Der tragische Tod von Tanja Gräff

Ein Detail finde ich noch etwas schräg - aber nicht unbekannt weil meine Jungs ähnliche Ansichten vertreten: Sie wollte ja an Fronleichnahm mittags dahein sein und hat ihren Haustürschlüssel nicht mitgenommen weil sie ihr verlieren könnte. Nun trug sie kein Ballettkleid sondern ein Jeans die für gewöhnlich 4 Taschen hat.
Na gut in meiner Jeans befinden sich standardmäßig Tabak, Feuerzeug, 1 Taschenmesser - dazu am Gürtel smartphonetasche und ein kleiner Karabiner mit den ganzen Schlüsseln. Dabei fühle ich mich nicht bepackt wie für eine Amazonasexpedition. Es ist Gewohnheit und muss nie suchen. Unangenehm ist zugegebenermaßen eine dicke Brieftasche mit Führerschein ect.
Aber Hallllooo. Einen kleinen Haustürschlüssel aus der Jeanstasche verlieren??? UNMÖGLICH

Erkennt man hier eine (für 21 jährige erfahrungsgemäß typische) unpragmatische Verhaltensweise?

@Dan59
Ich glaube, den Schlüssel nicht mitzunehmen könnte eine enge Bindung an das Zuhause signalisieren. Vielleicht gibt es ja ein gutes Gefühl, zu wissen, dass die Eltern da sind und die Türe öffnen würden. In manchen Familien wird das auch institutionalisiert und verselbstständigt sich dann. Gerade in Familien, in denen die Mütter nicht arbeiten und daher immer daheim sind (keine Ahnung, ob das bei TG/WG jemals der Fall war). Ich würde daraus nicht schließen, dass sie unpragmatisch ist oder wirklich Angst hatte, den Schlüssel zu verlieren. Sondern eher auf ein enges, vertrautes Verhältnis zu den Eltern schließen. Und auf keinen Drang zu symbolischer Unabhängigkeit.

Dan59 schrieb:Einen kleinen Haustürschlüssel aus der Jeanstasche verlieren??? UNMÖGLICH

na ja - unmöglich vielleicht nicht. Klingt für mich trotzdem nicht nach einer Vorsichtsmaßnahme einer 21 Jährigen..

@Bandini
die Mutter arbeitete.. von daher wäre für mich das mitnehmen eines Schlüssels eher alltäglich.. eigentlich unverzichtbar.

@Kapitulation

Sorry, aber wenn ich eure Posts so lese, fällt mir einfach nix mehr zu ein! Beispiel: @Vorsichtfalle

vorsichtfalle schrieb:
tanja wollte in die stadt, aber nicht mit höchster prio.

W A S soll man eigentlich dazu noch sagen? Wenn ich solch manche Interpretationen seit über X-Seiten lese, kommt es mir so vor, als hätte das Opfer kein Vorleben gehabt u. ausgerechnet NUR an diesem einen Tag ihr ganzes Leben über den Haufen geworfen? Sprich, ALLES, das beste Verhältnis zu Eltern u. Freunden, ihr ganzer Habitus wird v. wildfremden Leuten wie uns über den Haufen geschmissen? Ehrlich gesagt, ich bin entsetzt!

Ich kenne AUSSCHLIEßLICH Kriminalfälle, wenn vor allem Frauen so quasi REGELMÄßIG per Anhalter fuhren, REGELMÄßIG in einsamen Parks joggten, REGELMÄßIG allein Spaziergänge durch Wälder machten, REGELMÄßIG 100 m bis zum nach Hause allein durch eine dunkle u. einsame Stelle liefen u.ä. - AUSSER KINDER - sie Opfer eines Verbrechens wurden. Die meisten Todesfälle bei Mord u. Totschlag beruhen auf das unmittelbare Umfeld.

Hier aber versucht der eine u. andere eine Erklärung für den Tod einer jungen hübschen Frau zu suchen, die an diesem Abend ALLES über den Jordan warf!? Nichts liegt naheliegender, als dass T.G. in die Stadt wollte. Dafür sprechen ALLE bekannten Indizien. Stattdessen wird hier seit X-Zeiten versucht, eine Erklärung für ein Unverhalten zu finden. Ehrlich gesagt, mir stinkt es langsam, aber sicher!!!

@Vorsichtfalle
Hinsichtlich meiner Kritik bitte ich dich, im Detail dein INSIDERWISSEN mit den bekannten Fakten zu Uhrzeiten, Sichtungen, Telefonaten, Aussagen seitens T.G., ihren Freunden u. Bekannten, den Eltern u. der Kripo mir so darzulegen, so dass DEINE Feststellung für mich als RICHTIGSTELLUNG der damaligen Realitäten u. einzige Wahrheit nachvollziehbar wird. Danke! Deine Kenntnisse solltest du dann auch sogleich der Kripo übermitteln, denn sie wissen bis heute nicht, auch die Angehörigen u. engsten Freunde nicht, WAS damals mit ihrer Tochter u. Freundin passiert war!!!

Ich finde es eben banal und müssig darüber nachzudenken ob ich einen Schlüssel mitnehme. Das ist für mit keine tägliche Stunde der Entscheidungsfindung sondern simpel Gewohnheit, nicht der Rede wert, IMMER dabei. Aber es wurde erwähnt irgendwo und hat mich halt verwundert.

Nutzi. Ich verstehe dich nicht. Keiner von uns kannte Tanja. Keiner von uns kann sagen welche Reaktion oder welches Verhalten wahrscheinlicher wäre. Weder du noch sonst jemand hier kann das.
Sie wäre zumindest nicht die Erste, die sich eben einmal nicht so verhalten hat, wie man es von ihr erwartet hätte. Und DAS kann genauso gut passiert sein, wie eine Straftat.

@Dan59

Es gibt ein Radiointerview mit den Eltern. Dort äussert rau G. sich ab ca. Minute 10:16 F wie folgt:

„Genau, wir haben, weil sie den Haustürschlüssel hatte sie nicht mitgenommen, sie hatte sich immer nur das Wichtigste mitgeholt damit nichts geklaut wird, gestohlen wird und sie wollte dann aber spätestens zum Mittagessen zu Hause sein, weil das war immer ihre Anlaufstelle zum Mittagessen."

https://www.youtube.com/watch?v=YrEs3i9hemU

Wieso den Schlüssel mitnehmen, wenn sie ihn nicht brauchte?

@Saralina
Vergiss es einfach. Was soll dieser quatsch? Wir haben hier nicht das Recht, über eine Person zu urteilen, die wir alle nicht kannten. Ich empfinde es als eine Frechheit, in der Form hier über eine verstorbene Person zu sprechen. Wir können uns Gedanken machen, was passiert sein könnte, aber nicht haltlose Feststellungen verbreiten, als wäre es so gewesen!!! Das ist der feine u. wesentliche Unterschied zwischen BZ-Niveau u. seriösem Hinterfragen. Nicht mehr u. nicht weniger. T.G. wollte in die Stadt u. endlich basta mit der Diskussion, dass... . Was soll dieser Schwachsinn hier eigentlich?

@nutzi2015



vielen dank für deinen konstruktiven beitrag und deine nette schreibweise (ironie off)


1. bisher habe ist mir so gut wie kein fall bekannt in dem ein opfer nicht als zuverlässig beschrieben wird. das heisst nicht dass tanja unzuverlässig war. aber mal als generelle anmerkung.

2. spielt es für mich auch nicht die große rolle. entscheidend ist eher wie sie sich an diesem abend verhielt. und nach lage der dinge hat sie sich auf eine bestimmte weise verhalten, die fragen aufwerfen. so hat sie zb nicht sofort den weg in die stadt angetreten. sie ließ eine gewisse zeit verstreichen, ich denke dies können wir als sehr sicher annehmen (nach allen infos die wir haben). des weiteren hat sie wohl (!) nicht den bus in die stadt genommen. frage nun: warum nicht? welchen alternativplan hatte sie? wurde ihr handeln fremdbestimmt? wenn ja ab wann?

Gute Frage von @FF: was/wo war "heim"?

Danke an @Bandini für den Beitrag (19:07).

Eine Erkenntnis von mir (ohne Anspruch auf Geltung über meine Wenigkeit hinaus): manchmal muss man ein bischen Abstand nehmen, um seine Gedanken fortführen zu können. Was ich gerade/hiermit nicht eingehalten habe.

Von einer Ankündigung/Intention, "schnell" in die Stadt kommen zu wollen, wissen wir nur durch die übermittelte Tim-Sichtung. Von den genauen Inhalten der Telefongespräche wissen wir nichts, insofern wissen wir von AHs Seite dazu nichts. Das, ließe sich leicht argumentieren, ist auch erst mal richtig so. Soweit ich das richtig verstanden habe. Auch die Polizeimitteilungen lassen sich dahingehend nicht eindeutig entschlüsseln: keine einzige identifiziert einen eindeutigen Warteort oder -zeitpunkt. "Spätestens zum Mittagessen zu Hause": ja, das wissen wir von WG.

@TheoTiger hat gute Gründe angegeben, warum der 16vor-Artikel, auf den er sich mehrmals bezog, als ziemlich seriös einzustufen ist. Zudem entstand das Interview, auf dem der Artikel beruht, zu einer Zeit, als es -- z. B. -- diesen Thread noch gar nicht gab. Ich für mich gehe deshalb von 2 kurzen Anrufen aus:
1. Anruf von ihr an ihn, 2. Anruf von ihm an sie.
Alles andere (Theorien zu einem 3. Anruf, etc, etc.) ist für mich reine Spekulation.
Muss aber niemand auch so sehen oder machen.

Sobald die Fragen beim 2. Anruf und dem "Danach" (mal wieder) landen -- welch Überraschung -- fangen die Spekulationen wieder an.

Dann lese ich von:
- der Vorglühgruppe, die ja auch eine Nachglühgruppe war.
- Von dem "definitiv" geplanten Grillen.
- Von der Gruppendynamik einer Gruppe am frühen Morgen.
- Von einer "angeblichen" Aussage AHs, worauf/womit die Gruppe gerechnet hatte.
- Von T, die sich entweder wie ein sozialer Schmetterling oder eine unzuverlässige Diva verhalten hat oder verhalten haben mag.
- Von Taxis und kein Geld (ok, letzteres ist relativ gesichert).
Und so weiter, so weiter ...

Meine einfache *Frage* erst mal dazu: gibt es zu all dem eine Quelle bzw. irgendetwas, wo ich dazu etwas Gesichertes lesen könnte? Eine weitestgehend definitiv negative Antwort diesbezüglich würde ich sehr zu schätzen wissen. Denn das wäre -- zumindest für mich -- durchaus ein Fortschritt, in meinen Gedanken.

Nur als ps: ich denke momentan an etwas anderes, was wäre das beste gewesen für WG? An die, und ihr leeres Zimmer, ich oft denken muss. Dazu evtl. noch mehr.

Nunja, meine Reaktion kam erst, nachdem du selbst ein Szenario gepostet hast (ziemlich detailliert) und es mehr oder weniger als die ultimative Wahrscheinlichkeit vorgestellt hast - manche interpretieren die Fakten aber nunmal anders. Sei es wegen anderer Erfahrungen, anderer Einschätzungen oder weil es (zumindest für mich) einfach alles unlogisch klingt.
Damit urteilt aber niemand über eine Person. Im Gegenteil. Man hält auch andere Optionen offen. Setzt sich gegen diese Möglichkeit keine Scheuklappen auf.
Wenn hier nur darüber diskutiert werden darf, wie dein Szenario abgelaufen sein könnte und was zu diesem Zweck perfekt ins Bild passt - kein Problem. Dann halte ich mich ab sofort raus.

nachtrag: ich bestreite ja gar nicht, dass sie in die stadt wollte. nur welche prio legte sie hierbei an den tag. sicher sollte man auch in die überlegungen hineinnehmen, dass sie das ziel der gruppe sehr wahrscheinlich kannte und ein verpassen in der stadt damit recht gut "einplanen" konnte

@nutzi2015

nutzi2015 schrieb:Auch behauptest du, dass T.G. dort schlafen wollte? Woher hast du diese Info? In einem Radiointerview, welches ich in Vorzeit einstellte, sagte Frau G., dass ihre Tochter nicht vorgehabt hatte, woanders zu nächtigen!

Wenn T.G. dieses vorgehabt hätte, dann erkläre mir mal, warum ihr Schwarm nicht wartete u. sich keine Sorgen gemacht hatte? Passt das deiner Meinung nach zusammen?

Ja, warum? Ja, warum wartete der Schwarm nicht? Warum wähnte er sie zu Hause?

Weil sie eben nicht nachkommen wollte. Meine Meinung. Und nix mit basta.

@vielefragen

Vorsichtfalle schrieb: so hat sie zb nicht sofort den weg in die stadt angetreten.

So, bevor ich hier haltlos werde, weil meine Pumpe gerade auf 360 ist - gaanz ruhig u. sachlich dich mal gefragt. Ich weiß nämlich nicht, was ich hier die ganze Zeit treibe, Szenarien bis ins Detail schreibe, mir Gedanken mache u. du dies mir nichts, dir nichts lapidar über den Jordan wirfst? Ich will, dass du jetzt auf meine Fragen bis ins Detail antwortest, ohne jegliche Ausrede! Du behauptest das

Vorsichtfalle schrieb:so hat sie zb nicht sofort den weg in die stadt angetreten. sie ließ eine gewisse zeit verstreichen, ich denke dies können wir als sehr sicher annehmen

Ich bitte dich, die Zeit, die T.G. deiner Meinung verstrichen ließ, nun hier konkret zu nennen. Wenn du es nicht kannst u. tust, werde ich auf deine Posts nicht mehr eingehen.

@nutzi2015


die hatte ich bereits heute in meinem beitrag ausgeführt. vom anruf der gruppe, dass man nun auf dem weg in die stadt sei, bis zum ende des telefonates um 4.13 vergingen wohl ca 20 min. erst dann verließ tanja wahrscheinlich (?) das fest

Lass mich mal die forensische Analyse der Schlüsselphopie von Tanja weiterspinnen. Ich hab mit meiner Frau drüber geredet die an der Uni Trier 1 Semester Soziologie studiert hat. Die Idee keinen Haustürschlüssel dabeizu haben basiert auf einem mind set von immer-auf-Unterstützung Vertrauen. Diese Grundeinstellung des Vertrauens in die "Menschheit" war Tanja zu eigen. Mir als Sohn von Kriegseltern ist dies fremd.

Nun ist die Frage wie schwach war Tanjas Gefahreninstinkt - wenn ihr wisst was ich meine....

@nutzi2015


ich denke, dass die meinungsverschiedenheit hier im wesentlichen darauf beruht, was @Dogmatix in einem detail ausgeführt hat: ich gehe von mindestens einem dritten telefonat aus, in welchem die gruppe (bzw ah) tanja über ihr gehen informiert. ich gebe zu, dass ich damit wahrscheinlich eine mindermeinung vertrete und dafür auch nicht die besten argumente und quellen habe. aber vor diesem hintergrund wird vllt eher verständlich warum ich diese meinung zu tanja vertrete. ich denke das sind einfach zwei verschiedene ansichten