@FadingScreams Völlig richtig.
Das Problem bei dem ganzen Fall Tanja Graeff ist ja , as es praktisch der erste Fall war der so extrem durch die "neuen Medien" von Anfang an begleitet wurde, es gab viele Infos von denen nur wenige nach außen drangen, die aber doch einer recht große Menge an Personen bekannt war und ist.
Parallel eine sehr sehr zurückhaltende Informationspolitik der Ermittler, die in einem denkbra starken Kontrast dazu stand.
Die Situation der letzten Jahre bringt genau dieses Problem zum Vorschein, es kursieren Informationen die sich mit dem dargestellten Szenario und dem möglichen "Ablauf" der Ermittler nicht wirklich decken, diese "Bedenken" werden durch die Aussagen von RA Böhm, Deschunty, Kaes noch verstärkt und multipliziert.
Details von Zeugenaussagen die nach außen getragen wurden werfen weitere Fragen auf, die Frage die ich mir stelle ist wie man diesen Fall aufgrund dieser Voraussetzungen vernünftig schließen kann, ist die Möglichkeit eines "stillen Auslaufens" akzeptabel, würde eine mögliche weitere "PK" nicht erneut enorme Unruhe bringen, die man möglicherweise Frau Graeff auch nicht zumuten sollte?
Wie viele Kosten darf ein Vermisstenfall mit sich bringen, gibt es dabei auch Grenzen, gerade wenn das Opfer gefunden wurde, es kein "Happy End" geben kann und vermutlich mehr Fragen durch den Fund beantwortet wurden als in anderen, ähnlichen Fällen?
Kann man das Recht auf komplette Aufklärung verlangen oder gibt es irgendwann den Punkt das Aufwand und Ergebnis nicht mehr gerechtfertigt werden kann.
Früher gab es sicherlich um einen Fall herum immer "Tratsch", im Dorf wurde gemunkelt.
Heute und speziell bei Tanja hat dieses "munkeln" eine andere Qualität, durch E-Mail und Co. können Dokumente weitergereicht werden, durch Privat Recherchen im Netz Fakten gefunden werden, die auch eine gewisse Beweiskraft haben, so etwas war früher nur Ermittlern möglich, möglich das sich diese Erkenntnisse von Privat Personen nicht immer mit denen der Behören decken.
Gerade wenn sich multimedial so viel bewegt wie in diesem Fall.
Von daher finde ich es, bei aller Tragik, spannend wie die Behörden mit dieser Situation umgehen.
Bis jetzt wurde dieses mit "Schweigen" versucht, zumindest bis zu den Punkten wo es einfach nicht anders ging ( PKs Auffindung Tanjas), ich glaube das dieses in Zukunft nicht ausreicht und sich die Behörden in diesem Punkt in Zukunft anders orientieren müssen um zu einem Ergebnis zu kommen welches dem Informationsgehalt der Bevölkerung gerecht wird.
Vermutlich werden hierzu auch entsprechende Gesetzesänderungen notwendig werden.
Die Tragik die der Tod Tanjas mit sich bringt ist für mich auch ein Anfangspunkt für ein Umdenken in der Verbrechensbekämpfung, selbst wenn es hier kein direktes Verbrechen oder eine Tatbeteiligung / direkte Fremdeinwirkung gegeben haben könnte.