal spricht die "Unordnung" der unteren Extremitäten gegen eine Ablage. Mit "Tierfraß" würde ich an dieser Stelle kaum rechnen, abgesehen von Gefiedertieren, welche keine größeren Knochen bewegen. Der Fundzusammenhang ("Unordnung" der unteren Extremitäten, "Ordnung" der oberen Skelettteile), spricht eher dafür, dass die oberen "zusammengehalten" wurden, die unteren jedoch nicht.
Keineswegs muss die Jeans zum Zeitpunkt X vergangen gewesen sein, damit herabfallende Knochen "unordentlich" am Fundort zu liegen kommen, die unteren Skelettteile rutschen aus der Kleidung, egal aus welchem Material die Kleidung besteht.
Womit ich etwas ringe sind die behaupteten Stauchungen entlang der "Längsachse" (untere Ende der Oberschenkelknochen, obere Ende der Unterschenkelknochen), und eben diese in einem Zusammenhang mit den Verletzungen an den Wirbelkörpern zu erwähen.
Natürlich sprechen alle Verletzunen für ein Sturzgeschehen, doch eine "gleichzeitige Entstehung" halte ich persönlich für eher unwahrscheinlich.
Vielmehr denke ich, dass eine Stauchung der Knie durch einen Versuch des "Abstützens" mit den Beinen einher gegangen sein dürfte und die Wirbelsäulenverletzungen mit einer Stamm-Kollision, jedoch während die Sagitalebene des Körpers waagerecht zu dem letztlich letalen Stamm der Eiche lag (z.B. mit dem Becken auf den Stamm gefallen)...
https://viamedici.thieme.de/lernmodule/anatomie/körperachsen+und+körperebenen...und der Körper zunächst in einer entsprechenden Position verblieben ist.
Eine "gewöhnliche" Autolyse mit entsprechend hoher Emissions- und Temperaturentwiclung halte ich für eher unwahrscheinlich im Hinblick auf das Körpergewicht und vor dem Hintergrund wahrscheinlich offener Verletzungen (Verlust von Körperflüssigkeiten).
Dadurch ließe sich erklären, warum der Einsatz einer Wärmebildkamera und jener von reinen Leichenspürhunden erfolglos war.
Abgesehen davon ist es ohnehin schwierig bis unmölich, durch ein Blätterdach Infrarotstrahlung abzubilden, da Chlorophyll IR-Strahlung auch längerer Frequenzen nahezu vollständig reflektiert (Wood-Effekt).
Alles in allem gehe ich mit den Ausführungen des GM in weiten Teilen konform, wobei ich ebenfalls der Auffassung bin, dass erwähnte, nicht unbedingt letale Verletzungen, auch zu einem früheren Zeitpunkt verursacht worden sein könnten. Dabei habe ich die Kabinenbahn-Bergstation im Hinterkopf. Natürlich sind Spuren, welche hier eine eindeutige Differenzierung zulassen würden, nach 8 Jahren schwer bis gar nicht mehr zu finden.
Was ich nach wie vor bemerkenswert finde ist, dass man die roten Felsen von Anfang an intensiv abgesucht haben will. Auch die "Fehlerquellen" sind verständlich und vor dem Hintergrund meiner o.a. Ausführungen nachvollziehbar (PHS, Spürhunde).
Hinsichtlich der Mantrailer-Einsätze wäre ich vorsichtig, sofern es mehrere gab. Es kann durchaus sein, dass eine Geruchsspur von Rettungshunden in diesen Bereich gelaufen wurde, die genaue Nachsuche jedoch aufgrund von Fehlerquellen, trotz des Einsatzes modernster Technik erfolglos verlief.
Der Einsatz von Rettungshunden dient dem Auffinden von vermissten Personen und weniger der Suche nach einem Tatort. Der Einsatz von Abby und Blazer war offenbar erfolglos, da die Vermisste nicht gefunden wurde. Wo die Hunde gelaufen sind, wissen wir bis heute nicht! Ebensowenig wissen wir, ob es sich bei dem von dem Anwalt erwähnten Trail um den vom 09.06.2007 gehandelt hat.
Unterstützt wird die These, dass es "Indizien" für eben genau diese Sturzstelle gab, u.a. durch einen TV-Beitrag, in welchem Monika P., die Pressesprecherin des PP Trier eben genau an dieser potenziellen Sturzstelle interviewt wird, in einem Beitrag, in welchem u.a. auch die roten Felsen eingeblendet werden, während der Moderator erwähnt, dass sich "hier" die Spur von TG verliert (und nicht an der Kabinenbahn-Talstation)...
Noch einmal
@Leonberger Ich bin ganz schön abgeschweift, jedoch halte ich die Ausführungen des GM für plausibel, nicht "sogar", sondern "insbesondere" die Schilderungen hinsichtlich der Zwischenlage in der 3-stämmien Eiche.
Natürlich denke ich auch, dass TG hätte eher gefunden werden können, indem man wirklich jeden Stein umgedreht hätte und sich eben nicht auf die "modernste Technik" vs. dem menschlichen Auge verlassen hätte.
Es ist aber nunmal anders gelaufen, und die Spurenlage hat sich dadurch nicht unbedingt verbessert.
Letztlich stehen m.E. 2 Fragen im Raum, die auf Antworten warten:
- Mit wem war TG da oben am roten Felsen?
- wer WUSSTE vom Tag des Verschwindens an von dem potenziellen Fundort (ggf. abgesehen von Personenspürhunden)...
Denn das erste Mal lässt ein Anrufer bei einem Radiosender ein bisschen Wissen durchblicken, und dann geschieht das selbe an verschiedenen Stellen immer und immer wieder.
Dass TG sich noch Stundenlang im Rosengarten und am Drachenhaus aufgehalten haben soll, während Freunde auf sie warteten, halte ich für etwas weit hergeholt, doch auch hier gibt es pressetechnische Unstimmigkeiten, mal haben die Freunde in der Stadt auf sie gewartet, mal waren sie längst auf dem Weg nach Tarforst. Sei's drum...
Ich halte es auch für unwahrscheinlich, dass sich Tanja je nach 04:13 Uhr in einem blauen oder weißen Peugeot oder überhaupt in einem Pkw befand, könnte man es allerdings ausschließen, wäre man einen großen Schritt weiter.
Der letzte Zeuge, welcher sie u.U. gesehen haben will, ist m.E. der Security am Nebeneinang, nach Angaben des TV will er auch mit ihr gesprochen haben. Er wäre, sofern es denn Tanja war, nicht nur der letzte Augenzeuge, sondern auch der letzte "Hörzeuge", nämlich dessen, was Tanja ihm gegenüber u.U. gesagt hat.
Da die Wahrnehmungen dieses Zeugen recht gut in den zeitlichen und sinnlichen Kontext passen, würde ich hier anfangen, nach dem Schlüssel zur Klärung des Falles zu suchen. Warum? Ein Security spricht bei einem solchen Fest weiß Gott nicht mit jedem, und er hat eine gewisse "selektive Wahrnehmung".