Der tragische Tod von Tanja Gräff
21.06.2016 um 00:15@Slaterator
Und ob es wirklich zu dem Schluß berechtigt (daß Tanja nicht allein war), also im strengen Sinne dafür hinreichend ist, kann in der Tat verschieden beurteilt werden. Ich glaube, daß der Bedarf an einem Pullover erst aufkam, als es kühl wurde, also erst in der Morgenfrühe. Das würde aber heißen, daß der Pullover nicht irgendwann vorher verliehen wurde und man sich danach aus den Augen verlor. Selbstverständlich kann ich hier einem Irrtum unterliegen.
Wenn aber der Pullover tatsächlich verliehen wurde, müßte sich der Besitzer eigentlich angesichts des Geschehenen bei den Ermittlern längst gemeldet haben: Das gilt sowohl für den Fall, daß er mit Tanjas Tod überhaupt nichts zu tun hätte (um nämlich nicht zu riskieren, daß er durch Stillschweigen eben wegen des Pullovers bei späterem Auffinden von Tanja im Falle eines Verbrechens unschuldig in den Verdacht geriete, damit zu tun zu haben) als auch für den Fall, daß er etwas zu verbergen hätte (weil er davon ausgehen mußte, daß Tanja gefunden und damit auch sein Pullover identifiziert werden würde). Nur würde in dem ersten Fall wahrheitsgetreu berichtet, im zweiten dagegen eine Lügengeschichte erzählt werden.
Und überall, wo es hier "er" und "sein" heißt, muß man entsprechend auch "sie", "ihr" lesen.
Man möge das hier nicht mißverstehen: Keineswegs rede ich einer gewissen Theorie das Wort, sondern ich möchte nur, daß von den zwei möglichen Fällen: (A) es war Tanjas Pullover, (B) es war nicht Tanjas Pullover, auch der zweite ordentlich analysiert wird.
Welchen der Fälle man aus welchem Grund für wahrscheinlicher hält, ist eine ganz andere Frage. Tatsache ist, daß beide möglich sind und die Ermittlerseite sich nicht so äußert, daß daraus (A) bzw. (B) klar hervorgeht. Sie äußert sich einfach ungewöhnlich karg zu dem Pullover. Und manche messen diesem Umstand keine Bedeutung bei, während andere das tun.
Slaterator schrieb:Ehrlich gesagt braucht es mMn den Pullover als Argument nicht zwingend. Es gibt einfach einige (gut bekannte) logische Gründe und Fragestellungen, die den spekulativen Rückschluss zulassen, TG war auf dem Weg zum / am Absturzort mit höherer Wahtrscheinlichkeit NICHT allein.Ich habe ja gar nicht behauptet, daß es keine anderen Gründe dafür gebe. Das Pullover-Argument wäre kein notwendiges (was also zwingend gebraucht würde), sondern ein hinreichendes.
Und ob es wirklich zu dem Schluß berechtigt (daß Tanja nicht allein war), also im strengen Sinne dafür hinreichend ist, kann in der Tat verschieden beurteilt werden. Ich glaube, daß der Bedarf an einem Pullover erst aufkam, als es kühl wurde, also erst in der Morgenfrühe. Das würde aber heißen, daß der Pullover nicht irgendwann vorher verliehen wurde und man sich danach aus den Augen verlor. Selbstverständlich kann ich hier einem Irrtum unterliegen.
Wenn aber der Pullover tatsächlich verliehen wurde, müßte sich der Besitzer eigentlich angesichts des Geschehenen bei den Ermittlern längst gemeldet haben: Das gilt sowohl für den Fall, daß er mit Tanjas Tod überhaupt nichts zu tun hätte (um nämlich nicht zu riskieren, daß er durch Stillschweigen eben wegen des Pullovers bei späterem Auffinden von Tanja im Falle eines Verbrechens unschuldig in den Verdacht geriete, damit zu tun zu haben) als auch für den Fall, daß er etwas zu verbergen hätte (weil er davon ausgehen mußte, daß Tanja gefunden und damit auch sein Pullover identifiziert werden würde). Nur würde in dem ersten Fall wahrheitsgetreu berichtet, im zweiten dagegen eine Lügengeschichte erzählt werden.
Und überall, wo es hier "er" und "sein" heißt, muß man entsprechend auch "sie", "ihr" lesen.
Man möge das hier nicht mißverstehen: Keineswegs rede ich einer gewissen Theorie das Wort, sondern ich möchte nur, daß von den zwei möglichen Fällen: (A) es war Tanjas Pullover, (B) es war nicht Tanjas Pullover, auch der zweite ordentlich analysiert wird.
Welchen der Fälle man aus welchem Grund für wahrscheinlicher hält, ist eine ganz andere Frage. Tatsache ist, daß beide möglich sind und die Ermittlerseite sich nicht so äußert, daß daraus (A) bzw. (B) klar hervorgeht. Sie äußert sich einfach ungewöhnlich karg zu dem Pullover. Und manche messen diesem Umstand keine Bedeutung bei, während andere das tun.